Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 25

9. August 2000

Datum:
Mi. 9. Aug. 2000
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz 
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402. (Internetversion der MBN: Öffentlichkeitsarbeit Birgit Wieczorek)

Berichte 

  • Bistum veranstaltet Tag der Pfarrgemeinderäte (19. August) 
  • Ökumenischer Gottesdienst beim Rheinland-Pfalz-Tag: Lehmann warnt vor
  • Gleichgültigkeit gegenüber Gemeinwohl 
  • Jazz-Messe in der Quintinskirche begeisterte 
  • 2,8 Millionen Mark für MISSIO gesammelt 
  • Pfarrgemeinden verhandeln mit Kommunen über Kindergartenfinanzierung 
  • Johannes Prinz zu Löwenstein mit Martinus-Medaille geehrt 
  • Autobahn-Hinweisschilder auf den Mainzer Dom errichtet 
  • Telefonseelsorge: Neue Ausbildungsgruppe für Ehrenamtliche

Vorschau 

  • Kirchenführung – einmal anders (ab 16. August) 
  • Hildegardisfest in Eibingen mit Weihbischof Eisenbach (16./17. September)
Berichte 

Bistum veranstaltet Tag der Pfarrgemeinderäte (19. August) 

Guballa: Feier und Begegnung sollen die Zusammenarbeit auf allen Ebenen beflügeln 

Ilbenstadt. Das Bistum Mainz veranstaltet am Samstag, 19. August, in Ilbenstadt in der Wetterau einen Tag der Pfarrgemeinderäte, zu dem mehr als 500 Teilnehmer aus allen Teilen des Bistums Mainz erwartet werden. Der Tag steht unter dem Leitwort: "Bei Dir ist die Quelle des Lebens." Der Dezernent für die pastoralen Räte, Generalvikar Dr. Werner Guballa, schreibt in der Einladung, das Heilige Jahr 2000 biete viele Anlässe zu Feier und Begegnung. Dieses Treffen der im Bistum Mainz engagierten Ehrenamtlichen in den Räten "soll die Zusammenarbeit in den Pfarrgemeinden und Pfarrverbänden, in den Dekanaten und auf Bistumsebene beflügeln".

Neben gemeinsamer Feier und Begegnung werde auch der personelle Wechsel in der Diözesanstelle für Pfarrgemeinde- und Dekanatsräte deutlich, der zum 1. August erfolgt ist. Thomas Klumb wird als Leiter der Diözesanstelle verabschiedet. Die Eheleute Margareta und Michael Ohlemüller werden als neue Referenten begrüßt. Thomas Klumb hat (wie bereits berichtet) die Leitung der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Bischöflichen Ordinariat übernommen. Als Pastoralreferentin bzw. als Pastoralreferent waren Margareta und Michael Ohlemüller zuletzt als Religionslehrer/in an den Berufsbildenden Schulen in Lampertheim tätig.

Das Programm des Tages der Pfarrgemeinderäte beginnt um 11.00 Uhr mit einem Impuls im Festzelt vor der Basilika. Dabei wird auch Bischof Dr. Karl Lehmann eine Ansprache halten. Zum Programm (ab 12.45 Uhr) gehören u.a. Darbietungen des Jugendchores "Mörler Spatzen", und des Friedberger Zauberers "Matthias".

Um 15.00 Uhr bieten der Liturgiereferent des Bistums Mainz, Wolfgang Fischer, zusammen mit der Regionalkantorin Regina Werner, Bad Nauheim, an der Orgel eine kirchenmusikalische Kirchenführung in der Basilika an. In einem "Raum der Stille" wird Schwester Elisabeth vom Kloster Engelthal alle halbe Stunde eine Meditation zum Motto des Tages "Bei Dir ist die Quelle des Lebens" anbieten. Für 16.00 Uhr ist eine Talk-Runde mit prominenten Gästen vorgesehen. Im Park des Bildungshauses St. Gottfried wird ein eigenes Kinder- und Jugendprogramm durchgeführt. Zum Abschluss des Tages feiern die Teilnehmer/innen die Eucharistie mit Generalvikar Guballa in der Basilika.

Sk (MBN)

 

Ökumenischer Gottesdienst beim Rheinland-Pfalz-Tag: Lehmann warnt vor Gleichgültigkeit gegenüber Gemeinwohl 

"Viele haben Platz bei uns" - Kirchen würdigen gesellschaftliche Beiträge von Ausländern und verurteilen Fremdenhass 

Mainz. Bischof Dr. Karl Lehmann und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Peter Steinacker, haben die wichtigen gesellschaftlichen Beiträge von Ausländern in Deutschland gewürdigt und fremdenfeindliche Ausschreitungen verurteilt. Im ökumenischen Gottesdienst zum Rheinland-Pfalz-Tag 2000 sagte Bischof Lehmann am Samstag, 5. August, im Mainzer Dom: "Viele haben Platz bei uns". Menschen aus anderen Ländern "helfen uns schließlich auch beim Aufbau und Ausbau unseres Landes, nicht nur die Experten mit der Green Card, sondern auch sehr viele Frauen und Männer im Alltag".

Lehmann und Steinacker sagten ihnen die Solidarität der beiden großen Kirchen in Deutschland zu. "Du sollst den Fremden lieben wie dich selbst", zitierte der Mainzer Bischof die Bibel. Diese Worte seien in diesen Tagen von großer Kostbarkeit und könnten "immer noch unsere Welt revolutionieren". Steinacker zeigte sich ebenfalls besorgt über die "Welle rechtsradikaler Umtriebe". Gerade Rheinland-Pfalz mit seiner langen republikanischen Tradition dürfe nicht dulden, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder Rasse in Deutschland verfolgt werden. Deshalb haben u.a. Bischof Lehmann, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Manfred Kock, und er selbst den "Mainzer Appell" mitunterzeichnet. Darin ruft die rheinland-pfälzische Landesregierung zu Zivilcourage gegen Rassismus auf.

In seiner Predigt wandte sich Lehmann gegen eine Gleichgültigkeit gegenüber dem Gemeinwohl: "Wir sollten uns nicht in eine bequeme Nische zurückziehen und unsere Gesellschaft sich selbst überlassen", warnte er. Für die "Zukunft und Hoffnung" des Landes sei besonders die Förderung von Ehe und Familie, der Kinder und Jugendlichen wichtig. Feste, wie der Rheinland-Pfalz-Tag, zeigen nach Steinackers Auffassung, dass der Mensch nicht vom Brot alleine lebt, sondern Gemeinschaft braucht. Daher sei der Schutz von Sonn- und Feiertagen sowie von Ehe und Familie bedeutsam. In den politischen Debatten sollten "wir dabei nach fairen Wegen suchen und nicht über Bord werfen, was sich bewährt hat".

Bischof Lehmann würdigte die tatkräftige Aufbauarbeit in Rheinland-Pfalz, die der anfangs etwas ärmlichen Region schließlich einen achtbaren Platz unter den Bundesländern verschafft habe. Er erinnerte an das historische und kulturelle Erbe des Landes, an dem auch die Kirchen und das Judentum einen großen Anteil haben. An dem Gottesdienst nahmen u.a. Ministerpräsident Kurt Beck, weitere Mitglieder der Landesregierung und des Landtags sowie der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel teil.

Bns (MBN)

 

Jazz-Messe in der Quintinskirche begeisterte 

Thomas Gabriel-Trio spielte beim Rheinland-Pfalz-Tag "Bach und Jazz"

Mainz. In einer Jazz-Messe, die anlässlich des Rheinland-Pfalz-Tages am Sonntag, 6. August, in der Mainzer St. Quintinskirche gefeiert wurde, hat der Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamtes, Domkapitular Prälat Heinz Heckwolf, die Gläubigen dazu aufgerufen, sich für die Überwindung von Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit einzusetzen. Vor den zahlreichen Gläubigen, unter ihnen eine Vielzahl von Katholiken anderer Muttersprache, verwies Heckwolf, der auch Dompfarrer und Pfarrer von St. Quintin ist, auf ein Wort aus dem Alten Testament: "Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimsicher gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen." (Levitikus 19,34)

Es werde heller in der Welt, wenn Menschen fähig werden, wie Jesus zu lieben, betonte er. Niemand dürfe zu den Fremden sagen: "Bleibt wo ihr seid, und macht was ihr wollt", erklärte Heckwolf. Vielmehr gelte es, gegen Ausländerfeindlichkeit aufzustehen. "Wir brauchen die Spanier, Portugiesen und Türken wie auch die Menschen aus anderen Nationen in unserem Land, nicht nur die wenigen, die mit der Green-Card jetzt zu uns kommen", unterstrich er.

Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort "Mein kleines Licht" ("This little light of mine"). In Anlehnung an eine chassidische Erzählung erklärte Heckwolf, es werde Tag und hell in der Welt, "wenn wir in das Gesicht eines Menschen blicken und darin Bruder und Schwester erkennen können". Jesus, das "Licht der Welt", sage allen Menschen: "Du bist geliebt, gleich welchem Alter, welcher Hautfarbe oder Nationalität du angehörst." Gott in seiner zuvorkommenden Liebe helfe, die vielen Dunkelheiten in der Welt, die es trotz allen Fortschritts noch gibt, zu überwinden. Entscheidend sei, dass sein Licht in die Herzen der Menschen gelange.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einem Projekt-Chor, der in der gerade zu Ende gegangenen Kirchenmusikalischen Werkwoche in Ilbenstadt/Wetterau gebildet wurde. Unter Leitung von Regionalkantor Thomas Gabriel, Seligenstadt, sang der Chor Gospels, Jazz und Ausschnitte aus der Misa de Solidaridad. Diese Solidaritätsmesse hat Gabriel im Auftrag des Bistums Trier im Rahmen der Partnerschaft zwischen dem Bistum Trier und dem bolivianischen Bistum Sucre in diesem Jahr komponiert. Die Uraufführung der vollständigen Messe wird am 24. September 2000 mit Musikern aus Bolivien im Trierer Dom stattfinden. Nach dem Gottesdienst in der Quintinskirche wurde der Projekt-Chor für die musikalische Gestaltung mit lang anhaltendem Beifall gefeiert.

Ein begeistertes Publikum erlebte auch das Konzert "Bach und Jazz" am Samstagabend im Erbacher Hof, das das "Thomas Gabriel-Trio" dort gab. Zusammen mit dem Schlagzeuger Martin Knusmann und dem Bassisten Gunnar Polansky bot Gabriel (Klavier) einen mit Jazz-Elementen verfremdeten und neu interpretierten Johann Sebastian Bach. Das sehr erfolgreiche Trio ist in diesem Jahr unter anderem beim Schleswig Holstein-Musik-Festival, in Weimar und in anderen Orten aufgetreten.

Sk (MBN)

 

2,8 Millionen Mark für MISSIO gesammelt 

Spendenergebnis im Bistum Mainz deutlich geringer als im Bundesvergleich 

Mainz/Aachen. Im Bistum Mainz sammelte das Internationale Katholische Missionswerk MISSIO im vergangenen Jahr rund DM 2,83 Millionen. Für Ausbildungsprogramme und den Unterhalt von Priestern, Schwestern und Katechisten spendeten die Katholiken in den 344 Pfarreien der Diözese über eine Million Mark. Während die Kollekte für Projekte zur Überlebenshilfe am "Sonntag der Weltmission" (letzter Sonntag im Oktober) stieg, ging das Spendenaufkommen im Bistum Mainz insgesamt um 3,7 Prozent gegenüber 1998 zurück. Bundesweit blieb das Sammelergebnis fast gleich: mit DM 114,4 Millionen förderten die deutschen Katholiken die Arbeit von MISSIO. Im Vorjahr waren es DM 115,2 Millionen.

Wie aus dem jetzt vorgelegten MISSIO-Gesamtrechenschaftsbericht für 1999 hervorgeht, standen dem Hilfswerk rund DM 178,5 Millionen im vergangenen Geschäftsjahr zur Verfügung. Davon kamen DM 52 Millionen aus Kirchensteuermitteln. 4389 Hilfsprojekte in mehr als 100 Ländern konnten dadurch gefördert werden. Der Löwenanteil ging nach Afrika. Jeden zweiten Antrag auf Unterstützung musste MISSIO dennoch aus finanziellen Gründen ablehnen. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin verlieh MISSIO erneut das Spendensiegel und bestätigte dem Hilfswerk damit größtmögliche Wirksamkeit in der Spendenverwendung.

weitere Informationen: www.missio-aachen.de

 

Pfarrgemeinden verhandeln mit Kommunen über Kindergartenfinanzierung 

Kirchliches Engagement nicht in Frage gestellt - Aber Finanzlage erfordert Einsparungen 

Mainz. Das Bistum Mainz hat im vergangenen Jahr (wie bereits in MBN Nr. 35 vom 6. Oktober 1999 berichtet) in Absprache mit den übrigen katholischen Bistümern in Hessen und den evangelischen Landeskirchen eine Initiative zur Neuregelung der Finanzierung der Kindertagesstätten in konfessioneller Trägerschaft gestartet. Bischof Dr. Karl Lehmann hatte die Pfarrgemeinden in einem Brief darum gebeten, in Verhandlungen mit den Kommunen einzutreten, um eine Reduzierung der kirchlichen Zuschüsse zu erreichen. In vielen Kommunen sind diese Gespräche in vollem Gang. Erst in wenigen ist es bisher zu einer Vereinbarung gekommen. In anderen Kommunen stehen die Gespräche erst am Beginn. Ziel ist es, bis zum 1. Januar 2003 in sämtlichen Kommunen zu einer Regelung zu kommen, die eine Reduzierung der kirchlichen Zuschüsse zu den Betriebskosten auf 15 Prozent zulässt. Die Kirchen und Bistümer hoffen, ihren Beitrag in dieser Höhe in Zukunft auf Dauer erbringen zu können.

In Hessen besteht die besondere Situation, dass mangels einschlägiger gesetzlicher Regelungen die Finanzierung jeder einzelnen Einrichtung vor Ort zwischen dem freien Träger und der örtlichen Kommune verhandelt werden muss. Die Folge hiervon sind nicht nur erhebliche Unterschiede in der Finanzierung vor Ort - manche Kirchengemeinden haben bisher Zuschüsse von 30 und sogar 40 Prozent tragen müssen - sondern auch sehr unterschiedliche Elternbeiträge. Die Bistümer hoffen, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Sonderregelung mit dem Land Hessen oder ein entsprechendes Landesgesetz zur Finanzierung der Kindertagesstätten mit Finanzierungsbeteiligung des Landes in Kraft treten kann. Ziel der inzwischen aufgenommenen Verhandlungen, die in einigen Kommunen auch bereits zu einem einvernehmlichen Abschluss geführt haben, ist es daher auch, eine einheitlichere Regelung als bisher in Hessen zu erreichen.

Bislang haben sich die Kirchen an der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Bereitstellung von Kindergartenplätzen in erheblichem Umfang beteiligt. Allein das Bistum Mainz betreibt in Hessen gegenwärtig 137 Tageseinrichtungen für Kinder, die sich jeweils in der Trägerschaft der örtlichen Pfarreien befinden.

Für die Kindertagesstätten hat das Bistum Mainz im Jahr 1998 insgesamt DM 30 Millionen aus Kirchensteuermitteln - das sind ca. zehn Prozent der Kirchensteuereinnahmen - aufgewendet, um den Betrieb und den Bauerhalt der Einrichtungen zu gewährleisten. Hinzu kommen noch jene Leistungen, die von zentralen Institutionen wie dem Caritasverband oder dem Bischöflichen Ordinariat erbracht werden. Nicht übersehen werden dürfen die vielfältigen Leistungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen vor Ort, die in keiner Statistik auftauchen.

Trotz zurückgehender Einnahmen der Kirchensteuer in den letzten Jahren hat das finanzielle Engagement im Kindergartenbereich zugenommen, da die kirchlichen Träger die Kommunen bei ihrer Aufgabe unterstützt haben, ausreichend Kindergartenplätze zur Verfügung zu stellen. Nun ist aber eine Grenze erreicht, in der die Kirchen die Belastungen nicht mehr im bisherigen Umfang tragen können. Ein Beibehalten des bisherigen finanziellen Engagements würde die Kirchen dazu zwingen, andere, ebenfalls bedeutsame Aufgaben, wie z.B. bei Schulen, in der Bildungsarbeit und im weiten Feld der Caritas über ein vertretbares Maß hinaus einzuschränken.

Zwar ist den Bistümern und Landeskirchen durchaus bewusst, dass durch die angestrebte Neuregelung Mehrbelastungen auf die einzelnen Kommunen zukommen. Es kann jedoch objektiv festgestellt werden, daß der verbleibende kirchliche Beitrag die Kommunen nach wie vor erheblich entlastet. Die Kirchen ziehen sich aus ihrer Verantwortung für den Kindergartenbereich keineswegs zurück, sondern wollen ihn mit der Neuregelung noch bekräftigen. Es geht ihnen gerade um die Sicherung dieses Engagements auch in der Zukunft. Letztlich ist es die Aufgabe der Öffentlichen Hand, den gesetzlichen Anspruch auf Bereitstellung von Kindergartenplätzen zu erfüllen. Die Kirchen beteiligen sich hieran als freie Träger im Sinn des Subsidiaritätsprinzips.

(MBN)

 

Johannes Prinz zu Löwenstein mit Martinus-Medaille geehrt 

Mitarbeit im Pfarrgemeinderat und in Malteser-Orden – 25 Jahre Kirchenrechner 

Otzberg-Habitzheim. Für seinen jahrzehntelangen ehrenamtlichen Dienst in der Kirche hat der Bischof von Mainz, Dr. Karl Lehmann, Dr. Johannes Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg mit der Martinus-Medaille, der höchsten Auszeichnung des Bistums Mainz, geehrt. Prinz zu Löwenstein war von 1971 bis 1995 Mitglied des Pfarrgemeinderates in Otzberg-Habitzheim. Hier leistete der heute 81-Jährige auch 25 Jahre den Dienst als Kirchenrechner in der Pfarrei Habitzheim. Erst in diesem Jahr musste er das Amt aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Von 1990 bis 1997 war Prinz zu Löwenstein auch Präsident der deutschen Assoziation des Malteser-Ordens und zuvor lange Jahre Vizepräsident.

Weihbischof Dr. Franziskus Eisenbach überreichte das Ehrenzeichen am Sonntag, 5. August, in der Pfarrkirche in Habitzheim. Das Bistum wolle Prinz Löwenstein für vieles danken, das er für das Bistum Mainz und für die Kirche in Deutschland getan habe, sagte Eisenbach zu Beginn der heiligen Messe. Er würdigte die Haltung des Prinzen, für den unter den vielen Ehrenämtern und Aufgaben, die er neben seiner anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit ausgeübt habe, die Aufgabe des Kirchenrechners sicherlich die unscheinbarste gewesen sei. Es sei dem Prinzen nicht um Ehre und Ansehen gegangen, sondern darum, seine Fähigkeiten dort einzubringen, wo es für die Gemeinde nötig gewesen sei. Die Treue und Dienstbereitschaft eines Menschen zeige sich darin, wie sich jemand in den kleinen Dingen des täglichen Lebens als treuer Verwalter erweist, unterstrich der Weihbischof. Jesus habe davon gesprochen, dass demjenigen im Himmel eine große Aufgabe anvertraut werde.

Die Martinus-Medaille zeigt eine silberne Nachbildung des Domwestbaus in Mainz und der Chormantelschließe vom Grabdenkmal des Adalbert von Sachsen (gestorben 1484). Weihbischof Eisenbach erklärte unter Hinweis auf diese Martinus-Darstellung, die Mantelteilung sei zum Symbol für das geworden, worauf es ankomme: "Nicht nur darauf, dass man Mäntel teilt, obwohl auch das dringend notwendig geworden ist. Aber mehr noch, Zeit und Aufmerksamkeit und Kraft zu teilen mit den Menschen, die das brauchen." Prinz Löwenstein habe sich mit seiner ganzen Kraft und seiner Liebe darin eingebracht, in der Mitarbeit bei den Werken des Malteser-Ordens für die Armen zu sorgen und für den katholischen Glauben einzutreten.

Eisenbach wies darauf hin, dass der heilige Martin in einem Traum Christus mit dem Mantelteil bekleidet gesehen habe, den er kurz zuvor dem Bettler gegeben hatte. Das zeige, sagte der Weihbischof, dass das Verschenkte bei Gott bereits angekommen sei. "Die verschenkte Zeit, die verschenkte Liebe, sind bei Gott bereits aufgehoben und für uns ein Angeld auf das, was Gott im bleibenden Leben für uns vorbereitet hat."

Der Pfarrer von Habitzheim, Gerhard Wesolowsky, dankte Prinz zu Löwenstein ebenfalls für seine Tätigkeit in der Pfarrgemeinde. Er schenkte ihm ein mit einer Widmung versehenes Bild, das den Patron der Habitzheimer Kirche, den heiligen Cyriakus, zeigt. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Engelbert Müth, würdigte die Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit, mit der Prinz zu Löwenstein sein Amt als Kirchenrechner ausgeübt habe.

I.L. (MBN)

 

Autobahn-Hinweisschilder auf den Mainzer Dom errichtet 

Weihbischof Rolly: Wir sind dankbar, dass die Stadt dies in Gang gesetzt hat" 

Mainz. Drei touristische Hinweisschilder mit der Silhouette des Mainzer Doms wurden am Donnerstag, 3. August, von der Stadt Mainz an den Autobahnen A 60 und A 63 errichtet. Bei einem Ortstermin an einem der drei Schilder in der Nähe der Abfahrt Nieder-Olm in Richtung Mainz erklärte Oberbürgermeister Jens Beutel: "Es war längst überfällig, auf das bekannteste Wahrzeichen der Landeshauptstadt aufmerksam zu machen."

Wie Beutel berichtete, hatte er bereits im Frühjahr 1998 dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz vorgeschlagen, diese Schilder aufzustellen. Das Ministerium habe das Anliegen begrüßt. Auf der Grundlage der "vorläufigen Richtlinien für touristische Hinweise" wurde vom Mainzer Atelier für Gestaltung, Christian Schlimper, ein Skizzenentwurf gefertigt, dem die politischen Gremien der Stadt zustimmten. Insgesamt hatten, wie der Oberbürgermeister mitteilte, drei verschiedene Entwürfe vorgelegen. Die nun aufgestellten Schilder haben eine Größe von jeweils 2 mal 3 Metern. Sie wurden nach Angaben der Stadt mit einem Kostenaufwand von insgesamt etwa DM 16.000 gefertigt und aufgestellt.

Beutel hob hervor, dass die Stadt mit dieser Initiative einem vielfach geäußerten Wunsch aus breiten Kreisen der Bevölkerung entsprochen habe. Im Mainzer Stadtrat habe es dazu eine konzertierte Aktion aus allen Fraktionen gegeben. Nun seien die AKK-Gemeinden am Zug, auch auf den rechtsrheinischen Autobahnen um Mainz für solche Hinweisschilder auf den Dom zu sorgen, fügte Beutel hinzu.

Für das Bistum Mainz begrüßte Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly das Aufstellen der Hinweisschilder auf den Dom St. Martin. "Wir freuen uns darüber und sind dankbar, dass die Stadt Mainz dies in Gang gesetzt hat und damit auch einem Anliegen des Bistums und insbesondere des Dombauvereins Mainz gerecht geworden ist." Es sei wichtig, in der Öffentlichkeit immer wieder auf dieses einzigartige, mehr als 1000 Jahre alte Gotteshaus hinzuweisen. Der prachtvolle Dom mit seiner langen Geschichte gehöre allen Bürgern und sei das Wahrzeichen der Stadt. Darüber hinaus sei er als Bischofskirche auch Mittelpunkt des Bistums Mainz.

Sk (MBN)

 

Telefonseelsorge: Neue Ausbildungsgruppe für Ehrenamtliche 

Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden lädt Interessierte ein – Infos auch im Internet 

Mainz/Wiesbaden. Bei der ökumenischen Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden beginnt im Oktober 2000 eine neue Ausbildungsgruppe für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wie die Telefonseelsorge jetzt mitgeteilt hat, können sich Interessierte ab sofort bis spätestens 15. September in der Beratungsstelle Mainz bewerben: Schusterstraße 54 in 55116 Mainz, Tel.: 06131 / 220511 oder über 0800/111 0 111.

Die Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden wird von der katholischen und der evangelischen Kirche getragen. Die ca. 90 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleisten in der Region rund um die Uhr einen telefonischen Beratungsdienst. Der Einzugsbereich der Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden umfasst über die beiden Städte hinaus auch die Regionen Rheinhessen und Rheingau sowie angrenzende Gebiete zwischen Alzey und Bad Camberg. Bundesweit sind zur Zeit etwa 7.000 Ehrenamtliche für die Telefonseelsorge in über 100 Stellen tätig. Die gebührenfreien Rufnummern 0800/111 0 111 oder 0800-111 0 222 sind bundeseinheitlich anonym sowie Tag und Nacht erreichbar.

Nähere Informationen und Bewerbungsunterlagen für die Ausbildung können in der Beratungsstelle der Telefonseelsorge angefordert werden. Detaillierte Informationen darüber sind auch im Internet unter: http://www.telefonseelsorge-mz-wi.de/erhältlich.

Sk (MBN)

 

Vorschau 

Kirchenführung – einmal anders (ab 16. August) 

Besichtigungsreihe beleuchtet religiöse Bedeutung von Mainzer Gotteshäusern 

Mainz. Prachtvolle Kirchen ziehen viele Menschen an. Meist gilt das Besucherinteresse der kunsthistorisch wichtigen Ausstattung, den wertvollen Bildern, Glasfenstern oder Denkmälern. Doch Kapellen, Kirchen und Klöster sind nicht nur ästhetische Kunstwerke, sondern vor allem gebaute Botschaften des Glaubens und Zeugnisse der Frömmigkeit vieler Generationen. Diese religiöse Bedeutung steht im Mittelpunkt der besonderen Führungen durch verschiedene Mainzer Innenstadtkirchen ab 16. August, jeweils mittwochs von 15.30 – 18.00 Uhr. Die Besichtigungsreihe: "Gott begegnen – Heilige Räume neu entdecken" veranstalten das Katholische Bildungswerk Mainz-Stadt und das Referat Schulpastoral des Bistums Mainz.

"Kirchenräume sprechen zu uns und haben eine Menge zu sagen", erklären Rolf Kienzle vom Bildungswerk und Doris Gagiannis vom Schuldezernat des Bistums. Gotteshäuser erzählten von Freude, Leid, Not und Dankbarkeit aus vergangenen Zeiten. Bauformen, Materialien und Einrichtungsgegenstände zeigen, wie Gott in der jeweiligen Zeit verehrt und verherrlicht und die biblische Botschaft interpretiert wurde. Die sechs Nachmittage wollen Übersetzungshilfe geben, die Sprache der sakralen Räume zu verstehen. Kirchenführung – einmal anders.

In jeder Kirche steht ein eigener Themenschwerpunkt auf dem Besichtigungsprogramm: Über "Glocken – Gott ruft sein Volk zusammen" spricht Günter Schneider, Glockensachverständiger des Bistums Mainz in St. Ignaz (16.8.). Pfarrer Pater Cletus Wingen OP zeigt in St. Bonifaz wie "Christen leben und feiern in Gemeinschaft" (23.8.). Das Thema der Führung durch die Stephanskirche mit den Chagall-Fenstern durch Pfarrer Egon Retsch lautet: "Kannst Du mir Gott zeigen?" (30.8.). Unter dem Motto "Im Dienst des Evangeliums" erkunden die Teilnehmer die evangelische Lutherkirche mit Pfarrer Friedrich Struts (6.9.), während der Liturgiedozent Pfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert am Beispiel der Barockpracht in der Ignazkirche über "Christen feiern ihren Glauben" spricht (13.9.). Zum Abschluss der Reihe erläutern Dr. Beate Höfling vom Bischöflichen Ordinariat und Pfarrer Pater Pankraz Ribbert OCarm in der reichverzierten Peterskirche die Bedeutung der Engel: "Wo Himmel und Erde sich begegnen oder: Wer steht an meiner Seite?" (20.9.). Die Veranstaltungen sind Teil der Werkstatt Schulpastoral. Teilnahmegebühr: DM 20,- (für alle Termine zusammen).

Weitere Informationen: Doris Gagiannis, Referat Schulpastoral im Bischöflichen Ordinariat, Telefon 06131/ 253216 und Rolf Kienzle, Katholisches Bildungswerk Mainz-Stadt, Telefon 06131/ 253285. Mehr zum Thema: Arbeitshilfe: "Sinnsteine - Lasst die Steine den Glauben verkünden"

 

Hildegardisfest in Eibingen mit Weihbischof Eisenbach (16./17. September) 

Annäherung an die heilige Hildegard: "Pfade des Lichts" 

Eibingen. Höhepunkt des traditionellen Hildegardisfestes in Rüdesheim-Eibingen ist das Pontifikalamt mit dem Mainzer Weihbischof Dr. Franziskus Eisenbach am Sonntag, 17. September, um 10.00 Uhr, vor der Pfarrkirche des Rheingauorts. Um 15.00 Uhr findet die Reliquienfeier mit einer Festansprache der Priorin der Eibinger Benediktinerinnenabtei St. Hildegard, Schwester Gisela Happ OSB, statt. Zudem sind für den Nachmittag ein Marionettenspiel für Kinder und die feierliche Prozession mit dem Reliquienschrein vorgesehen. Die Hildegardisvesper um 17.30 Uhr in der Abteikirche beendet den Festtag.

Bereits am Vortag (Samstag, 16. September) finden um 14.30 und um 16.00 Uhr Führungen durch die Pfarrkirche St. Hildegard statt. Am Abend besteht die Möglichkeit, eine literarisch-musikalische Annäherung an Hildegard zu erleben. Motto: "Pfade des Lichts". In Eibingen werden die Gebeine der in der Region als Heilige verehrten Hildegard von Bingen (1098-1179) aufbewahrt. Hier hatte sie 1165 ihr zweites Kloster errichtet. Die heutige Abtei St. Hildegard wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts fertiggestellt. Weitere Auskünfte zum Hildegardisfest beim Pfarramt St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen, Telefon 06722/ 4520.

Bns (MBN)