Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 27

1. August 2001

Datum:
Mi. 1. Aug. 2001
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz 
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402. E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte 

  • Der Bischof von Nowosibirsk zu Gast am "Tag der Aussiedler" 
  • Albert Schönberger eröffnet "Mainzer Musiksommer" 
  • 2,6 Millionen Mark für das MISSIO-Hilfswerk gesammelt 
  • Speyerer Weihbischof Otto Georgens eröffnet das traditionelle Binger Rochusfest 
  • Dombauverein mit eigenem Stand beim Mainzer Altstadtfest 
  • Aktionstag in Mainz für mehr Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit 
  • Open-Air-Filmfest mit Liebes- und Beziehungsgeschichten 
  • "Saison-Pfarrer" für einen Sommer 
  • Kath. Fachhochschule Mainz und Prager Akademie für Sozialpädagogik arbeiten zusammen
Berichte

Der Bischof von Nowosibirsk zu Gast am "Tag der Aussiedler"

Kardinal Lehmann: "Gemeinsam die Integrationsarbeit leisten" 

Mainz. Mit Gottesdiensten, Vorträgen und einer Ausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Deutschen in Russland begeht das Bistum Mainz den "Tag der Aussiedler" am Samstag, 25. August, in Mainz. Die Herausforderungen durch den Zuzug von über zwei Millionen Deutschen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, darunter rund 500.000 Katholiken, betreffe alle Bereiche des beruflichen, sozialen, kulturellen und kirchlichen Lebens in der Bundesrepublik, erklärt Kardinal Karl Lehmann in seiner Einladung zum Tag der Aussiedler.

"Die Zugewanderten und die einheimische Bevölkerung haben jetzt gemeinsam die Aufgabe der Integration zu leisten", unterstreicht der Kardinal. Pfarrgemeinden und Einrichtungen des Bistums Mainz seien in besonderer Weise herausgefordert, bei der Überwindung der vielfältigen Probleme mitzuhelfen. Der "Tag der Aussiedler" lade daher ein zur Begegnung, Information und zum Gespräch. Um 10.00 Uhr zelebriert der Kardinal gemeinsam mit dem Bischof von Nowosibirsk, Joseph Werth, im Mainzer Dom einen Gottesdienst. Anschließend (11.30 Uhr) eröffnen die Bischöfe und Diözesan-Caritasdirektor Mario Junglas die Ausstellung "Katholische Aussiedler unter uns – Geschichte und Gegenwart der Deutschen in Russland" im Haus am Dom. Die Ausstellung will Kenntnisse über die Herkunft der sog. Russland-Deutschen vermitteln. Ferner sollen Toleranz, Sensibilität, Geduld und Einfühlungsvermögen im Umgang mit den Aussiedlern hierzulande geweckt werden. (Die Ausstellung ist bis zum 2. September täglich von 10.00 – 16.00 Uhr zu sehen.)

Bischof Werth wird ferner die Andacht in der St. Quintinskirche um 14.00 Uhr gemeinsam mit Pater Eugen Reinhardt, dem Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für die Seelsorge für Katholische Deutsche aus Russland, sowie den Aussiedlerseelsorgern aus dem Bistum Mainz leiten. Am Sonntag, 26. August, zelebriert der Bischof von Nowosibirsk um 10.00 Uhr ein Pontifikalamt im Dom.

Zum "Tag der Aussiedler" werden Begleitveranstaltungen im Haus am Dom angeboten: Bischof Werth greift am Montag, 27. August, 19.00 Uhr, das zentrale Thema "Geschichte und Gegenwart der Deutschen in Russland" in einem Vortrag auf. "Zuwanderung gestalten – Integration fördern" lautet die Überschrift der Podiumsrunde am Mittwoch, 29. August, 19.00 Uhr. Über die Situation von Aussiedlern in Deutschland debattieren: der Limburger Weihbischof Gerhard Pieschl, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge, Claudia Helmkamp-Wasserburg vom Ministerium des Innern Rheinland-Pfalz, Michael Bergmann vom Deutschen Caritasverband, Adolf Fetsch, stellvertretender Vorsitzender der Landsmannschaft der Russlanddeutschen, Christoph Hübenthal, Leiter der Abteilung Aussiedlerarbeit und Integration im Bundesverwaltungsamt, sowie der Rechtsanwalt Robert Stuhr. Das Gespräch leitet die SWR-Moderatorin Daniela Engelhardt.

Lyrik und Prosa deutscher Gegenwartsautoren aus Russland stehen im Mittelpunkt der Lesung "Rund um das Leben" am Freitag, 31. August, 19.00 Uhr, mit Agnes Giesbrecht, Viktor Heinz, Waldemar Hermann und Wendelin Mangold. Das Begleitprogramm zum "Tag der Aussiedler" endet am Sonntag, 2. September, 16.00 Uhr, mit der Abschlussveranstaltung "Kultur verbindet". Dabei werden Lieder und Tänze von Russlanddeutschen aufgeführt. Der "Tag der Aussiedler" im Bistum Mainz wird gemeinsam veranstaltet vom Bischöflichen Seelsorgeamt, dem Diözesan-Caritasverband und der Seelsorge für Katholische Deutsche aus Russland in Königsstein.

(Bns)

 

Albert Schönberger eröffnet "Mainzer Musiksommer" 

Weitere Konzerte mit internationalen Gästen in Mainzer Kirchen und im Landesmuseum 

MainzDomorganist Albert Schönberger wird den diesjährigen "Mainzer Musiksommer" mit einem Orgelkonzert am Freitag, 3. August, 20.00 Uhr, im Mainzer Dom eröffnen. Auf dem Programm stehen u.a. Werke von Johann Sebastian Bach, Charles-Marie Widor, Louis Vierne, Joseph Rheinberger. Außerdem wird Schönberger eigens eine "Große Improvisation" zur Eröffnung des Musiksommers aufführen.

Anliegen des "Mainzer Musiksommers" ist es, "mit einem attraktiven Musikangebot in die schönsten historischen Bauten der Stadt zu locken", erklärt der Mainzer Kulturdezernent Peter Krawietz zum Programm. Neben der Bischofskirche werden daher weitere Konzerte im Hof des Landesmuseums und in der Johanniskirche veranstaltet. Am Freitag, 17. August, gastiert das "Modern String Quartet" im Kreuzgang von St. Stephan (Beginn: 20.00 Uhr). Die Musiker stellen auf ihren Streichinstrumenten Kompositionen von Bach neben Werke von Duke Ellington oder Pat Metheny. Das Quartett will damit "die Avantgarde zum Swingen bringen und den Jazz ins rechte Rampenlicht" setzen.

Der Schweizer Flötist Peter-Lukas Graf präsentiert am Freitag, 24. August, 20.00 Uhr, in der Ignazkirche auf seiner modernen Querflöte Werke von Georg Friedrich Händel, Carl Philipp Emanuel Bach, Wolfgang Amadeus Mozart sowie von Kazuo Fukushima und Béla Bartók. Thomas Ragossnig begleitet ihn dabei am Cembalo. Weitere Konzerte des Musiksommers: Christian Tetzlaff und Volker Ellenberger (5.8.), International Strings & Enrique Telleria (10.8.), Christoph Prégardien und Michael Gees (12.8.), Freiburger Barockorchester (22.8.), Tokyo String Quartet (26.8.), Trio Fontenay (31.8.) sowie das Mainzer Kammerorchester (2.9.).

Hinweis: Der Eintritt für das Eröffnungskonzert am 3. August im Dom ist frei. Karten für die übrigen Konzerte sind an den bekannten Vorverkaufsstellen in Mainz erhältlich. Kartenreservierung: Frankfurter Hof, Tel. 06131/ 220438.

(Bns)

 

2,6 Millionen Mark für das MISSIO-Hilfswerk gesammelt 

Mainz/Aachen. Im Bistum Mainz konnten im vergangenen Jahr über DM 2,6 Millionen für die Arbeit des Internationalen Katholischen Hilfswerks MISSIO gesammelt werden. Fast DM 1 Million davon floss in die Ausbildung von Priestern, Ordensschwestern und Katechisten. Insgesamt erwirtschaftete das Hilfswerk mit Sitz in Aachen und München im Jahr 2000 fast DM 173 Millionen. Mit dem Geld unterstützt MISSIO über 4000 pastorale Projekte in Afrika, Asien und Ozeanien. Über DM 40 Million fließen in Ausbildungsprogramme. Im Vorjahr lag das Ergebnis im Bistum Mainz bei DM 2,8 Million. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin bestätigte MISSIO zum wiederholten Male größtmögliche Wirksamkeit in der Spendenverwendung.

(Bns)

 

Speyerer Weihbischof Otto Georgens eröffnet das traditionelle Binger Rochusfest 

Leitwort: "Was der Mensch braucht - Wege zu einer christlichen Lebenskunst" 

Bingen. Die traditionsreiche Binger St. Rochusfest wird in diesem Jahr vom Speyerer Weihbischof Otto Georgens am Sonntag, 19. August, eröffnet. Die Pilgerprozession beginnt an diesem Tag um 8.15 Uhr an der Basilika St. Martin in Bingen und zieht zur Wallfahrtskapelle auf dem Rochusberg. Dort wird Georgens um 10.00 Uhr das festliche Pontifikalamt mit den Wallfahrern feiern. Am Nachmittag des Hauptfests findet eine Vesper statt (Beginn: 15.00 Uhr). Um 20.00 Uhr gibt das Duo "per due" ein Konzert.

Das Rochusfest vom 19. bis 26. August steht in diesem Jahr unter dem Leitwort "Was der Mensch braucht. Wege zu einer christlichen Lebenskunst". Während der Wallfahrtswoche (Montag bis Samstag) findet an jedem Tag um 9.30 Uhr ein Festamt mit anschließendem Kreuzweg statt, um 13.30 Uhr eine Pilgerandacht und jeweils um 17.00 Uhr predigt Pfarrer Ulrich Zurkuhlen, Münster/Westf., in der Vesper. An den einzelnen Wallfahrtstagen finden weitere Gottesdienste für bestimmte Zielgruppen statt:

  • für die Kolpingsfamilien: Montag, 19.30 Uhr,
  • für Senioren auswärtiger Gemeinden: Dienstag, 14.30 Uhr,
  • für Jugendliche: Mittwoch, 19.30 Uhr,
  • für Kinder: Freitag, 16.00 Uhr,
  • für behinderte Menschen: Samstag, 14.30 Uhr.

Der traditionelle Ökumenische Gottesdienst der Wallfahrtswoche wird am Donnerstag um 20.00 Uhr gefeiert. Weiterhin werden veranstaltet: eine Meditation in Wort und Musik (Dienstag 20.00 Uhr), ein Bußgottesdienst (Freitag 20.00 Uhr) und eine heilige Messe mit Lichterprozession (Samstag 19.30 Uhr) sowie Gottesdienste einzelner Pfarrverbände. Das Abschlusshochamt am Sonntag, 26. August, zelebriert Prof. Dr. Peter Walter, Freiburg (Beginn: 10.00 Uhr). Das St. Rochusfest schließt an diesem Tag mit einer Ökumenischen Vesper um 14.00 Uhr.

Hinweis: Nähere Auskünfte geben das Oblatenkloster St. Rupertus (Telefon 06721/14225) oder das Pfarramt St. Martin Bingen (Telefon 06721/990740).

(Bns)

 

Dombauverein mit eigenem Stand beim Mainzer Altstadtfest 

Mainz. Der Dombauverein Mainz präsentiert sich mit einem eigenen Stand im Kirschgarten während des Mainzer Altstadtfests am Samstag und Sonntag, 4./5. August. Neben Informationen über die Domrenovierung und den Dombauverein schenkt die Niersteiner Sekt- und Weinkellerei dort u.a. "Domsekt" aus. Die Firma Lavazza bietet am Stand ein Kinderunterhaltungsprogramm an. Außerdem wird eine große Tombola veranstaltet. Die Erlöse kommen dem Dombauverein zugute, der die Renovierung der Mainzer Bischofskirche unterstützt.

(Bns)

 

Aktionstag in Mainz für mehr Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit 

Motto: "Enjoy the difference" / Kardinal Lehmann übernimmt Schirmherrschaft 

Mainz. Einen Aktionstag gegen Fremdenfeindlichkeit und für mehr Toleranz veranstaltet die Katholische Junge Gemeinde (KJG) in der Diözese Mainz am Samstag, 25. August auf dem Rathausplatz in Mainz. "Wir wehren uns gegen Personen, die uns einreden wollen, dass es in unserem Land Menschen gibt, die wir nicht brauchen oder wollen", erklärt KJG-Diözesanleiter David Thomas zu dem Aktionstag, der u.a. in Zusammenarbeit mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz veranstaltet wird. Die Schirmherrschaft hat Kardinal Karl Lehmann übernommen.

Um 14.00 Uhr wird der Öffentlichkeit ein Thementransparent präsentiert, das 800 Bilder sowie Geschichten und Gedichte von Jugendlichen aus ganz Deutschland zeigt. Zudem werden die besten Ideen prämiert, die im Rahmen des Aktionswettbewerbs des KJG-Diözesanverbandes Mainz zu den Themen Zivilcourage, Toleranz und gegenseitiger Respekt eingereicht wurden. Die KJG will mit dem Aktionstag für zwölf politische Forderungen werben, darunter die Einführung eines Antidiskriminierungsgesetzes. Live-Musik kommt u.a. von der Mainzer Gruppe Se Bummtschacks. Der Aktionstag endet mit einem Gottesdienst um 18.00 Uhr.

(Bns)

 

Open-Air-Filmfest mit Liebes- und Beziehungsgeschichten 

Zehn Kurzfilme über "Die schönste Sache in aller Welt" im Alle-Welt-Kino 

Mainz. Liebes- und Beziehungsgeschichten erzählen die Kurzfilme beim Open-Air-Filmfest des Alle-Welt-Kinos am Freitag, 24. August, im Innenhof des Erbacher Hofs in Mainz (bei Regen im Saal). Unter dem Motto "Die schönste Sache in aller Welt" werden ab Einbruch der Dunkelheit (ca. 21.30 Uhr) bis Mitternacht zehn Filmstreifen aus Deutschland, Kanada, Großbritannien, Norwegen und Tschechien gezeigt. Vor dem Filmstart unterhält die Gruppe "Margaritkes" die Cineasten live mit jiddischer Musik (ab 20.30 Uhr). Das Alle-Welt-Kino ist eine gemeinsame Initiative des Bildungswerks der Diözese Mainz, des katholischen Bildungswerks Mainz-Stadt, der Evangelischen Erwachsenenbildung, der Evangelischen und Katholischen Hochschulgemeinde, der Volkshochschule sowie des Landesfilmdienstes Rheinland-Pfalz.

Das Filmprogramm am 24. August: Fünfzehnter Februar (GB 1995), Love is in the air (Norwegen 1997), Parlez-moi d’amour (D 1994), George and Rosemary (Kanada 1988), Sommer – Zeit der langen Flüge (Tschechien 1996), When the day breaks (Kanada 1999), Bin weg, Lisa (D 1999), Immer (D 1999), Noblesse oblige (D 1987), ... und Tschüss (D 1993).

(Bns)

 

"Saison-Pfarrer" für einen Sommer 

60 Geistliche aus dem Ausland helfen als Urlaubsvertreter in Pfarreien des Bistums aus 

Mainz. Die Kirche kennt keine Sommerpause: Sonntagsgottesdienste, Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen gibt es das ganze Jahr hindurch. Die Seelsorgearbeit in den 335 Pfarreien des Bistums Mainz muss kontinuierlich gewährleistet sein. Doch auch viele Pfarrer fahren in der Urlaubssaison zur Erholung. Gerade jene, die Religionsunterricht geben, sind auf die Schulferien angewiesen. Bei der pastoralen Arbeit könnte es dann schon einmal etwas eng werden, wenn es keine Urlaubsvertretungen für Priester gäbe. Die "Stallwache" daheim übernehmen oft Amtsbrüder im Ruhestand oder aktive Pfarrer helfen sich gegenseitig während der Sommermonate aus. Doch überwiegend kommt die Hilfe aus dem Ausland.

19 Geistliche aus Nigeria, Polen, Indien, Uganda und dem Kongo sind derzeit in Pfarreien des Bistums tätig. Vermittelt wurden sie vom Personaldezernat des Bischöflichen Ordinariats in Mainz. Weitere 40 Priester hatten unmittelbaren Kontakt mit Pfarrgemeinden aufgenommen. Teilweise sind sie als Urlaubsvertreter längst dort alte Bekannte. In der Regel werden sie für vier Wochen an einem Ort eingesetzt.

Die Arbeit als "Saison-Pfarrer" ist offensichtlich begehrt: fast 100 Bewerbungen stapelten sich in den vergangenen Wochen bei Personaldezernent Dietmar Giebelmann auf dem Schreibtisch. Die Nachfrage übersteigt deutlich den Bedarf. Einige Bewerber fragen deshalb gleich in mehreren deutschen Bistümern gleichzeitig an. Und manche Seelsorger touren regelrecht von Juni bis September durch verschiedene deutsche Diözesen.

Die Ferienvertreter studieren meist in Rom oder im belgischen Leuwen. Die geweihten Priester bilden sich dort in Aufbaustudiengängen weiter oder promovieren. Wenn aber beispielsweise am Tiber die Ausbildungsseminare im Sommer schließen, besteht für die jungen Männer aus aller Welt die Gelegenheit, einmal das kirchliche Leben in Deutschland hautnah zu erleben. Ein weiterer Grund für den Sommereinsatz: einige Studenten können sich keinen jährlichen Heimflug nach Afrika oder Asien leisten. Der Vertretungsdienst innerhalb Europas ist deshalb eine Alternative. Und außerdem ein willkommener Nebenverdienst. Das Bistum Mainz übernimmt zusätzlich die Anreisekosten, für Unterkunft und Verpflegung wird ebenfalls gesorgt.

Der Sommerengpass ist nichts Neues und hat mit dem Priestermangel wenig zu tun. Die ersten Aushilfs-Pfarrer kamen bereits Anfang der siebziger Jahre durch Vermittlung der Deutschen Botschaft beim Vatikan in das Bistum Mainz. Für viele ist es nicht beim einmaligen Aufenthalt geblieben. Und wahrscheinlich werden auch einige Priester, die dieses Mal noch durch das Bischöfliche Ordinariat vermittelt wurden, nächsten Sommer schon in einer "angestammten" Pfarrgemeinde wieder am Altar stehen.

(Bns)

 

Kath. Fachhochschule Mainz und Prager Akademie für Sozialpädagogik arbeiten zusammen 

Erste grenzüberschreitende Partnerschaft 

Mainz. Die Katholische Fachhochschule Mainz (KFH) und die Prager Akademie für Sozialpädagogik und Theologie (Jabok) haben eine Vereinbarung geschlossen, die den Austausch sowie Gast- und Studienaufenthalte von Lehrenden und Studierenden vorsieht, ebenso gemeinsame Lehrveranstaltungen, Forschungsvorhaben, Exkursionen, Projekte und Symposien.

In einer Feier in der Katholischen Fachhochschule unterzeichneten im Juli KFH-Rektor Prof. Dr. Hans Zeimentz und der Rektor der Jabok, Dr. Vladimir Roskovec, die Vereinbarung. Für die KFH sei die Kooperation mit der Prager Akademie die erste grenzüberschreitende Partnerschaft, sagte Zeimentz und sprach von einem "denkwürdigen Tag". Beide Institutionen sind katholisch-kirchliche Einrichtungen, die für verschiedene soziale Dienste ausbilden.

"Für uns ist der Osten oft – psychologisch betrachtet – noch viel weiter entfernt, als es den geografischen Realitäten entspricht", sagte der Prorektor der KFH, Prof. Wolfgang Schnabel, in seiner Ansprache. Die "Entfernung in unseren Köpfen" spiele gerade im Bereich der sozialen Arbeit noch immer eine große Rolle, "waren wir doch gewohnt, unsere Modelle mit dem Westen abzugleichen und nicht mit staatlichen Sozialmonopolen kommunistischer Ideologie". Roskovec erklärte, es sei wichtig in der zersplitterten Welt von heute, das Gemeinsame zu betonen: menschliche Würde, Solidarität und Freundschaft. "Diese Werte sind jene Ausgangspunkte, die der Welt ein menschlicheres und sozusagen göttlicheres Milieu verschaffen können." Kardinal Karl Lehmann erinnerte in seinem Grußwort, das die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Dr. Gertrud Pollak, überbrachte, an die Verbindungen zwischen Prag und Mainz. So habe Prag im Frühmittelalter zur Mainzer Kirchenprovinz gehört. Über diese Zeit hinaus habe es bis heute immer wieder enge Beziehungen gegeben.

Für die Landesregierung von Rheinland-Pfalz sprach Staatssekretär Dr. Richard Auernheimer. Er begrüßte die Partnerschaft als lebendigen Beitrag zu einem europäischen Hochschulraum, den die Bildungsminister der europäischen Länder wiederholt gefordert hätten. Für den Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel bringt die Zusammenarbeit "ein Stück Mainz nach Prag und umgekehrt".

(Piel/Bns)