Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 27

23. August 2000

Datum:
Mi. 23. Aug. 2000
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402. E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de (Internetversion der MBN: Öffentlichkeitsarbeit Birgit Wieczorek)

Berichte 

  • Tag der Pfarrgemeinderäte mit Bischof Lehmann 
  • Offene Werkstätten in der Dombauhütte fanden großen Anklang 
  • Sanierung der Ostgruppe des Domes wird vorbereitet 
  • Diözesanverbände: Mit vielfältigen Angeboten ins Internet 
  • Weihbischof Eisenbach eröffnete Binger Rochusfest 
  • Unsere neue E-Mail-Adresse pressestelle@bistum-mainz.de 
  • Lehmann feiert Ortsjubiläum in Klein-Winternheim 
  • Neues Halbjahresprogramm von NR30 liegt vor

Vorschau 

  • Hofserenade mit Mainzer Dombläsern (29.8.) 
  • Podiumsdiskussion "Was ist ein Menschenleben wert?" (30. August) 
  • Mozart-Konzert im Dom mit Mainzer Kammerorchester (31. August) 
  • Studientag über modernen Kirchenbau (1./2. September) 
  • 100. Geburtstag der Kindertagesstätte Rochusstift (2. September) 
  • Vorbereitung auf Eignungsprüfung am Ketteler-Kolleg (ab 4. September) 
  • "Im Schwingungsfeld des Mainzer Doms" (ab 7. September) 
  • Erster Guntersblumer ökumenischer Kirchentag (17. September) 
  • Orgelmatineen mit Bach und Petr Eben - Uraufführung (23. September)
Berichte 

Tag der Pfarrgemeinderäte mit Bischof Lehmann 

Mainzer Bischof fordert Rückbesinnung auf Gott und gesellschaftliche Verantwortung 

Niddatal-Ilbenstadt. Bischof Dr. Karl Lehmann hat die Pfarrgemeinderäte dazu aufgerufen, sich in allem stärker auf Gott zu besinnen, aus dem geistlichen Reichtum des christlichen Glaubens zu schöpfen und sich zugleich an den gesellschaftlichen Gestaltungsfragen stärker zu beteiligen. Beim Diözesantag der Pfarrgemeinderäte im Bistum Mainz gab Lehmann zum Beginn des Treffens am Samstag, 19. August, in Ilbenstadt in der Wetterau wegweisende Impulse für diesen Tag und für die künftige Arbeit der Ehrenamtlichen in den Gemeinden. An dem Diözesantag nahmen rund 400 Frauen und Männer aus den Pfarrgemeinden des Bistums teil. Hinzu kamen etwa 120 Kinder und Jugendliche, für die ein eigenes Programm angeboten wurde. Bischof Lehmann, der am Vortag sehr positiv gestimmt und geradezu begeistert vom Weltjugendtag in Rom zurück gekommen war, erklärte, diese Impulse der Rückbesinnung auf Gott und auf die gemeinschaftliche Verantwortung in Kirche und Welt seien ihm besonders wichtig, weil die Menschen eine Art Kompass oder Leitplanken, jedenfalls Orientierungshilfen, für ihr Leben und Arbeiten, brauchten.

Lehmann verwies darauf, dass das Leben der Gemeinden gerade in der heutigen Gesellschaft vielgestaltig sei. Die menschlichen Unterschiede nach Sprachen, Rassen, Klassen und Kulturen dürften nicht trennen, sondern sollten mit ihrem jeweiligen Reichtum in dieses "Aufgebot Gottes für die Welt" eingebracht werden. Alle Probleme von Strukturen und Institutionen dienten diesem Ziel und müssten darum flexibel darauf hingeordnet sein.

Heute notwendige Prioritäten 

Bei aller berechtigten innerkirchlichen Pluralität müsse sich jede Gemeinde jedoch selbstkritisch fragen, ob sie den "heute notwendigen Prioritäten" gerecht wird. Dazu gehörten immer "Glaubenszeugnis und Verkündigung, Gottesdienst und Gebet, Geschwisterlichkeit und Einsatz für die Armen". Zwischen diesen Zielsetzungen müsse ein ausgeglichenes Verhältnis existieren. "Heute ist es höchste Zeit, dass wir mehr an Gott denken und mehr von ihm reden bzw. Zeugnis ablegen", rief Lehmann seinen Zuhörern im dichtgefüllten Festzelt zu, das auf dem Platz zwischen der Ilbenstadter Basilika und dem Haus St. Gottfried aufgeschlagen war. Gott sei im öffentlichen Bewusstsein sehr verborgen und ohne Zuwendung zu ihm bleibe manches Leerlauf. Deshalb sei auch als Leitwort für den Tag der Pfarrgemeinderäte gewählt worden: "Bei Dir ist die Quelle des Lebens."

Aus diesem Wurzelgrund geistlicher Sammlung wachse immer wieder die Kraft zur Sendung, sagte der Bischof. Beide Bewegungen – Sammlung und Sendung -seien notwendig und brauchten einander." Es gehe darum, in der Gemeinde die Menschen immer wieder aus ihrer extremen Individualisierung zusammen zu rufen und so Gemeinde immer wieder neu Ereignis werden zu lassen. Während Sammlung nach Innen stark mache und Gemeinschaft schaffe, müsse die Sendung diese Stärke nach außen wenden. Die Gemeinde dürfe sich nicht einfach zurückziehen, mahnte der Bischof. Sie sollte sich vielmehr den Gestaltungsfragen vor Ort, z.B. in den Bereichen Schule, Kultur, Ökologie und Politik, zuwenden. Vor allem dürfe sie nicht an den gesellschaftlichen Zerrissenheiten und sozialen Konflikten vorbeigehen, sondern müsse sich ihnen stellen, müsse parteiisch sein, ohne im parteipolitischen Sinn Partei zu ergreifen. Hier habe auch der Umgang mit den Fremden einen wichtigen Platz, hob Lehmann hervor. Darüber hinaus forderte der Bischof, dass die Gemeinde über ihren eigenen Tellerrand hinausschauen und das Dekanat, das Bistum und die Weltkirche im Blick haben müsse.. Dies gelte auch für die Ökumene.

Impulse von Bischof Lehmann

In seiner Begrüßungsansprache hieß Generalvikar Dr. Werner Guballa, der auch Dezernent für die pastoralen Räte ist, neben dem Bischof und den Pfarrgemeinderäten die neuen Leiter der Diözesanstelle Pfarrgemeinde- und Dekanatsräte, Margareta und Michael Ohlemüller aus Bensheim, besonders willkommen. Die beiden Religionspädagogen an der Berufsschule in Lampertheim haben ihr neues Amt am 1. August dieses Jahres angetreten. Sie führten die Teilnehmer durch das vielgestaltige Programm dieses Tages. Sehr herzlich dankte der Generalvikar dem bisherigen Diözesanreferenten, Thomas Klumb, der mit Engagement und Umsicht mit seinen Helferinnen und Helfern den Tag vorbereitet habe. Zugleich dankte Guballa der Ilbenstadter Pfarrgemeinde mit Pfarrer Dr. Vinko Kraljic, dem örtlichen Pfarrgemeinderat und Dekan Pfarrer Andreas Kaiser, Wöllstadt, sowie Dekanatsreferent Joachim Michalik, Bad Nauheim, für alle Mitarbeit und Unterstützung.

"Bei Dir ist die Quelle des Lebens" 

Der Generalvikar rief dazu auf, über den Brunnenrand der jeweiligen Gemeinde hinaus zu schauen in die Vielfalt der Gemeinden und für Begegnung und Austausch offen zu sein. In diesem Kontext war auch die Kollekte des Gottesdienstes für ein Brunnenprojekt in der ruandischen Diözese Ruhengeri bestimmt. Es gelte, Christus als die Quelle des Lebens immer neu zu entdecken. Dazu verwies Guballa in seiner Predigt in der Basilika auf eine Fülle lebendiger Zeugnisse schöpferischer Menschen in den Gemeinden. Er bekräftigte vor allem die vielen Initiativen zum Schutz des Lebens für hilf- und wehrlose Menschen. Dazu nannte er u.a. Alte, Kranke und Ausländer. Mit Nachdruck stellte Guballa die Bedeutung des Gebets heraus. Wer bete, gewinne den Raum der Freiheit, den nur der Mensch haben könne, "der in Gott verankert ist". Eine Gemeinde tue gut daran, auch Räume der Stille für die Anbetung zu schaffen. Einen solchen Raum gab es auch beim Tag der Pfarrgemeinderäte im Gewölbekeller des früheren Äbtehauses des Klosters Ilbenstadt. Hier lud Schwester Elisabeth aus dem Kloster Engelthal in Altenstadt alle halbe Stunde zu einer Bildmeditation ein.

Predigt von Genralvikar Dr. Guballa

Zur guten Atmosphäre des Tages trugen auch der Zauberer Matthias Schäfer aus Friedberg und der Kinder- und Jugendchor "Mörler Spatzen" bei. Matthias Schäfer, Religionslehrer in Friedberg, der Zauberer im Nebenberuf ist, zog z.B. gleich zu Beginn Bischof Lehman ein blaues Tuch aus dem Ohr, um humorvoll die These zu widerlegen, der Bischof habe Schwierigkeiten dabei, auf den Papst zu hören. In seinem kabarettistischen Programm gab er Jung und Alt eine Fülle lustiger Anstöße zum Nachdenken über Schein und Wirklichkeit.

Die "Mörler Spatzen" boten unter Leitung von Martin Göbler (Dirigent) und Dorothee Göbler (Keybord) eine Fülle mitreißender Lieder dar, zum Teil zum Mitsingen. Zur Zeit hat der Chor 70 Mitglieder, meist Mädchen im Alter zwischen acht und 20 Jahren, davon 30 im Vorchor und 40 im Konzertchor. Der Chor wird am 23. September im Kurhaus Bad-Nauheim (19.30 Uhr) anlässlich seines 25-jährigen Bestehens ein Jubiläumskonzert geben. Ein weiteres Jubiläumskonzert mit geistlicher Musik ist für Dezember zusammen mit dem Kammerorchester der TU-Darmstadt geplant.

Höhepunkte des Nachmittags waren eine Kirchenführung in der Basilika mit dem Liturgiereferenten des Bistums, Wolfgang Fischer, der Regionalkantorin Regina Werner, Gießen, an der Orgel und Reinhard Schwarz, Ilbenstadt, der die Baugeschichte des im 12. Jahrhundert errichteten Gotteshauses erläuterte. In einer großen Talk-Runde wurden zwischen Kirchenführung und Eucharistiefeier aktuelle Fragen der Pfarrgemeinderäte erörtert. Die Moderation hatte Pastoralreferent Michalik.

Guballa: Strukturen menschenfreundlich gestalten 

Zur Frage des Priestermangels erklärte Bischof Lehmann dabei, man müsse sehen, dass das Bistum heute mehr Hauptamtliche in der Seelsorge habe als je zuvor, zugleich aber auch weniger Leute, die zu begleiten sind. Oft gebe es eine Fixierung auf perfektionistische Systeme und Strukturen, "die viel Zeit und Kraft kosten". Beim Weltjugendtag in Rom habe er da einen ganz anderen Umgang mit Strukturen erlebt. Die Fragen der Jugendlichen drehten sich in Rom, wie Lehmann berichtete, nicht um Strukturen, sondern um das Zentrum und die Mitte des Glaubens. Daran schloss er die Feststellung, dass die persönlichen Beziehungen und die Kommunikation wichtiger seien als die Struktur. Gesucht werde der unmittelbare Kontakt. Dazu ergänzte Generalvikar Guballa, in der Aus- und Fortbildung der Pfarrer werde aufgezeigt, wo sich diese stärker entlasten könnten, um wirklich Seelsorger und für Begegnungen offen zu sein. "Wir müssen unsere Strukturen so gestalten, dass sie menschenfreundlich sind", unterstrich Guballa.

Die Sprecherin des Mainzer Katholikenrates, Dr. Hildegard Dziuk, Darmstadt, betonte, im Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen solle jeder das einbringen, "was er hat und kann". Dekan Kaiser erklärte, es gebe bestimmte Aufgabenfelder in der Seelsorge, die eine Gemeinde allein nicht leisten könne. Hier sei es sinnvoll, sich in größere Einheiten zusammen zu schließen. Im Dekanat Wetterau-West werde dies zur Zeit in der Trauerbegleitung und in der Notfallseelsorge wie auch in bestimmten Projekten der Senioren- und Caritasarbeit erprobt. Der Dekanatsratsvorsitzende dieses Dekanates, Hans-Josef Heun, hob hervor, dass der Religionsunterricht Brücke zwischen Pfarrgemeinde und Ortsgemeinde sein sollte. Die Verbindung zwischen Schule und Kirche sei von besonderer Bedeutung.

Die Vorsitzende des Ilbenstadter Pfarrgemeinderats, Ursula Einhoff, stellte klar, dass es in der wachsenden Schwierigkeit, Ehrenamtliche zu gewinnen, kaum noch Unterschiede zwischen städtischem und ländlichem Raum gebe. Margareta Ohlemüller berichtete aus ihrer Berufsschulerfahrung, dass junge Menschen kaum noch Fragen an die Kirche haben. Sie seien aber ansprechbar durch Menschen, die ihren Glauben und ihre Überzeugung lebten. Michael Ohlemüller ergänzte, dass die Berufsschule wegen der Distanz der jungen Menschen zur Kirche eine missionarische Herausforderung sei. Weniger als fünf Prozent der dortigen Schülerinnen und Schüler besuchten noch den Sonntagsgottesdienst.

Dank am laufenden Band 

In der abschließenden Eucharistiefeier sprach stellvertretend für alle Dr. Dorothee Knoblauch, Bad Vilbel, ein herzliches Wort des Dankes an Thomas Klumb, der die Leitung der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit übernommen hat. Auf einem schmalen Papierstreifen hatten die meisten Teilnehmer einen "Dank am laufenden Band" unterzeichnet. Die Kontinuität der Arbeit, die Ohlemüllers nun in der "dritten Generation" fortsetzen, wurde auch durch die Teilnahme des ersten Referenten für die Pfarrgemeinde- und Dekanatsräte im Bistum Mainz, Johannes Smykalla, deutlich, der diese Aufgabe Anfang der 70er Jahre übernommen hatte.

Bilder vom Tag der Pfarrgemeinderäte

Sk (MBN)

 

Offene Werkstätten in der Dombauhütte fanden großen Anklang 

Eine ewige Baustelle

Mainz. Hämmern, hobeln und pinseln. Tägliches Geschäft für die Profis der Mainzer Dombauhütte. "Doch wir machen auch noch ganz anderes", lacht Steinmetz Andreas Schmitz. "An Fronleichnam etwa tragen wir dem Bischof den Himmel." Bei den Tagen der offenen Tür in der Mainzer Dombauhütte am Freitag und Samstag, 18./19. August, stand aber doch das handwerkliche Können der Kirchenmaler, Schreiner und Steinmetze im Vordergrund. Zum zweiten Mal (nach 1998) konnten die Besucher einen Blick in die Werkstätten werfen und sehen, wie die zwölf Mitarbeiter in mühe- und liebevoller Arbeit die über tausend Jahre alte Kathedrale erhalten.

In einer Vitrine glänzte ein goldener, kleiner Zeiger der Domuhr. Länge: gut zwei Meter. Seit dem Mittelalter habe sich die Technik des Vergoldens nicht wesentlich verändert, erläutert der Begleittext. Nach wie vor werden Goldplättchen auf ein Vierzehntausendstel Millimeter von Hand dünngeschlagen. Die Tischler präsentierten kunstvolle Einlegearbeiten sowie eine perfekte Kopie eines Rokoko-Hockers neben dem etwas ramponierten Original von 1762. Haargenau sind die feinen Details bis hin zu den blattverzierten Stuhlbeinen nachgearbeitet. Es fehlt nur noch der richtige Farbanstrich. "Nach und nach wollen wir die unpassenden Metallsitze im Chorgestühl durch die Rokoko-Schemel austauschen", berichtete Dombaumeister Gerd Engel. Auch verschiedene Entwürfe für eine neue Bestuhlung der Memorienkapelle des Doms zeigten die Tischler und Schreiner. Doch hierüber sei noch nicht endgültig entschiedenen, sagte Engel, der sich über die große Resonanz bei den Tagen der offenen Tür freute. Viele Gäste griffen dabei selbst einmal zu Hammer und Eisen, um beispielsweise einen massiven Sandsteinblock zu bearbeiten bis die Bröckchen flogen.

Wie es richtig geht, zeigte Andreas Schmitz. Aus einem groben Klotz hatte er in vierzehntägiger Detailarbeit das Sockelstück eines filigranen Bogens mit den typisch gotischen Formen für den Domkreuzgang gehauen. Feuchtigkeit hat dem Originalbogen schwer zugesetzt. Bis heute wird am Dom solider Miltenberger Mainsandstein als wichtigster Baustoff verwendet. Problematisch sind dagegen Sandsteinersatzmassen wie Zementmörtel, die in den siebziger Jahren hier und da verwendet wurden und jetzt schon porös sind. Dauernd sind Engel und seine Mitarbeiter unterwegs, um Schäden, Risse und Baufehler an der Kathedrale zu erfassen und zu dokumentieren. Wichtigste Maßnahme am Dom ist die Renovierung der Ostfassade des Doms. Damit soll im Herbst begonnen werden. In besonders schlechtem Zustand sind die Sockelsteine an der Ostapsis. Sie müssen ausgetauscht werden. Neue Teilstücke liegen bereits fix und fertig im Hof der Dombauhütte bereit.

Eine kleine Ausstellung neben den offenen Werkstätten informierte über die Entstehung der Bauhütte und die wichtigsten Baumaßnahmen im Laufe der Jahrhunderte bis heute. Die vielen Facetten der "ewigen Baustelle" beleuchtet auch die zum Tag der offenen Tür vorgestellte Broschüre "Der Dom zu Mainz und seine Dombauhütte" (zum Preis von DM 5,- erhältlich im Dombauamt, im Info-Laden des Bistums Mainz, in Buchhandlungen und beim Dombauverein). Rund 500.000 Mark erhalten die Werkstätten des Doms jährlich vom Bistum Mainz und der Bischöflichen Dotation, um die große Kathedrale in Schuss zu halten. Finanzielle Unterstützung für die bevorstehende Domrenovierung bekommt Engels Truppe auch vom 1999 gegründeten Dombauverein.

Bns (MBN)

 

Sanierung der Ostgruppe des Domes wird vorbereitet 

Künftiger Leiter der Sanierungsarbeiten stellte sich Bischof und Domkapitel vor 

Mainz. Das Architektur- und Ingenieurbüro BHS & Partner mit Sitz in Darmstadt und Mainz, hat den Auftrag des Mainzer Domkapitels für die Bauleitung der anstehenden Domsanierung erhalten. Im Rahmen der Vorbereitungen für die künftige Zusammenarbeit traf Dr. Ing. Klaus Bingenheimer, der die Sanierungsarbeiten am Dom St. Martin leiten wird, am Dienstag, 22. August, mit Bischof Dr. Karl Lehmann, Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly und weiteren Mitgliedern des Domkapitels und der Dezernentenkonferenz zusammen.

In Kürze soll, wie der Vorsitzende der Bischöflichen Dotation, Domkapitular Prälat Heinz Heckwolf, mitteilte, ein entsprechender Vertrag unterzeichnet werden. Zunächst stehe die Sanierung der Ostgruppe des Domes an. Die Vorbereitungen dazu laufen jetzt an. Wie Bingenheimer anlässlich des Treffens hervorhob, geht es den Mitarbeitern des Architektur- und Ingenieurbüros "Bingenheimer, Hädler, Schmelinsky & Partner" (BHS & Partner) um den denkmalgerechten Umgang mit historischen Bauten. In dieser Spezialisierung haben sie in den vergangenen Jahren eine Reihe größerer Sanierungen und Restaurierungen geplant und durchgeführt, zur Zeit auch an der Mainzer Christuskirche. Zu den Auftraggebern des Büros BHS & Partner, das1992 aus dem seit 1984 in Darmstadt firmierenden Büro Bingenheimer & Hädler hervorging, zählen neben Kommunen und kirchlichen Stellen die Landesdenkmalämter von Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz, die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen sowie Staatsbauämter in Hessen und Rheinland-Pfalz.

Klaus Bingenheimer (49) ist seit 1989 Mitglied und seit 1993 Vorsitzender des Beirats für Restaurierung der deutschen Burgenvereinigung (DBV). Er ist u.a. Mitglied des Sanierungsausschusses der Marksburg am Mittelrhein. Bingenheimer, 1951 in Wetzlar geboren, erwarb 1980 nach dem Architekturstudium an der TH-Darmstadt das Diplom. 1998 promovierte er an der TH-Darmstadt im Fachgebiet Baugeschichte. Neben seinen Aufgaben für das Büro BHS & Partner hat er verschiedene Lehraufträge an der TH-Darmstadt, der Frankfurter Universität und an der Fachhochschule Mainz wahrgenommen. Seit 1999 hat er eine Vertretungsprofessur für Denkmalpflege, Baugeschichte und Entwerfen an der Fachhochschule Mainz, an der auch Emil Hädler als Professor für das Fachgebiet "Altbauerneuerung, Denkmalpflege und Geschichte der Baukonstruktionen" lehrt.

Sk (MBN)

 

Diözesanverbände: Mit vielfältigen Angeboten ins Internet

Diözesanverbände setzen auf den Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit und internen Austausch

Mainz. Die katholischen Laienverbände wollen ihre Öffentlichkeitsarbeit und die interne Kommunikation ausbauen und stärker koordinieren. Die Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Verbände im Bistum Mainz beriet am Montag, 21. August, über Möglichkeiten für eine stärkere Präsenz in den Medien. "Wir wollen mit unseren vielfältigen Angeboten ins Internet", lautete einmütig die Marschrichtung für die Medienarbeit. Zur gegenseitigen Information sollte künftig auch eine eigene Seite in den "Mitteilungen" des Bischöflichen Ordinariats gestaltet werden mit Terminen, Angeboten und Anliegen sämtlicher Verbände.

Nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der Konfliktberatung sei es beispielsweise "mehr denn je erforderlich, dass Frauen von unseren Angeboten für Schwangere erfahren", betonte Ursula Hüser vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). Für einen professionellen Internet-Auftritt benötigten einige Verbände jedoch Hilfe und Beratung "von den Großen für die Kleinen". Die SkF-Vertreterin regte ferner gemeinsame Fortbildungsseminare an. Um besser wahrgenommen zu werden, sollten auch themenverwandte Angebote der verschiedenen Verbände "gemeinsam und gezielt angegangen" werden, schlug der Diözesanvorsitzende des Familienbunds der deutschen Katholiken (FDK), Kurt Janssen, vor. Dies lasse sich wohl nur schwer in größerem Stil verwirklichen, wurde hierzu jedoch skeptisch angemerkt. Die einzelnen katholischen Vereine hätten sehr unterschiedliche Zielrichtungen. Besser sei die gemeinsame Veröffentlichung der unterschiedlichen Angebote.

Thomas Domnick als Leiter der Vollversammlung informierte die Teilnehmer auch über die Diskussion zum berufsgenossenschaftlichen Unfallschutz für Verbandsmitglieder. Bislang sei es den Bistümern nach dem Sozialgesetzbuch nicht möglich, die ehrenamtlich engagierten Vereinsmitglieder in katholischen Verbänden bei der Berufsgenossenschaft Verwaltung mitzuversichern. Ein Wechsel der Berufsgenossenschaft sei aber ebenfalls nicht zu verwirklichen. Jetzt werde die Änderung des Bundesgesetzes geprüft. Die katholischen Diözesanverbände sahen in der derzeitigen Rechtslage einen Widerspruch: einerseits wolle die Politik das Ehrenamt fördern, andererseits bleibe hier eine versicherungsrechtliche Lücke für die ehrenamtlich Engagierten.

Martina Reißfelder, Geschäftsführerin der Räte im Bistum Mainz, gab einen Ausblick auf das Schwangerenberatungskonzept des Bistums Mainz in der Zukunft. Dabei werde vor allem auf das Engagement in den Pfarrgemeinden gesetzt, erklärte sie. "Doch was ist mit den Frauen, die wir künftig auf diesem Wege nicht mehr erreichen werden?", formulierte Norbert Rauschmayr, Vertreter der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, die Sorge vieler katholischer Laien. Ein Problem, dem dich die Verbände im Bistum Mainz weiterhin intensiv widmen wollen.

Bns (MBN)

 

Weihbischof Eisenbach eröffnete Binger Rochusfest

Im Vertrauen auf Hilfe und Heilung

Bingen. Während der Pest gelobten die Binger Bürger im Jahre 1666 eine jährliche Wallfahrt. Und noch 334 Jahre später ist dieser Brauch lebendig. Mit Sitzkissen, Klappstühlen und Kinderwagen pilgerten am Sonntag, 20. August, rund 2500 Gläubige auf den Rochusberg. Vor der Wallfahrtskapelle, deren Bau der Binger Stadtrat ebenfalls 1666 beschloss, eröffnete der Mainzer Weihbischof Dr. Franziskus Eisenbach mit einem Pontifikalamt das Binger Rochusfest. Bis zum 27. August werden auf dem Wallfahrtsberg täglich heilige Messen und weitere Gottesdienste gefeiert.

Weihbischof Eisenbach erinnerte an das Bibelzitat "Was du einem meiner geringsten Brüder getan hast, das hast du mir getan" und rief in seiner Predigt dazu auf, nach dem Vorbild des heiligen Rochus von Montpellier (um 1295 – 1327) sich helfend den Menschen und im Glauben Jesus Christus zuzuwenden. Dadurch sei es möglich, den Heiland als "heilenden Gott" selbst zu erfahren. "Wie wichtig Hilfe und Heilung sind, wird uns schlagartig bei Schicksalsereignissen deutlich", sagte Eisenbach. Gegen diese sei der Mensch alleine machtlos. Oft sei dann vor allem die Seele krank. Gottes Hilfe komme aber nicht von alleine: "Wir müssen schon mitwirken und Jesus unsere Wunden zeigen, damit er helfen kann", erklärte Eisenbach und verwies auf Rochus, der in vielen Darstellungen symbolisch sein von einer Pestbeule verletztes Bein deute.

Der Weihbischof bezeichnete den heiligen Rochus als eine "große Gestalt", in dessen Lebenslauf sich der Weg Jesu Christi spiegele. So habe auch Rochus geholfen und geheilt und sei schließlich selbst Verfolgung und Tod ausgeliefert gewesen. Der Überlieferung nach pilgerte Rochus im 14. Jahrhundert nach Rom. Unterwegs soll er viele Pestkranke durch das Kreuzzeichen gerettet haben. Auf dem Rückweg erfasste die Seuche ihn selbst, doch gesundete er wieder. Durch die Krankheit jedoch deutlich verändert, erkannten ihn die Menschen in seiner Heimatstadt Montpellier nicht mehr, hielten ihn für einen Spion und warfen ihn ins Gefängnis. Nach fünfjähriger Haft soll der 32-jährige am 16. August 1327 gestorben sein. An dem Gottesdienst zur Rochus-Wallfahrt nahmen auch der Landrat des Kreises Mainz-Bingen, Claus Schick, und die Binger Oberbürgermeisterin Birgit Collin-Langen teil. Die Feier wurde musikalisch von der Chorgemeinschaft Rochusfest gestaltet.

Programm des Rochusfestes

Bns (MBN)  

 

Unsere neue E-Mail-Adresse: pressestelle@bistum-mainz.de

Mainz. Die Bischöfliche Pressestelle Mainz ist ab sofort über eine neue E-Mail-Adresse erreichbar. Die zentrale Anschrift für elektronische Post lautet: pressestelle@bistum-mainz.de. Die von der Pressestelle herausgegebenen "Mainzer Bistumsnachrichten" und die monatliche Veranstaltungsübersicht können im Internet unter www.bistum-mainz.de nachgelesen werden.

Bns (MBN)

 

Lehmann feiert Ortsjubiläum in Klein-Winternheim

Festgottesdienst auf dem Kirchplatz zum 900jährigen Ortsjubiläum

Klein-Winternheim. Der Bischof von Mainz, Dr. Karl Lehmann, hat anlässlich des 900-jährigen Ortsjubiläums der rheinhessischen Gemeinde Klein-Winternheim am Sonntag, 20. August, einen Festgottesdienst auf dem neugestalteten Platz zwischen Kirche und Rathaus gefeiert. Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Angela Kleinschmitt, verwies bei der Begrüßung darauf, dass die Verbindung zwischen dem Mainzer Erzstift und der Gemeinde schon eine sehr lange Tradition habe. Deshalb sei es auch nicht zufällig, dass Bischof Lehmann die Schirmherrschaft über das Ortsjubiläum übernommen habe. Kleinschmitt stellte besonders heraus, dass der Pfarrpatron St. Andreas aus der Kirche auf den Platz geholt worden sei. Seine Gestalt mit dem Netz des Menschenfischers zeige, "dass wir die Frohbotschaft jeden Tag in die Welt tragen müssen". Wenn alle Christen der katholischen und der evangelischen Gemeinden in Klein-Winternheim sich am Leben der Gemeinde beteiligten, könne ein tragfähiges Netz für alle entstehen, unterstrich sie.

In seiner Predigt erklärte Bischof Lehmann, dass die Feier des 900-jährigen Ortsjubiläums ein Anlass zum Gedenken und zum Danken sei. Diese Feier verbinde Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und mache hellsichtig für die Fragen der Gegenwart. Die Feier zeige, dass Gott seinen Platz im Dorf gefunden habe. Jede Kirche sei ein solches "Denk-Mal". Der neugestaltete Kirchenplatz sage: "Wir wollen Gott einen Platz einräumen – in unseren Häusern, in unseren Gedanken, in unseren Herzen." Lehmann hob hervor, dass Gottes Nähe auch bis in die Abgründe von Versagen und Schuld reiche. Dazu verwies er auf den Abstieg Jesu zur Hölle und auf das Wort des Apostels Paulus: "Er ist für uns zur Sünde geworden".

Der Bischof rief in seiner Predigt dazu auf, die geschenkte Freiheit zu nutzen und für das Gemeinwohl einzusetzen. Er erinnerte daran, wie begrenzt die Freiheit der früheren Generationen im Vergleich zu heute gewesen ist. Allerdings solle man nicht verschweigen, dass dieses hohe Maß an heutiger Freiheit neue Abhängigkeiten bringe. Die Gläubigen sollten Gott bitten, dass sie die Freiheit bestehen und Mitmenschen nicht leichtfertig fallen lassen. "Wir dürfen Menschen nicht wie Autos austauschen!", mahnte er. Es gelte, die Menschenwürde des anderen anzuerkennen und zu sehen, dass die Freiheit Krönung der Menschenwürde ist. Im Blick auf die Gefahren fortschreitender Individualisierung in der Gesellschaft rief Bischof Lehmann dazu auf, den Gemeinsinn zu pflegen. Es sei eine Ursünde der Menschen, nur sich selbst zu sehen. Es sei notwendig, auf eigene Interessen zu verzichten zugunsten der Gemeinschaft und eigene Kräfte und Fähigkeiten anderen zu schenken. "Wir brauchen diese Solidarität, wir brauchen dieses aufeinander Zugehen", rief er den zahlreichen Gottesdienstbesuchern, die auch aus den umliegenden Gemeinden gekommen waren, zu.

"In der Freiheit, die wir durchsetzen, nehmen wir oft wenig Rücksicht auf Schwache, spüren das Leiden des anderen zu wenig", stellte der Bischof fest. Deshalb solle sich jeder einzelne bemühen, fähig zu werden, verborgenes und verschämtes Leid zu entdecken. Denn die Unfähigkeit fremdes Leid wahrzunehmen, sei oft der Ursprung eigener Verfehlungen und Sünden. Der Bischof schloss mit dem Appell: "Ich wünsche Ihnen im Licht der 900 Jahre, die immer mit dem christlichen Glauben verbunden waren, dass Sie auf Entdeckungsreise gehen und finden können, wie das Leben heute im Namen Gottes gelingen kann." Konzelebranten des Gottesdienstes waren Pfarrer Michael Baunacke, der Pfarrer des benachbarten Nieder-Olm, Norbert Pfaff und der Pfarrer der französischen Partnergemeinde Mouizon in der Champagne, Abbé Hanesse. Bischof Lehmann wurde nach dem Gottesdienst beim Gang durch den Ort von der Ortsbürgermeisterin Uta Granold und französischen Gästen der Partnergemeinde begleitet.

Sk (MBN)

 

Neues Halbjahresprogramm von NR30 liegt vor

Veranstaltungsreihen über "Gewalt", Atomwaffen" und "2000 Jahre Christentum"

Darmstadt. Drei Veranstaltungsreihen stehen im Mittelpunkt des neuen soeben erschienenen Halbjahresprogramms des Katholischen Bildungszentrums NR 30 in Darmstadt: "Gewalt in unserer Gesellschaft", "Die Bedrohung durch Atomwaffen" und "2000 Jahre Christentum". Gemeinsam mit der Evangelischen Erwachsenenbildung führt das Bildungszentrum die Reihe "Riskante Freiheit - Gewalteskalation in der Gesellschaft" durch. Sie wird mit einem Vortrag von Oliver Brüchert, Universität Frankfurt, am Dienstag, 5. September, eröffnet. Brüchert spricht im Stadtkirchengemeindehaus (Kiesstraße 17) über Jugendkriminalität. An weiteren Vorträgen sind in dieser Reihe geplant: "Jugendlicher Medienkonsum und Gewalt" mit Prof. Dr. Stefan Aufenanger, Hamburg (14.9.) und "Gewalt: Testfall des Christlichen. Keine Vergebung ohne Blutvergießen" mit Dr. Gotthard Fuchs, Wiesbaden (10.10.).

In Kooperation mit dem Darmstädter Friedensforum zeigt das Katholische Bildungszentrum Darmstadt eine Filmreihe über die Gefährdung durch Atomwaffen. Zu Beginn steht am Freitag, 1. September (19.30 Uhr), ein Film von Rainer Erler über die Verbreitung von Atomwaffen. Zu dieser Veranstaltungsreihe gehört auch eine Fotoausstellung über den ersten Abwurf einer Atombombe in Hiroshima. Diese Ausstellung in der Darmstädter Stadtbibliothek ist bis zum 30.9. zu sehen.

In der Vortragsreihe "Das Christentum – eine Zwischenbilanz nach 2000 Jahren" werden u.a. die Professoren Martin Stöhr, Rolf Decot, Wolfgang Beinert, Jörg Splett und Günter Koch referieren. Wie es in einer Mitteilung des Bildungszentrums dazu heißt, will sich die Vortragsreihe einerseits mit dunklen Kapiteln der Kirchengeschichte (Antijudaismus, Inquisition, Hexenverfolgung) auseinandersetzen aber auch das christliche Gottesbild und die Bedeutung der Person Jesu Christi für das Heil der Menschen thematisieren.

Das 60 Seiten umfassende Programmheft des Katholischen Bildungszentrums Darmstadt NR 30 enthält darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen wie auch die Bildungsangebote der Pfarreien des katholischen Dekanates Darmstadt. Auf Wunsch wird das Heft zugesandt: Tel.: 06151 / 209 63.

Leh/Sk (MBN)

 

Vorschau

Hofserenade mit Mainzer Dombläsern (29.8.)

Mainz. Die Akademie des Bistums Mainz, Erbacher Hof, veranstaltet am Dienstagabend, 29. August, um 19.30 Uhr, eine Hofserenade mit den Mainzer Dombläsern. Unter dem Titel "Trompetenschall und Hörnerklang" spielen sie Musik der Jahrhunderte. Eintrittskarten zum Preis von DM 12,- sind im Vorverkauf im Erbacher Hof und in der Dombuchhandlung sowie an der Abendkasse erhältlich.

Sk (MBN)

 

Podiumsdiskussion "Was ist ein Menschenleben wert?" (30. August)

Landesärztekammer mit Vertretern der Kirchen, Patientenverbände und Selbsthilfegruppen

Mainz. Unter dem Thema "Was ist ein Menschenleben wert?" veranstaltet die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz am Mittwoch, 30. August, um 19.00 Uhr, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofs in Mainz eine Podiumsdiskussion. Zu den Podiumsteilnehmern gehören der Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Karl Lehmann, die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Dr. Ursula Auerswald, der Präsident der Gesellschaft für Versicherte und Patienten, Dr. Ekkehard Bahlo, der Direktor der evangelischen Diakonissenanstalt in Speyer, Pfarrer Karl-Gerhard Wien und Christiane Gerhardt als Vertreterin der Mainzer Kontakt- und Informationsstelle Selbsthilfe KISS. Die Moderation hat Gabriele Juvan, Offenbach.

In der Einladung zu der Veranstaltung heißt es: "Das Spannungsfeld zwischen optimaler medizinischer Versorgung, ethischer Verpflichtung und ökonomischen Zwängen wird immer größer." Deshalb solle bei diesem Podium über die Auswirkungen der Gesundheitsreform auf die medizinische Betreuung der Bevölkerung mit Ärzten, Vertretern der Kirchen, der Patientenverbände und der Selbsthilfegruppen diskutiert werden. Die Begrüßung und Einführung in das Podium hat der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Dr. Dieter Everz, übernommen. 

Sk (MBN)

 

Mozart-Konzert im Dom mit Mainzer Kammerorchester (31. August)

Mainz. Im Rahmen der 3. Mainzer Mozart-Wochen, die das Mainzer Kammerorchester unter Leitung von Volker Müller durchführt, findet am Donnerstag, 31. August, um 19.30 Uhr, im Mainzer Dom, ein Sonderkonzert statt. Dabei kommen das Orgelstück für eine Uhr, die Kirchensonate C-Dur, die "Vesperae solemnes de confessore" und die berühmte "Krönungsmesse" zur Aufführung. Mit dem Mainzer Kammerorchester musizieren Domorganist Albert Schönberger (Orgel), die Solisten Julia Bauer, Andrea Gießler, Daniel Sans und Christoph Wendel sowie der Mainzer Domchor. Die Leitung hat Domkapellmeister Mathias Breitschaft.

Sk (MBN)

 

Studientag über modernen Kirchenbau (1./2. September)

Gebauter Sinn in Stein

Mainz. Die Herausforderungen und Perspektiven für den modernen Kirchenbau und die sakrale Architektur von morgen stehen im Mittelpunkt des Studientags "Ein Stück Himmel auf Erden" am Freitag und Samstag, 1./2. September, mit dem die Katholische Akademie Erbacher Hof in Mainz das neue Jahresprogramm 2000/2001 startet. Gelungene Architektur gehe über die reine Funktionalität des Raums hinaus, heißt es in der Einladung. Sie sei gebauter Sinn in Stein und "gelungener Kirchenbau ist Ausdruck einer Theologie". In vergangenen Jahrhunderten sei es Baumeistern und Künstlern gelungen, die Kultur ihrer Zeit aufzugreifen und in Symbole der Transzendenz umzusetzen. Aber wie sieht es in der Gegenwart und Zukunft damit aus?

Der Freiburger Kunsthistoriker Prof. Dr. Rainer Warland stellt in seinem Vortrag "Der Kirchenbau als Bild der Kirche" zu Beginn der Akademietagung historische Konzepte kirchlicher Architektur vor. Über Aspekte zur Kultur der Moderne spricht Prof. Dr. Jean Pierre Wils, Nimwegen, unter dem Titel "Gibt es eine Repräsentation des Absoluten?". Die Zukunft des Kirchenbaus und der Architektur sind Thema in den Referaten am Samstag: Prof. Dr. Albert Gerhardts, Bonn, wird dazu liturgietheologische Überlegungen anstellen und Ideen für neue Kirchenraummodelle entwickeln. Der Architekt Mario Botta, Lugano, und Jean Josef Keller, Düren, präsentieren ihre Konzeption von Kirchenbauten anhand einiger Beispiele. Am Freitagabend feiert Bischof Prof. Dr. Karl Lehmann mit den Teilnehmern einen Gottesdienst, bei dem er in seiner Predigt "Braucht Gott ein Haus?" auf das Thema des Studientags aus theologischer Sicht eingeht. Der Studientag, der in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und dem Bischöflichen Seelsorgeamt des Bistums Mainz veranstaltet wird, beginnt am Freitag um 16.30 Uhr und endet am Samstag mit einer Eucharistiefeier um 16.00 Uhr. Das neue Jahresprogramm des Erbacher Hofs stellt die Frage nach Sinn und Bestimmung des Menschen in den Mittelpunkt der verschiedenen Veranstaltungen.

Bns (MBN)

 

100. Geburtstag der Kindertagesstätte Rochusstift (2. September)

Bischof Lehmann: "Kindergärten sind die wirklich wichtigen Zukunftsorte"

Mainz. Zum ihrem 100. Geburtstag veranstaltet die Kindertagesstätte Rochusstift am Samstag, 2. September, ein buntes Programm in ihrem Domizil in der Mainzer Altstadt. Um 10.30 Uhr feiert Pfarrer Stefan Schäfer, St. Ignaz, zusammen mit den Kindern, Eltern, Betreuerinnen und Gästen einen Gottesdienst im Kindergarten. Ab 12.00 Uhr heizt die Musikband des Willigis-Gymnasiums beim Frühschoppen-Konzert mächtig ein. Nach einem Luftballonwettbewerb (13.00-14.00 Uhr) präsentieren die Kleinen ihr Können: "Sie haben extra für den Festtag ein Lied gedichtet", verrät die kommissarische Leiterin der Kindertagesstätte, Renate Barnau, schon einmal. Außerdem werden die Kinder Seilspringen nach Musik und weitere kleine Kunststückchen mit dem Hoola-Hoop-Reifen vorführen.

Artistisch geht es weiter: Als Geschenk für die kleinen Besucher der Kita hat die Kindergarten-Leitung einen Zirkus eingeladen, dessen Programm um 16.30 Uhr startet. Den ganzen Tag über kann bei der großen Tombola mitgemacht werden. "Tolle Preise" gebe es zu gewinnen, verspricht Frau Barnau. Vielleicht, so schreibt Bischof Dr. Karl Lehmann in seinem Grußwort zum Jubiläum, sind Kindertagesstätten und Kindergärten die wirklich wichtigen Zukunftsorte. Wenn jene Menschen, die im neuen Jahrhundert unsere Gesellschaft und Kirche mitbestimmen, schon früh Toleranz und Friedfertigkeit, Kreativität und Vertrauen – auch in einen guten, lieben Gott – erlernt haben, "wird unsere Zukunft sicher gut aussehen".

Im Juli 1900 eröffneten die Schwestern vom Heiligen Vincenz von Paul im Weihergarten 10 den Kindergarten. Zwei Ordensfrauen betreuten anfangs die rund 80 Kinder. 1941 wurde die Einrichtung von den Nationalsozialisten geschlossen. Doch schon wenige Tage nach Kriegsende nahmen die Schwestern den Betrieb wieder auf. 1988 übernahm der Caritasverband Mainz die Trägerschaft der Kindertagesstätte. Bereits in den 60er Jahren zogen Kinder und Personal in die Heringsbrunnengasse. Nachdem auf dem Grundstück dort im Zuge der Altstadtsanierung ein neuer Wohnkomplex mit integrierter Kindertagesstätte gebaut wurde, spielen, singen und toben die Kleinen jetzt an alter Stelle in neuen Räumen.

Bns (MBN)

 

Vorbereitung auf Eignungsprüfung am Ketteler-Kolleg (ab 4. September)

Mainz. Mit einem sog. "Brückenkurs" der Volkshochschule Mainz können sich Interessenten auf die Eignungsprüfung zur Aufnahme am Ketteler-Kolleg in Mainz vorbereiten. Der Kurs beginnt am 4. September, und findet an 15 Montagen abends um 18.30-21.30 Uhr im Kolleg, Rektor-Plum-Weg 10, statt. An dem Institut kann im Tagesunterricht die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) erworben werden. Voraussetzung ist ein Schulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mindestens drei Jahre Berufstätigkeit. Das Ketteler-Kolleg ist eine staatlich anerkannte Einrichtung des Bistums Mainz zur Erlangung der Hochschulreife. Bereits am Dienstag, 29. August, 18.00, informiert Oberstudiendirektor Dr. Rolf-Jürgen Renard in der Volkshochschule über die Ausbildungsmöglichkeiten am Kolleg. Nähere Informationen unter der Rufnummer: 06131/ 31060.

www.main-rheiner.de/homepage/ketteler.kolleg

Bns (MBN)

 

"Im Schwingungsfeld des Mainzer Doms" (ab 7. September)

Vierteilige Veranstaltungsreihe: Im Zentrum steht die Musik

Mainz. Die Mainzer Kathedrale musikalisch erfahren – aber nicht im gewöhnlichen Konzert, sondern in der vierteiligen Veranstaltungsreihe "Im Schwingungsfeld des Mainzer Doms – Musik in Raum und Zeit" an den vier Donnerstagen im September, jeweils 19.00 bis 21.00 Uhr. Der gesamte Baukomplex mit seinen künstlerischen, liturgischen und theologischen Aspekten erschließe sich nicht ohne die Musik und die Stimmen der Menschen, heißt es in der Einladung von Domorganist Albert Schönberger und Rolf Kienzle vom Katholischen Bildungswerk Mainz-Stadt. Dem Zusammenklang der vielen Elemente soll an den Themenabenden nachgespürt werden. Im Zentrum steht dabei die Musik.

Einen Blick hinter die Kulissen der Mainzer Domorgel werfen die Teilnehmer daher zum Auftakt der Veranstaltungsreihe am 7. September unter dem Motto: "Urklänge im Dom". "Wir gehen dann zu den Anfängen des Doms, zu den Fundamenten und fragen nach dem, was Menschen gedacht haben und was sie bewegte", erklären Schönberger und Kienzle zum zweiten Teil der Reihe (14. September). Die romanische Gotthard-Kapelle ist Ziel am 21. September. "Beim Gang durch den Dom, der auch ein Gang durch die Zeit ist, wird der Bogen gespannt von der Gregorianik bis zur Musik der Neuzeit." Die Reihe schließt am 28. September mit dem Thema "Lebendiger Raum – Klangerfüllter Dom". Die Abende werden mitgestaltet von Dr. Michael Albus, ZDF, Dr. Karl Josef Ludwig, Dozent am Theologisch-Pastoralen Institut für berufsbegleitende Bildung (TPI) und der emeritierte Dompräbenat Helmut Hanschur.

Die Veranstaltung ist als geschlossene Reihe entwickelt; die Abende sind aufeinander abgestimmt. Daher wird die Teilnahme an sämtlichen Veranstaltungen empfohlen. Treffpunkt: jeweils um 19.00 Uhr am Haupteingang des Doms.

Bns (MBN)

 

Erster Guntersblumer ökumenischer Kirchentag (17. September)

Veranstaltungsreihe mit Gottesdiensten, Ausstellungen und Konzerten

Guntersblum. Im Rahmen der weltweiten Feierlichkeiten "2000 Jahre Christentum" haben die Kirchengemeinden im rheinhessischen Guntersblum den "1. Guntersblumer ökumenischen Kirchentag" initiiert, der das Jahr über eine Vielzahl von Veranstaltungen umfasst. Höhepunkt dieses Kirchentages ist die Feier am Sonntag, 17. September.

An diesem Tag laden die Gemeinden zu einem ökumenischen Gottesdienst um 11.00 Uhr in die evangelische Kirche ein. Ein weiterer Glanzpunkt ist die Ausstellung "Wege und Stationen des Christentums", die im katholischen und evangelischen Pfarrheim gezeigt wird. In dem Gottesdienst in der evangelischen Kirche wirken mehrere Geistliche beider Konfessionen mit, unter ihnen der Mainzer Domkapitular Prälat Dietmar Giebelmann, die evangelische Pfarrerin Ulrike Schmidt-Hesse, Wiesbaden, Regionalbeauftragte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau für Rhein-Main im Amt für Mission und Ökumene, der katholische Ortspfarrer Alphons Mohr und der evangelische Pfarrer Thomas Uecker. Beide Kirchen haben als Patron St. Viktor, einen Heiligen des 5. Jahrhunderts.

Im Anschluss an den Gottesdienst feiern die beiden Gemeinden auf dem Marktplatz vor der Kirche ein Gemeindefest mit einem vielgestaltigen Unterhaltungsprogramm. Dazu gehören ein Konzert des Musikvereins "St. Julianen", Darbietungen eines Gospelchors aus Alsheim und des Kinderchors des Gesangvereins Guntersblum. Im katholischen Pfarrheim und im evangelischen Gemeindehaus wird eine Ausstellung "Wege und Stationen des Christentums" gezeigt. Neben Schautafeln und Collagen sind auch alte Bibeln, Kruzifixe und weitere kirchliche Gegenstände aus Liturgie und Brauchtum zu sehen. Diese Ausstellung ist an diesem Sonntag, 17. September, und an den beiden nachfolgenden Sonntagen jeweils von 12.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.

Eine weitere Ausstellung mit Bildern des Niersteiner Künstlers Eckard Meier-Wölfle wird unter dem Motto "Kunst und Kirche" in der evangelischen Kirche gezeigt. Diese Ausstellung wird bereits am Sonntag, 10. September, eröffnet und kann bis einschließlich 21. September täglich nachmittags von 14.00 bis 18.00 Uhr besucht werden.

Zur Vorbereitung des 1. Guntersblumer evangelischen Kirchentags wurde vor rund zwei Jahren der Ausschuss "Ökumene 2000" gebildet, dem die beiden Pfarrer sowie weitere Mitglieder von evangelischer und katholischer Seite angehören. Zur Veranstaltungsreihe des Kirchentags gehört auch das Konzert des Mainzer Domchores unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft am Samstag, 9. September, um 19.30 Uhr, in der evangelischen Kirche.

Sk (MBN)

 

Orgelmatineen mit Bach und Petr Eben - Uraufführung (23. September)

Mainz. Unter dem Titel "Choral - Toccata. Bach und Gutenberg" stehen die diesjährigen Orgelmatineen im Mainzer Dom St. Martin. Der Limburger Domorganist Markus Eichenlaub eröffnet die Reihe am Samstag, 2. September, mit dem Praeludium in c und der Fuge in c sowie einer Orgelvariation zum Choral "O Gott, du frommer Gott". Höhepunkt der Reihe ist am Samstag, 23. September, die Uraufführung der "Gutenberg-Toccata" für Orgel, Trompete und Posaune von Petr Eben mit dem Mainzer Domorganisten Albert Schönberger. Dieses Konzert wird in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Stadt Mainz im Rahmen des Gutenberg-Jahres 2000 gegeben.

Am Samstag, 9. September, spielt der Regensburger Domorganist Franz Josef Stoiber Werke von J.S. Bach und verschiedenen Komponisten des 20. Jahrhunderts sowie eine "Toccata improvisata". Stefan Klinda, der an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst "Mozarteum" in Salzburg unterrichtet, setzt die Reihe am 16. September fort mit Werken von Johann Gottfried Walther und Franz Liszt sowie einer Eigenkomposition "Die Toten (Introduktion) – Dies irae (Toccata) – Die Seligen (Choral)". Zum Abschluss der Reihe spielt Albert Schönberger am 30. September Werke von Joseph Bonnet, Eugène Reuchsel und J.S. Bach sowie eine Improvisation einer Choralphantasie unter Einbindung des Namensmotivs B-A-C-H.

Schönberger schreibt im Vorwort zum Programmheft: "Orgelmusik außerhalb der Liturgie ist Teil des Kulturauftrags der Kirche." Eine Orgelmatinee könne den Zugang zum Kirchenraum auch jenen öffnen helfen, denen die Schwelle zum Gottesdienst zu hoch erscheine. Orgelmusik unterstreiche den sakralen Charakter des Kirchenraumes und der liturgischen Feier. Für jeden Besucher, wie auch vor allem für die Mitwirkenden selbst, stelle sich dabei das Verhältnis von Atmosphäre und Schönheit des Raumes zur Bewegtheit und Dichte des Klanges der Orgel "jedes mal neu dar". Bei diesen Orgelmatineen 2000 gehe es nicht um puren Musikgenuss, unterstreicht Schönberger, sondern um das Teilhaben an der Botschaft Christi. Im Dreiklang von Wort, Musik und Raum regten sie an zur Meditation, zur Ruhe und zum Innehalten. In Würdigung "des Größten der großen Meister", Johann Sebastian Bach, und als Beitrag zum Bach-Jahr, finden sich entsprechend viele Werke aus seinem Schaffen im diesjährigen Programm.

Die Orgelmatineen finden jeweils von 12.00 bis 12.30 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Zur Deckung der Kosten wird um einen Beitrag am Ende der Matineen (Türkollekte) gebeten.