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Heppenheim. Für seine Verdienste um das interreligiöse Gespräch ist der Erzbischof von Mailand, Kardinal Carlo Maria Martini (71), vom Internationalen Rat der Christen und Juden (ICCJ) mit der Medaille "Frieden durch Dialog" (Interfaith Gold Medallion "Peace through Dialogue") geehrt worden. Der Schirmherr des ICCJ, Sir Sigmund Sternberg, London, überreichte die hohe Auszeichnung im Kurfürstensaal des Amtshofes Heppenheim. Dort hielt Martini, der einer der Ehrenpräsidenten des ICCJ ist, einen Vortrag zum Thema "Gemeinsames Bemühen um Gerechtigkeit und Frieden". Zuvor hatte er ein Gespräch mit dem Exekutiv-Vorstand des ICCJ im Martin Buber-Haus in Heppenheim geführt, an denen auch der Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Karl Lehmann, teilnahm.
Sternberg unterstrich, daß damit die Verdienste Martinis im Gespräch zwischen Christen und Juden und im Verhältnis zu anderen Glaubensgemeinschaften anerkannt werden sollten. Mit dieser Anerkennung solle die weitere segensreiche Zusammenarbeit bekräftigt werden. Vor zahlreichen Gästen, unter ihnen der frühere Präsident des ICCJ, Prof. Dr. Martin Stöhr, und der Leiter des Muslim College in London, Scheich Dr. Zaki Badawi, betonte der Präsident des ICCJ, Oberrabbiner David Rosen, Jerusalem, Martini erhalte die Auszeichnung, die bisher erst wenigen verliehen wurde, für seinen Einsatz, daß sich die Kinder Abrahams einander annähern konnten. Kürzlich war auch der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Edward Cassidy, mit der Medaille geehrt worden.
Martini erklärte in seinem Vortrag, daß für jeden Menschen das Haus ein "Symbol des Dialogs" sei, zum Beispiel des Dialogs in der Familie, mit den Mitmenschen und mit Gott. Für das Martin Buber-Haus in Heppenheim gelte das in besonderer Weise. Es sei wertvoll als Zeichen der Hoffnung und als Sitz einer Institution, des ICCJ, die einen sehr bedeutungsvollen Dialog für die Menschheit der Gegenwart fördere. Die ungeheure Tragödie des Zweiten Weltkrieges und im besonderen der Abgrund des Bösen der Shoa hätten in vorher nie dagewesener Weise gezeigt, "wie hinfällig der Weg des Menschen in der Geschichte ist und für welche Irrtümer wir Verantwortliche und Mittäter sein können". Im Blick auf die Massenvernichtungen des 20. Jahrhunderts, vom Völkermord an den Armeniern bis zu ethnischen Säuberungen in Europa und den Massakern in Zentralafrika könne man sagen, daß das Maß des Mitleidens und der Solidarität immer mehr zur Chiffre werde, "die die Reife einer Person anzeigt, ihre Fähigkeit, sich dem Bösen mit dem Guten entgegenzustellen".
Martini unterstrich, daß es heute, 50 Jahre nach der Shoa, in der Welt ungeheure Zonen des Elends gebe: moralisch wie materiell, in West und Ost, im Norden und im Süden. Diese Situation sei verschlimmert durch die Ausnutzung des Elends durch kriminelle Handelssysteme von Drogen, Waffen und Prostitution und darüber hinaus durch die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. In dieser Situation müsse der Welthandel von einem allgemeinen ethischen Streben sowie von sozialem und bildungsmäßigem Engagement getragen sein. Gegenüber den Herausforderungen der Gegenwart bleibe es für Christen, Juden und Muslime eine Aufgabe von ungeheurer Dimension, Gott "Schulter an Schulter" zu dienen und gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit zu arbeiten, betonte Martini. Auch das große Jubiläum des Jahres 2000 bringe wieder nachdrücklich den Plan der Erlösung ins Gespräch, den Gott in der Geschichte vollbringen wolle.
Zum Verhältnis von Christen und Juden erklärte Martini, die leidenschaftliche und engagierte Liebe von Gott, dem Vater, offenbare sich besonders für Israel. Die Christen könnten darin das väterliche und mütterliche Antlitz wahrnehmen, "in dem wir der Bibel der Juden in Meditation und Gebet begegnen, die unsere Kirche mit Demut und Dankbarkeit als das erste Heilige Buch annimmt". Über diese spirituelle Dimension der Verbundenheit hinaus sei für die gegenseitigen Beziehungen die ethische Dimension von größter Bedeutung. In der gemeinsamen Verantwortlichkeit für das Heil der Welt und der Menschheit seien Israel und die Kirche nicht allein, sondern in einer weltweiten Gemeinschaft des Zeugnisses des Gebetes für den Frieden verbunden, die Papst Johannes Paul II. 1986 in Assisi zusammengerufen habe. Die großen religiösen Traditionen der Menschheit seien noch immer Inspiration für die Suche nach Frieden, bekräftigte er. In diesen Spannungsbogen füge sich auch das kühne und beharrliche Engagement des ICCJ ein. Nachdrücklich stellte Martini fest, daß der interreligiöse Dialog nicht zum Vorwand für Verurteilung, Kritik und Bann werden dürfe. Es werde für die Glaubwürdigkeit des Evangeliums im nächsten Jahrtausend bestimmend sein, "in welcher Weise wir versuchen, die schweren Irrtümer und Vorurteile der Vergangenheit zu vermeiden und Heilmittel anzuwenden". Der wahrhaftige Dialog zwischen Juden und Christen sei ein Hoffnungszeichen für den universalen Dialog in der Welt. Das bevorstehende Heilige Jahr 2000 habe nach den Worten Papst Johannes Paul II. eine "aufrichtige Prüfung des Gewissens" und eine besondere Hervorhebung der ökumenischen und interreligiösen Frage gebracht.
Mainz/Darmstadt. Der Dezernent für Caritas und Soziales im Bischöflichen Ordinariat Mainz, Domkapitular Prälat Günter Emig, wird Ende August 1999 aus diesem Amt ausscheiden. Dies teilte Bischof Dr. Karl Lehmann am Montag, 18. Januar, in Mainz mit. Emig, der am 24. Juni 70 Jahre alt wird, hatte aus Altersgründen um Entpflichtung von diesem Amt gebeten.
Zu seinem Nachfolger hat der Bischof den Darmstädter Hochschulpfarrer Hans-Jürgen Eberhardt (40) berufen. Er wird die neue Aufgabe zum 1. September 1999 übernehmen, zur Einarbeitung jedoch bereits Ende April/Anfang Mai nach Mainz übersiedeln. Eberhardt wird als Caritas-Dezernent in der Nachfolge Emigs auch Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes im Bistum Mainz.
Hans-Jürgen Eberhardt wurde am 15. August 1958 in Worms geboren. Nach Abschluß seines Theologiestudiums wurde er am 9. Juli 1988 im Mainzer Dom durch Bischof Karl Lehmann zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als Kaplan in Reinheim und Groß-Bieberau (Dekanat Dieburg). Seit 1990 leitet er als Hochschulpfarrer die Hochschulgemeinde Darmstadt, zu der Studierende der Technischen Universität, der drei Fachhochschulen und des Studienkollegs gehören. Während der Vakanzzeit verwaltete er 1996 zusätzlich für ein halbes Jahr (April bis Oktober) als Pfarradministrator die Pfarrei Darmstadt-St. Ludwig. Der Caritasarbeit im Dekanat Darmstadt hat Eberhardt als Vorsitzender des dortigen Bezirks-Caritasverbandes viele neue Impulse gegeben.
Günter Emig wurde am 24. Juni 1929 in Weinheim/Bergstr. geboren. Nach Abschluß seines Theologiestudiums wurde er am 26. Juli 1959 durch Bischof Dr. Albert Stohr in Mainz zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Bad Nauheim wurde er 1964 Caritas-Rektor in Mainz und 1968 Diözesanseelsorger für Blinde und Gehörlose. Im Jahr 1976 wurde Emig zum Diözesan-Caritasdirektor ernannt. Daneben verwaltete er als Pfarradministrator die Pfarrei Mainz-Drais (1975-1981). Zusätzlich nahm er die Aufgabe des Diözesan-Seelsorgers des Malteser-Hilfsdienstes (MHD) wahr (bis 1986). Bischof Lehmann ernannte Emig 1986 zum Dezernenten für Caritas und Sozialarbeit im Bischöflichen Ordinariat und berief ihn im selben Jahr in das Domkapitel und in den Geistlichen Rat des Bistums. Nach seiner Entpflichtung als Diözesan-Caritasdirektor ernannte ihn der Bischof 1992 zum Vorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Mainz. Neben den genannten Ämtern nahm Emig eine Reihe weiterer Aufgaben wahr, unter anderem als Mitglied verschiedener Verwaltungsräte kirchlicher Einrichtungen, zum Beispiel der Trägergesellschaft der Katholischen Fachhochschule (KFH) Mainz und des Instituts für Lehrerfort- und -weiterbildung (ILF) in Mainz. Überdiözesan wirkte er u.a. mehrere Jahre als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände in Rheinland-Pfalz und als Vorsitzender der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz. Für seine Verdienste wurde Emig mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit den Päpstlichen Ehrentiteln Monsignore (1982) und Ehrenprälat (1990) sowie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande (1987).
Mainz/Freiburg. Die geplante Einführung der Abtreibungspille RU 486 wird sich nach Auffassung des Mainzer katholischen Moraltheologen Prof. Dr. Johannes Reiter schädlich auf das ethische Bewußtsein in der Gesellschaft auswirken. Wie er in der Februar-Ausgabe der in Freiburg erscheinenden Monatsschrift "Herder-Korrespondenz" darlegt, befürchtet er, daß allein schon die medikamentöse Darreichungsform als "Pille" sich negativ auf das ethische Bewußtsein auswirken dürfte. Die von den Befürwortern von RU 486 gepriesene Vereinfachung des Verfahrens täusche vor, es handle sich bei der Abtreibungspille um ein Mittel zur Empfängnisverhütung, was dann wiederum die Hemmschwelle zur Abtreibung erheblich herabsetze.
Reiter warnt davor, daß Frauen dann noch stärker als bisher dem Druck ihres Umfeldes, insbesondere ihrer Männer, ausgesetzt würden, weil RU 486 ja angeblich schonend und unkompliziert sei. Durch die Einführung von RU 486 werde die Grenze zwischen Verhütung und Abtreibung in Zukunft "hoffnungslos dynamisiert werden", befürchtet er. "Verhütungspille, Pille danach und Abtreibungspille erscheinen als gleichwertige Alternativen zur Familienplanung, wiewohl es zwischen Empfängnisverhütung und Abtreibung einen fundamentalen ethischen Unterschied gibt."
In seinem Beitrag "Erneuter Streit um Abtreibungspille" unterstreicht der Moraltheologe, in der bisherigen Diskussion sei mehr als deutlich geworden, "daß RU 486 kein Medikament ist". Denn von Medikamenten erwarte man in Übereinstimmung mit dem deutschen Arzneimittelgesetz, "daß sie Krankheiten, Leiden, Körperschäden erkennen, lindern, heilen und verhindern". Insofern hätte nach seiner Auffassung Bundeskanzler Schröder in seinem Brief an die Herausgeberin der Frauenzeitschrift "Emma" vom Dezember 1998 besser von chemischer als von medikamentöser Abtreibung schreiben sollen.
Die gegenwärtige Diskussion um RU 486 dürfe nicht dazu verleiten, die Methodenfrage in den Vordergrund zu stellen, als ob sie das allein Wichtige bei dem Geschehen wäre, fordert Reiter. Auch der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Jürgen Schmude, habe zurecht davor gewarnt, das "eigentliche Unglück der Gesellschaft", nämlich die hohe Zahl von Abtreibungen, zugunsten einer Debatte um das "Wie" zu verdrängen. Vielmehr gelte es, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß ungewollt schwangere Frauen erst gar nicht in die Situation kommen, sich der Abtreibungsfrage stellen zu müssen. Das bedeute, daß etwa der Druck des Lebenspartners oder der Familie ebensowenig wie wirtschaftliche Nöte oder moralische Ächtung Gründe für den Abbruch einer Schwangerschaft sein dürften. Hier besteht nach seinen Worten "immer noch erheblicher Handlungs- und Orientierungsbedarf für alle: für den Einzelnen in seiner persönlichen Verantwortung ebenso wie den politischen Mandatsträger, für die staatlichen ebenso wie die kirchlichen Institutionen".
Abschließend bekräftigt Reiter das kirchliche Engagement in dieser Frage. Einleitend hatte er festgestellt, daß wohl kaum ein deutscher Diözesanbischof es in seiner Weihnachts- oder Silvesterpredigt 1998 versäumt habe, vor der Freigabe der Abtreibungspille RU 486 zu warnen. Nun schließt er mit der Feststellung: "Wenn die katholische Kirche sich angesichts dieser Herausforderung so vehement und mit hartnäckiger Geduld gegen die Einführung von RU 486 wendet, setzt sie damit ein Signal für einen glaubwürdigen Lebensschutz, oder, um es mit dem Papst zu sagen, für eine ‘Kultur des Lebens’." Sie belege dieses Engagement nicht nur mit Worten, sondern durch eine Vielzahl von praktischen Beratungs- und Hilfsangeboten. Diese weiter auszubauen und zu optimieren im Sinne der in Not geratenen Frauen, ihrer Familien und des ungeborenen Lebens bleibe eine ständige Herausforderung auch für die Kirche.
Mainz. Gegen die zu befürchtende Hinrichtung von zwei katholischen Priestern im Sudan, wurden in der ersten Januarhälfte dieses Jahres in einer wachsenden Zahl von katholischen Pfarrgemeinden auch im Bistum Mainz Unterschriften gesammelt. Diese wurden an die Botschaft der Republik Sudan in Bonn weitergeleitet. Von einem der Initiatoren der Unterschriftenaktion, Johannes Stefan, Mainz, wurden allein im Raum Mainz weit über 1000 Unterschriften gesammelt.
Bereits im Dezember hatte es zahlreiche Proteste aus einer Reihe von Ländern gegeben, aus der Bundesrepublik Deutschland u.a. vom Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter. Der Päpstliche Nuntius im Sudan, Erzbischof Marco Dino Brogi, erklärte dazu, daß der Gerichtsprozeß vermutlich durch die zahlreichen Proteste erneut aufgerollt und die Öffentlichkeit davon nicht ausgeschlossen werde. Wie Stefan vom Auswärtigen Amt in Bonn mitgeteilt wurde, habe das Auswärtige Amt in Bonn den deutschen Botschafter in Khartoum angewiesen, bei der südsudanesischen Regierung vorstellig zu werden. Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt habe gegenüber dem sudanesischen Außenminister unmißverständlich die Erwartung der deutschen Bundesregierung zum Ausdruck gebracht, daß das Verfahren gegen die Angeklagten nach rechtsstaatlichen Grundsätzen und unter Wahrung ihrer verfassungsmäßigen Rechte durchgeführt werde.
Die sudanesische Botschaft in Bonn wehrte sich gegen die Proteste. Im Bezug auf den Prozeß gegen die beiden Priester Hillary Bona und Lima Bajon erklärte sie in einem Schreiben an Absender der Unterschriftenaktion, die religiöse Orientierung der beiden Verdächtigen habe nichts mit der Rechtmäßigkeit des Prozesses gegen sie zu tun. Die beiden seien bereits im August 1998 zusammen mit weiteren Verdächtigen verhaftet worden. Alle würden beschuldigt, an der Explosion einer Reihe von Bomben rund um die sudanesische Hauptstadt Khartoum im Juni 1998 beteiligt gewesen zu sein. Deshalb stünden die beiden zivilen Angeklagten auch vor einem Kriegsgericht. Ihr Hauptverteidiger sei der hochangesehene Anwalt Abel Alier, ein Südsudanese und selbst Christ und früherer Regierungschef der südsudanesischen Region. Er sei von den Beschuldigten selbst ausgewählt worden. Die Gerichtsverhandlungen seien der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Die Verwandten der Angeklagten könnten diese in regelmäßigen Abständen besuchen. Am 22. Dezember habe der Botschafter des Vatikan in Khartoum die beiden Geistlichen besucht, mit ihnen gesprochen und ihnen Weihnachtsgeschenke übergeben.
Mainz. Der Mainzer St. Martinsdom stand am Sonntag abend, 17. Januar, im Blickpunkt der Ökumene in Deutschland. Hier wurde die Gebetswoche für die Einheit der Christen mit einem ökumenischen Gottesdienst für alle Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland zentral eröffnet. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Bischof Dr. Joachim Wanke, Erfurt, unterstrich bei seiner Begrüßung das Leitwort der Gebetswoche "Gott verheißt: Seht ich mache alles neu" (Offenbarung 21,5) und hieß die Liturgen willkommen, die die verschiedenen Kirchen repräsentierten, unter ihnen den griechisch-orthodoxen Bischof Evmenios von Lefka, Bonn, und Irmgard Stanullo, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Nürnberg, beide Vertreter der ACK-Deutschland. Zu dem Gottesdienst eingeladen hatten auch die ACK-Rhein-Main, vertreten durch Pastorin Birgit Foth, Mennonitengemeinde Ludwigshafen, Superintendentin Rosemarie Wenner, Evangelisch-Methodistische Kirche Frankfurt und Prälat Walter Seidel, Mainz, sowie die ACK-Mainz, vertreten durch den evangelischen Stadtdekan Pfarrer Wolfgang Drewello und Pastor Bernd Heise, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Mainz.
Bischof Wanke verwies besonders auf die ökumenische Kollekte, die in allen Gottesdiensten der Gebetswoche gehalten wird. Sie sei ein altbewährtes Zeichen christlicher Solidarität. In diesem Jahr gehe es besonders um die Förderung eines Entwicklungsprojektes in einer Favela im Nord-Osten Brasiliens und um den sogenannten "3-F-Fonds", mit dem die ACK-Deutschland unter dem Titel "Fremde werden Freunde" sich für ein besseres Miteinander von Deutschen und Ausländern einsetzt.
Der Prediger des Gottesdienstes, Landessuperintendent Walter Herrenbrück, Evangelisch-Reformierte Kirche, Leer, der dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört, erklärte: "Wir werden als Kirche auf die Dauer nicht zurechtkommen, wenn wir Debatten führen über gemeinsame Erklärungen zur Rechtfertigungslehre, über soziale Gerechtigkeit und über die Zukunft dieser Erde, aber die Visionen nicht aufgreifen, die Gott uns schenkt." Eine solche Vision sei der Text aus der Offenbarung des Johannes, Kapitel 21, Verse 1 bis 7, in der es heißt: "Siehe, ich mache alles neu!".
Herrenbrück stellte in seiner Predigt klar: Die Verheißung der neuen Erde bedeute nicht, daß die jetzige Erde ihren Wert verlieren würde, "und daß darum wir Menschen den Schlußverkauf dieser Erde betreiben könnten, so wie man einen alten PKW ausschlachtet nach dem Motto ‘ Es gibt bald ein neues Auto’". Die Vision vom neuen Himmel und von der neuen Erde bedeute vielmehr, daß die jetzige Erde zum "Planeten der Hoffnung wird". "Wir brauchen diese Erde, um hier unsere Hoffnung zu feiern, die schon begonnen hat", bekräftigte er.
Die Christen wüßten, daß Kriege um Gottes Willen nicht sein dürfen. Kriege seien vorläufig, aber der Friede auf Erden sei neu und endgültig. Das sei die Vision der Christen, daß Gott aus Liebe zu seiner Schöpfung die Welt neu schafft. Die Visionen des Glaubens machten den eigenen Standort klar, erläuterte Herrenbrück und unterstrich: "Sie verwandeln Trauer in Trost, Frust in fruchtbares Engagement." Sie motivierten und setzten Menschen in Bewegung. Die Gläubigen könnten viel Lebenstrost erfahren, wenn sie in schweren Zeiten ihre Herzen vor Gott, der alle Tränen abwischen werde, ausschütten könnten. Gott wende sich den Menschen zu, ohne in Über- oder Untermenschen zu unterscheiden, betonte der Prediger. "Wir haben uns angewöhnt, Menschen zu unterscheiden, sie einzuordnen und zu qualifizieren als Einheimische und Ausländer, Schwarze und Weiße, Arme und Reiche usw.", erklärte er. Von Gott her gesehen, seien solche Unterscheidungen und Qualifikationen wenig lebensfördernd. Deshalb müßten die Christen miteinander im Gespräch bleiben, z.B. bei schwierigen Themen wie der "doppelten Staatsbürgerschaft". Es gehe darum, daß das Zusammenleben unterschiedlicher Menschen nicht gestört und nicht behindert wird. Die Vision von Gottes Hoffnung bedeute, "daß wir unsere Nachbarn nicht aus- sondern einladen", bekräftigte er.
Zur Ökumene betonte Herrenbrück, daß es in Gottes neuer Welt nicht eine katholische, eine orthodoxe und eine evangelische Wohnung gebe, sondern "nur eine Wohnung, die allen offen steht". Es müsse bewußt bleiben, daß die Konfessionen Ausdruck einer Vielfalt seien. Aber diese Vielfalt dürfe die Einheit nicht zerstören, sondern müsse sie zum Blühen bringen. "Die Konfessionen sind der Weg, nicht das Ziel. Das Ziel ist: Gottes neue Welt; daß Gott bei den Menschen wohnt und daß wir alle in seinem Hause Platz haben", faßte er zusammen.
In den Fürbitten wurde um die Lösung drängender gesellschaftlicher und ökologischer Fragen gebetet, zum Beispiel die Versorgung aller Menschen mit lebensnotwendigem sauberem Wasser. Die Segnung von Wasser war auch einer der Höhepunkte dieser Liturgie. "Wir erinnern uns dankbar, daß Gott uns ewiges Leben schenkt." Als "Wasser des Lebens" sei es Zeichen der Wiedergeburt und der Hoffnung auf die neue Schöpfung. Das in einem großen Gefäß gesegnete Wasser wurde von den Liturgen zu den Ausgängen getragen. Dort sollten die Gläubigen beim Hinausgehen ihre Hand in das Wasser als Zeichen der Einheit tauchen, um nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren, daß Gott die Quelle des Lebens ist - und sich gegebenfalls auch damit bekreuzigen.
Zum Beginn des Gottesdienstes hatte der Generalvikar des Bistums Mainz, Dr. Werner Guballa, alle Teilnehmer im Namen von Bischof Dr. Karl Lehmann und Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly willkommen geheißen. Die Sehnsucht nach dem Zuhause bei Gott verbinde alle Christen, betonte er. Davon gebe dieser Gottesdienst Zeugnis. Am Ende dankte Bischof Wanke allen, die zur Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes beigetragen hatten, insbesondere dem Prediger und dem Mainzer Domchor, der die Liturgie unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft musikalisch gestaltete.
Mainz/Citeaux. Zum 900-jährigen Bestehen des Klosters Citeaux, des Mutterklosters des Zisterzienserordens, wird in der Nähe des Klosters in Burgund ein Waldstück bepflanzt. Es wird den Namen "Wald des Jahrtausends" ("La foret du millenaire") tragen und soll als ein Zeichen des Aufbruchs in ein neues Jahrtausend klösterlichen Lebens verstanden werden.
Für die Freunde des Klosters Citeaux besteht die Möglichkeit, in diesem Gelände einen Baum zu erwerben. Der Preis beträgt 100 französische Francs (ca. DM 33,-). Der Besitz eines solchen Baumes wird mit einer Urkunde bestätigt. Wer Interesse an einem Baum hat, möge sich bitte an folgende Adresse wenden: Rose Marie Reinhardt, Partnerschaftsbeauftragte der Pfarrei St. Bernhard, Bebelstraße 41 in 55128 Mainz. Telefon: 06131 / 34820.
Mainz. Die Bibelauslegung von Bernhard von Clairvaux kann auch heute noch ein fruchtbarer Zugang zur Heiligen Schrift sein. Vor allem in den Predigten zeige sich Bernhards Bemühen, die Zuhörer zu einer eigenen Gotteserfahrung anhand eines Schriftwortes zu führen, sagte Dr. Dagmar Heller, in Genf tätige Pfarrerin der badischen Landeskirche, in ihrem Vortrag "Schriftauslegung und geistliche Erfahrung bei Bernhard von Clairvaux" am Montag abend, 18. Januar. In den Erbacher Hof eingeladen hatte die Akademie des Bistums Mainz im Rahmen der Vortragsreihe "900 Jahre Citeaux". Im Sinne einer Vermittlung von Gotteserfahrung könnten die Predigten Bernhards für moderne Prediger Vorbild sein, erklärte Heller.
Herzstück von Bernhards Theologie seien seine Bibelauslegungen. In allen seinen Schriften falle sein biblischer Stil auf. Sein gesamtes Denken war von der Heiligen Schrift und ihren Bildern geprägt. Er benutzt häufig biblische Zitate, ohne sie besonders als solche zu kennzeichnen. Diese biblischen Wendungen finden sich auch teilweise in einem ganz anderen Zusammenhang als sie in der Bibel auftauchen. Wenn er jedoch ein Bibelzitat zur Beglaubigung seiner Ausführungen gebraucht, habe Bernhard dies mit bestimmten sprachlichen Formeln gekennzeichnet.
Weiter erklärte Heller, daß für Bernhard die Notwendigkeit der Bibelauslegung selbstverständlich gewesen sei. Nach seiner Auffassung war die menschliche Rede über die göttlichen Geheimnisse in der Heiligen Schrift eben nur eine unvollständige Wiedergabe, die der Auslegung bedarf. Der buchstäbliche Sinn des Textes müsse aufgebrochen werden, damit der eigentliche Sinn hervortreten könne. Im Bild gesprochen ist die Heilige Schrift für Bernhard "Nahrung des Menschen auf dem Weg zu Gott", denn in der Bibel bestehe die Möglichkeit, Gott zu erfahren und so dem Ziel der vollkommenen Gemeinschaft mit Gott näherzukommen.
Bernhard bediente sich der im Mittelalter üblichen Allegorese als gängiger Form der Schriftauslegung, die hinter dem Wortlaut einen verborgenen Sinn sucht. Am Beispiel von Bernhards 51. Predigt über das "Hohelied" erläuterte Dagmar Heller die Methode und deren Besonderheit bei Bernhard von Clairvaux. Insgesamt unterscheide die Allegorese vier verschiedene Schriftsinne. Zunächst den wörtlichen Sinn einer Bibelstelle, also die buchstäbliche Bedeutung des Textes. Erst in einem zweiten Schritt eröffnet dann der geistliche Sinn des Textes eine übertragende Bedeutung, wie zum Beispiel Bernhard im Hohenlied die Figur der Braut mit der Kirche und die Figur dsr Bräutigams mit Christus identifiziere. Der moralische Sinn nimmt dann die Bedeutung für das Leben des einzelnen Menschen in den Blick.
Am bedeutendsten war jedoch für Bernhard der mystische Sinn. Allerdings ist dieser Sinn nur schwer objektiv zu vermitteln. Es geht vielmehr um die eigene, individuelle Erfahrung eines Menschen mit dem Text. An dieser Stelle findet sich in Bernhards Predigten meistens ein Abschnitt über seine in der Kontemplation gemachten Erfahrungen mit dem jeweiligen Schriftwort. Und genau in dieser eigenen Erfahrung des einzelnen wird für Bernhard die Schriftstelle gegenwärtig und Gott im Leben der Menschen durch die Heilige Schrift erfahrbar. Dies sei das Prinzip aller Predigten Bernhards: Dem Hörer solle ermöglicht werden, einen Schriftvers aus eigener Erfahrung zu verstehen und ihm so in der Gegenwart Bedeutung zu verleihen.
BL (MBN)
Mainz. Der emeritierte Mainzer Liturgiewissenschaftler, Prof. Dr. Adolf Adam, lenkt mit einer neuen Veröffentlichung den Blick auf die exponierte Stellung der von Jesus berufenen Apostel. In der soeben erschienenen kleinen Schrift "Die Apostel und ihre Feier im Kirchenjahr" stellt der Autor fest: "Schon die Evangelien lassen erkennen, daß Jesus den von ihm berufenen Männern, die er selbst Apostel nannte (vgl. Lk. 6,13) eine hohe Bedeutung zumaß."
Sie sollten die autorisierten Zeugen seines Lebens, vor allem seiner Auferstehung sein und Künder seiner frohen Botschaft. Ihnen gab er, wie Adam im Vorwort seiner Schrift weiter erklärt, die Vollmacht zum "Binden und Lösen" (vgl. Mt. 18,18), d.h., die Vollmacht, "verbindliche Weisungen zu geben und Entscheidungen zu treffen, die auch vor Gott Gültigkeit und verpflichtende Kraft haben".
Adolf Adam (88) hat von 1960 bis 1977 an der Mainzer Universität Praktische Theologie, Liturgiewissenschaft und Homiletik gelehrt. Neben in der Wissenschaft hoch angesehenen Fachbüchern hat er eine Reihe von populären pastoralliturgischen Büchern verfaßt, die für die Gemeindepastoral konzipiert wurden, so zuletzt "Geliebte Schöpfung" und "Maria im Kirchenjahr".
Das neue Büchlein faßt die wichtigsten Aussagen der Evangelien über die Apostel zusammen, beschreibt ihre Hochschätzung und Verehrung in der Geschichte und schildert die Feste der einzelnen Apostel im Ablauf des Kirchenjahres. Adam zeichnet knappe Lebensbilder der Apostel und berichtet über das mit ihren Festen verbundene Brauchtum. Das erste Apostelfest im Kirchenjahr ist das Fest des Evangelisten Johannes am 27. Dezember und das letzte im Kirchenjahr das des Apostels Andreas am 30. November.
Über die Hochschätzung der von Jesus berufenen Apostel (einschließlich Matthias und Paulus) schreibt Adam u.a.: "In der Offenbarung des Johannes kommt die fundamentale Bedeutung in dem Bild zum Ausdruck, daß die Mauer des "neuen Jeruslem" (Bild für die Kirche Christi) zwölf Grundsteine hat - auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes" (Offb 21,14)
Hinweis: Adolf Adam. Die Apostel und ihre Feier im Kirchenjahr. Johannes-Verlag, Leutesdorf 1998, 60 Seiten, ISBN-Nr. 3-7794-1415-5. Zu beziehen durch die Katholische Schriften-Mission, D-56599 Leutesdorf, Telefon: 06231 / 976-192, Telefax: 02631 / 976-250.
Mainz. Mit der Broschüre "Zu Hause sterben. Hilfe für Betroffene und Angehörige" will die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Rheinland-Pfalz der vielfachen Tabuisierung von Tod und Sterben in der Gesellschaft entgegentreten, Ängste abbauen und eigene Kräfte der betreuenden Familien, von Freunden und Angehörigen mobilisieren. Dies hat der Vorsitzende der LAG, Dr. med. Martin Weber, Mainz, nach dem Erscheinen der zweiten Auflage der Broschüre bekräftigt. Zahlreiche Rückmeldungen zur inzwischen vergriffenen ersten Auflage hätten die Bestätigung gebracht, daß diese Broschüre für alle Beteiligten eine wertvolle Hilfe darstellt.
In Rheinland-Pfalz haben sich inzwischen 24 Hospizgruppen und -einrichtungen zu einer Landesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie wollen so einen engeren Erfahrungsaustausch möglich machen, in der Öffentlichkeit ihrem Engagement und ihren Forderungen für ein menschenwürdiges Sterben nachhaltiger Gehör verschaffen und Menschen zur Begleitung sterbenskranker Mitmenschen ermutigen. Die Broschüre geht unter anderem ein auf die notwendigen Vorbereitungen auf die Situation, wenn ein totkranker Patient aus der Klinik nach Hause kommt. Sie gibt auch Antwort auf die Frage, was man beachten muß, wenn sich der Patient wohlfühlen soll. Es folgen Hinweise auf die moderne medizinische Schmerztherapie und Hilfsmöglichkeiten bei Komplikationen. Ein eigenes Kapitel "Wenn es um Geld geht" verweist auf Beratungsmöglichkeiten in finanziellen und Versicherungsfragen.
Die Schwerkranken brauchen jedoch nicht nur materielle Hilfe, sondern auch seelischen Beistand, ohne den auch die Familienangehörigen nicht auskommen. Dieser seelische Beistand sollte auch die geistlich-spirituelle Hilfe nicht außer acht lassen. Schließlich geht die Broschüre auch auf die Fragen ein, was zu tun ist, wenn das Ende naht und wenn der Tod eingetreten ist. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Patienten- und Betreuungsverfügung, für die ein Textvorschlag in der Broschüre enthalten ist. Der Anhang des Heftes enthält neben einem Stichwortverzeichnis eine Liste von Adressen von A-Z "Wenn Sie Rat und Hilfe suchen".
Die Broschüre "Zu Hause sterben" ist zu bestellen bei der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Rheinland-Pfalz, Holzhofstraße 8 in 55116 Mainz. Telefon 06131 / 2826278.
Hinweis: Zu Hause sterben. Hilfen für Betroffene und Angehörige in Rheinland-Pfalz. Hrsg.: Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Rheinland-Pfalz. Verantwortlich Dr. Martin Weber, Redaktion: Alfons König. 50 Seiten im DIN A5 Format.
Mainz. Für Auszubildende und junge Arbeitnehmer liegt seit Mitte Januar das neue Bildungsurlaubsprogramm der BDKJ-Landesstellen Hessen und Rheinland-Pfalz vor. Mit ihrem vielfältigen Angebot wollen die Landesstellen des Bundes der deutschen katholischen Jugend jungen Menschen in der Regel bis 27 Jahren fünf Tage ermöglichen, sich mit aktuellen, sozialen und politischen Themen auseinanderzusetzen, eigene Arbeits- und Lebenssituationen besser zu erkennen und erfahrungs- und projektorientiertes Lernen kennenzulernen.
Informationen bei: BDKJ Mainz, Referat Politische Bildung, Am Fort Gonsenheim 54, 55122 Mainz, Tel.: 06131/37400 0, Fax: 06131/37400 65.
Geu (MBN)
Mainz. Zwei besonders drängende Probleme heutiger Pastoral, die Begleitung von Kranken, Sterbenden und Trauernden, gehören thematisch zum Kursangebot des Theologisch-Pastoralen Instituts für berufsbegleitende Bildung (TPI) in Mainz. Das soeben erschienene neue Kursprogramm des TPI, das von den Diözesen Limburg, Mainz und Trier getragen wird, enthält einen Kurs "Kranke besuchen - Kranke begleiten in der Gemeinde". Zielgruppen sind Diakone, Gemeindereferent/inn/en, Pastoralreferent/inn/en und Pfarrer im Gemeindedienst. Wie es im Programm dazu heißt, gewinnt dieses Arbeitsfeld künftig noch an Bedeutung, da durch die strukturbedingten Änderungen im Gesundheitswesen immer häufiger kranke Menschen im häuslichen Umfeld über Jahre gepflegt und betreut werden müssen. Der Kurs bietet deshalb u.a. die Möglichkeit "sensibel zu werden für die Probleme kranker Menschen im familiär/häuslichen Umfeld und im gemeindlichen Kontext, und Konzepte einer begleitenden Krankenpastoral in der Gemeinde zu entwickeln".
Ein weiterer sogenannter "Intervallkurs" wurde für Hauptamtliche konzipiert, die Sterbenden und Trauernden in ihrem pastoralen Dienst begegnen. Unter dem Titel "Er schlägt Wunden und verbindet sie auch" (Hiob 5,18) geht es u.a. um Trauerpastoral in der Gemeinde und um Seelsorge-Modelle für die Krisenbegleitung bei Sterben, Verlust, Tod und Trauer. Zur Erläuterung heißt es dazu im Programmheft: "In dem Maß, wie Sterben und Trauer in unserer Gesellschaft ganz individuell bewältigt werden müssen, wird der Umgang mit eigener und fremder Trauererfahrung zu einer Aufgabe, in der viele sich fachliche Hilfestellung, z.B. in Form von persönlicher Reflexion, fachlicher Information und Befähigung zu spiritueller Begleitung wünschen.
Ein Wochenendkurs dient der Weiterbildung im Gespräch zwischen Christen, Juden und Muslimen. Er trägt den Titel "Jud, Christ und Muselmann - vereinigt? Auseinandersetzung mit Judentum, Christentum und Islam bei Gotthold Ephraim Lessing". Der Kurs wird in Zusammenarbeit mit dem Bistum Dresden durchgeführt und findet in der katholischen Bildungsstätte des Bistums Dresden-Meißen in Schmochtitz statt. Die Leitung des Kurses haben Dr. Karl-Josef Ludwig, Dozent des TPI Mainz, und Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel, Tübingen.
Der Leiter des TPI-Dozententeams, Dr. Heinz-Günther Schöttler, betont im Geleitwort des Programmheftes, daß eine Reihe von Kursangeboten auf direkte Wünsche der Trägerdiözesen an das TPI zurückgehe. Dazu gehören neben den schon erwähnten Kursen zur Trauerbegleitung und zur Krankenseelsorge das im vergangenen Jahr begonnene Pfarrercurriculum mit dem Titel "Pfarrer sein: Leben zwischen mediativem Streß, Banalitäten des Alltags, hastig gepredigtem Evangelium und pastoraler Tretmühle" und der Kurs "Gestaltung von Veränderungsprozessen".
Das vollständige Programm kann angefordert werden beim Theologisch-Pastoralen Institut, Rheinstraße 105-107 in 55116 Mainz, Telefon 06131 / 270 880. Fax: 06131 / 270 8899.
Mainz. Der langjährige Diözesankonservator und Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums in Mainz, Dr. Wilhelm Jung, ist am Donnerstag, 14. Januar, von Oberbürgermeister Jens Beutel mit der höchsten Auszeichnung der Stadt Mainz, dem Ehrenring, für sein Lebenswerk gewürdigt worden. In seiner Laudatio im Rathaus hob Beutel besonders hervor, daß sich Jung in beeindruckender Weise für seine Wahlheimat Mainz engagiert habe: in angesehenen Mainzer Vereinen und Verbänden, als langjähriger zweiter Vorsitzender des renomierten Mainzer Altertumsvereins oder als Mitbegründer und Beiratsmitglied des Kulturfonds Mainzer Wirtschaft. Lange Jahre habe Jung auch dem erweiterten Vorstand des Mainzer Verkehrsvereins angehört und einen Stamm gut informierter Stadtführer betreut. Als Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums und Diözesankonservators sei Jung verantwortlich für zwei Kaiserdome in Mainz und Worms gewesen sowie für 300 denkmalwerte Kirchen im Bistum Mainz. Zwei der für die Stadt Mainz wichtigsten Jubiläen habe Jung nach dem Krieg maßgeblich mitgestaltet: die 2000-Jahrfeier 1962 und 1970 die Feiern "1000 Jahre Mainzer Dom".
Die Rettung der südlichen Mainzer Altstadt stellte der Oberbürgermeister als eines der größten Verdienste von Wilhelm Jung besonders heraus. 1969, vom Landeskonservator Rheinland nach Mainz zurückgekehrt, hatte der Denkmalpfleger gegen die Pläne von Stadtvorstand und Bauausschuß die Stimme erhoben, in der Verlängerung der großen Langgasse eine Autoschneise durch die Altstadt von der Weihergartenstraße bis in die Holzstraße zu schlagen. Damals seien viele der Idee einer autogerechten Stadt erlegen, berichtete Beutel. Wenn die Mainzer heute stolz auf ihre schön sanierte Altstadt blickten, sollten sie sich daran erinnern, daß Jung es verstanden habe, glaubwürdig und mit großem Geschick, Begeisterung zu wecken für seine Vorstellungen eines behutsamen Umganges mit den Vermächtnissen der Vergangenheit. Nicht der große Kahlschlag sollte nach seiner Auffassung die Stadt voranbringen, sondern eine überzeugende Rettungsstrategie für historische Gebäude Mainz zu neuem Glanz verhelfen. "Wenn wir heute mit Stolz die alten Straßen und Gassen, die kleinen Plätze mit ihrem menschlichen Maßstab, die alten Häuser mit ihren reizvollen Fassaden, als unverzichtbare Bereicherung neben den Baudenkmälern der Altstadt nennen, so ist deren Erhaltung einer Persönlichkeit ganz wesentlich zu verdanken: Herrn Dr. Wilhelm Jung", lobte Beutel.
Jung, am 16. Dezember 1922 in Solingen geboren, studierte nach seiner Heimkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft von 1946 bis 1952 Kunstgeschichte, Geschichte, Kirchengeschichte und Philosophie in Mainz. Von 1953 bis 1964 arbeitete er im Landesamt für Denkmalpflege von Rheinland-Pfalz. 1964 folgte er einer Berufung nach Bonn zum Landeskonservator Rheinland und war Gebietskonservator für den Regierungsbezirk Aachen und den Kreis Euskirchen. Von 1969 bis 1988 war er dann Diözesankonservator und Direktor des Dom- und Diözesanmuseums in Mainz. Schon zu seiner Studentenzeit hatte er sich als Stadtführer in Mainz hervorgetan. Im Lauf der Jahre ergaben sich eine Reihe von Veröffentlichungen aus seiner Feder. Für seine Verdienste wurde er unter anderem geehrt durch das Bundesverdienstkreuz (1982), den Päpstlichen Silvesterorden (1987), die "Gutenbergplakette" der Stadt Mainz (1988) und die Lindenschmit-Plakette des Mainzer Altertumsvereins (1988).
Mainz. Zu einem "Abendgebet für das Leben" lädt die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in der Diözese Mainz in Zusammenarbeit mit der Diözesanstelle Frauenseelsorge am Samstag, 23. Januar, um 18.00 Uhr in den Mainzer Dom ein. Eingeladen sind alle, die für die Frauen und Männer in Schwangerschaftskonflikten und für die betroffenen Kinder beten wollen.
Mit ihrem Gebet wollen die Frauen dafür eintreten, daß die Katholische Kirche in Deutschland ihre Hilfen für Schwangere in der bisherigen Form aufrecht erhält und mit ihren Beratungsstellen im staatlichen System der Schwangerschaftskonfliktberatung verbleibt. Die Frauen der kfd und alle, die sich ihnen anschließen, wollen damit auch der Resolution der Arbeitsgemeinschaft katholischer Frauenverbände und Frauengruppen, denen rund anderthalb Millionen Frauen angehören, Nachdruck verleihen. In der am 30. September 1998 in Köln verabschiedeten Resolution heißt es, daß bei einem Rückzug der kirchlichen Beratungsstellen aus dem System der staatlichen Schwangerschaftskonfliktberatung, die Kirche sich aus existentiellen menschlichen Notsituationen zurückziehen und die Solidarität in Krisensituationen aufgeben würde.
Deshalb kommen bei dem Gottesdienst im Dom auch zwei Beraterinnen des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SkF) zu Wort, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Geleitet wird der Wortgottesdienst von der Geistlich-theologischen Begleiterin der kfd im Bistum Mainz, Pastoralreferentin Christine Schardt, und der Frauenreferentin in der Diözesanstelle Frauenseelsorge, Pastoralreferentin Ellen Ullrich. Die Ansprache hält die ehemalige Rektorin der Katholischen Fachhochschule Mainz und frühere Geistlich-theologische Begleiterin der kfd, Prof. Dr. Irene Willig. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Domorganist Albert Schönberger an der Orgel und der Gesangs- und Instrumentalgruppe "Saitensprung" aus Hanau-Steinheim.
Hinweis für die Redaktionen: Am Marktportal des Domes halten Beauftragte der kfd zu Beginn und nach dem Gottesdienst für die Presse Informationen über das Anliegen dieses Abendgebetes bereit.
Mainz. Unter dem Titel "Zur Ethik der Erinnerung" lädt der Förderverein Synagoge Mainz-Weisenau für Sonntag, 24. Januar, 17.00 Uhr zu einem Vortrag in dieWeisenauer Synagoge ein. Die Referentin Prof. Dr. Verena Lenzen veröffentlichte mehrfach zusammen mit dem jüdischen Theologen und Schriftsteller Schalom Ben-Chorin Bücher, die sich mit der jüdischen Theologie des 20. Jahrhunderts befaßten. Seit 1995 führte die im Wintersemester an der Universität Augsburg lehrende katholische Theologin und Judaistin als Stipendiatin des Heisenberg-Exzellenz-Programmes der Deutschen Forschungsgemeinschaft Forschungsprojekte im Bereich "Christliche Ethik und jüdische Ethik" durch. Lenzen ist die erste Frau im gesamten deutschsprachigen Raum, die sich im Fach Moraltheologie (1994) an einer katholischen Fakultät habilitiert hat.
Geu (MBN)
Mainz. Zu einem Vortrag mit Diskussion "Für eine Kultur des Aufwachsens mit und in Tageseinrichtungen" lädt die Gesellschaftspolitische Kommission und der Diözesanverband Mainz des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) für Montag, den 25. Januar, 19.30 Uhr in den Ketteler-Saal des Erbacher Hofes ein. Prof. Dr. Sylvia Kroll, Katholische Fachhochschule Berlin, widmet sich in ihrem Vortrag der Bedeutung von Tageseinrichtungen in der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. Sie stellt damit auch die Frage nach den Rahmenbedingungen einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Sylvia Kroll war Mitglied in der Sachverständigenkommission des 10. Kinder- und Jugendberichtes der Bundesregierung "Über die Lebenssituationen von Kindern und die Leistungen der Kinderhilfen in Deutschland", der schon vor seiner Veröffentlichung heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit ausgelöst hat.
Geu (MBN)
Mainz. Am nationalen Gedenktag für die Opfer der Schoa liest der Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Mainz Prof. Dr. Alfred Mertens am Montag, 25. Januar, 19.45 Uhr im Erbacher Hof aus dem Roman des jüdischen Schriftstellers Zvi Klotzs "Jossel Rackovers Wendung zu Gott". Das Werk versetzt in die Situation der letzten Stunden des Warschauer Ghettos und beschreibt die streitbare Rede Jossel Rackover mit seinem Gott.
Geu (MBN)
Mainz. Zum Thema "Kirche und Kunst" veranstaltet die Adolf-Gerhard-Stiftung Mainz am Donnerstag, 28. Januar, einen Vortrags- und Diskussionsabend im Kapitelsaal des Dom- und Diözesanmuseums in Mainz (Beginn 20.00 Uhr). Hauptredner des Abends ist der Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Würzburg. Er geht insbesondere den Fragen nach "Wie sieht die Kirche die zeitgenössische Kunst?" und "Wie sehen Künstler die Kirche als Auftraggeberin?" Gesprächspartner bei der anschließenden Podiumsdiskussion sind der Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Günther Franz, Mainz, der zuletzt beim Katholikentag besonders ins Blickfeld getretene Bildhauer Professor Thomas Duttenhoefer, Darmstadt/Trier, und der Leitende Baudirektor des Bistums Mainz, Dr. Ing. Manfred Stollenwerk. Moderator des Gesprächs ist Dr. Walter Konrad, Direktor der Europäischen Satellitenprogramme von 3 Sat und Arte.
Jürgen Lenssen wurde 1947 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Studium der katholischen Theologie, der Volkskunde und Kunstgeschichte in Würzburg und Münster, wurde er 1971 in Osnabrück zum Priester geweiht. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Gemeindeseelsorger und Promotion im Fach Liturgiewissenschaft ist er seit 1989 Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg. Als Maler fand er durch zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland Beachtung.
Die Adolf-Gerhard-Stiftung, die zu dem Gesprächsabend einlädt, ist nach dem Mainzer Künstler (1910-1975) benannt und wurde im Jahre 1992 von der Witwe des Verstorbenen, Anna Maria Gerhard, mit Zustimmung des Bischöflichen Ordinariates Mainz als kirchliche Stiftung errichtet. Nach der Satzung verfolgt die Stiftung neben der Verbreitung, Pflege und Bewahrung der künstlerischen Hinterlassenschaft von Adolf Gerhard den Zweck, Werke der Bildenden Kunst zu fördern, die eine religiöse Thematik haben oder sich mit Zeitproblemen aus christlicher Sicht auseinandersetzen.
Hinweis für die Redaktionen: Im grünen Terminkalender der Bischöflichen Pressestelle "Termine im Bistum Mainz. Januar 1999" (versandt am 22. Dezember 1998) wurde die oben angeführte Veranstaltung "Kirche und Kunst" versehentlich für den 29. Januar angekündigt. Wir bitten darum, das Versehen zu entschuldigen und bei Ankündigung und Terminwahrnehmung den nunmehr richtiggestellten Termin zu beachten: Donnerstag, 28. Januar, 20.00 Uhr im Dom- und Diözesanmuseum in Mainz (Domstraße 3).
Mainz. Die regionale Rhein-Main-Koordinationsgruppe der Kampagne "Erlaßjahr 2000. Entwicklung braucht Entschuldung" veranstaltet am Freitag/Samstag, 29./30. Januar, in der Gossner Mission in Mainz (Albert Schweitzer-Straße 113-115) für Vertreter der Trägerorganisationen und Interessierte eine Tagung zur Information und zum Meinungsaustausch. Die Tagung steht unter dem Thema "Erlaßjahr 2000. Standort und Planung".
Wie es in der Einladung heißt, erreicht die Kampagne Erlaßjahr 2000 ihren vorläufigen Höhepunkt in der Übergabe der international gesammelten Unterschriften für einen Schuldenerlaß für die ärmsten Länder der Welt beim "G 8-Gipfel" am 19. Juni 1999 in Köln. Die damit verbundenen Aktionen und die Zeit bis zum Gipfel müßten optimal genutzt und gut geplant werden, "damit die Bewegung und ihre Ziele bundesweit (und darüber hinaus) sichtbar werden und überzeugend auf die Bevölkerung und die Regierungen der mächtigsten Industrieländer wirken", betonen die Veranstalter. Die Tagung diene zur Klärung der Ziele der Kampagne, zur Information über die bundesweite Vorgehensweise, zum gegenseitigen Austausch und zur Kooperation in der Region südliches Hessen und nördliches Rheinland-Pfalz.
Nach dem gemeinsamen Abendessen (18.00 Uhr) beginnt die Tagung am Freitag abend um 19.00 Uhr mit der Vorstellung der Regional-Koordinationsgruppe "Erlaßjahr 2000". Dann informiert die Koordinatorin der bundesweiten Vorbereitung auf den G 8-Gipfel in Köln, Susanne Luithlen, über den Stand der Kampagne. Darüber hinaus wird über die Planung der Erlaßjahr-Vorbereitungen für den Evangelischen Kirchentag 1999 in Stuttgart informiert. Am Samstag vormittag geht es um die kritische Auseinandersetzung mit den Zielen der Kampagne. Referentin ist die Beauftragte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau für den Kirchlichen Entwicklungsdienst (KED), Doris Peschke, Frankfurt. Am Nachmittag sind verschiedene Arbeitsgruppen geplant, u.a. zu lokalen Aktivitäten, zu den regionalen Planungen für Köln, zu den regionalen Planungen für Stuttgart und für einen "Pilgerweg" der Kampagne zum G 8-Gipfel in Köln am 19. Juni.
Träger der Tagung sind das Referat Weltkirche des Bischöflichen Ordinariats Limburg, die Gossner Mission Mainz, der Kirchliche Entwicklungsdienst der EKHN, das Referat Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariates Mainz und terre des hommes.
Nachfragen bzw. Anmeldungen sind zu richten an den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. KED der EKHN. Praunheimer Landstraße 206 in 60488 Frankfurt/M., Telefon: 069/97651831.
Mainz. Einen Motivationsworkshop zur "Woche für das Leben" bietet die Abteilung "Besondere seelsorgliche Dienste" des Bischöflichen Ordinariats Mainz am Samstag, 30. Januar, 10.00-17.00 Uhr, im Erbacher Hof an. Eingeladen sind Verantwortliche in Pfarrgemeinden, Verbänden und Einrichtungen. Als Impuls für die Veranstaltung referiert Felix Rathofer, Zentralstelle Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn, über "Ziele und Konzepte der Woche für das Leben 1999". Geleitet wird der Workshop von Alois Bauer, Referat Gerechtigkeit und Frieden, und Dr. Franz Meessen, Katholisches Bildungswerk Bergstraße/Odenwald.
Die ökumenische Woche für das Leben, die vom 2. bis 8. Mai bundesweit durchgeführt wird, will insbesondere auf die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen hinweisen wie u.a. Belastung der Luft, Wasser und Boden durch Schadstoffe oder Bedrohung der Artenvielfalt. Sie steht unter dem Leitwort: "Gottes Erde - Zum Wohnen gemacht. Unsere Verantwortung für die Schöpfung."
Anmeldung bis zum 22. Januar 1999 an: Bischöfliches Ordinariat, Abteilung Bes. seelsorgliche Dienste, Postfach 15 60 in 55005 Mainz, Tel.: 06131/257-0, Fax: 06131/257-514. Teilnahmegebühr: DM 20,- .
Geu (MBN)
Mainz. Über den Schutz der Menschenrechte in Kolumbien spricht am Mittwoch abend, 3. Februar, um 20.00 Uhr, im Newman-Saal der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Mainz (Saarstraße 20), Bodo von Borries, Mitarbeiter der Internationalen Friedensbrigaden (Peace Brigades International / PBI). Veranstalter sind der Eine Welt Laden Unterwegs und die KHG Mainz.
Seit 1994 arbeitete von Borries im Team der internationalen Nichtregierungsorganisation PBI in Kolumbien, um Menschenrechtsaktivisten zu schützen, ohne sich jedoch in ihre Arbeit einzumischen. Wie die Veranstalter weiter mitteilen, begleiten Mitglieder der PBI besonders gefährdete Personen. Gleichzeitig hält das Team Kontakt zu diplomatischen Vertretungen sowie zu kolumbianischen Regierungs- und Militärvertretern.
Neben dem Team in Kolumbien unterhält PBI weitere Teams in sieben Einsatzländern. In der Organisation arbeiten Menschen unterschiedlicher Kulturkreise und Religionen in Konfliktgebieten nach den Grundsätzen der Gewaltfreiheit im Geist Mahatma Gandhis zusammen. Aus lockeren Zusammenschlüssen von Friedensaktivisten entwickelte sich die Organisation PBI im Jahr 1981. Sie besteht inzwischen aus 16 Ländergruppen und ist von den Vereinten Nationen als Nichtregierungsorganisation anerkannt.