Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 37

20. Oktober 1999

Datum:
Mi. 20. Okt. 1999
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402. (Internetversion der MBN: Öffentlichkeitsarbeit Dr. Barbara Nichtweiß und Birgit Wieczorek)

Berichte

  • Vorerst kein Ausstieg aus Schwangerschaftskonfliktberatung 
  • Besuch des Ordinariats beim Landeskirchenamt in Kassel 
  • Lehmann warnt vor Aushöhlung des Sonntagsschutzes 
  • Hüther neue Äbtissin der Klarissen-Kapuzinerinnen 
  • Henrici: Glaube ist Anwalt der Vernunft 
  • Ausstellung "Fugen und Fügungen" im Haus am Dom eröffnet

Vorschau 

  • "Friedenslicht aus Betlehem" am 21. November in Mainz 
  • Buchsonntag zum Festtag des heiligen Karl Borromäus (7. November) 
  • Zum zwölften Mal Schmökerwoche der Bücherei am Dom 
  • Goethe und die Juden - Judentum an der Jahrtausendwende 
  • Sonntagsmatineen "Bibel und Literatur" im Landesmuseum 
  • "Beten mit Leib und Seele" im Kloster Jakobsberg 
  • "Wenn der Himmel die Erde berührt" (3.-5. Dezember) 
  • Floristen stellten ihre Entwürfe für Pfingsten 2000 vor
Berichte 

Vorerst kein Ausstieg aus Schwangerschaftskonfliktberatung 

Bischof Lehmann schrieb den Beraterinnen in den Caritasverbänden und im Sozialdienst katholischer Frauen im Bistum Mainz - Entscheidung erst nach dem Ad limina-Besuch in Rom 

Mainz. Über den weiteren Weg der Schwangerschaftskonfliktberatung im Bistum Mainz ist noch keine konkrete Entscheidung gefallen. In einem Brief an die Vorstände der Caritasverbände und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) sowie die Beraterinnen und Berater in der Schwangerschaftskonfliktberatung des Bistums Mainz erklärt Lehmann: "Wir müssen davon ausgehen, dass wir nach einer angemessenen Umstellungsfrist aus der gesetzlichen Konfliktberatung aussteigen müssen, sofern die Ausstellung eines Beratungsnachweises damit verbunden ist." Über eine Übergangsfrist sei im Bistum Mainz noch keine Entscheidung getroffen worden. Er rechne aber damit, dass dazu möglicherweise das ganze nächste Jahr in Anspruch genommen werden müsse. Der Brief vom 01. Oktober 1999 wurde jetzt an alle pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte im Bistum Mainz versandt.

Lehmann verweist darauf, dass nach dem Schreiben der Kardinäle Ratzinger und Sodano vom 18. September 1999 und den Beratungen bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda eine Anzahl von Bischöfen eine möglichst baldige Neuordnung der Schwangerschaftskonfliktberatung in der Kirche wollte. Eine Anzahl anders eingestellter Bischöfe habe jedoch die Auffassung vertreten, "dass sie auch ein Recht haben - wie Kardinal Meisner - dem Heiligen Vater ihre im Gewissen erwogenen Bedenken gegen die Entscheidung vortragen zu müssen, zumal wir zwischen dem 8. und 20. November 1999 die Ad limina-Besuche haben". Es sei wichtig, dass der Papst von diesen Gründen Kenntnis erlangt, betont Bischof Lehmann. Bis im Zusammenhang dieser Gespräche ein Bescheid ergangen ist, sei für die gesamte Bischofskonferenz noch kein Handlungsbedarf, fügt er hinzu. Bei allem Respekt gegenüber dieser Initiative gehe er jedoch, ohne unrealistisch zu wirken, davon aus, "dass uns vermutlich keine Zurücknahme oder Modifizierung des Schreibens der Kardinäle vom 18.9.1999 mitgeteilt werden wird". Genauere Beschlüsse seien für das Bistum Mainz noch nicht gefaßt worden. "Wir werden vorläufig wie bisher weiterberaten, also auch ohne den am 22.06.1999 beschlossenen ´Zusatz`."

Rückschau auf den bisherigen Weg 

Seinem Brief fügte Bischof Lehmann als Anlage den Wortlaut des Schreibens der Kardinäle, die Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz bei der Herbstvollversammlung 1999 zur künftigen Gestaltung der katholischen Schwangerschaftskonfliktberatung, den Brief des Apostolischen Nuntius vom 19.9.1999, mit dem der Entscheidung des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz vom 22. Juni 1999 die Grundlage entzogen wurde, sowie die Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz zum Thema "Schwangerschaftskonfliktbe-ratung", die Lehmann in der Abschlusspressekonferenz am 24. September 1999 in Fulda vorgetragen hatte.

In seinem Schreiben legt Bischof Lehmann noch einmal den Weg dar, der im Juni zur Entscheidung geführt hatte, in der gesetzlichen Beratung bleiben zu können. Dies sei eindeutig nicht nur durch die römischen Instanzen gebilligt, sondern auch als mögliche Option im Brief des Nuntius vom 16. Juni 1999 vorgeschlagen worden. "Auch wenn der konkrete Text so mannigfache Schwierigkeiten bereitet, so konnten wir auf diese Weise in der gesetzlichen Beratung bleiben", stellt er fest. Der Vatikan habe bezeugt, dass er eine Mitschuld an der verworrenen Lage der letzten Monate erkenne. Damit sei aber auch klar, daß der bisherige Weg nicht fortgesetzt werden könne.

Kritisch merkt Lehmann zu dem vatikanischen Vorgehen an: "Wir haben nicht den Eindruck, dass unsere Überlegungen nach dem Schreiben des Heiligen Vaters vom 11.1.1998 ("Beratungs- und Hilfeplan") sowie die Ergebnisse der Arbeitsgruppe genügend berücksichtigt wurden, auch wenn man sie nachher ablehnen sollte." Die wiederholt zugesagten Kontakte mit dem Papst und anderen römischen Stellen vor einem endgültigen Bescheid seien nur unzureichend zustande gekommen. Von der Eingabe Kardinal Meisners seien die Bischöfe nicht unterrichtet gewesen, und es sei durch Rom auch keine Stellungnahme dazu erbeten worden, bedauert Lehmann. "Als wir (Anm. d. Red.: die Kardinäle Meisner, Sterzinsky und Wetter sowie der Vorsitzende der Bischofskonferenz Lehmann) am 15.9.1999 nach Castelgandolfo eingeladen wurden, ging es nicht mehr um eine Konsultation vor einer Entscheidung, sondern um die Mitteilung der bereits ergangenen Entscheidung. Sie werden verstehen, dass den allermeisten Bischöfen dieser Stil und Umgang mit uns sowie die mangelnde, mindestens nicht erkennbare Auseinandersetzung mit unseren Argumenten missfallen." Die Bischofskonferenz habe auf der Herbstvollversammlung in Fulda dies alles sehr offen besprochen und in ihrer Erklärung zum Ausdruck gebracht.

Brief von Bischof Lehmann

 

Besuch des Ordinariats beim Landeskirchenamt in Kassel 

Zippert: "Premiere" in Kassel ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Einheit

Bei der Vorstellung der Landeskirche bezeichnete Zippert die EKKW als "Kirche der Mitte". Dies beziehe sich nicht nur darauf, dass sie regional in der Mitte Deutschlands liege, sondern nach ihrem Selbstverständnis auch eine vermittelnde Rolle im Miteinander der evangelischen Kirchen und in der Ökumene mit der katholischen und den orthodoxen Kirchen spiele. Zippert verwies nachdrücklich auf die Präambel der 1967 formulierten Grundordnung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, in der es heißt: "Sie tritt ein für die Gemeinschaft der Evangelischen Kirche in Deutschland und für die ökumenische Gemeinschaft der Kirchen in der Welt." Das Bekenntnis zur Ökumene finde sich in dieser Dichte in kaum einer anderen Präambel zu den Grundordnungen der Evangelischen Kirchen. Einmalig sei sogar die Feststellung der Präambel, dass die EKKW "in der Vielfalt der überlieferten Bekenntnisse der Reformation zu einer Kirche zusammen gewachsen ist". Dies sei eine gute Grundlage für darüber hinausgehende Hoffnungen, d.h. für eine alle Konfessionen umfassende Ökumene auf dem Weg zur Einheit. "Ich freue mich, in einer Kirche Dienst zu tun, die dies in ihrer Präambel geschrieben hat", bekannte der Bischof.

Zippert wies auch darauf hin, dass die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck nach dem Krieg das Amt des Bischofs als leitendes Amt eingeführt, und sich nicht - wie zum Beispiel die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau - für ein kollektives Leitungsamt entschieden hat. Der Bischof wird auf Lebenszeit gewählt und trägt im "Miteinander und Gegenüber" mit der Landessynode die Verantwortung für Leben und Dienst der Kirche. Die EKKW ist in vier Sprengel mit 28 Kirchenkreisen gegliedert. Die Landeskirche zählt zurzeit etwas mehr als eine Million Mitglieder in 971 Kirchengemeinden. Im Vergleich dazu hat das Bistum Mainz ca. 625.000 Katholiken in 345 Pfarrgemeinden.

Bei den Gesprächen am Nachmittag, an denen alle Dezernenten des Bischöflichen Ordinariats Mainz und die ihnen entsprechenden Abteilungsleiter des Landeskirchenamtes beteiligt waren, ging es u.a. um Fragen der Kirchenleitung, das Personalwesen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Schulen und Hochschulen, Bildungsarbeit, Jugendseelsorge, Verwaltungsfragen, Caritas und Diakonie, Finanzen und Bauwesen. Das dichte Programm des Begegnungstages, das mit einer "Agape", einem geschwisterlichen Mahl im Haus der Kirche am Abend zu Ende ging, umfasste auch eine Besichtigung der Kasseler Hauptkirche St. Martin, die wie der Mainzer Dom den hl. Martin von Tours zum Patron hat. Ähnlich wie Mainz wurde Kassel durch einen Luftangriff am 22. Oktober 1943 fast vollständig zerstört, auch die Martinskirche, die erst 1958 in ihrer früheren Gestalt wieder errichtet werden konnte. Beim Luftangriff auf Mainz am 27. Februar 1945 war der Mainzer Dom als einziges markantes Gebäude der Innenstadt - von Schäden am Dach abgesehen - weitgehend unversehrt geblieben.

Nach der Kirchenbesichtigung hörten die Teilnehmer des Treffens Orgelstücke von Olivier Messiaen, die von Kantor Bonn gespielt und von Oberlandeskirchenrat Klaus Röhring unter ökumenischem Aspekt erläutert wurden. In der Schlussandacht, die sich daran anschloss betonte Zippert, dass gemeinsames Beten und Singen unverzichtbar zu einer solchen Begegnung gehören. An einen Text aus der Apostelgeschichte anknüpfend, beschwor Bischof Zippert die Lern-, Hör-, Glaubens- und Solidargemeinschaft der christlichen Kirchen nach dem Vorbild der Urgemeinde von Jerusalem. Bei der Lerngemeinschaft habe es große Fortschritte gegeben, betonte der Bischof und verwies auf die gemeinsame Erkärung zur Rechtfertigung und die ergänzenden Texte. Zur Solidargemeinschaft gehöre es auch, die Probleme der Schwangerschaftskonfliktberatung gemeinsam zu lösen und gemeinsam zu tragen. In der Frage der Abendmahlsgemeinschaft habe er Geduld lernen müssen, betonte Zippert.

Weihbischof Eisenbach erklärte, kein Christ und keine Kirche könne das Evangelium in seiner Fülle ausschöpfen. Deshalb sei es notwendig, sich gegenseitig zu ergänzen. Dann könne aus der versöhnten Verschiedenheit die Einheit der Verschiedenen werden. Beim Abschied am Abend bekräftigten Bischof Zippert und Generalvikar Guballa das geschwisterliche Miteinander dieses Tages und stellten ähnliche Begegnungen auch für die Zukunft in Aussicht. Besondere Worte des Dankes richteten sie an die Ökumene-Beauftragten der beiden Kirchen, Ordinariatsrat Dr. Klaus-Leo Klein, Mainz, und Landeskirchenrat Dr. Wilhelm Richebächer, Kassel, die den Besuch vorbildlich vorbereitet hatten.          

Lehmann warnt vor Aushöhlung des Sonntagsschutzes 

Bischof widerspricht in AZ-Gastkommentar den neuesten Gutachten zur Ladenöffnung 

Mainz. Der Bischof von Mainz, Dr. Karl Lehmann, warnt erneut vor einer schleichenden Aushöhlung des Sonntagsschutzes. In einem Gastkommentar für die Samstag-Ausgabe (16. Oktober) der Mainzer "Allgemeinen Zeitung" (AZ) erinnert Lehmann daran, daß vor einigen Jahren um die Öffnung der Geschäfte am Samstag in der Adventszeit gestritten wurde. Die jüngsten Erfahrungen dieses Sommers machten auch skeptisch im Blick auf die Übertragung der Entscheidung über die Sonn- und Feiertagsöffnung auf die kommunalen Gebietskörperschaften. Die zunächst harmlos erscheinende Regelung auf dieser Ebene habe sich im Sinn einer "Salami-Taktik" als eine gezielte Vorreiterrolle für umfassendere Durchbrüche erwiesen. Nicht zuletzt darum haben die Kirchen nach seinen Worten in ihrer gemeinsamen Erklärung "Menschen brauchen den Sonntag" im September dieses Jahres großflächige Regelungen auch auf europäischer Ebene vorgeschlagen.

Lehmann, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, widerspricht in seinem Kommentar den neuesten Wirtschaftsgutachten zur Erweiterung der Ladenöffnungszeiten und mahnt: "Wenn die Wirtschaft zu den Gestaltungsmächten einer Gesellschaft gehört, die umfassend den ganzen Menschen betreffen und darum auch eine kulturelle Mitverantwortung zur Folge haben, dann genügt eine ökonomische Argumentation allein nicht." Man müsse in einem größeren anthropologischen und ethischen Rahmen die Sache "bis zum Ende" bedenken. Gerade angesichts einschneidender Veränderungen durch Steigerung der Mobilität und Flexibilität bedürfe es Zeiten, in denen "gesellschaftliche Ruhe einkehrt". Eine Gesellschaft, die so stark im Wandel begriffen ist, brauche auch einen verlässlichen Rhythmus von Arbeit und Ruhe. "Wenn uns soziale Beziehungen, wie z.B. Familie, etwas wert sind, dürfen dabei die Bedürfnisse der Menschen nicht auf längere Öffnungszeiten reduziert werden", unterstreicht der Bischof. Der Mensch sei ein "geselliges Wesen" und dürfe deshalb nicht "privatisiert" werden. Der Schutz des Sonntags sei nicht altmodisch, sondern höchst zeitgemäß, denn er schütze den Menschen vor sich selbst. Nicht zuletzt darum sei der Sonntag religiös begründet. Mit dem Satz "Gott meint es gut mit den Menschen" schließt Lehmann seinen Gastkommentar in der AZ.

Ausführlicher Text

 

Hüther neue Äbtissin der Klarissen-Kapuzinerinnen 

Anbetungsschwestern tragen die Anliegen der Menschen im Gebet vor Gott 

Mainz. Schwester Maria Theresia Hüther OSCCap (50) ist neue Äbtissin bei den Klarissen-Kapuzinerinnen in Mainz. Sie wurde am 8. Oktober als Nachfolgerin der bisherigen Äbtissin Angelina Burr (75) gewählt, die für die alle drei Jahre stattfindende Wahl aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stand.

Mutter Theresia sieht ihre Hauptaufgabe darin, das Kloster als einen Ort der Stille für Menschen offen zu halten. "Für meine Mitschwestern möchte ich so da sein, dass jede sich angenommen und ernst genommen fühlt", betont sie. Sie sieht sich in erster Linie als "Dienerin" und nicht als "Chefin" der Schwestern. Auch in Zukunft möchte sie Zeit haben für die Menschen, die auf ihrem geistlichen Weg Begleitung brauchen. "Die eigene Erfahrung mit Gott kann eine Hilfe für die sein, die Schwierigkeiten im Glauben haben", meint die neue Äbtissin. Darin liege auch ein Schwerpunkt der klösterlichen Arbeit: Menschen auf ihrem Weg zum Glauben, auf ihrem Weg zu Gott zu helfen und zu unterstützen, ihnen zuzuhören, ihnen auch Lebenshilfe zu bieten.

Maria Theresia Hüther wurde am 16. Juli 1949 im pfälzischen Contwig geboren. Sie wuchs mit drei Schwestern, von denen zwei ebenfalls einem Orden angehören, und einem Bruder auf. 1971 trat sie ins Kloster ein. Ihr Eintritt in die Gemeinschaft der Klarissen-Kapuzinerinnen war eine lebenslange Entscheidung für das Kloster in Mainz. "Ich habe die Entscheidung für ein Leben im Kloster nie bereut", bekennt sie.

Der kontemplative Orden der Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung bietet mitten in der Stadt in der Kapelle und den Besucherräumen eine Zone der Ruhe und der Begegnung. Die zurzeit acht Schwestern im Alter von 37 bis 89 Jahren verlassen das Kloster in der Regel nur in dringenden Ausnahmefällen. Bis vor einiger Zeit war das 1860 gegründete Kloster vor allem auch als "Hostienbäckerei" bekannt. Da jedoch Nachwuchs fehlt, wurde die Bäckerei vorerst stillgelegt. Eine Junioratsschwester wird voraussichtlich im kommenden Jahr ihre Ewige Profess ablegen. Die nach dem Beispiel der heiligen Clara und des heiligen Franziskus lebenden Schwestern tragen die Anliegen der Menschen im Gebet vor Gott. Den Tagesablauf bestimmt die eucharistische Anbetung der einzelnen Schwestern, die sich stündlich abwechseln. Sieben Mal am Tag trifft sich die Gemeinschaft zum Stundengebet der Kirche. Täglich finden eine Eucharistiefeier um 6.30 Uhr und eine Vesper um 17.45 Uhr statt. Sonntags ist um 7.30 Uhr ein Choralamt.

tebo (MBN)

 

Henrici: Glaube ist Anwalt der Vernunft 

Schweizer Weihbischof hielt Vortrag im Dom über Papstenzyklika "Fides et ratio" 

Mainz. Der Präsident der deutsch-schweizerischen Ordinarienkonferenz, Weihbischof Dr. Peter Henrici SJ, Zürich, hat in einem mitreißenden Vortrag am Donnerstag, 14. Oktober, im Mainzer Dom zur "Leidenschaft für die Wahrheit und zum Mut, sie zu suchen" aufgerufen. Der Weihbischof und Generalvikar des Bistums Chur griff damit ein Anliegen von Papst Johannes Paul II. auf, das dieser in seiner vorläufig letzten Enzyklika "Fides et Ratio" (Glaube und Vernunft) zum Ausdruck gebracht hat.

Die Spannung von Glaube und Vernunft, von göttlicher Offenbarung und menschlichem Verstehen oder Unverständnis, habe die geistige Geschichte des Christentums vorangetrieben und ihr immer neue Horizonte eröffnet, betonte Henrici. Das Vertrauen auf die Vernunft müsse wegweisend für das Dritte Jahrausend sein, unterstrich er. Dabei gehe es um die Wahrheit im umfassenden Sinn, nicht um Lehre und Moral der Kirche. Die Wahrheit werde den Menschen zu seiner Selbstverwirklichung führen und letztlich zu Jesus Christus. Die Vernunft gehe dem Dreieinen Gott entgegen, denn er habe sich in Jesus Christus geoffenbart.

Im Aufruf des Papstes zum Vertrauen in die menschliche Vernunft gehe es ihm darum, die Menschheit als Ganze und jeden einzelnen Menschen Jesus Christus entgegen zu führen. Durch die Vernunft könne jeder einzelne Mensch erkennen, was sein Leben für einen Sinn hat, und was das Gute ist. Menschen kommen, wie Henrici unterstrich, durch die Vernunft Christus näher, auch wenn sie nichts von ihm wissen. Deshalb werde im neuen Jahrtausend der Dialog zwischen den Religionen nur gelingen, wenn er auf dem Boden der Vernunft geführt werde.

In seinem Vortrag schilderte Henrici das Verhältnis von Glaube und Vernunft als ein klassisches Drama. Danach haben sich im ersten Akt Glaube und Vernunft miteinander verbunden und gegenseitig gestützt, wie dies der Apostel Paulus in seiner berühmten Rede auf dem Areopag verdeutlichte. Im zweiten Akt hat die Vernunft, vom Glauben bekräftigt, ihren Wirkungskreis ausgedehnt. Dies sei für die Philosophie und Theologie des Mittelalters kennzeichnend gewesen. Zu Beginn der Neuzeit sei sozusagen im dritten Akt die Vernuft in Konkurrenz zum Glauben und sogar an seine Stelle getreten. Dies gelte auch noch für die Gegenwart. Gegen die Überschätzung der Vernunft habe die Kirche dann im vierten Akt des Dramas durch eine Reihe von philosophischen Lehrverurteilungen reagiert und zum Beispiel Agnostizismus, Skeptizismus, Wissenschaftsgläubigkeit und Nihilismus bekämpft.

Aus diesem Gegeneinander und Nebeneinander sei dann im fünften Akt in der "Lösung" des Dramas der Glaube zum Anwalt der Vernunft geworden. In den ersten vier Akten sei jeweils die Vernunft die Protagonistin gewesen, und der Glaube habe mehr oder weniger glücklich darauf reagiert. Jetzt sei es die Kirche, die als erste die Vernunft aufrufe, ihre Verantwortung wahrzunehmen und ihre eigenen Kräfte auszuschöpfen. Das Vertrauen in die Kräfte der menschlichen Vernunft, die Unersetzlichkeit des autonomen vernünftigen Denkens zur Lösung der anstehenden Menschheitsprobleme, das sei das Programmwort der päpstlichen Enzyklika für das kommende Jahrtausend.

 

Ausstellung "Fugen und Fügungen" im Haus am Dom eröffnet 

Außergewöhnliche Objekte junger Künstler der Düsseldorfer Kunstakademie 

Mainz. Im Haus am Dom in Mainz wurde am Donnerstagabend, 14. Oktober, die Ausstellung "Fugen und Fügungen" eröffnet. Veranstalter ist die Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, unterstützt von der Adolf-Gerhard-Stiftung Mainz und den Schott Glaswerken Mainz. Zu sehen sind acht Objekte der anwesenden Düsseldorfer Künstler Hyun-Mee Ahn, Friederike Diekmann, Daliah Esmaili-Konari, Sandra Hoitz und Patrick Westermann.

Die Ausstellung sei nicht nur außergewöhnlich, weil fünf junge Künstler der berühmten Düsseldorfer Kunstakademie ihre Werke präsentierten, sondern auch durch deren behutsame Gestaltung von einfachen, fast banalen Dingen. Dadurch könnten sich "Türen" zu Menschen öffnen, erklärte der Direktor des Erbacher Hofs, Prälat Walter Seidel, bei der Begrüßung. Wer sich auf die Kunstwerke einlasse, werde verblüffende Zusammenhänge und Durchblicke erfahren. Entstanden sei die Ausstellung aus dem Bedürfnis, jungen experimentierfreudigen Künstlern Raum zu geben, erläuterte die Organisatorin der Ausstellung, Studienleiterin des Erbacher Hofes Dr. Veronika Schlör. Ihr seien diese Werke besonders durch ihr ungewöhnliches Material aufgefallen. Trotz variierender Formensprache eine die einzelnen Werke die Arbeit mit "Durchbrechungen, Wiederholungen und Bezügen".

Dieckmanns Kugel "durchbreche" einen kleinen, poppig-orangenen Gegenstand des Sports, nämlich Tischtennisbälle, zu einem Kunstwerk. Westermann hingegen verwende in seinem "Wald" ein typisches "Bastelmaterial", Salzteig. Er verbinde dies mit Materialien, die eher im Haushalt zu finden sind, nämlich Watte und Wachs. Die Banalität des Alltäglichen werde somit zu Kunst "unterbrochen", kommentierte Schlör. Zu filigran wirkenden Konstruktionen zersäge Ahn dünne Bretter, in denen sich das Auge verlieren könne. Esmaili-Konari nähe weißen Stoff und fülle ihn mit Torf zu einer ganz eigenen Botschaft. Mit Weingläsern und Flüssigkeit, teilweise zu Kunstharz verhärtet, arbeite Sandra Hoitz.

In den ausgestellten Werke werden Alltagsgegenstände und –materialien ihrer Alltäglichkeit entrückt, betonte Schlör. Sie werden enttrivalisiert, indem die scheinbare Banalität in neue Zusammenhänge gesetzt werde. Eine besondere Bedeutung spiele in der Ausstellung die Beziehung der Objekte. In einem Wechselspiel von Fügung und Fuge beziehen sich die einfachen geometrischen Formen der Exponate, wie Kreis, Oval, Quadrat, Rechteck und Kugel, aufeinander. Etwas Neues werde in ihren Wiederholungen geschaffen, ein Beziehungs-Muster. Schlör stellte in ihrer Einführung zudem heraus, dass diese Ausstellung ganz bewußt im Haus am Dom, einem Ort der Kirche, stattfinde. In Religion und Kunst begegne dem Menschen ein letzlich Unbeschreibbares.

Zur näheren Betrachtung einzelner Objekte der Ausstellung lud der Philosoph Dr. Thomas Fritz, Freiburg, ein. In der Ausstellung ist auch das Metallrelief "das Paar" von Adolf Gerhard zu sehen. Die Adolf-Gerhard-Stiftung setzt sich dafür ein, Kunstschaffende der neuen Generation zu unterstützen.

Hinweis: Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen: Fugen und Fügungen, hrsg. von Veronika Schlör, Mainz 1999, 30 Seiten, broschiert. Er ist für DM 15,- erhältlich im Haus am Dom, Liebfrauenplatz 8 in 55116 Mainz, Telefon 06131 / 253-273/274. Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 28. Oktober dienstags bis freitags 15.00 – 19.00 Uhr, samstags und sonntags 10.00 – 17.00 Uhr.

Geu (MBN)

 

Vorschau 

"Friedenslicht aus Betlehem" am 21. November in Mainz 

Gemeinden, Gruppen und Einrichtungen können das Licht zum Heiligen Jahr im Dom abholen 

Mainz. Das Bistum Mainz beteiligt sich an der bundesweiten Aktion der deutschen Diözesen zum Heiligen Jahr 2000 "Friedenslicht aus Betlehem". Wie Bischof Dr. Karl Lehmann dazu in einem Brief an die Priester, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums Mainz erklärt, soll eine Heilig-Jahr-Kerze an möglichst vielen Orten "an das Geschenk Gottes erinnern, dass er in einer einmaligen, geschichtlichen Tat seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um uns zu befreien und zu erlösen". Die Kerzen verweisen nach seinen Worten "auf den Herrn der Zeit, zu dem wir uns bekennen: auf Jesus Christus, das wahre Licht der Welt".

Die Heilig-Jahr-Kerzen empfangen ihr Licht aus der Geburtskirche in Betlehem, von dort wird es am Christkönigsfest, Sonntag, 21. November 1999, mit dem Flugzeug nach Frankfurt gebracht und von dort in die deutschen Diözesen verteilt. Im Bistum Mainz findet am Nachmittag des Christkönigsfestes um 15.00 Uhr im Mainzer Dom ein Gottesdienst mit einer Lichtfeier statt, in der Vertreter aus Pfarreien und Einrichtungen das Licht aus Betlehem abholen können. Dazu lädt Bischof Lehmann alle Pfarreien und Einrichtungen des Bistums ein und ruft zur Teilnahme auf: "Ich bitte Sie, sich an der Aktion ‘Friedenslicht aus Betlehem’ zu beteiligen, damit auch in unserem Bistum das Bekenntnis sichtbar wird, das als Motto über dem Heiligen Jahr steht: ‘Sein ist die Zeit - Christus gestern, heute, in Ewigkeit’."

Am Vorabend, Samstag, 20. November, wird in der Geburtskirche von Betlehem das Friedenslicht offiziell durch den lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, übergeben. Mit einer Lufthansa-Maschine wird das Friedenslicht am Sonntagmorgen, 21. November, gegen 9.00 Uhr, auf dem Frankfurter Flughafen ankommen. Dort wird es eine ökumenische Aussendungsfeier in einem Hangar der Lufthansa im Bereich des Flughafengeländes geben. Dazu sind Vertreter der Kirchen und der Pfadfinderverbände, aber auch Einzelpersonen eingeladen. Als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz wird Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke, Hamburg, und für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Bischöfin Maria Jepsen, Hamburg, an der Aussendungsfeier teilnehmen. Das Friedenslicht geht auf eine Initiative zurück, die vor 13 Jahren durch den Österreichischen Rundfunk (ORF) gegründet wurde. Seitdem hat sich diese Idee, insbesondere durch die Pfadfinder, so weit verbreitet, dass das Licht am Weihnachtsfest des vergangenen Jahres in fast alle europäische Staaten gebracht wurde.

Lichtgottesdienst am Christkönigsfest (21. November) 

Bei dem Gottesdienst im Mainzer Dom können Vertreter aus den Pfarrgemeinden, Institutionen und Gruppen ihre Kerzen anzünden. Es soll im ganzen Bistum in den Gemeinden, Wallfahrtsorten, Schulen, Krankenhäusern, Seniorenheimen, Kindergärten und anderen Einrichtungen brennen. Außer am Christkönigsfest kann das Licht jeweils nach den Adventspredigten von Bischof Lehmann und den anschließenden Eucharistiefeiern im Mainzer Dom abgeholt werden. Termine sind die Adventssonntage 28. November, 5. und 12. Dezember. Die Adventspredigten beginnen um 18.00 Uhr, die anschließenden Messfeiern um 18.30 Uhr. Wie vom Bischöflichen Seelsorgeamt, das für die Organisation der Aktion "Friedenslicht aus Betlehem" zuständig ist, mitgeteilt wurde, organisieren die Dekanate und Pfarrverbände im Bistum Mainz selbständig, ob sie einen Vertreter entsenden, oder ob jede Gemeinde und Einrichtung das Licht aus Betlehem selbst im Dom zu Mainz abholt. Entweder sollen die Kerzen mit Beginn des neuen Kirchenjahres, d.h. ab dem 1. Adventssonntag, 28. November 1999, brennen, oder sie werden zum ersten Mal an Weihnachten, dem offiziellen Beginn des Heiligen Jahres entzündet. Es wird empfohlen, im Eröffnungsteil der Gottesdienste eine kleine Lichtfeier, ein sogenanntes "Lucernarium" zu gestalten. "Im Zeichen des Lichts aus Betlehem wird der Mensch gewordene Gott Jesus Christus als der Herr über Zeit und Ewigkeit gepriesen."

Aus den ergänzenden praktischen Hinweisen des Seelsorgeamtes geht hervor, dass die Kerze nach dem Gottesdienst, in dem sie zum ersten Mal brennt, gelöscht und an hervorgehobenen Tagen und Festen sowie bei Zusammenkünften von Gruppen aus der Pfarrei mit einem feierlichen Lichtlob wieder entzündet werden kann. Wenn es einen geeigneten Ort gibt, kann die Kerze auch während des ganzen Heiligen Jahres brennen bis zum Fest der Erscheinmung des Herrn, 6. Januar, im Jahr 2001, mit dem das Heilige Jahr endet. Es ist möglich, mit dem Licht aus Betlehem, das in den katholischen Kirchen ständig brennende "Ewige Licht" zu entzünden und jeweils von dort das Licht für die Heilig-Jahr-Kerze zu holen. Für die Schulen wird die Teilnahme an der Aktion aus Betlehem vom Schuldezernat gesondert organisiert.

Angebote von liturgischen Arbeitshilfen und Kerzen 

Wie aus den Hinweisen des Seelsorgeamtes weiter hervorgeht, wird zurzeit. vom Liturgiereferat eine Arbeitshilfe mit Vorschlägen für die Gestaltung von Gottesdiensten für die Advents- und Weihnachtszeit vorbereitet. Sie soll Anfang November den Gemeinden und Einrichtungen des Bistums zur Verfügung gestellt werden. In dieser Broschüre sind auch Vorschläge für ein Lichtlob (Lucernarium) in den Gottesdiensten am ersten Adventssonntag, an Weihnachten und an anderen Tagen im Kirchenjahr abgedruckt. In diese Broschüre werden auch Bausteine für die Messfeier an den vier Adventssonntagen sowie an den Festen "Erscheinung des Herrn" (6. Januar) und "Taufe des Herrn" (am Sonntag nach dem Fest der Erscheinung des Herrn) aufgenommen. Außerdem enthält die Broschüre Textvorschläge und Anregungen für adventliche "Rorate"-Gottesdienste und "Frühschichten" im Advent. Ebenfalls in Vorbereitung ist eine Broschüre mit der Übersicht über alle geplanten bistumsweiten Aktivitäten zum Heiligen Jahr 2000, die von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Bischöflichen Ordinariat im Auftrag des Seelsorgeamtes herausgegeben wird.

Als Kerzen werden im Bistum Mainz Dauerkerzen mit Flüssigwachseinsätzen und Wachskerzen angeboten. Die Dauerkerze ist mit dem bundesweiten Signet für das Heilige Jahr 2000 bedruckt. Das Bistumssignet zum Heiligen Jahr kann aufgeklebt werden. In der Regel sollen sich die Gemeinden, Einrichtungen und Gruppen jedoch für eine Wachskerze (600 x 80 mm) mit dem Bistumssignet für das Heilige Jahr entscheiden. Sie ist zu erhalten bei der Wachswarenfabrik AD Lorenz Werner Wwe. (Inh. August Tusar) Postfach 4325 in 55033 Mainz, Binger Str. 7. Telefon 06131 / 227792, Fax 06131 / 2367722 zum Preis von DM 52,50 (bei Selbstabholung). zzgl. Versandkosten in Höhe von DM 15,- zu erhalten.

Hinweis für die Redaktionen: Für die Teilnahme auf dem Frankfurter Flughafen ist für Medienvertreter eine Akkreditierung erforderlich. Entsprechende Formulare sind bei der Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz erhältlich. Telefon 0228 / 123 213/4/5, Fax 0228 / 103 254

 

Buchsonntag zum Festtag des heiligen Karl Borromäus (7. November) 

Katholische Büchereien veranstalten rund 150 Ausstellungen im Bistum Mainz 

Mainz. Aus Anlass des diesjährigen Buchsonntags am 7. November veranstalten die 180 katholischen öffentlichen Büchereien im Bistum Mainz rund 150 Ausstellungen. Der Festtag des heiligen Karl Borromäus am 4. November, Namenspatron des in katholischer Trägerschaft stehenden Borromäusverein, wird alljährlich zum Anlass genommen, dass die auf Pfarreiebene organisierten katholischen Büchereien ihre "Weihnachtsbuchausstellung" zeigen. Die Kollekte des Buchsonntags kommt der katholischen Büchereiarbeit zugute. Neben Hauptamtlichen wird die Büchereiarbeit im Bistum Mainz durch rund 1.300 ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen.

Die kommende Generationen dürfen das Lesen nicht vergessen, hebt der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Hermann Josef Spital, Trier, in seiner Erklärung zum Buchsonntag hervor. Es sei an der Zeit, bei allem Respekt vor anderen Bereichen der Medienwelt, sich jetzt für das Medium Buch stark zu machen. Bereits vor Jahren haben die evangelische und die katholische Kirche gefordert, dass es "neben dem Erlernen eines qualifizierten Umgangs mit visuellen Medien der Förderung der Kulturtechniken des Lebens und des Schreibens bedürfe", betont Spital. Die Kompetenz im Umgang mit Texten sei von zentraler Bedeutung für den kritischen Umgang auch mit anderen Medienangeboten. Ein Buch habe sinnliche Qualitäten, es lasse sich greifen und mitnehmen, mit ihm könne der Mensch in fremde Welt eintauchen und eigene Bilder im Kopf einwickeln, erläutert Spital. Es könne auf dem Markt der Medien nur dann seinen Platz behaupten, wenn sein Wert begreiflich gemacht werde. Dies gelinge durch Vorlesen, ein freies Angebot guter und spannender Bücher und das Wecken von Leselust.

Rund 800 Bücher und Spiele präsentiert jede katholische Bücherei auf ihrer "Weihnachtsbuchausstellung", erklärte der Leiter der Fachstelle für katholische Büchereiarbeit im Bistum Mainz, Horst Patenge. Eine bunte Mischung aus Kinder- und Jugendbüchern, Sachbüchern und Ratgebern werde angeboten. Den Grundstock jeder Ausstellung bilden rund 200 Buchtitel, die der Borromäusverein in Bonn den einzelnen Büchereien zur Verfügung stellt, unterstrich Patenge. Zumeist in Zusammenarbeit mit einer ortsansässigen Buchhandlung ergänze jede Bücherei individuell ihren Ausstellungsbestand. In den letzten Jahren haben jährlich rund 25.000 die Weihnachtsbuchausstellungen besucht. Dabei seien allein über den Borromäusverein im letzten Jahr rund 18.000 Buchtitel "zum Eigenbesitz vermittelt worden", erläuterte Patenge. Begleitend zur Ausstellung finden Vorlesestunden, Cafés, Verlosungen oder Autorenlesungen statt. Manchmal werde die Buchausstellung auch mit einem Weihnachtsbasar oder dem Eine-Welt-Laden-Verkauf kombiniert. Der Buchsonntag sei wie ein "literarisches Fest für die Gemeinde", betonte Patenge.

Geu (MBN)

 

Zum zwölften Mal Schmökerwoche der Bücherei am Dom 

Motto: "Lesen gegen Gewalt - Lesen macht stark" 

Mainz. Zum zwölften Mal veranstaltet die katholische öffentliche "Bücherei am Dom" in Zusammenarbeit mit der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof vom 10. bis 16. November eine Schmökerwoche. Sie steht unter dem Motto "Lesen gegen Gewalt - Lesen macht stark" und wird mit einer Vorlesestunde, am Mittwoch, 10. November, um 9.00 Uhr, im Haus am Dom eröffnet. Mitwirkende sind die Ortsvorsteherin Mainz-Altstadt, Daniela Rößler, der Fußballspieler Jürgen Klopp (Mainz 05) und Schüler der Mainzer Eisgrubschule. Vierzig Verlage präsentieren im Haus am Dom die wichtigsten Bücher zum Thema "Lesen gegen Gewalt", die es zur Zeit in der deutschsprachigen Jugendliteratur gibt. "Lesen gegen Gewalt" ist Teil der "Mainzer Kinder- und Jugendbuchausstellung", in der wiederum rund 500 Neuerscheinungen der Frankfurter Buchmesse gezeigt werden. Geöffnet ist die Ausstellung im Haus am Dom dienstags bis samstags 13.00 bis 18.00 Uhr, montags 13.00 bis 19.30 Uhr und sonntags 11.00 bis 18.00 Uhr. Begleitend zur Ausstellung finden Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene statt.

Gewalt auf Straßen und Schulhöfen, in Medien und in Familien gehöre für viele Jugendliche mittlerweile zum Alltag, heißt es in der Ankündigung der "Bücherei am Dom" zur Schmökerwoche. Dieses Thema nehme auch unter den Neuerscheinungen der Jugendliteratur einen großen Raum ein. Die Erzählungen suchten nach Wurzeln der Gewalt, deckten Gewaltstrukturen auf und eröffneten Strategien zur Gewaltvermeidung. Die 12. Schmökerwoche will auf diese Jugendbücher aufmerksam machen und damit zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema einladen. Gewalt entstehe oftmals aus dem Gefühl heraus, angesichts der Lebensaufgaben zu scheitern. Deshalb enthalte die Ausstellung zudem Literatur, die von bewußtem Bewältigen von Krisensituationen erzählt. Die Schmökerwoche mit dem Schwerpunkt "Lesen gegen Gewalt" will an die alte Menschheitserfahrung "Lesen macht stark" anknüpfen. Ein kommentiertes Literaturverzeichnis mit rund 150 Titeln bietet die Möglichkeit, Bücher für die Arbeit in Schulklassen und Jugendgruppen auszuwählen. Diese können kostenlos bei der "Bücherei am Dom" ausgeliehen werden.

Begleitend zur Schmökerwoche werden Vorlesestunden für Schulklassen und Kindergartengruppen angeboten. Ab Freitag, 5. November, bietet die "Bücherei am Dom" Theater-Workshops für Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren an. Unter dem Motto "Gewalt-Wort-Wortgewaltig" wird Carola Unser, Mainz, die Workshops in der Akademie des Bistums, Erbacher Hof, anleiten. Anmeldungen für Vorlesestunden und Theater-Workshops sind vorab erforderlich.

Literarische Neuerscheinungen stellen vor Katharina Dörnemann, Mainz, der Leiter des Regionalbildungswerkes Bergstraße und Odenwald, Dr. Frank Meesen, Heppenheim, der Leiter der Fachstelle für katholische Büchereiarbeit im Bistum Mainz, Horst Patenge, Mainz, und Renate Severin, Mainz, im Literatur-Bistro am Mittwoch, 10. November, um 19.30 Uhr. Simon Hoenesz, Mainz, umrahmt den Abend musikalisch auf dem Klavier. Ruth Nikoley, Alzey, und Birgit Karn, Mainz, präsentieren am Freitag, 12. November, um 10.00 Uhr, und am Montag, 15. November, um 19.30 Uhr neue Kinder- und Jugendbücher. Zu "Spätlese - Texte und Musik für Leseprofis" mit "Karl", Goethe und der "italiänischen" Reise, Lyrik und Saxophon wird am Freitag, 12. November, um 19.30 Uhr, eingeladen. Unter der Moderation des Verantwortlichen für Presse und Verlagswesen in der Zentralstelle Medien der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, Bonn, gestaltet den Abend musikalisch die Musikgruppe der Mainzer Integrierten Gesamtschule. Gedichte von Mascha Kaleko liest Gisela Zoch-Westphal, Thalwil/Schweiz, am Dienstag, 16. November, um 19.30 Uhr. Literarische Gesprächskreise "Nachgelesen" bieten am Mittwoch, 17. und 24. November, jeweils um 19.30 Uhr, Dörnemann und Patenge an. Diese Veranstaltungen finden im Erbacher Hof statt.

Hinweis: Das kommentierte Literaturverzeichnis "Lesen gegen Gewalt" sowie Karten für die Veranstaltungen "Literatur-Bistro", "Spätlese" und "Lesung Zoch-Westphal" sind erhältlich bei der Bücherei am Dom, Grebenstraße 24-26 in 55116 Mainz, Telefon 06131 / 253-292, Fax 06131 / 253-408.

Geu (MBN)

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Goethe und die Juden - Judentum an der Jahrtausendwende 

Veranstaltungen des Fördervereins Synagoge Mainz-Weisenau 

Mainz. Zu drei Veranstaltungen lädt der Förderverein Synagoge Mainz-Weisenau im Herbst dieses Jahres in die Weisenauer Synagoge ein. Unter dem Titel "Das bibelschöpferische Volk - an Zähheit sucht es seinesgleichen" wird der Historiker Prof. Dr. Helmut Mathy, Mainz, am Mittwoch, 27. Oktober, um 19.30 Uhr Goethes Verhältnis zum Judentum in den Mittelpunkt seines Vortrages stellen. Zu "Judentum an der Wende zum 3. Jahrtausend - Ende der Nacht?" referiert am Sonntag, 21. November, um 17.00 Uhr, Rabbiner Prof. Dr. Albert H. Friedlander, London. Friedlander ist Dekan des Leo-Baeck-Kollegs in London und Rabbiner an der dortigen Westminster-Synagoge. Der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Hansjakob Becker und der Neutestamentler Prof. Dr. Ludger Schenke, beide Mainz, werden am Sonntag, 28. November, um 17.00 Uhr, aus dem Buch Daniel lesen. Musikalisch umrahmt wird die Lesung durch den Chorgesang des "Kirchenmusikalischen Praktikums" des Fachbereiches Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter der Leitung von Mechthild Bitsch-Molitor.

Geu (MBN)

 

Sonntagsmatineen "Bibel und Literatur" im Landesmuseum 

Künstler lesen biblische und literarische Texte 

Mainz. Unter dem Motto "Bibel & Literatur" veranstalten das Bildungswerk der Diözese Mainz und die Evangelische Erwachsenenbildung Mainz Sonntagsmatineen im Landesmuseum Mainz. In Zusammenarbeit mit dem Kulturdezernat der Stadt Mainz und dem Landesmuseum finden die Lesungen mit anschließendem Gespräch einmal im Monat jeweils sonntags von 11.15 bis 13.00 Uhr statt.

Die erfolgreiche Reihe der Sonntagsmatineen laufe nun zum zweiten Mal an, erklärt der Diözesanreferent für Religiöse Bildung im Bildungswerk, Johannes Kohl. Grundidee sei es, den wesentlichen Beitrag der Bibel zur abendländischen Kultur zu Gehör zu bringen. Kein anderes Werk der Literatur habe sie stärker und nachhaltiger als die Bibel geprägt. Zentrale Bilder und Symbole wirken bis in die Gegenwart hinein. Zugleich finde die Bibel in ihrer sprachlichen Gestalt immer weniger Aufmerksamkeit. "Eine wesentliche Quelle des abendländischen Denkens, eine entscheidende Grundlage der ethischen Orientierung unserer Gesellschaft und eine ganze Bibliothek der Weltleiteratur versiegt und verstummt langsam, sie droht vergessen zu werden." Sie wieder zur Sprache zu bringen und damit als Dichtung erlebbar zu machen, sei ein Grundanliegen der Matineen. Dazu soll ihre Wirkungsgeschichte in der Literatur an ausgewählten Beispielen anklingen, betont Kohl. Durch eine qualifizierte Lesung von Mainzer Künstler gelinge es, biblische und literarische Texte an Tiefe und Lebendigkeit gewinnen zu lassen. Der Sonntagvormittag biete die Möglichkeit ein deutlich säkularisiertes, aber religiös aufgeschlossenes, familiär eher ungebundenes Publikum anzusprechen.

Unter dem Titel "Weltenenden" liest Gaby Reichhardt, Hochheim, zu Apokalyptischen Bildern am Sonntag, 7. November. Für Sonntag, 5. Dezember, stehen unter dem Titel "Wo Himmel und Erde sich berühren" Himmelsleitern und himmlische Boten im Zentrum der Lesung von Christine Moehring-Haiges, Worms. Am 23. Januar 2000 wird Hanns Franken, Mainz, Schöpfungsgeschichten ("Im Anfang ...") vorlesen. Aus dem Hohen Lied der Liebe ("Mit Küssen seines Mundes bedecke er mich ...") lesen Marianne Jensen und Arno Herner aus Wiesbaden. Eintrittskarten zum Preis von DM 5,- sind erhältlich im Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51 in 55116 Mainz.

Hinweis: Nähere Informationen sind erhältlich beim Bildungswerk der Diözese Mainz, Grebenstraße 24-26 in 55116 Mainz, Telefon 06131 / 253-289, Fax 06131 / 253-528.

Geu (MBN)

 

"Beten mit Leib und Seele" im Kloster Jakobsberg 

Fortbildungskurs über Tanz als Gebet und Element der Liturgie 

Ockenheim. Die Theologin und Pädagogin Dr. Gabriele Wollmann, Mainz, veranstaltet in den beiden kommenden Jahren im Kloster Jakobsberg in Ockenheim einen Fortbildungskurs "Tanz als Gebet und Element der Liturgie - Christliche Tanzmeditation". Der Kurs umfasst zehn Einheiten, von denen die erste im Januar 2000 (3. bis 7.1.2000) stattfindet und die letzte im November des Jahres 2001 (31.10. bis 4.11.2001).

Eingeladen sind Interessierte bis ca. 60 Jahre, "die Bewegung und Tanz als wichtige Ausdrucksdimension - neben Sprache und Musik - in Liturgie und Spiritualität schätzen und für deren Umsetzung in die Praxis Kompetenz erwerben wollen", heißt es in der Einladung. Für die Teilnehmer entstehen an Kosten pro Tag und Person für Mahlzeiten und Übernachtung DM 60,- und für Kursgebühren DM 90,--.

Zur Zielsetzung des Fortbildungskurses erklärt Frau Wollmann, neben der Reflexion anthropologischer, biblischer, theologischer und liturgiepastoraler Aspekte von Bewegung und Tanz liege der Schwerpunkt des Kurses in der Praxis. Sie sei Voraussetzung und Grundlage für die eigene Erfahrung, dass im Vollzug von Gebärde, Bewegung und Tanz die Aufspaltung von Leib, Seele und Geist aufgehoben sei. Sie seien natürliche Ausdrucksformen christlicher Spiritualität und liturgischen Handelns. Im Kurs sollten Bewegung und Tanz als Elemente liturgischer Feier-Formen kennen gelernt und vollzogen werden. Deshalb sei die gemeinsame Gestaltung verschiedener Gottesdienstformen Bestandteil der Fortbildung.

Als Formen des Bewegungsausdrucks werden, wie Wollmann darlegt, unter anderem Gebetshaltungen und Gebetsgebärden erarbeitet sowie Meditationstänze als "Choreografien christlicher Symbole und Schrifttexte". Hinzukommen Gebetstänze zu Liedern und Gesängen, liturgische Tänze zur Eucharistiefeier und Reigentänze aus der Tanztradition Griechenlands. Ein wesentliches Anliegen des Fortbildungskurses ist, wie Wollmann hervorhebt, die Vermittlung liturgie- und bewegungspraktischer Kompetenz für die Weitergabe von Bewegungs- und Tanzformen als Medium der Gemeinschaftsbildung, des Glaubensausdrucks und der Verkündigung im gemeindlichen und liturgischen Kontext.

In einem Grundsatzaufsatz über getanztes Gebet und liturgischen Tanz in der Gemeinde erläuterte Wollmann den Tanz als "ganzheitlichen Weg der Gottbegegnung". Darin stellt sie fest: "Im Tanz erleben wird unseren Leib unmittelbar als Ausdruck unserer Identität, als gottgewollt und gut." Die einseitige Betonung der Geistigkeit des Menschen gehöre der Vergangenheit an. Nach ihren Worten geht es daran, die im getanzten Gebet geschenkte, erfüllende, befreiende und heilende Gotteserfahrung anderen mitzuteilen, sie mit ihnen zu teilen und sie hinzuführen zum "Beten mit Leib und Seele".

Rückfragen bzw. Anmeldungen sind (bis spätestens 30. November 1999) zu richten an Dr. Gabriele Wollmann, Rieslingstraße 15 in 55129 Mainz. Telefon/Fax: 06131/44937.

 

"Wenn der Himmel die Erde berührt" (3.-5. Dezember) 

Adventliches Wochenende für Familien unter dem Symbol der "Himmelsleiter" 

Lohr a.Main. Zu einem adventlichen Wochenende für Familien "Wenn der Himmel die Erde berührt" lädt das Bildungswerk der Diözese Mainz von Freitagabend bis Sonntagmittag, 3. - 5. Dezember, in das Haus Franziskushöhe in Lohr am Main ein. Das biblische Bild der Himmelsleiter wird dabei im Vordergrund stehen. Kinder und Jugendliche werden sich in eigenen Gruppen mit dem Thema beschäftigen.

In der vorweihnachtlichen und weihnachtlichen Zeit werden Menschen empfänglicher für leise Töne, suchen nach Licht, Wärme und Geborgenheit, heißt es in der Einladung des Bildungswerkes. Es gebe eine Sehnsucht nach dem Geheimnis, für das viele keinen Namen finden und deshalb den Himmel auf Erden in Arbeit, Liebe, Zerstreuung und Konsum suchten. Mit dem biblischen Bild der Himmelsleiter werde eine Antwort auf diese Sehnsucht angeboten. Im Alten Testament ist die Leiter mit dem Traum Jakobs verbunden. Ihm öffnet sich in bedrängter Situation der Himmel und einen Engel steigt zur Erde hinab. Mit Hilfe dieses Symbols wollen Felicitas Glajcar von der Diözesanstelle Frauenseelsorge im Bischöflichen Ordinariat Mainz, die Diözesanreferentin für Ehe- und Familienbildung im Bildungswerk, Inge Rupprecht, und der Ingelheimer Pfarrer Helmut Sohns Weihnachten neu erfahrbar machen.

Anmeldungen sind bis zum 8. November an das Bildungswerk der Diözese Mainz zu richten: Grebenstraße 24-26 in 55116 Mainz, Telefon 06131 / 253-278, Fax 06131 / 253-528. Für die Tagung entstehen Kosten einschließlich Übernachtung und Verpflegung für Erwachsene zwischen DM 100,- und DM 140, - (nach Selbsteinschätzung), für Jugendliche (12-18 Jahren) von DM 20,- und für Kinder (1-11 Jahren) von DM 10,-. Ab dem dritten Kind wird kein Kostenbeitrag erhoben.

Geu (MBN)

 

Floristen stellten ihre Entwürfe für Pfingsten 2000 vor 

Projekt "Mainz blüht in seinen Kirchen" nimmt konkrete Formen an 

Mainz. Zu dem gemeinsamen Projekt katholischer und evangelischer Kirchengemeinden in Mainz sowie des Floristenverbandes Rheinhessen, "Mainz blüht in seinen Kirchen. Florale Kunst zu Pfingsten 2000", haben Floristinnen und Floristen am Montag, 18. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz ihre Entwürfe vorgestellt. Zu Pfingsten, dem "Geburtstag" der Kirche, werden fünf Tage lang in elf Kirchen attraktive Kunstwerke aus floralen, Natur- und anderen Materialien ausgestellt. Ein vielseitiges Begleitprogramm wird zudem ein breites Spektrum von kunsthistorischen, theologischen, spirituellen und künstlerischen Dimensionen des Themas Blumen und Pflanzen in der Kirche aufzeigen.

An markanten Stellen der Kirchen werden die floralen Kunstobjekte zu bestimmten Gegenständen und Botschaften des Kirchenraums Bezüge herstellen. Die vorgestellten Entwürfe lassen, wie die Leiterin des Projektes, Dr. Beate Höfling, feststellte, eine spannende Auseinandersetzung mit solchen Bezugspunkten erwarten. Zum Teil werden Zusammenhänge sichtbar gemacht, die man beim Gottesdienstbesuch oder bei einer Kirchenführung normalerweise nicht wahrnimmt. Insofern werden die floralen Kunstwerke nicht nur aufgrund ihrer kreativen Gestaltung faszinieren, sondern auch dazu beitragen, die Kirchenräume und die christliche Botschaft, die in ihnen sichtbare Gestalt angenommen hat, in neuer Form zum Bewusstsein zu bringen. Damit leistet das Projekt auch einen Beitrag zum Heiligen Jahr 2000, für das die Deutsche Bischofskonferenz u.a. den Leitgedanken "Geöffnete Kirchen – Kirchenbauten predigen" formuliert hat. Außerdem soll das durch die Jahrtausendwende vorgegebene Leitmotiv "Zeit" in verschiedenen Aspekten aufgegriffen werden.

An dem Projekt beteiligt sind die katholischen und evangelischen Kirchen der Innenstadt, aber auch St. Bonifaz am Hauptbahnhof und St. Georg in Mainz-Kastel als moderne Kirchenbauten. Ein Prospekt wird mit den entsprechenden Informationen über Orte, Leitgedanken, Öffnungszeiten u.a. zu einem reizvollen Pfingstspaziergang einladen. Als Begleitprogramm sind u.a. vorgesehen: thematisch gestaltete Vespern, Konzerte mit Lesungen, Kirchenführungen und Vorträge.

Nähere Informationen sind erhältlich beim Katholischen Dekanat Mainz-Stadt (Tel.: 06131 / 280 381), beim Evangelischen Dekanat Mainz (Tel.:06131 / 611 047) sowie bei der Projektleitung, Frau Dr. Beate Höfling, Bischöfliches Ordinariat Mainz, Abteilung Fortbildung (Tel.: 06131 / 253 176).

Hö (MBN)