Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
(Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz), Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
Mainz/Aachen. Trotz Spendenrückgängen in anderen Bereichen kirchlicher Hilfstätigkeit setzt sich der Aufwärtstrend der Sternsingeraktion in Deutschland ungebrochen fort. Wie der Präsident des Päpstlichen Missionswerkes der Kinder in Deutschland, Prälat Arnold Poll, Aachen, am Dienstag, 30. Juli, in Aachen mitteilte, haben die Sternsinger im Januar 1996 das Ergebnis des Vorjahres (1995) um DM zwei Millionen übertroffen. In diesem Jahr wurden DM 46 Millionen ersungen gegenüber DM 44 Millionen im Jahr 1995. Zum ersten Mal waren über 12.000 Pfarrgemeinden (von ca. 14.000) an der Sternsingeraktion beteiligt – 210 Gemeinden mehr als im Vorjahr. Darunter 41 Gemeinden aus Belgien und 133 aus dem übrigen Ausland.
Im Bistum Mainz wurden 1996 ca. DM 1,475 Millionen für notleidende Kinder in der sog. Dritten Welt ersungen. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber 1995 um DM 120.000. Auch die Zahl der beteiligten Pfarrgemeinden bzw. Filialgemeinden im Bistum Mainz stieg von 316 im Vorjahr auf 334 in diesem Jahr weiter an, so daß jetzt in fast 90 Prozent der insgesamt 379 Pfarr- bzw. Filialgemeinden Sternsingergruppen aktiv sind.
Die Sternsingeraktion 1997, die wie immer vom Kindermissionswerk gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Jugend (BDKJ) durchgeführt wird, steht unter dem Leitwort: "Pascasca – offene Türen, damit Kinder heute leben können." Beispielland im kommenden Jahr ist Ecuador.
Klein-Zimmern/Mainz. Das Bistum Mainz weist den in der Frankfurter Rundschau geäußerten "Verdacht" als unzutreffend zurück, daß die Sonderschule des St. Josephshauses in Klein-Zimmern "Bischof Ketteler-Schule. Schule für Erziehungshilfe und Kranke", wie es in dem Zeitungsbericht heißt, "weit überhöhte Schülerzahlen an die hessischen Schulbehörden gemeldet hat, um höhere Zuschüsse zu erhalten".
Die voraussichtlichen Schülerzahlen für ein Schuljahr müssen vom Schulträger jeweils im voraus geschätzt werden, wobei die tatsächlichen Schülerzahlen des ablaufenden Schuljahres zugrundegelegt werden. Dadurch ergeben sich Schwankungen nach oben und nach unten. So waren für das Schuljahr 1995/96 zum Stichtag nur 14 Schüler gemeldet worden. Am Ende des Schuljahres besuchten demgegenüber 29 Schüler die Schule und weitere sieben standen auf einer Warteliste. Die Bischof Ketteler-Schule weist als private Heimschule Besonderheiten auf, welche die Vorausschätzungen einer "Stichtagsregelung" zum Problem machen: Die Schülerfluktuation dieser Schule ist extrem hoch, weil in einem Kinderheim die Kinder zum Großteil nur begrenzte Zeit untergebracht sind, und die Entlassungstermine auch nicht mit den Schuljahresenden abgestimmt werden können. Schulen für Erziehungshilfe und Kranke sind grundsätzlich für vorübergehende Beschulung konzipiert. Das St. Josephshaus verfügt über eine Notaufnahme mit acht Plätzen. Auch die Kinder der Notaufnahme besuchen zum Großteil die Bischof Ketteler-Schule für einen Zeitraum von ca. einer Woche bis zu drei Monaten, so daß die stark schwankenden Schülerzahlen strukturell unvermeidlich sind. Es muß auch beachtet werden, daß die staatlichen Zuschüsse ausschließlich für die Lehrerbesoldung und damit für den Erhalt der Schule und keineswegs zweckentfremdet verwendet wurden.
Im Jahr 1994, als das St. Josephshaus wegen des Fehlverhaltens einzelner Mitarbeiter in eine Krise geraten war, gab es tatsächlich einen Einbruch in den Schülerzahlen, die damals bis auf 14 zurückgingen. Das St. Josephshaus reagierte darauf mit der Öffnung der Bischof Ketteler-Schule nach außen. Vorher hatte es nur heiminterne Schüler gegeben. Dadurch waren die früheren Schülerzahlen rasch wieder erreicht. Trotz dieser Krise hat die Bischof Ketteler-Schule keine Lehrer entlassen, sondern, wie der neue Direktor des St. Josephshauses, Gerald Weidner, betont, "aus einer äußerst schwierigen Situation heraus die Schule für die Region erhalten". Sie ist mittlerweile zu einer gefragten Sonderschule mit guter Resonanz in der Öffentlichkeit geworden. Dies wird auch aus der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt Darmstadt-Dieburg deutlich. Es sind Überlegungen im Gang, aus der ehemals "Halbtags-Heimschule" eine Schule mit Ganztagskonzept zu entwickeln.
Was die in dem Zeitungsartikel angesprochene betriebsbedingte Kündigung eines Psychologen betrifft, hat dieser vor dem Arbeitsgericht Darmstadt gegen die Kündigung geklagt. Mit Urteil vom 04. Januar 1996 wurde die Klage abgewiesen. Das Gericht vertrat die Auffassung, daß die Kündigung aus betriebsbedingten Gründen sozial gerechtfertigt war. Der betroffene Psychologe ist inzwischen in die Berufung gegangen, über die noch nicht entschieden ist. Der Schulträger hat die Kündigung unter Beachtung der maßgeblichen Gesetze ausgesprochen, weil es notwendig war, den Personalbestand veränderten Verhältnissen anzupassen. Die anderen Vorwürfe finanzieller Manipulation wurden auf Veranlassung von Domkapitular Prälat Günter Emig seinerzeit eingehend überprüft.
Der Direktor des St. Josephshauses, Gerald Weidner, appelliert an die Medien, im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses, sowie der Kinder und Jugendlichen, die hier betreut werden, den nach der Krise vor zwei Jahren eingeleiteten Neubeginn ernstzunehmen und entsprechend zu würdigen und nicht nur Fehler der Vergangenheit, schon gar nicht in einer pauschalierenden und übertreibenden Verallgemeinerung immer neu zu wiederholen. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sind verbittert darüber, daß der neue, gelungene Aufbruch nicht zur Kenntnis genommen wird." Sie haben, wie Weidner unterstreicht, "einen Anspruch auf die Wahrnehmung der Gegenwart".
Wiesbaden/Mainz. Unter der Spannung zwischen der "schöpferischen Verspieltheit" der Kultur und der "harten Sachbezogenheit" ökonomischer Effizienz, steht das neue Halbjahres-programm (September 1996-Januar 1997) der Katholischen Akademie Rabanus Maurus, die von den Bistümern Limburg und Mainz getragen wird. Akademiedirektor Dr. Gotthard Fuchs stellt dazu im Vorwort des soeben erschienen Programmheftes die Frage, wie diese Spannung auf einen Nenner zu bekommen sei und sozialverträglich gestaltet werden könne: "Kultur und Literatur bloß als Luxus? Wirtschaftliche Effizienz in der Erlebnisgesellschaft? Gewinn durch Verzicht?"
Es liege auf der Hand, daß dabei der ethische Diskurs eine besondere Bedeutung gewinne, unterstreicht Fuchs. Eine neue Grundwerte-Debatte sei angesagt mit den Kernfragen: "Welche Prioritäten gelten? Welche Kriterien von Sozialität sind unhintergehbar? Welche Perspektiven und Utopien leiten das Handeln schon jetzt?" In dieser Fragestellung stehen z. B. die beiden öffentlichen Tagungen "Das Ende der Erbkrankheiten? Hoffnungsträger Humangentherapie", welche die Akademie in Zusammenarbeit mit "STEIG e. V." vom 20.–22.09. im Erbacher Hof in Mainz durchführt, und "Das Bürgergeld. Zauberformel für Beschäftigung und Steuer-transparenz?" vom 27.–28. 09. im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod. Die ethische Fragestellung bestimmt auch die Tagung "Krise des Subjekts. Lebensfragen im ethischen Diskurs der 'Postmoderne'" (11.-13.10.) in Wiesbaden-Naurod.
Die durch Fuchs ausgesprochene Frage "Gewinn durch Verzicht?" greift die gleichnahmige Tagung am 18./19.10. im Erbacher Hof in Mainz im Blick auf die Entwicklungsländer und die zukünftigen Generationen auf, denen Handlungsspielräume erhalten werden müssen: "Begrenzung in entgrenzter Welt", heißt deshalb der Untertitel der Tagung. Globale und generationenübergreifende Fragestellungen greifen auch die Fachtagung "Neue Welt(en)? Zur Gestaltbarkeit globaler Informationsnetze (19./20.10.1996) und die öffentliche Tagung "Umgang mit dem Alter(n). Zerreißprobe im Zusammenhalt der Generationen" (25.-27.10. 1996) in Wiesbaden-Naurod auf.
Ein weiterer Schwerpunkt des Halbjahresprogramms ist das interreligiöse Gespräch. Fuchs erinnert dazu an die Einladung Papst Johannes Paul II. vor zehn Jahren nach Assisi. Die damit verbundenen Fragestellungen diskutieren z. B. die Tagungen "Ekstase, Sucht und Göttertropfen. Im Zeichen des Dionysos- Zur Kulturgeschichte des Weines" (13./14.09.1996 in Wiesbaden-Naurod) und "Advent der Weltreligionen. Das Beispiel Indien" (06.-08.12. 1996 im Erbacher Hof in Mainz).
Das ausführliche Programm kann angefordert werden bei : Katholische Akademie Rabanus Maurus. Wilhelm-Kempf-Haus. 65207 Wiesbaden-Naurod, Tel.: 0 61 27 / 7 72 80, Fax: 0 61 27 / 7 72 87
Mainz/Baden-Baden. Unter dem Titel "Der Manager Gottes" sendet der Südwestfunk in seinem Gemeinschaftsprogramm Südwest 3 am Freitag, 6. September (20.15–21.00 Uhr), ein Porträt des Bischofs von Mainz und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Karl Lehmann. Der Film von Rüdiger Niemz, Wiesbaden, wird in der Reihe "MuM Macher" ausgestrahlt und trägt den Untertitel "Bischof Karl Lehmann: Priester, Politiker, Philosoph".
In der Vorankündigung des SWF heißt es dazu: "Wer an 'Macher' denkt, hat wahrscheinlich eine ganze Menge Personen, jedoch keinen Bischof vor Augen." Doch gerade die Kirche brauche einen intelligenten, professionellen und durchsetzungsfähigen Krisenmanager. Mit Karl Lehmann habe sie einen Mann, der nicht nur als Bischof von Mainz, sondern auch als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz seine Pflichten mit großem Elan erledige. Im Spannungsfeld zwischen seinen Aufgaben als Bischof, seinen wissenschaftlichen Idealen und der politischen Verantwortung als Repräsentant der deutschen Katholiken sei Lehmann zu einem "professionellen Macher" geworden. Der Autor stellt in dem Film den Alltag von Bischof Lehmann vor.
Altenstadt/Darmstadt. Die Katholische Polizeiseelsorge im Lande Hessen bietet in der Zeit vom 2.–5. September 1996 in der Benediktinerinnen-Abtei Kloster Engelthal in Altenstadt/Hessen Exerzitien für Polizeibedienstete und Angehörige an. Diese "Tage der inneren Einkehr" stehen unter dem Motto: "Still werden – Beten – Glauben und Vertrauen". Die Leitung der geistlichen Übungen hat Polizeidekan Msgr. Roland Knott, Fulda. Landespolizeidekan Willi H. Knapp, Darmstadt, erklärt dazu in der Einladung, es sei gar nicht so einfach, zur Ruhe zu kommen: "Keiner kann auf Kommando 'abschalten'. Um Ruhe zu erfahren, bedürfe es der Anleitung und entsprechender Atmosphäre. "Dazu laden wir alle ernsthaft nach Besinnung Suchenden herzlich ein, mit Gleichgesinnten zu echter Stille und Gelassenheit und neuer Schaffenskraft zu finden." Der Unkostenbeitrag für die Teilnahme an den Exerzitien beträgt DM 75.–.
Anmeldungen sind bis 5. August erbeten an Landespolizeidekan Willi h. Knapp, Frankensteiner Straße 88 in 64297 Darmstadt, Tel.: 0 61 51 / 5 64 41, Fax: 0 61 51 / 59 76 75. Sekretariat Tel./Fax: 0 62 58 / 5 53 99.
Bonn/Mainz. Der diesjährige 30. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel, der in den deutschen Bistümern am Sonntag, 8. September, begangen wird, steht unter dem Leitwort "Die Medien: Forum der Gegenwart zur Förderung der Rolle der Frau in der Gesellschaft". Die Zentralstelle Medien der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn hat unter dem Titel "Frauen in den Medien" eine Arbeitshilfe herausgegeben, die neben der Papstbotschaft weitere thematische Anregungen zur Gestaltung des Mediensonntags 1996 enthält.
Das diesjährige Thema unterstreiche, erklärt Papst Johannes Paul II. in seiner Botschaft zum 30. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel, daß nicht nur bei der Förderung von Gerechtigkeit und Gleichstellung für die Frauen, sondern auch bei der Förderung der Anerkennung für ihre spezifischen weiblichen Gaben, "die Medien eine entscheidende Rolle spielen". Die Medienleute könnten nach Auffassung des Papstes das Bewußtsein aufrütteln und sich für die Frauen einsetzen. Kritisch merkt der Papst an, daß die Mutterschaft oft eher bestraft als belohnt werde, "obwohl die Menschheit ihr eigenes Überleben jenen Frauen verdankt, die sich zu einem Dasein als Ehefrau und Mutter entschieden haben". Es sei sicher eine Ungerechtigkeit, daß solche Frauen in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht deswegen diskriminiert werden sollten, weil sie jener Grundberufung folgten. Es sei dringend geboten, mahnt er, überall die tatsächliche Gleichheit zu erreichen, insbesondere gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Schutz der berufstätigen Mutter, gerechte Berufschancen und Gleichheit der Eheleute im Familienrecht. Auch die Förderung einer echten Emanzipation der Frau sei ein "Akt der Gerechtigkeit". Es müsse den Frauen ermöglicht werden, bei der Lösung gesellschaftlicher Fragen eine aktive Rolle zu spielen.
Die von ihm immer wieder propagierte "Zivilisation der Liebe" besteht nach den Worten des Papstes ganz besonders in einer "radikalen Anerkennung des Wertes des Lebens und des Wertes der Liebe". In beiden Bereichen sei die Frau besonders qualifiziert und privilegiert. Trotzdem fehle leider in den Medien häufig die Hochachtung vor den Frauen. Sie würden oft ausgebeutet, nicht als Personen mit einer unverletzbaren Würde behandelt, sondern als Objekte von Vergnügungslust und Machtgier. Oft werde die Rolle der Frau als Ehefrau und Mutter unterbewertet oder sogar dem Spott ausgesetzt, und oft werde die Rolle der Frau im Geschäfts- oder Berufsleben als eine Karikatur des Mannes gezeichnet, mahnt der Papst. Demgegenüber könnten allerdings die Frauen selber viel für eine bessere Behandlung der Frauen in den Medien tun, z. B. durch die Förderung von Erziehungsprogrammen und durch kritische Begleitung der Hörfunk- und Fernsehprogramme.
Außerdem könnten und sollten sich Frauen nach Auffassung des Papstes selbst für verantwortungsvolle und kreative Aufgaben in den Medien bereitmachen und darin "ihren eigenen Genius" verwirklichen. "Die Medien würden gut daran tun, sich auf die wahren Heldinnen der Gesellschaft, einschließlich der heiligmäßigen Frauen aus der christlichen Überlieferung, als Rollenmodell für die Jugend und für zukünftige Generationen einzustellen", unterstreicht Johannes Paul II. Auch dürften die vielen Ordensfrauen nicht vergessen werden, "die alles aufgeopfert haben, um Jesus zu folgen und sich dem Gebet und dem Dienst an den Armen, den Kranken, den Analphabeten, den Jugendlichen, den Alten und den Behinderten zu widmen". Einige dieser Frauen seien selbst in den Medien tätig und arbeiteten dafür, "daß den Armen eine gute Nachricht gebracht wird", hebt der Papst hervor.
Die Leiterin des Referates Kommunikationspädagogik der Zentralstelle Medien der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Hella Tompert, verweist auf die Befunde vieler Einzeluntersuchungen seit 1975 zum Themenkomplex "Frauen und Medien". Sie stimmten hinsichtlich einer geschlechtsspezifischen Benachteiligung von Frauen im Fernsehen überein: "Unter-repräsentanz, Stereotypisierungen, Zuweisung niederer Funktionen, diskriminierender Sprachgebrauch, Überbetonung äußerer Attribute seien noch immer durchgängige Charakteristika der "Frauenbilder" in westeuropäischen Fernsehprogrammen. Es sei mehr als erstaunlich, "daß wir Mitte der 90er Jahre immer noch über die Frage diskutieren müssen, warum Frauen als Handelnde und Betroffene im bundesdeutschen Fernsehen nicht den Rang einnehmen, der ihnen qua Verfassung zusteht", stellt Tompert kritisch fest. Das Fernsehen nehme kaum wahr, wie sehr sich die Lebenswirklichkeit von Frauen in den letzten 25 Jahren gewandelt hat. Dem hohen Anspruch, gesellschaftliche Realität kritisch und "intelligent unterhaltend" zu vermitteln, werde der Rundfunk "jedenfalls was Frauen im Fernsehen anlangt", kaum gerecht, bedauert Tompert. Nur wenn künftig Lebenskonzepte und Lebenswelten von Frauen adäquater und realitätsnaher vermittelt, und subtile Degradierungen und latente Diskriminierungen vermieden würden, werde man auf dem Weg der Gleichstellung einen Schritt weiterkommen.
Die Leiterin der ZDF-Redaktion "Kirche und Leben" (katholisch), Michaela Pilters, gibt in der Arbeitshilfe einen persönlich gefärbten Erfahrungsbericht mit dem Titel "Frau im Fernsehen – eine Herausforderung". Eine zentrale Frage sei dabei nach wie vor die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, unterstreicht Pilters. Solange die Arbeitsteilung in den Familien noch immer so gestaltet sei, daß Frauen den Löwenanteil in der Kindererziehung haben, "werden Frauen dadurch im Beruf benachteiligt sein", stellt sie fest. Weitere Themen des Heftes sind u. a. "Frauenbilder im Fernsehen", "Mädchen und Computer", Gedanken über den Frauensender "TM 3" sowie Hinweise auf ausgewählte Spielfilme unter dem Titel "Frauen im Film".
Hinweis: Frauen in den Medien. Arbeitshilfe zum Mediensonntag 1996. In der Reihe medienpraxis, Grundlagen Heft 9, Hrsg. von der Zentralstelle Medien der Deutschen Bischofskonferenz, Referat Kommunikationspädagogik, Tel.: 02 28 / 103 243, Kaiserstraße 163, in 53113 Bonn.
Viernheim. Der Bischof von Mainz, Dr. Karl Lehmann, und Generalvikar Apostolischer Protonotar Martin Luley, haben dem früheren Geschäftsführenden Vorsitzenden des Diözesan-Kirchensteuerrates, Ltd. Regierungsdirektor a.D. Dr. Norbert Böhm, Viernheim, zum 80. Geburtstag gratuliert, ihm für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement gedankt und seine Verdienste um das Bistum Mainz gewürdigt. Der gebürtige Breslauer vollendete am Freitag, 26. Juli, sein 80. Lebensjahr. Seine Wahlheimatstadt Viernheim, wo er seit 1945 lebt, verlieh ihm zu diesem Tag den Ehrenring.
Von 1968 bis 1971 war Böhm Vorsitzender des ersten Pfarrgemeinderates von Viernheim-St. Aposteln. 1972 wurde er in den Kirchenstiftungsrat gewählt (heute Verwaltungsrat), dem er als Stellvertretender Vorsitzender bis zum Ende der letzten Amtsperiode im Frühjahr 1996 angehörte. In den Diözesan-Kirchensteuerrat wurde Böhm erstmals 1980 gewählt und gehörte diesem Gremium ununterbrochen über vier Wahlperioden an, von 1988–1992 als Geschäftsführender Vorsitzender. Nachhaltig unterstützte Böhm auch das Wirken der katholischen Krankenhäuser. Seit 1972 war er Mitglied des Krankenhaus-Kuratoriums in Viernheim, dessen Stellvertretender Vorsitzender er 1980 wurde. In dieser Zeit wirkte er maßgeblich am Umbau und der Modernisierung des Viernheimer Krankenhauses in katholischer Trägerschaft.
Norbert Böhm, am 26. Juli 1916 in Breslau geboren, studierte nach dem Krieg in Heidelberg Rechtswissenschaften (1951 Promotion und 1953 Zweite Staatsprüfung). Nach Tätigkeiten beim Regierungspräsidium in Darmstadt und beim Landratsamt in Heppenheim wechselte er 1957 in den Bundesdienst, zunächst bei der Wehrbereichsverwaltung IV in Wiesbaden, dann im Bundesverteidigungsministerium in Bonn. Seit 1962 lehrte er an der Bundeswehr-verwaltungsschule I in Mannheim, als deren Direktor er von 1965 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand (August 1981) wirkte. Neben seinem Beruf und seinem kirchlichen Engagement nahm Norbert Böhm auch zahlreiche weitere ehrenamtliche Aufgaben wahr u. a. als Vor-sitzender der CDU-Fraktion im Kreistag, in der Kommunalpolitischen Vereinigung, in der Landsmannschaft Schlesien, im Bund der Vertriebenen und im Deutschen Beamtenbund.
Für seine Verdienste um das Bistum Mainz verlieh ihm Bischof Lehmann 1991 die höchste Auszeichnung der Diözese, die Martinus-Medaille. Staatlicherseits war er bereits früher mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden.
Worms. Mit dem Angebot einer Trauergruppe will das Katholische Bildungswerk Rheinhessen in Kooperation mit der Hospizbewegung Worms Hilfen für Hinterbliebene geben, die mit dem Tod konfrontiert wurden. Die Trauergruppe will, wie es in einer Mitteilung des Bildungswerkes heißt, unter fachkundiger Leitung von Schwester Beata Maria, Hospizbewegung Worms, und dem Pädagogischen Leiter des Katholischen Bildungswerkes Rheinhessen Helmut Westrich, als Supervisor und Trauerbegleiter den Trauernden die Möglichkeit geben, "das scheinbar Unaussprechliche zur Sprache zu bringen und zu verarbeiten". Es gehe darum, Trauer, Schmerz, Wut und Ohnmacht zu verarbeiten und neue Orientierungen zu finden.
Die Trauergruppe konstituiert sich am Donnerstag abend, 12. September (19.00–21.00 Uhr), im Gemeindezentrum der Dompfarrei "Lioba-Haus" in Worms (Schloßgasse 4). Weitere Termine sind: 4.10., 7.11., 12.12.96 und 9.1.1997. Bei Bedarf wird die Gruppe fortgesetzt. Die Teilnehmergebühr beträgt DM 25.-. Rückfragen und Anmeldungen richten Sie bitte an Sr. Beata Maria bei der Sozialstation St. Lioba in Worms. Tel.: 0 62 41 / 4 26 30 oder an das Katholische Bildungswerk Rheinhessen. Tel.: 0 61 31 / 253 283, Fax: 253 528. Anmeldeschluß ist der 9. September 1996.
Ockenheim. Am Tag der Vierzehn-Nothelfer-Wallfahrt zum St. Jakobsberg in Ockenheim bei Gau-Algesheim (Dekanat Bingen) gab es ein Wiedersehen mit dem früheren Prior des Klosters Jakobsberg, dem Missionsbenediktiner P. Anselm Zeller OSB, der am 13. Juli dieses Jahres zum Abt der Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht in Tirol/Österreich geweiht worden war. Pater Anselm hatte 26 Jahre lang auf dem St. Jakobsberg gewirkt, bevor er vor fünf Jahren Aufgaben der Mission in Kenia/Afrika übernahm und diesen Dienst jetzt beendete.
Zum Beginn des festlichen Gottesdienstes mit weit über tausend Wallfahrern und Freunden des Klosters, überreichte der Bürgermeister von Ockenheim, Horst Doré, einen Abtsstab, der für den neuen Abt in der Goldschmiede der Missionsbenediktiner in Münsterschwarzach gefertigt wurde. Er ist ein gemeinsames Geschenk der politischen Gemeinde Ockenheim, der Pfarrgemeinde und des Ockenheimer Vereinsrings. Die Krümme des Stabes enthält auch eine Abbildung der beiden Kundschafter mit Trauben, die Mose ausgesandt hatte, um das Gelobte Land (Kanaan) zu erkunden (Num. Kap. 13.). Die Kundschafter, die auch im Logo der Gemeinde Ockenheim abgebildet sind, stellen, wie Doré erklärte, nicht nur einen Bezug zur Weinbaugemeinde Ockenheim und zum Jakobsberg her, sondern seien auch Bekenntnis zu Freiheit und Selbstbestimmung. Er verwies dazu auf die Maueröffnung in Berlin und die Friedensverhandlungen in Israel. Der Bürgermeister würdigte die Leistungen des früheren Priors für das Kloster, für Ockenheim und die Region. Der Um- und Neubau des Klosters Jakobsberg sei untrennbar mit seinem Namen verbunden.
Die Vorsitzende des Ockenheimer Pfarrgemeinderates, Maria Kern, betonte in ihrem Grußwort, Pater Anselm Zeller sei "Kundschafter" für die Sorgen der Menschen auf dem Jakobsberg und in Kenia gewesen, und werde es jetzt in St. Georgenberg-Fiecht sein. Nachdrücklich unterstrich sie: "Abt Anselm Zeller bleibt Bürger von Ockenheim und darauf sind wir sehr stolz."
Der neue Abtsstab bestimmte auch die Predigt des neuen Abtes von St. Georgenberg-Fiecht. Der Abtsstab sei in erster Linie Zeichen des Gottvertrauens, betonte Anselm Zeller und zitierte dazu die Psalmworte "Dein Stock und dein Stab, sie geben mir Zuversicht" (Ps. 23,4.) und "Mit meinem Gott überspringe ich Mauern" (Ps. 18,30). Es gehe für den Gläubigen darum, sich ganz auf Gott einzulassen, erklärte Abt Zeller und stellte fest: "Wir dürfen gewiß sein, daß die 14 Nothelfer, deren Fest wir heute feiern, sich restlos Gott überlassen haben." Sie hätten sonst nicht den Weg in die Ausweglosigkeit, in den Tod gewagt. Der Stab mit dem Kreuz erinnere daran, daß das Kreuz für den Christen letzter unüberwindlicher Halt ist, ein Stab, "aus dem Leben kommt, der wieder zu grünen beginnt". Dies gelte für alle Kreuze, die Menschen in der Nachfolge Jesu getragen haben.
Der Abtsstab sei auch Ausdruck für die Hirtensorge eines Abtes, erklärte Zeller weiter. Es sei ihm bewußt, daß die heutigen Menschen den Vergleich mit Hirt und Herde nicht gerne hören. Aber das Bild vom Guten Hirten habe uralte Wurzeln im Alten und im Neuen Testament. Es gehe nicht um das "dumme Schaf", sondern um die Hirtensorge und die Führungs-verantwortung eines Abtes. Jesus habe als Guter Hirte sein Leben hingegeben für seine Schafe. Das Wort des Gottvertrauens aus dem Psalmen "Der Herr ist mein Hirt. Nichts wird mir fehlen." bedeute für die Amtsträger in der Kirche zu dienen und nicht zu herrschen, zu führen, aber nicht zu zwingen, zu ermutigen, aber nicht zu brechen.
Abt Zeller verwies auch auf die Heiligen, die auf seinem Abtsstab abgebildet sind, wie den hl. Christophorus, die hl. Margareta und die Pfarrpatrone von Ockenheim St. Peter und Paul . Unter Bezug auf die Kundschafter erklärte er, sie erinnerten an die Pilgerschaft des Menschen, der "hier keine bleibende Stätte hat". Die Krümme nach vorne verweise auf den Weg zu einer Wirklichkeit, "die alles übersteigt, was wir hier an Schönem erleben dürfen". Der Stab sei kein "unnützes Instrument", sondern "Zeichen unserer gemeinsamen Pilgerschaft und meiner Verantwortung als Hirte", wie es Bürgermeister Doré zum Ausdruck gebracht habe. Mch trage diesen Stab gerne und gehe mit ihm meinen Weg als Abt, Pilger und Hirte", schloß Abt Zeller seine Predigt. Am Schluß des Gottesdienstes segnete er unter Bezug auf die Fürbitte des hl . Christophorus vom Altar aus die Fahrzeuge der Wallfahrer.
Nach dem Gottesdienst riefen die Benediktiner in einer Unterschriftensammlung dazu auf, sie im Kampf gegen den geplanten Golfplatz Laurenziberg in unmittelbarer Nähe des Klostergeländes zu unterstützen. P.Berthold Kirchlechner OSB erklärte, die Benediktiner wendeten sich vor allem aus drei Gründen gegen den Golfplatz: durch die notwendige Bewässerung eines Golfplatzes würde die Rutschgefahr des Klosterberges erhöht; durch den Autolärm würde der Klosterfriede gestört und durch den Golfplatz würden auch die Spazierwege der Gäste und Kursteilnehmer der Bildungsstätte beeinträchtigt. Auf den ausliegenden Unterschriftenlisten, die an diesem Tag von sehr vielen Wallfahrern unterzeichnet wurden, stand: "Rettet den Jakobsberg! Der geplante Golfplatz zerstört die geschützte Landschaft mit ihrer Schönheit, ihren guten Böden, ihrem Reichtum an Fauna und Flora. Er nimmt den Menschen ihren Erholungsraum. Er vergeudet in unverantwortlicher Weise das knappe Wasser. Er bringt unser Kloster in Gefahr."
Klein-Winternheim. Unser Bericht über die Einweihung des Pfarrzentrums "Haus Ritzinger" in Klein-Winternheim in den Mainzer Bistumsnachrichten (MBN Nr. 27 vom 17. Juli 1996, Seite 10) enthält durch einen Irrtum unsererseits falsche Zahlen bezüglich der Finanzierung. Die richtigen Zahlen lauten wie folgt:
Zu den veranschlagten Gesamtkosten des Projektes von DM 810.000.– trägt das Bistum Mainz DM 680.000.– bei. Die Eigenleistung der Pfarrei beträgt ca. DM 150.000.– (nach Finanzierungsplan DM 130.000.–). Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.
Mainz. Vier Pastoralassistentinnen und drei Pastoralassistenten wird Bischof Dr. Karl Lehmann in einer festlichen Eucharistiefeier im Mainzer Dom am Samstag, 7. September, zum Dienst im Bistum Mainz entsenden. Die Sendungsfeier, bei der der Bischöfliche Beauftragte für die Berufsgruppe der Pastoralreferenten, Albert Baumann, die Kandidatinnen und Kandidaten vorstellen wird, beginnt um 15.00 Uhr. Als Leitwort für die Feier der Sendung haben sie das folgende Psalmwort gewählt: "Ich will ihn rühmen, denn in die Weite hat er mich herausgeholt, er schnürt mich los, denn er hat an mir Gefallen." Anschließend findet ein Empfang in der Italienischen Katholischen Gemeinde in Mainz statt (Emmeranstraße 15).
Die neuen Pastoralreferenten/innen haben nach dem Diplomstudiengang in katholischer Theologie ihre Ausbildung mit einer zweijährigen Assistentenzeit abgeschlossen. Es sind dies (in alphabetischer Reihenfolge mit Nennung ihres bisherigen Einsatzortes als Pastoral-assistenten/innen):
Mainz/Ingelheim. Das Katholische Rildungswerk Rheinhessen veranstaltet vom 1. bis 11. November 1996 eine biblische Studienreise nach Griechenland "Auf den Spuren des Apostels Paulus". Anfangsstationen der Reise nach dem Flug von Frankfurt nach'Thessaloniki sind Kavalla, das Neopolis der Apostelgeschichte, und Phillipi, die Hauptstadt Makedoniens mit ihren Sehenswürdigkeiten wie Theater, Forum Romanum, römische Agora, alte Basilika und Paulusgefängnis. Weitere Reisestationen sind einige Meteora-Klöster bei Kalambaka sowie Delphi mit dem berühmten Apollon-Tempel und Korinth, sowie schließlich die griechische Hauptstadt Athen.
Der Reisepreis von DM 2.495,-- pro Person (Einzelzimmerzuschlag DM 370,--) umfaßt u. a. Linienflug ab Frankfurt, Übernachtung in Hotels der gehobenen Mittelklasse, Halbpension, Busfahrten, deutschsprachige Führungen und Eintrittsgelder. Anzahlungsbetrag bei Anmeldung: DM 250,–.
Informationsmaterial kann angefordert werden beim Reiseleiter der Studienfahrt:
Egbert Albien, Bahnhofstraße 68, in 55218 Ingelheim. Telefon: 0 61 32 / 36 66, Fax: 0 61 32 / 7 61 20.
Mainz/Limburg/Trier. 13 Zivildienstleistende kehrten jetzt von einem dreiwöchigen Einsatz in Flüchtlingslagern in der Region Split aus Kroatien zurück. Sie waren einer Einladung der Diözesen Limburg, Mainz und Trier gefolgt und hatten sich seit längerem auf die Arbeit vor Ort vorbereitet.
In Kleingruppen widmeten sich die Teilnehmer in den Flüchtlingslagern vor allem der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und alten Menschen. Den sehr spärlichen Speiseplan verbesserten sie durch Einkauf von frischem Obst sowie der Ausgabe von vitaminhaltigen Getränken, alles aus Spenden finanziert. Die vorwiegend muslimischen Flüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina nahmen auch das Angebot von Englisch-Sprachkursen an, da viele von ihnen auf eine Ausreise in die USA oder nach Australien warten und damit ihre dortigen Startbedingungen verbessern können. Finanziert aus Spendengeldern, brachte die Gruppe die Grundausstattung für eine kleine Schreinerei mit in das Lager Obonjan, die dann nach und nach durch weitere Werkzeugeinkäufe vor Ort erweitert wurde. Fünf Flüchtlinge mit handwerklicher Erfahrung, die zuvor monatelang keinerlei Beschäftigung hatten, gewannen durch die Herstellung von Tischen und Regalen oder auch der Reparatur von Stühlen wieder ein neues Selbstwertgefühl.
Obwohl sich die Kriegsdienstverweigerer vorher lediglich einen bescheidenen Grundstock an kroatischen Sprachkenntnissen aneignen konnten, klappte die Verständigung besser als erwartet. Manche Flüchtlinge waren als Gastarbeiter in Deutschland gewesen. Vor allem beim Gespräch mit Jüngeren half auch Englisch. Die Anwesenheit von Menschen, die ihrerseits nicht vom Krieg belastet und geprägt sind, wirkte sich bei Besuchen in den Flüchtlingsbehausungen sehr positiv aus. Bei einem gemeinsamen Ausflug in die rückeroberte Krajina erlebte die Gruppe in der Begegnung mit der kroatischen Bevölkerung aber auch den nach wie vor spürbaren Haß.
"Ich glaube, der Einsatz hat mein Bewußtsein für den Krieg und vor allem für die Folgen eines Krieges geändert. Er ist jetzt nicht mehr nur eine Meldung in den Nachrichten", faßte Christoph Ollinger, Zivildienstleistender (ZDL) aus Dillingen, seine Eindrücke nach der Rückkehr zusammen. "Ich habe den Eindruck, nicht umsonst dagewesen zu sein", meinte Jan Unkelbach, ZDL aus Wiesbaden. Jürgen Palgen aus Ralingen ergänzte: "Ich denke, daß mir zumindest in der nächsten Zeit der alltägliche Luxus in Deutschland mehr auffallen wird und ich ihn mehr als vorher zu schätzen und zu genießen weiß."
Am letzten Tag des Einsatzes stand ein Erfahrungsaustausch mit Bundeswehrsoldaten in Trogir auf dem Programm. Vor dem Beginn seines IFOR-Einsatzes sei er der Meinung gewesen, die Flüchtlinge in Deutschland müßten so schnell wie möglich wieder in ihre Heimat zurück, um mit den Aufbauarbeiten zügig beginnen zu können, meinte ein Offizier. Seit er allerdings gesehen habe, wieviele Minen erst noch zu räumen sind, bevor die teilweise völlig zerstörten Dörfer und Städte überhaupt betreten werden können, und wieviel Material erst noch herangeschafft werden muß, habe er seine Meinung völlig geändert. Während die Kriegsdienstverweigerer dieser Ansicht zustimmten, blieb die Frage, wie der Waffenstillstand auch in Zukunft erhalten und zu einem echten Friedensprozeß ausgebaut werden kann, umstritten.
Kurz vor der Abreise der Zivildienstleistenden kamen bereits neue Freiwillige in die Flüchtlingslager. Sie führen die 1992 von der katholischen Friedensbewegung Pax Christi begonnene Arbeit nun weiter. Vorbereitet und begleitet wurden die Kriegsdienstverweigerer von Alois Bauer, Mainz, Referent für Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz, und Clemens Ronnefeldt, Krastel/Hunsrück, Referent für Friedensfragen beim Versöhnungsbund".