Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 10 / 2024

In einer ersten Stellungnahme ordnet der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die Eckdaten des kirchlichen Lebens ein; das Bild zeigt den Mainzer Bischof bei Interviews im März 2023. (c) Bistum Mainz / Hoffmann
In einer ersten Stellungnahme ordnet der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die Eckdaten des kirchlichen Lebens ein; das Bild zeigt den Mainzer Bischof bei Interviews im März 2023.
Datum:
Mi. 10. Juli 2024
Von:
hoff (MBN)

In der aktuellen Ausgabe mit den Eckdaten des kirchlichen Lebens, Bischof Peter Kohlgraf zu Gast bei Michel Friedman in der Oper Frankfurt zum Thema Antisemitismus, der Priesterweihe von Lukas Tyczka im Mainzer Dom, der Sendungsfeier von Pastoral- und Gemeindereferent/innen im Dom mit Bischof Kohlgraf und einem Willkommenstag für Pfarrsekretärinnen und –sekretäre.

Bischof Kohlgraf: Lebendigen Glauben wahrnehmen und wertschätzen

Eckdaten des kirchlichen Lebens für das Bistum Mainz für 2023 veröffentlicht

 

Mainz. Bereits zum 13. Mal veröffentlichen die deutschen Diözesen die so genannten „Eckdaten des kirchlichen Lebens“ an einem einheitlichen Termin. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bewertet in seiner Stellungnahme die statistischen Zahlen für das Jahr 2023 im Bistum Mainz:

 

„Die heute veröffentlichten Zahlen zur kirchlichen Statistik zeigen: Die katholische Kirche wird kleiner – auch im Bistum Mainz. Diesen Zahlen stehen auf der anderen Seite aber auch die beeindruckenden Bilder von tausenden von Kindern und Jugendlichen gegenüber, die sich in unserem Bistum in diesem Jahr etwa schon bei der Sternsingeraktion oder bei der 72-Stunden-Aktion für andere Menschen engagiert haben. Wir haben uns daran gewöhnt, die Kirche als Problemfall zu sehen. Ohne die Kirche gäbe es aber die vielen Kinder- und Jugendlichen nicht, die sich derart engagieren und eine Seite von Kirche zeigen, die Mut macht. Ich kenne keine andere Organisation, die das in diesem Umfang leistet. Niemand in unserer Kirche hat sich ausgesucht, in welche Zeit uns Gott hineingestellt hat. Und es bleibt ein oft mühsamer Weg, den Wandel unserer Glaubensgemeinschaft zu gestalten. Aber es bleibt immer wichtig, dass wir nicht bei den Problemen verharren, sondern auch den lebendigen Glauben und die hoffnungsvollen Aufbrüche in unserer Kirche wahrnehmen und wertschätzen.

 

Gleichzeitig hat uns die letzte Studie über Kirchenbindung im vergangenen November gezeigt, dass neben Kirchenbindung auch der Glaube an Gott in unserer Gesellschaft nachlässt. Vielen Menschen in unserer Gesellschaft fehlt nichts: Sie sind zufrieden, ohne Gott, ohne Kirche und ohne irgendeinen religiösen Glauben. In Zahlen hat sich das im Jahr 2023 an rund 13.500 Austritten gezeigt. Das ist eine hohe Zahl aber auch ein großer Rückgang gegenüber dem Spitzenwert aus 2022. Ich bedaure den Rückzug dieser Menschen sehr und bin dankbar, dass die Seelsorgerinnen und Seelsorger in unserem Bistum zum Gespräch mit Austrittswilligen zur Verfügung stehen.

 

Außerdem will ich betonen: Den dunklen Seiten der Kirche, wie dem Umgang mit Fällen von sexueller Gewalt, stellen wir uns seit Jahren mit großer Offenheit und informieren darüber auch transparent auf vielen Kanälen. Nach der Vorstellung des Abschlussberichtes der EVV-Studie im vergangenen Jahr geht es aktuell an vielen Orten um die Entwicklung einer Erinnerungskultur zu diesem Thema. Die Aufarbeitung im Bistum Mainz geht jedenfalls in vielfältiger Weise weiter und wird uns noch lange beschäftigen.

 

Unser Glaube steckt dort an, wo jemand selbst Christus als den Schatz seines Lebens entdeckt hat. Dann wird deutlich, dass der Glaube keine Last ist, sondern der Lebensinhalt, der einen Menschen reich macht und ihm leben hilft. Dabei ist das Christsein selten etwas Spektakuläres, sondern in aller Regel etwas Alltägliches. Für uns Christen wird es künftig wichtiger werden, Glaube nicht als etwas Privates zu betrachten, das Andere nichts angeht oder peinlich ist. Es gibt für einen glaubenden Menschen vielleicht nichts Schöneres als zu erleben, dass man jemand anderem helfen konnte, ein froherer, zufriedener Mensch zu werden, indem er Christus kennen lernt - ohne Aufdringlichkeit oder Überheblichkeit, sondern in Bescheidenheit und Nähe.“

 

Die Eckdaten für das Bistum Mainz in der Übersicht:

 

 

2023

2022

Katholiken

621.003

641.838

Gottesdienstteilnehmer

32.669 (5,3 %)

28.649 (4,5 %)

Eintritte

64

45

Wiederaufnahmen

165

148

Austritte

13.550

16.601

Taufen

3.549

4.088

Erstkommunion

4.263

4.769

Firmungen

3.048

3.224

Trauungen

747

1.033

Bestattungen

6.863

7.222

 

Hinweis: Ausführliches Zahlenmaterial zu den Eckdaten des kirchlichen Lebens steht auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz im Internet unter www.dbk.de zur Verfügung.

 

Nachricht voraus am 27.6.24                                                                                 tob (MBN)

 

Antisemitismus benennen und verurteilen

Frankfurt, 1. Juli 2024: Bischof Peter Kohlgraf und Michel Friedman (rechts) sprachen in der Oper Frankfurt rund 90 Minuten über christlichen Antisemitismus. (c) Bistum Mainz / Blum
Frankfurt, 1. Juli 2024: Bischof Peter Kohlgraf und Michel Friedman (rechts) sprachen in der Oper Frankfurt rund 90 Minuten über christlichen Antisemitismus.

Kohlgraf zu Gast bei „Friedman in der Oper“ über Christlichen Antisemitismus

 

Frankfurt. „Ich nutze meine Möglichkeiten als Bischof, um Antisemitismus öffentlich zu benennen und zu verurteilen.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Montagabend, 1. Juli, bei einer Veranstaltung in der Oper Frankfurt. Kohlgraf verwies unter anderem auf die Erklärung „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ der Deutschen Bischofskonferenz vom Februar 2024. Der Text sei ein Beitrag zur politischen Debatte auch in den eigenen Reihen, mit dem die Bischöfe eine Sensibilität für das Thema wecken wollten. Kohlgraf war zu Gast bei dem Gesprächsformat „Friedman in der Oper“, wo er gemeinsam mit Michel Friedman anlässlich der kürzlich erfolgten Premiere der Oper „La Juive“ von Fromental Halévy über Christlichen Antisemitismus sprach.

 

Kohlgraf räumte ein, dass das Christentum wesentlichen Anteil an der Verbreitung des Narrativs von der Ermordung des Gottessohnes Jesus durch die Juden hat: „Judenhass geht vom Christentum aus. Da würde ich erstmal nicht widersprechen; Judenhass hat sicher christliche Wurzeln“, sagte der Mainzer Bischof. Er betonte, dass es das Narrativ heute weder in katholischer noch evangelischer Theologie in Deutschland gebe. „Auch im neuen Gesangbuch Gotteslob gibt es heute keine Texte und Gebete, die das befördern.“

 

In dem intensiven Gespräch, in dem Friedman Beispiele für christlichen Antisemitismus bis in die jüngste Gegenwart ansprach, räumte Kohlgraf ein, auch nicht auf alle berechtigten Anfragen an die Kirche eine Antwort zu haben und sich zunächst manchmal auch die eigene Ratlosigkeit eingestehen zu müssen. Das Gespräch mit Friedman nehme er als „heftigen Gedankeanstoß und Hausaufgabe dazu mit“, sagte Kohlgraf.

 

Die Reihe „Friedman in der Oper“ war im November 2023 gestartet und knüpft jeweils an ein Werk des Spielplans an. Die Oper Frankfurt schreibt zum Konzept der Reihe: „Im Dialog mit renommierten Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft befragt Michel Friedman Opernstoffe auf ihren Bezug zu unserer Lebensrealität.“ Die bisherigen Gäste waren Armin Nassehi, Carlo Masala, Alena Buyx und Katinka Schweizer. Die Veranstaltungen der Reihe finden abwechselnd im Opernhaus und im Bockenheimer Depot statt.

 

Foto unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 2.7.24                                             tob (MBN)

 

 

„Wir sind seine Hände, die Gutes tun“

Mainz, 6. Juli 2024: Bei der Allerheiligen-Litanei lag Lukas Tyczka ausgestreckt auf dem Boden. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 6. Juli 2024: Bei der Allerheiligen-Litanei lag Lukas Tyczka ausgestreckt auf dem Boden.

Diakon Lukas Tyczka von Bischof Peter Kohlgraf zum Priester geweiht

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Samstag, 6. Juli, durch Handauflegung und Gebet Lukas Tyczka aus St. Peter und Paul in Bad Hönningen im Mainzer Dom zum Priester geweiht. In seiner Predigt sagte der Bischof zum Weihekandidaten: „Christus will nicht ohne uns Menschen wirken. Wir sind seine Hände, die Gutes tun, seine Füße, die anderen das Evangelium bringen, seine Lippen, durch die er die frohe Botschaft verkündet. Christus ist oft ohnmächtig, wenn wir uns ihm verweigern und ihn nicht erfahrbar machen. Vor allem menschlichen Tun steht jedoch die Gnade. Sie ist das entscheidende Heilmittel gegen jede selbstgemachte Überforderung, gegen jeden menschlichen moralischen und spirituellen Perfektionismus und gegen das Selbstbild der eigenen Unentbehrlichkeit. In dieser seltsamen Spannung vollzieht sich die Nachfolge, auch der priesterliche Dienst. Tun Sie, was Sie können, aber verfallen Sie nicht in Selbstüberschätzung.“ Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Meine Gnade genügt dir; denn die Kraft wird in der Schwachheit vollendet.“ (2 Kor 12,9) und wurde als Live-Stream auf den Kanälen des Bistums Mainz übertragen.

 

Wörtlich sagte der Bischof: „Der Glaube an die Berufung aus Gnade ist die eigentliche Grundlage für eine besondere Berufung in einen kirchlichen Dienst. Weder ich noch Sie stehen hier, weil wir besonders gute oder moralisch herausragende Menschen sind, sondern weil wir gerufen sind in den Dienst des größeren Gottes, der uns zutraut, sein Evangelium weiter zu geben.“ Und weiter: „Priester und andere Gläubige in einem besonderen Dienst sollen nicht belehren, sondern bezeugen, woraus und aus welchen Quellen sie leben. Aus der Gnade leben heißt demnach, aus den Quellen zu schöpfen, die Gott uns anbietet. Priester und andere Gläubige bedürfen der Sakramente, des Wortes Gottes, der Erfahrung der Glaubensgemeinschaft der Kirche, dies sind die Quellen unseres Glaubens. Wie Paulus müssen wir uns die Liebe und Zuwendung Gottes nicht verdienen.“ Trotzdem sei „jeder und jede in der Nachfolge Jesu gerufen, in Tat und Wort zu bezeugen, was die eigene Glaubenserfahrung ist. Nur reden allein genügt nicht, es wird immer auch darum gehen müssen, das Evangelium Wirklichkeit werden zu lassen“, sagte Kohlgraf.

 

Handauflegung und Weihegebet

Vor der Weihe hatte Tyczka seine Bereitschaft erklärt, sein Amt im Sinne Christi und der Kirche auszuüben. Anschließend gelobte er dem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam. Nach der Allerheiligen-Litanei erfolgte die eigentliche Weihe, bei der Bischof Kohlgraf dem Kandidaten schweigend die Hände auflegte. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sich Gottes Hand auf den zu Weihenden legt und ihn mit seinem Geist erfüllt. In den ausdeutenden Riten erhielt der Neupriester sein Messgewand aus den Händen von Pfarrer Erik Wehner, dem Leitenden Pfarrer des Pastoralraumes Gießen-Stadt, wo Tyczka zuletzt als Diakon eingesetzt war. Anschließend salbte der Bischof ihm die Hände, überreichte ihm Brot und Wein und zeigte ihm schließlich mit einer angedeuteten Umarmung, dass er ihn als Priester in seinen Dienst aufnimmt. Als Kaplan wird Tyczka im Pastoralraum Worms tätig sein.

 

Konzelebranten im Mainzer Dom waren unter anderen Regens Michael Leja und Spiritual Philipp Müller; an dem Gottesdienst nahmen neben Generalvikar Dr. Sebastian Lang auch weitere Mitglieder des Mainzer Domkapitels sowie die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, teil. Die musikalische Gestaltung hatte der Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel übernommen. Am frühen Nachmittag spendete der Neupriester den Primizsegen in einer Andacht in der Seminarkirche in der Augustinerstraße. Der Neugeweihte wird Sonntag, 7. Juli, um 13.30 Uhr seine erste Heilige Messe (Primiz) als Priester in Gießen-St. Bonifatius feiern.

 

Stichwort: Priester / Priesterweihe

Aufgabe eines Priesters ist es, das Evangelium zu verkünden (Lehramt), die Sakramente zu spenden (Priesteramt) und die Gläubigen zu leiten (Hirtenamt). Durch seine Weihe handelt er bei seinem Dienst nicht aufgrund eigener oder verliehener Autorität, sondern in der Person Christi und im Namen der Kirche. Dieses besondere Priestertum ist vom allgemeinen Priestertum aller getauften Gläubigen zu unterscheiden, das vom Zweiten Vatikanischen Konzil neu betont worden ist.

 

Die Priesterweihe erfolgt im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes durch den Bischof. Dabei wird der Heilige Geist auf den Kandidaten herabgerufen (Epiklese), was zeichenhaft in der Handauflegung durch den Bischof und die anwesenden Priester sowie das Weihegebet deutlich wird. Das Sakrament der Weihe ist in der katholischen Kirche in drei Stufen gegliedert: die Diakonenweihe, die Priesterweihe und die Bischofsweihe. Die erste Heilige Messe eines neu geweihten Priesters wird Primiz genannt. Sie wird in der Regel in dessen Heimatgemeinde gefeiert.

 

Nach dem katholischen Kirchenrecht kann nur ein getaufter Mann zum Priester geweiht werden. Er muss unverheiratet sein und das 25. Lebensjahr vollendet haben. Das Versprechen der Ehelosigkeit (Zölibat) legt der Kandidat bereits bei seiner Diakonenweihe ab, in der Regel ein Jahr vor der Priesterweihe. Die Ausbildung der Priesteramtskandidaten erfolgt in einem Priesterseminar, in dem die Seminaristen während ihres Theologiestudiums wohnen. Nach dem Studium schließt sich eine praktische Seelsorgsausbildung an.

 

Umgangssprachlich werden die Bezeichnungen „Priester“ und „Pfarrer“ oft gleichbedeutend gebraucht. Ein Priester trägt den Titel „Pfarrer“ allerdings nur, wenn er von seinem Bischof mit der Leitung einer Pfarrgemeinde beauftragt worden ist. Darüber hinaus sind Priester auch in der Seelsorge für bestimmte Personengruppen (Kategorialseelsorge) oder in der Verwaltung tätig. Neu geweihte Priester werden in der Regel in der Pfarrseelsorge als Kapläne zur Unterstützung und Vertretung eines Ortspfarrers eingesetzt.

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 6.7.24                                                     tob (MBN)

 

 

 

Kohlgraf: „Wir sind das lebendige Evangelium, das die Menschen lesen“

Mainz, 29. Juni 2024: Gruppenfoto nach dem Sendungsgottesdienst in der Sakristei: (v.l.n.r.) Cäcilia Hickl, Ann-Katrin Klumb, Bischof Peter Kohlgraf, Birgit Kunz, Simone Biegner und Bernhard Kress. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 29. Juni 2024: Gruppenfoto nach dem Sendungsgottesdienst in der Sakristei: (v.l.n.r.) Cäcilia Hickl, Ann-Katrin Klumb, Bischof Peter Kohlgraf, Birgit Kunz, Simone Biegner und Bernhard Kress.

Gemeinsame Sendungsfeier von Pastoral- und Gemeindereferent/innen im Dom

 

Mainz. Im Rahmen eines feierlichen Sendungsgottesdienstes haben am Samstag, 29. Juni, zwei Gemeindereferentinnen und ein Gemeindereferent sowie zwei Pastoralreferentinnen vom Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die bischöfliche Sendung für den pastoralen Dienst im Bistum Mainz erhalten. Die Sendung haben erhalten: Cäcilia Hickl und Ann-Katrin Klumb als Pastoralreferentinnen, Simone Biegner und Birgit Kunz als Gemeindereferentinnen und Bernhard Kress als Gemeindereferent. Die Sendungsfeier wurde von den Gesendeten unter das biblische Leitwort gestellt: ‚Ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe‘ (2 Tim 1,12b). Im Jahr 2022 hatte der Sendungsgottesdienst der Berufsgruppen Gemeindereferent/in und Pastoralreferent/in im Bistum Mainz erstmals im Rahmen eines gemeinsamen Gottesdienstes stattgefunden.

 

„Ich bin als Bischof dankbar für Ihre persönliche Antwort, Christus und die Menschen lieben zu wollen und auf den Ruf Gottes zu vertrauen“, sagte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt. Und weiter: „Sie bekennen sich zu einer Beziehung. Christus ist keine Idee, nicht nur ein Spender von Werten und Ideen, er ist eine lebendige Person. Eine Beziehung muss lebendig bleiben, sie wird durch Höhen und Tiefen gehen, durch Freuden, Fragen, Sorgen und Zweifel. Glaube ist ein Weg, wenn er als Liebe beschrieben wird. Er wird Phasen der Entwicklung durchlaufen. Er ist nicht Besitz, er beruht nicht auf einem Buch, sondern in der Beziehung zu einer Person – Christus, dem Auferstandenen. Wenn Sie Ihre Berufung darauf bauen, dann ist das ein gutes Mittel gegen jede Form von menschengemachtem Perfektionismus. Glauben, Verkündigung und kirchlicher Dienst basieren nicht auf menschlicher Leistung.“

 

Wörtlich sagte Bischof Kohlgraf: „Vor kurzem ist die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung erschienen, die zeigt, dass Glaube und Kirchenbindung hierzulande abnehmen. Wir werden die Kirche und den Glauben nicht retten, und das ist bei aller Ernüchterung auch eine tröstliche Botschaft. Niemand von uns kann Heiland und Erlöser sein. Und dennoch ist jede und jeder von uns unverzichtbar, denn wir sind das lebendige Evangelium, das die Menschen lesen. Es ist daher keine Spielerei, wenn wir uns in Deutschland um eine glaubwürdige Gestalt der Kirche bemühen.“ Aufgabe von Seelsorgerinnen und Seelsorgern sei es, „jeden Menschen auf seinem je eigenen Glaubensweg zu begleiten und zu stärken“, betonte Kohlgraf. „Jeder Mensch, der nach seinem Glaubensfundament sucht, muss seinen je eigenen Zugang und seine je eigene Christusbeziehung finden und leben. Wir sind nicht Seelsorgerinnen und Seelsorger, um Kopien von uns zu produzieren, sondern freie Menschen zu begleiten und zu unterstützen.“

 

Bischof Kohlgraf hob außerdem die Bedeutung von Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden hervor: „Die Gemeinschaft erweist sich als notwendig für den persönlichen Glaubensweg. Es braucht die Stütze, die Begleitung, die unterschiedlichen Sichtweisen, immer wieder auch die Korrektur durch die Glaubensgeschwister, um die Geister wirklich unterscheiden zu können. Christ zu sein ohne Kirche geht wohl tatsächlich schwer.“

 

Einsatzorte der gesendeten pastoralen Mitarbeiter

Der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, überreichte den Gesendeten am Ende des Gottesdienstes die Dekrete für ihre neuen Einsatzstellen im Bistum. Cäcilia Hickl aus der Heimatgemeinde St. Michael, Nieder-Ramstadt wird als Pastoralreferentin künftig im Pastoralraum Rodgau Rödermark tätig sein. Ann-Katrin Klumb aus der Heimatgemeinde St. Martin in Mainz-Finthen wird als Pastoralreferentin künftig in der Pfarrei St. Maria Magdalena in Ingelheim arbeiten. Simone Biegner aus der Heimatgemeinde ist St. Martinus in Gensingen wird als Gemeindereferentin im Pastoralraum Bingen tätig sein. Birgit Kunz aus der Heimatgemeinde St. Sebastian in Mühlheim-Dietesheim geht als Gemeindereferentin in die Krankenhausseelsorge in Bad Nauheim. Bernhard Kress aus der Heimatgemeinde Heilig Kreuz in Mainz wird als Gemeindereferent im Pastoralraum Mainz-City mit Schwerpunkt in der Pfarrgruppe Katholische Kirchen in der Oberstadt eingesetzt.

 

An dem Gottesdienst nahmen unter anderen auch der Personaldezernent, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Regens Michael Leja sowie die Berufsgruppenverantwortlichen Monika Stübinger und Diakon Klaus Baum und die Ausbildungsleiter Lucia Kehr und Bardo Frosch teil. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Mainzer Domorganisten, Professor Daniel Beckmann, und der Musik- und Gesangsgruppe Rückenwind der Gemeindereferentinnen und –referenten im Bistum Mainz.    

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 29.6.24                                    tob (MBN)

 

 

Bevollmächtigte Rieth: „Sie sind uns wichtig“

Vorstellungsrunde beim Willkommenstag für Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Vorstellungsrunde beim Willkommenstag für Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre

Willkommenstag für neue Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre im Bistum Mainz

Mainz. Am heutigen Donnerstag, 27. Juni, findet zum ersten Mal ein Willkommenstag der neuen Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz statt. „Wir wissen um die wichtige Funktion, die Sie in Ihren Einsatzstellen erfüllen“, sagte die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, vor 20 Teilnehmenden in ihrer Begrüßung. Organisiert wurde der Tag von Ursula Stroth, Projektleitung „Neue Pfarreiverwaltung“, und Tim Bernhöft, Referent für der Abteilung Personalentwicklung und Beratung im Bistum Mainz. „Sie beginnen Ihren Dienst in bewegten und dynamischen Zeiten“, sagte Rieth. Alle kirchlichen Berufsbilder würden sich im Moment stark verändern, sagte Rieth. Sie betonte: „Ihnen ein großes Dankeschön, dass Sie sich darauf einlassen.“

 

Der Willkommenstag dient dazu, die Teilnehmenden miteinander zu vernetzen, und ihnen Struktur und Veränderungsprozesse des Bistums näher zu bringen. „Je besser Sie die Strukturen kennen, desto besser können Sie die Anforderungen an ihre Arbeit bewältigen“, sagte Rieth. Deshalb steht eine Vorstellung der Gremien und Fachstellen ebenso auf dem Programm wie eine Domführung und eine Andacht.

 

Foto unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 27.6.24                                                      hoff (MBN)