Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 15

vom 18. April 2018

100 Tage  Ministrantenwallfahrt (c) Bistum Mainz
100 Tage Ministrantenwallfahrt
Datum:
Mi. 18. Apr. 2018
Von:
(MBN)
Stiftertag Dom (c) Bistum Mainz / Blum
Stiftertag Dom

Berichte

  • Stiftertag der Mainzer Domstiftung in Ingelheim
  • Spitzengespräch mit Hessischer Landesregierung
  • Findbuch des Pfarrarchivs Nackenheim präsentiert

Vorschau

  • Noch 100 Tage bis zur Ministrantenwallfahrt nach Rom
  • 52. Kindersingwoche in Ilbenstadt (24.-30.6.)

Publikationen

  • Reihe „Neue Forschungen zum Mainzer Dom“
  • Neuerscheinung zu konfessionellem Religionsunterricht

 

Berichte

Vermögen auf  3,4 Millionen Euro angewachsen

Stiftertag der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz“ zu Gast bei der Firma Gemünden 

Ingelheim. Das Stiftungskapital der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz“ ist zum Jahresende 2017 auf rund 3,4 Millionen Euro angewachsen. Insgesamt habe es in den Jahren 2016 und 2017 Zustiftungen in Höhe von rund 382.000 Euro gegeben, sagte Vorstandsmitglied Dr. Werner Veith, Caritasdirektor a.D., bei der Erläuterung der Jahresabschlüsse für die Jahre 2016 und 2017, die einstimmig genehmigt wurden. Zum diesjährigen Stiftertag hatte die Firma Gemünden in ihre Zentrale nach Ingelheim eingeladen.

Beim traditionellen Treffen am Montag, 16. April, dankte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf als neuer Vorsitzender von Stiftungsrat und Stiftertag den Mitgliedern für ihr großes Engagement um den Mainzer Dom. Einen besonderen Dank richtete er an Dirk Gemünden vom Stiftungsrat, der bereits zum zweiten Mal die Einladung für das Treffen nach Ingelheim ausgesprochen hatte. Der Stiftertag gedachte außerdem des verstorbenen früheren Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, der die Stiftung 2004 errichtet hatte sowie Anton Issels, von dem die Initiative zur Gründung der Domstiftung ausging, und der im vergangenen Jahr im Alter von 78 Jahren verstorben war.

Vor dem Treffen fand in der Zentrale der Firma Gemünden noch eine kurze Begegnung der Auszubildenden des Unternehmens mit Bischof Kohlgraf statt. Von Seiten des Bistums Mainz nahmen auch Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz, der seit Februar stellvertretender Vorsitzender der Domstiftung ist, sowie Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und der Mainzer Dompfarrer, Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert, teil.

Hans-Günther Mann, der seit vier Jahren das Benefiz-Golfturnier der Stiftung Hoher Dom zu Mainz auf dem Golfplatz des Golfclubs Rheinhessen organisiert, kündigte an, dass die Tradition auch im kommenden Jahr fortgesetzt werde; dann unter dem Namen „Karl Kardinal Lehmann-Gedächtnisturnier zu Gunsten der Stiftung Hoher Dom zu Mainz“. Als Termin dafür ist bereits der 17. Juni 2019 festgelegt. In diesem Jahr wird das Benefiz-Golfturnier am 28. Mai stattfinden.

Im Rahmen der Sitzung informierte Domdekan Heckwolf über die Arbeiten zum neuen Lichtkonzept für den Innenraum des Mainzer Domes, das durch die Erträge der Domstiftung finanziert wird. Die bisherigen Kosten dafür bezifferte der Domdekan auf rund 352.000 Euro. Heckwolf wies darauf hin, dass aktuell die Sanierung des westlichen Vierungsturmes am Mainzer Dom mit dem Anbringen der Stahlträger für das Gerüst beginne. Nach der Sanierung des großen Turmes und der beiden kleineren Türme werde die 2001 begonnene Außensanierung dann abgeschlossen sein.

Stiftung Hoher Dom zu Mainz

Die „Stiftung Hoher Dom zu Mainz“ war am 22. Januar 2004 errichtet worden. Sie soll in Ergänzung zum Dombauverein, der 1999 gegründet wurde, den Erhalt der mehr als 1.000 Jahre alten Bischofskirche nachhaltig sichern helfen. Mit der Stiftung soll ein auf Dauer angelegtes Vermögen aufgebaut werden, aus dessen Verzinsung ein verlässlicher Betrag für den baulichen Erhalt des Domes sichergestellt werden soll.

Hinweis: Geschäftsstelle der Stiftung Hoher Dom zu Mainz, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Bettina Kolbe, Telefon: 06131/253-108, Fax: 06131/253-853, E-Mail: stiftungen@bistum-mainz.de, Internet: www.domstiftung-mainz.de 

tob (MBN)

 

Ethische Herausforderung der Digitalisierung

Spitzengespräch der Kirchen mit der Hessischen Landesregierung

Altenstadt. Unter der Leitung des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier haben sich am Mittwochabend, 11. April, Vertreterinnen und Vertreter der Hessischen Landesregierung und die Spitzen der Evangelischen Kirchen und der Katholischen Bistümer in Hessen über das Thema Digitalisierung und beiderseitig bewegende Fragen ausgetauscht. Das turnusmäßige Treffen fand in diesem Jahr in der Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal in Altenstadt statt. „Das Spitzentreffen mit den höchsten Kirchenvertretern unseres Landes ist eine gute Tradition, um einen konstruktiven und kontinuierlichen Dialog über aktuelle kirchliche wie politische Themen zu führen“, sagte Bouffier.

Im Mittelpunkt der Begegnung und Beratungen standen insbesondere die ethischen Herausforderungen und Antworten auf die Digitalisierung. „Die Digitalisierung erfasst und verändert immer mehr Lebensbereiche und die Lebensweise der Menschen lokal und global. Damit einhergehend bilden sich allmählich neue Sitten und Gebräuche heraus. Leider auch negative, wie beispielsweise die Verrohung der Sprache oder Diskriminierung im Schutze des anonymen Internets. Was mit der Digitalisierung und insbesondere mit der digitalen Weltvernetzung seit gut zwanzig Jahren stattfindet, ist eine neue anthropologische und kulturelle globale Revolution, die sich in atemberaubendem Tempo ausbreitet. Auf diese gesellschaftlichen Veränderungen müssen Kirche und Staat gemeinsam Lösungen finden“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, unterstrich: „Um die digitale Entwicklung zu gestalten, wird Bildung noch wichtiger. Es wird wichtig sein, Organisationen und Institutionen zu haben, die verlässlich und glaubwürdig Informationen prüfen, bewerten und einordnen. Schließlich muss die Demokratie selbst in ihren Entscheidungsprozessen mit den neuen digitalen Möglichkeiten weiterentwickelt werden.“

Der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing wies darauf hin, dass im Feld der Künstlichen Intelligenz und des automatisierten Lernens ethische Fragestellungen anstünden, die bislang noch gar nicht hinreichend erforscht seien. So bleibe es die Aufgabe, dass mittels automatisierter Verfahren getroffene Entscheidungen nachvollziehbar und erklärbar sein müssten. „Hier müssen wir steuernd eingreifen und darauf drängen, dass weitere Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz sich mit diesen Fragen befassen“, sagte der Bischof.

Darüber hinaus standen die aktuellen Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik, die Situation des konfessionellen Religionsunterrichts und der Sonn- und Feiertagsschutz auf der Tagesordnung.

An dem Gespräch nahmen für die katholische Seite unter anderen für das Bistum Fulda Bischof Heinz Josef Algermissen, der Erzbischof von Paderborn, Hans-Josef Becker, sowie für das Bistum Limburg Bischof Bätzing und für das Bistum Mainz Bischof Peter Kohlgraf teil. Auf Seiten der evangelischen Kirchen waren unter anderen Bischof Professor Dr. Martin Hein für die Kirche von Kurhessen-Waldeck, für die EKHN Kirchenpräsident Jung sowie Präses Manfred Rekowski für die Evangelische Kirche im Rheinland anwesend.

PM (MBN)

 

Sechs Meter Schriftgut

Findbuch des Pfarrarchivs Nackenheim im Dom- und Diözesanarchiv Mainz präsentiert

Mainz/Nackenheim. Henri Bick aus Nackenheim hat im Rahmen seines Geschichtsstudiums ein besonderes Interesse an der Historie seines Heimatortes entwickelt. Daher hat er ehrenamtlich ein so genanntes Findbuch für das Archiv der katholischen Pfarrei St. Gereon in Nackenheim angefertigt. Bick übergab das Findbuch am Donnerstag, 12. April, in den Räumen des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs an den Leiter des Archivs, Dr. Hermann-Josef Braun. Ein Findbuch ist ein Verzeichnis der Archivalien eines Archivs.

Das Findbuch umfasst 100 Seiten und 636 Nummern. Es enthält ein Vorwort, eine Liste aller in Nackenheim nachweisbaren amtierenden Pfarrer, die Titelaufnahmen der Akten (das eigentliche Verzeichnis des Pfarrarchivs), Amtsbücher und Kirchenrechnungen sowie eine Konkordanz der Nummern und Seitenzahlen des Findbuches. Die Titelaufnahmen sind nach folgenden Stichworten geordnet: Pfarrei im Allgemeinen, Personalia, Bruderschaften-Vereine-Verbände, Gottesdienst und Seelsorge, Pfarrorgane, Schule und religiöse Erziehung, kirchliche Einrichtungen (darunter Bausachen) und Vermögensverwaltung.

Da das Pfarrhaus in Nackenheim zu Beginn der 1980er Jahre renoviert wurde, wurde ein Großteil der älteren schriftlichen Überlieferungen der Pfarrei St. Gereon in das Dom- und Diözesanarchiv Mainz übernommen. Dies sei eigentlich ungewöhnlich, betonte Braun, da die Verantwortung für die Pfarrarchive bei den Pfarreien selbst liege. Auf Initiative von Bick kommt das Archivmaterial nun zurück nach Nackenheim, wo im dortigen Pfarrhaus ein Raum als Archiv eingerichtet wurde. Dort lagern bereits die seinerzeit nicht übernommenen Archivalien sowie das zwischenzeitlich angewachsene Schriftgut.

Vor der Rückgabe wurde das Schriftgut fachgerecht erfasst: Bick führte diese Arbeiten im Dom- und Diözesanarchiv Mainz von Oktober 2016 bis März 2018 durch und wurde dabei von Jutta von Essen, Mitarbeiterin des Dom- und Diözesanarchivs, unterstützt. Für die Erfassung hat Bick die Akten unter anderem in säurefreie Umschläge eingeschlagen und in Stülpdeckelschachteln abgelegt. Für die inhaltliche Erschließung wurden so genannte Sachtitel gebildet.

Das Schriftgut umfasst rund 6,5 laufende Meter und erstreckt sich auf einen Zeitraum von 1634 bis 1978. Der Schwerpunkt liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. In den Akten der Pfarrei Nackenheim spiegele sich das kirchliche und alltägliche Leben auf Pfarrei- und Ortsebene wieder, sagte Braun. Ebenso finden nicht nur die kirchlichen Veränderungen, sondern auch die politischen Entwicklungen der letzten knapp vierhundert Jahre ihren Niederschlag. Insbesondere die ungewöhnliche Dichte der Rechnungsserien erlaube es, Langzeitstudien zur Pfarrei Nackenheim anzugehen, um das Leben der Pfarrei in unterschiedlichen Zeiträumen zu erforschen.

Hinweis: www.sankt-gereon-nackenheim.de

am (MBN)

 

Vorschau

„Suche Friede und jage ihm nach“

In 100 Tagen startet das Bistum Mainz zur Internationalen Ministrantenwallfahrt

Mainz. Am Donnerstag, 19. April, sind es noch 100 Tage: Dann starten 1.600 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Mainz und ihre Begleiter zur Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom. Am Samstag, 28. Juli, fahren die Mädchen und Jungen aus 91 Pfarreien der Diözese mit zwei Sonderzügen von Mainz und Gießen aus in die italienische Hauptstadt, die Rückkehr ist für Samstag, 4. August geplant. Die Leitung der Wallfahrt haben Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mathias Berger und Pastoralreferent Tobias Sattler vom Referat Ministrantinnen und Ministranten im Bischöflichen Jugendamt (BJA) Mainz. Sie steht unter dem Motto „Suche Friede und jage ihm nach“ (Psalm 34).

Auf dem Programm der Wallfahrt stehen unter anderem die Teilnahme an der Sonderaudienz und dem Abendgebet mit Papst Franziskus, Gottesdienste sowie ein touristisches Besichtigungsprogramm. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird den Eröffnungsgottesdienst in der Kirche Santa Maria in Aracoeli mit den Messdienern feiern, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz, den Abschlussgottesdienst in der Kirche San Leone, ehemals Titelkirche des verstorbenen Kardinal Karl Lehmann.

50.000 Minstranten aus Deutschland erwartet

Insgesamt werden aus Deutschland über 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Zur Wallfahrt laden die Länder und Diözesen auf Initiative des Internationalen Ministrantenbundes Coetus Internationalis Ministrantium (CIM) ein. Der CIM erwartet weit mehr als 60.000 Ministranten aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt: Antigua und Barbuda, Belgien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Österreich, Portugal, Rumänien, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Tschechien, der Ukraine, Ungarn und aus den USA.

Im Jahr 1961 fand die erste Romwallfahrt für Ministranten statt, die früher etwa alle fünf und heute alle vier Jahre für Jugendliche ab 13 Jahren durchgeführt wird. 2014 gab es einmalig eine eigene Wallfahrt nur für Messdienerinnen und Messdiener aus Deutschland mit mehr als 50.000 Teilnehmern. Die letzte Internationale Wallfahrt fand 2015 mit Ministrantinnen und Ministranten aus mehr als 22 Ländern statt.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.romwallfahrt-minis.de sowie unter www.bistum-mainz.de/ministranten

am (MBN)

 

„Zündfunken“ (24.-30.6.)

Noch Plätze frei bei der 52. Kindersingwoche des Bistums Mainz in Ilbenstadt

Ilbenstadt. „Zündfunken“ heißt das Musical von Markus Munzer-Dorn, das in der 52. Kindersingwoche des Bistums Mainz vom 24. bis 30. Juni im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt erarbeitet wird. Für die Veranstaltung sind noch Plätze frei. Das Stück handelt vom Erfinder des Automobils, Carl Benz, und seiner Familie, vor allem aber von Erfindergeist, Wagemut und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren mit oder ohne Singkenntnisse sind eingeladen, zusammen zu singen, Kulissen und Requisiten zu basteln, und so die Entstehung des ersten Autos musikalisch-kreativ nachzuerleben.

Lagerfeuer mit Stockbrot, Schwimmbadbesuch, gemeinsame Spiele, spirituelle Impulse bei den Morgen- und Abendrunden und ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst geben der Woche Struktur und runden sie ab. Der Bensheimer Regionalkantor Gregor Knop, der die Woche seit über zehn Jahren leitet, sagt: „Es ist immer wieder überwältigend, mit welcher Motivation und Freude die Kinder sich in die Musicals stürzen. Es werden Rollen gelernt und geübt, und die Kinder ruhen nicht eher, bis alles fertig ist. Stolz wird dann das kreative Gesamtergebnis am Samstag den begeisterten Eltern vorgeführt.“

Hinweis: Es wird um eine Anmeldung bis zum 20. Mai gebeten. Weitere Informationen zu Inhalt und den anfallenden Kosten unter www.kirchenmusik.bistummainz.de

am (MBN)

 

Publikationen

Heckwolf: „Die Bauforschung am Mainzer Dom hat sich gelohnt“

Erster Band der Buchreihe „Neue Forschungen zum Mainzer Dom“ vorgestellt

Mainz. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, hat den ersten Band einer neuen Forschungsreihe zum Mainzer Dom vorgestellt. „Die Bauforschung am Mainzer Dom hat sich gelohnt und lohnt sich auch weiterhin. Bisher liegen interessante Ergebnisse vor. Zu den wichtigen neuen Erkenntnissen gehören die jetzt vorliegenden Befunde über die gotischen Seitenkapellen der Nordseite“, sagte Heckwolf vor Journalisten am Freitag, 13. April, in der Dominformation in Mainz. Heckwolf hat die neue Forschungsreihe zum Mainzer Dom initiiert, deren erster Band nun beim Verlag Schnell und Steiner erschienen ist. Der Domdekan hatte den Band bereits am Dienstag, 10. April, an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf übergeben.

Der Mainzer Dom wird seit dem Jahr 2001 systematisch saniert; derzeit läuft unter anderem die Sanierung des Westturms. Im Jahr 2007 vergab das Mainzer Domkapitel die bauhistorische Untersuchung an das „Freie Institut für Bauforschung und Dokumentation e.V.“ (IBD) in Marburg. Seitdem begleitet das IBD Marburg die Sanierungsarbeiten am Mainzer Dom. Heckwolf wies darauf hin, dass es erstmals seit 100 Jahren am Mainzer Dom wieder aktuelle Bauforschung gebe. Der Dom sei dabei in all seinen Teilen neu untersucht worden und werde es noch. Ein erstes Ergebnis dieser Bauforschung werde nun mit der neuen Publikation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Domdekan sagte, „dass sich die Reihe Zug um Zug mit vielen weiteren Aspekten des Mainzer Doms beschäftigen“ werde.

„Gotik am Mainzer Dom“

Der Titel der Forschungsreihe lautet „Neue Forschungen zum Mainzer Dom“, der erste Band befasst sich mit dem Thema „Gotik am Mainzer Dom. Die Kapellenanbauten der Nordseite“. Er betrachtet die spannungsreichen Beziehungen zwischen Straßburg, Mainz und Köln in einem neuen Licht und leistet einen ersten Beitrag zur Neubewertung der gotischen Teile des Mainzer Domes.

Autoren des Bandes sind zum einen Birgit Kita vom Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz und Jörg Walter von der Mainzer Dombauhütte, die einen Beitrag zum Thema „Der Mainzer Dom in Baugeschichte und Gestalt – Thematische Einführung“ geschrieben haben: Der Text befasst sich mit dem Mainzer Dom in seiner heutigen Gestalt und mit der allgemeinen Baugeschichte des Gotteshauses. Die beiden weiteren Kapitel des Buches stammen von Elmar Altwasser vom IBD Marburg: Er hat sich unter den Überschriften „Die gotischen Seitenkapellen der Nordseite“ und „Kapitelle und Steinmetzzeichen der Nordseite“ unter anderem mit dem Forschungsstand zu den gotischen Teilen des Mainzer Domes und mit der Typologie und Stilistik der Kapitelle auseinandergesetzt. Altwasser wurde bei dem Pressetermin von Ulrich Klein vom IBD vertreten.

Studientag im Erbacher Hof (20.4.)

Am Freitag, 20. April, wird es von 9.30 bis 15.30 Uhr zudem einen Studientag im Erbacher Hof zum Thema „Neue Forschungen zum Mainzer Dom. Erste Ergebnisse und Forschungsprojekte“ geben. Dazu laden die Bistumsakademie gemeinsam mit dem Bischöflichen Domkapitel Mainz und dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz ein. Der Tag richtet sich sowohl an Fachleute als auch an alle am Mainzer Dom Interessierte. Auf der Tagung sollen bereits abgeschlossene Bauforschungsprojekte erläutert und die Buch-Neuerscheinung präsentiert werden.

Am Vormittag sprechen Ulrich Klein zum Thema „Neue Forschungen zur Nordfassade des gotischen Mainzer Doms“ und PD Dr. Ute Engel zum Thema „Die Mainzer Domkapellen. Netzwerke und Kunsttransfer an Mittel- und Oberrhein um 1300“. Zudem hält der Direktor des Dommuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, einen Vortrag unter der Überschrift „Der Mainzer Dom – Desiderate der Forschung“. Für den Nachmittag sind Vorträge zu den Themen „Der zerstörte Westlettner des Mainzer Doms – Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruktion“ mit Diana Ecker, Konservatorin bei der Kirchlichen Denkmalpflege im Bistum Mainz, und „Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte der westlichen Stiftsklausur des Mainzer Doms“ mit Britta Hedtke vorgesehen.

Hinweis: „Gotik am Mainzer Dom. Die Kapellenbauten der Nordseite“: Neue Forschungen am Mainzer Dom, Band 1, im Auftrag des Mainzer Domkapitels hrsg. von Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2018, zahlreiche Schwarz-weiß- und Farbaufnahmen, 160 Seiten, 39,95 Euro, ISBN: 978-3-79543291-1

am (MBN)

 

Konfessioneller Religionsunterricht in gemischten Lerngruppen

Religionspädagogische Neuerscheinung an Bischof Peter Kohlgraf überreicht

Mainz. Ein gerade erschienenes Buch zum konfessionellen Religionsunterricht in gemischten Lerngruppen ist am Dienstag, 17. April, an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf überreicht worden. Autoren des im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienenen Bandes „Machen Unterschiede Unterschiede? Konfessioneller Religionsunterricht in gemischten Lerngruppen“ sind neben Professor Dr. Klaus Kießling auch Dr. Andreas Günter und Dr. Stephan Pruchniewicz vom Dezernat für Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Auch Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, die die Studie in Auftrag gegeben hatte, nahm an der Übergabe im Bischöflichen Ordinariat in Mainz teil.

Bischof Kohlgraf hob hervor, dass das Bistum Mainz am konfessionellen Religionsunterricht festhalten werde. Allerdings sei die Kooperation von katholischem und evangelischen Religionsunterricht „eine wichtige Frage, die uns künftig stark beschäftigen wird“. Er dankte den Autoren für den Modellversuch, durch den deutlich werde, „dass sich konfessionelles Profil nicht nur in Abgrenzung vom anderen, sondern auch in vernünftigen Kooperationsmodellen entwickeln kann“.

Inhaltlich geht es um „die in einigen Bundesländern übliche Praxis, katholischen Religionsunterricht auch in konfessionell gemischten Lerngruppen anzubieten“, die lange „kaum einmal Gegenstand religionspädagogischer Forschung war“, wie Professor Kießling betont. Und weiter: „Was ist angesichts der heterogenen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler in diesem Unterricht möglich – an pluralitätssensibler religiöser Bildung? Was ist vielleicht gerade erst unter diesen Bedingungen möglich? Auf die Klärung dieser Fragen zielte eine empirische Studie, die das Seminar für Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main im Auftrag des Bistums Mainz im Primarbereich durchführte.“ Mit den am 22. November 2016 veröffentlichten Empfehlungen der deutschen Bischöfe zur Kooperation des katholischen mit dem evangelischen Religionsunterricht war das Thema in besonderer Wiese aktuell geworden.

Weiter hebt Kießling hervor: „Dieser Band präsentiert die zentralen Ergebnisse der Forschung und ordnet sie in ihren schulischen und religionspädagogischen Zusammenhang ein. Die Autoren zeichnen zunächst die Entwicklungen nach, die diese Studie haben erforderlich werden lassen, indem sie Ansichten zu einer wechselvollen Geschichte des Religionsunterrichts formulieren. Ihnen folgen empirische Einsichten, zunächst jene, die sich hierzu aus der einschlägigen Forschung im deutschsprachigen Raum haben gewinnen lassen, und im Anschluss daran jene, die diese neue Studie gewährt. Abschließend werden Aussichten für einen zukunftsfähigen konfessionellen Religionsunterricht konturiert, die sich aus dem zuvor Dokumentierten ableiten lassen.“

Die Studie richtet sich an Religionspädagoginnen und Religionspädagogen, an Verantwortliche für Schulen in Landeskirchen und Diözesen, an Religionslehrerinnen und Religionslehrer sowie an alle am Religionsunterricht Interessierten. Professor Kießling ist Direktor des Seminars für Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik sowie des Instituts für Pastoralpsychologie und Spiritualität an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main; Dr. Günter ist Schulamtsdirektor im Kirchendienst und Abteilungsleiter für Religionsunterricht im Bischöflichen Ordinariat Mainz; Dr. Pruchniewicz ist Schulamtsdirektor im Kirchendienst und Referent für Religionsunterricht im Bischöflichen Ordinariat Mainz.

Hinweis:

Klaus Kießling/Andreas Günther/Stephan Pruchniewicz, Machen Unterschiede Unterschiede? Konfessioneller Religionsunterricht in gemischten Lerngruppen. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen 2018. 147 Seiten mit 23 Abbildungen, 19,99 Euro. ISBN 978-3-647-62015-2.

Leseprobe unter: http://www.v-r.de/de/machen_unterschiede_unterschiede_konfessioneller_religionsunterricht_in_gemischten_lerngruppen/t-0/1098390/ 

tob (MBN)

Stiftertag Dom (c) Bistum Mainz / Blum
Stiftertag Dom (c) Bistum Mainz / Blum
Neuerscheinung Religionsunterricht (c) Bistum Mainz / Blum
Mainzer Dom nördliche Ansicht (c) Domkapitel Mainz / Marcel Schawe
Buchübergabe Neue Forschungen am Mainzer Dom (c) Bistum Mainz / Matschak
Findbuch Nackenheim (c) Bistum Mainz / Matschak
Spitzengespräch Hessen (c) Hessische Staatskanzlei / Sabrina Feige