Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 23

vom 13. Juni 2018

Festgottesdienst 1000 Jahre Wormser Dom (c) Bistum Mainz / Matschak
Festgottesdienst 1000 Jahre Wormser Dom
Datum:
Mi. 13. Juni 2018
Von:
(MBN)
Festgottesdienst 1000 Jahre Wormser Dom (c) Bistum Mainz / Matschak
Festgottesdienst 1000 Jahre Wormser Dom

Personalien

  • Silbernes Priesterjubiläum von Bischof Kohlgraf (18.6.)

Vorschau

  • Priesterweihe im Mainzer Dom (16.6.)
  • Sommerreihe der Sonntagsgedanken in HR 1 (ab 17.6.)
  • Vierter Diözesankirchenmusiktag (15.9.)

Berichte

  • Sendungsgottesdienst für Edith Sans-Jakob
  • Abschluss der Festwoche „1.000 Jahre Wormser Dom“        
  • Festakt mit Joachim Gauck in Worms

 

Personalien

Silbernes Priesterjubiläum von Bischof Kohlgraf (18.6.)

Gottesdienst im Mainzer Dom (17.6.) / Bitte um Spende für die neue Domorgel

Mainz. Vor 25 Jahren, am 18. Juni 1993, hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf im Kölner Dom die Priesterweihe empfangen. Bischof Kohlgraf feiert sein Silbernes Priesterjubiläum am Sonntag, 17. Juni, um 15.00 Uhr mit einem Pontifikalamt im Mainzer Dom. Statt persönlicher Geschenke bittet der Bischof um eine Spende zu Gunsten der neuen Orgel im Mainzer Dom (www.domorgel-mainz.de).

Peter Kohlgraf wurde am 21. März 1967 in Köln geboren. Nach dem Abitur am Städtischen Dreikönigsgymnasium in Köln begann er 1986 sein Theologiestudium an der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität in Bonn. Nach einem Freisemester in Salzburg und dem Diplomabschluss im Jahr 1991 folgte die Pastorale Ausbildung im Erzbischöflichen Priesterseminar in Köln. Kohlgraf wurde am 18. Juni 1993 im Kölner Dom zum Priester geweiht. Anschließend war er bis 1996 als Kaplan an Herz Jesu und St. Martin in Euskirchen tätig.

Darauf folgte die Freistellung zur Promotion an der Bonner Universität im Fachbereich Alte Kirchengeschichte/Patrologie bei Professor Dr. Ernst Dassmann, die er im Jahr 2000 abschloss. In dieser Zeit war Kohlgraf im Seelsorgebereich Bad Honnef tätig. Bereits im Jahr 1999 übernahm er für vier Jahre die Aufgabe als Schulseelsorger und Religionslehrer am Erzbischöflichen Kardinal Frings-Gymnasium in Bonn-Beuel. Während dieser Zeit war er auch Stadtgruppenkaplan der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ). Als so genannter Repetent (stellvertretender Direktor) wechselte er im Jahr 2003 an das Erzbischöfliche Theologenkonvikt Collegium Albertinum in Bonn. Auch in dieser Zeit war Kohlgraf in der Seelsorge tätig und zwar in der Schulseelsorge am Städtischen Beethoven-Gymnasium in Bonn sowie im Kinderheim „Hermann Josef-Haus“ in Bad Godesberg. Die Ernennung zum Schulseelsorger und Religionslehrer am Erzbischöflichen Gymnasium und der Höheren Handelsschule „Marienberg“ in Neuss folgte im Jahr 2009.

Im Oktober 2010 legte er seine Habilitation bei Professor Dr. Udo Schmälzle in Münster vor. Zum Wintersemester erfolgte 2012/2013 die Berufung auf die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte lagen bei „Fragen pastoraltheologischer Hermeneutik“, „Diakonie als Grunddienst der Kirche“, „Vergeben und Versöhnen“ und dem Thema „Schulpastoral“. Während dieser Zeit war Kohlgraf als Pfarrvikar in der Seelsorge in der Pfarrgruppe Wörrstadt im Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim engagiert.

Am 18. April 2017 wurde er nach der Wahl durch das Mainzer Domkapitel von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Mainz ernannt. Sein Vorgänger im Amt, Kardinal Karl Lehmann, weihte Kohlgraf am 27. August 2017 zum Bischof. In der Deutschen Bischofskonferenz gehört Kohlgraf den Kommissionen für Erziehung und Schule sowie für Ehe und Familie an.

am (MBN)

 

Vorschau

Priesterweihe im Mainzer Dom (16.6.)

Bischof Peter Kohlgraf weiht Diakon Simon Krost zum Priester

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf weiht am Samstag, 16. Juni, durch Handauflegung und Gebet im Mainzer Dom Diakon Simon Krost zum Priester. Krost stammt aus der Pfarrei St. Martinus, Offstein, die zur Pfarrgruppe Eisbachtal gehört. Der Gottesdienst steht unter der Überschrift „Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun.“ (1 Thess 5,24); er beginnt um 9.30 Uhr im Hohen Dom zu Mainz. Ab 14.30 Uhr spendet der Neupriester den Primizsegen in der Seminarkirche in der Augustinerstraße. Seinen Primizgottesdienst feiert Krost am Sonntag, 17. Juni, in der Kirche Heilig Kreuz in Worms-Horchheim; die Primizpredigt hält der Erfurter Bischof Dr. Ulrich Neymeyr, der aus Worms-Horchheim stammt. Auch der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der Generalvikar des Bistums Mainz ist, nimmt an dem Gottesdienst teil.

Simon Krost wurde am 21. Dezember 1987 in Worms geboren und wuchs in Offstein auf. Nach dem Abitur und dem Zivildienst studierte er von 2009 bis 2015 Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und an der Universität Wien. Seit 2016 gehört er dem Pastoralkurs im Bistum Mainz an und war nach seiner Diakonweihe 2017 in der Pfarrei St. Peter in Heppenheim tätig. Dort wird auch seine erste Kaplansstelle sein.

Stichwort: Priester / Priesterweihe

Aufgabe eines Priesters ist es, das Evangelium zu verkünden (Lehramt), die Sakramente zu spenden (Priesteramt) und die Gläubigen zu leiten (Hirtenamt). Durch seine Weihe handelt er bei seinem Dienst nicht aufgrund eigener oder verliehener Autorität, sondern in der Person Christi und im Namen der Kirche. Dieses besondere Priestertum ist vom allgemeinen Priestertum aller getauften Gläubigen zu unterscheiden, das vom Zweiten Vatikanischen Konzil neu betont worden ist.

Die Priesterweihe erfolgt im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes durch den Bischof. Dabei wird der Heilige Geist auf den Kandidaten herabgerufen (Epiklese), was zeichenhaft in der Handauflegung durch den Bischof und die anwesenden Priester sowie das Weihegebet deutlich wird. Das Sakrament der Weihe ist in der katholischen Kirche in drei Stufen gegliedert: die Diakonenweihe, die Priesterweihe und die Bischofsweihe. Die erste Heilige Messe eines neu geweihten Priesters wird Primiz genannt. Sie wird in der Regel in dessen Heimatgemeinde gefeiert.

Nach dem katholischen Kirchenrecht kann nur ein getaufter Mann zum Priester geweiht werden. Er muss unverheiratet sein und das 25. Lebensjahr vollendet haben. Das Versprechen der Ehelosigkeit (Zölibat) legt der Kandidat bereits bei seiner Diakonenweihe ab, in der Regel ein Jahr vor der Priesterweihe. Die Ausbildung der Priesteramtskandidaten erfolgt in einem Priesterseminar, in dem die Seminaristen während ihres Theologiestudiums wohnen. Nach dem Studium schließt sich eine praktische Seelsorgsausbildung an.

Umgangssprachlich werden die Bezeichnungen „Priester“ und „Pfarrer“ oft gleichbedeutend gebraucht. Ein Priester trägt den Titel „Pfarrer“ allerdings nur, wenn er von seinem Bischof mit der Leitung einer Pfarrgemeinde beauftragt worden ist. Darüber hinaus sind Priester auch in der Seelsorge für bestimmte Personengruppen (Kategorialseelsorge) oder in der Verwaltung tätig. Neu geweihte Priester werden in der Regel in der Pfarrseelsorge als Kapläne zur Unterstützung und Vertretung eines Ortspfarrers eingesetzt.

Im Beschluss „Die pastoralen Dienste in der Gemeinde“ der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (1975) heißt es über das Priesteramt: „Die Sendung des Priesters lässt sich nicht mit Hilfe von einigen nur ihm vorbehaltenen Funktionen umschreiben. Vielmehr übt der Priester den der ganzen Kirche aufgegebenen Dienst im Auftrag Jesu Christi amtlich und öffentlich aus. Durch Verkündigung, Spendung der Sakramente, Bruderdienst, Auferbauung und Leitung der Gemeinde und nicht zuletzt durch sein persönliches Zeugnis soll der Priester die anderen zu ihrem eigenen Dienst bereit und fähig machen.“ (Kapitel 5.1.1.)

am (MBN)

 

Mit Popsongs auf Sinnsuche (ab 17.6.)

Sommerreihe 2018 der „Sonntagsgedanken“ in HR 1

Frankfurt. Am Sonntag, 17. Juni, startet die traditionelle Sommerreihe der Verkündigungssendung „Sonntagsgedanken“ im Radiosender HR 1. Bereits zum zehnten Mal begeben sich acht katholische und evangelische Autorinnen und Autoren „mit Popsongs auf Sinnsuche“. Die Reihe steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Heldengeschichten“. Die Songinterpretationen aus christlicher Sicht waren in den vergangenen Jahren auf große Resonanz bei den Zuhörerinnen und Zuhörern von HR 1 gestoßen. In diesem Jahr findet die Sommerreihe der „Sonntagsgedanken“ vom 17. Juni bis 5. August statt.

Den Auftakt macht am kommenden Sonntag, 17. Juni, um 7.45 Uhr Pfarrer Johannes Meier von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Kassel, zu dem Lied „Something just like this“ von The Chainsmokers und Coldplay. Die Termine und Themen der weiteren Sendungen (jeweils von 7.45 bis 7.55 Uhr) lauten:

  • 24. Juni - Pastoralreferentin Anke Jarzina, Eltville (Bistum Limburg): Reinhard Mey „Du bist ein Riese, Max“
  • Juli - Pastoralreferentin Stephanie Rieth, Mainz-Kastel (Bistum Mainz): Chad Kroeger „Hero“
  • 8. Juli - Pfarrerin Pia Baumann, Frankfurt (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau): Wise Guys „Die wahren Helden“
  • 15. Juli - Diplomtheologe Sebastian Pilz, Fulda (Bistum Fulda): France Gall „Ella, elle l’a“
  • 22. Juli - Pastoralreferent Stefan Herok, Limburg (Bistum Limburg): Tina Turner „We don't need another hero“
  • 29. Juli - Pastor Thomas Zels, Marburg (Evangelische Freikirchen): Silbermond „Die Mutigen“
  • 5. August - Pfarrer Hermann Trusheim, Hanau (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck): Family of the Year „Hero“

Hinweis: Weitere Informationen zu den Beiträgen und den Autorinnen und Autoren im Internet unter www.kirche-hr.de sowie unter www.rundfunk-evangelisch.de

am (MBN)

 

„1.000 Töne weiter“ (15.9.)

Der vierte Diözesankirchenmusiktag des Bistums Mainz findet in Worms statt

Worms. Unter dem Motto „1.000 Töne weiter“ steht der vierte Diözesankirchenmusiktag des Bistums Mainz, der am Samstag, 15. September, in Worms stattfindet. „Das Motto erinnert uns einerseits daran, das seit dem Bau des Wormser Doms Menschen darin musiziert haben und musizieren, vom Gregorianischen Choral des Mittelalters bis hin zur Musik unserer Tage. Es weist aber auch darauf hin, wie sehr Kirche und Musik schon immer aufs engste miteinander verwoben waren und es bis heute sind“, schreibt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in seinem Geleitwort im Programmheft des Kirchenmusiktages. Der Diözesankirchenmusiktag findet anlässlich des 1.000-jährigen Jubiläums des Wormser Domes in Worms statt.

Der Tag richtet sich sowohl an diejenigen, die im Bistum Mainz kirchenmusikalisch aktiv sind, als auch an diejenigen, die mit der Kirchenmusik in den Pfarreien mittelbar zu tun haben: Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten, Küster und an Mitglieder von Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräten sowie alle Interessierten. Neben Workshops zu verschiedenen kirchenmusikalischen Themen „stehen aber die Begegnung, der Gedankenaustausch und vor allem das gemeinsame (Gottesdienst-)Feiern, das diesem Tag sein Gepräge geben soll, im Vordergrund“, betont der Diözesankirchenmusikdirektor des Bistums Mainz, Thomas Drescher.

Der Tag beginnt um 10.00 Uhr mit einem Morgenlob im Wormser Dom. Danach stehen verschiedene Workshops auf dem Programm, die am Nachmittag wiederholt werden. Ergänzt wird das Programm durch das Ökumenische Stadtgeläute am Mittag und Kleine Geistliche Konzerte am Nachmittag sowie eine Podiumsdiskussion mit Bischof Kohlgraf zum Thema „Kirchenmusik als Element der Seelsorge“. Der Tag schließt um 18.00 Uhr mit einem Gottesdienst mit dem Mainzer Bischof im Wormser Dom.

Hinweis: Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung im Internet unter www.kirchenmusik.bistummainz.de. Anmeldeschluss ist der 15. August.

am (MBN)

 

Berichte

Kohlgraf: Beginnen, im Kleinen zu leuchten

Sendungsgottesdienst für eine neue Gemeindereferentin in der Mainzer Augustinerkirche

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Samstag, 9. Juni, eine neue Gemeindereferentin für das Bistum Mainz zu ihrem Dienst beauftragt. In seiner Predigt beim Sendungsgottesdienst für Edith Sans-Jakob (54) aus Nackenheim in der Mainzer Augustinerkirche sagte Kohlgraf: „Gott spricht, er ruft Menschen. Dieser Gott ist ein ‚Du’, so wie er den Menschen beim Namen ruft, jeden Menschen ganz persönlich, auf je eigene Art in eine ganz persönliche Partnerschaft. Das ist an diesem Tag der Sendung durch die Kirche in einen kirchlichen Beruf die wichtigste Voraussetzung: Sie, liebe Frau Sans-Jakob, sind einem Ruf gefolgt.“ Es sei wichtig, dass es immer Menschen gebe, „die sich in einen besonderen Dienst in der Kirche nehmen lassen“. Als Zeichen ihrer Sendung erhielt Sans-Jakob aus den Händen von Bischof Kohlgraf eine Heilige Schrift. Die vergangenen zwei Jahre war Sans-Jakob als Gemeindeassistentin in der Pfarrgruppe Ingelheim tätig. Künftig wird sie als Gemeindereferentin in der Pfarrgruppe Budenheim/Mombach arbeiten.

„Als Berufene sind wir nicht im eigenen Namen unterwegs, sondern wir stehen für einen Gott des Lebens, einen lebendigen und liebenden Gott, der uns ergreifen und bewegen will“, betonte Kohlgraf. „Wenn wir im Hochgebet der Messe dafür danken, dass er uns ‚berufen hat, vor ihm zu stehen und ihm zu dienen’, sind nicht nur die Priester gemeint, sondern jeder und jede im Volk Gottes, die sich bewusst machen, dass es etwas Großes ist, von Gott gesehen und gerufen zu sein.“

Bischof Kohlgraf ging auch auf Psalm 119 ein, aus dem sich Sans-Jakob ihren Sendungsspruch ausgewählt hat („Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade.“): „Der Psalm weiß, dass das Leben und auch der Glaube ein Weg ist, mit Höhen und Tiefen, mit schönen Etappen und Durststrecken. Das Wort gibt Kraft und ist Ermutigung zu neuen Aufbrüchen. Es gibt Orientierung, wenn Entscheidungen anstehen. Es wird zunehmend wichtiger, dass Menschen heute jemandem begegnen, der orientiert ist, der weiß, wovon er spricht. Diese Orientierung benennt der Psalm als Licht, als Leuchte.“ Es sei kein Zufall, dass sich Jesus selbst einmal als Licht der Welt bezeichnet habe, sagte Kohlgraf: „In Jesus können wir dieses Licht in einer konkreten Person sehen. In ihm erleben wir, dass die christliche Wahrheit eine Botschaft der Barmherzigkeit und der Menschenfreundlichkeit sein muss. Christentum ist keine Ansammlung von Geboten und Verboten, sondern das Evangelium von der Menschenfreundlichkeit Gottes. Gott bleibt nicht im Verborgenen, sondern nimmt ein konkretes Gesicht an.“

Und weiter: „An Jesus sollen wir Maß nehmen, wenn wir danach fragen, wie wir einander begegnen sollen. So wie er Licht ist, traut er uns zu, Licht zu sein: Ihr seid das Licht der Welt. Dieser Anspruch muss uns nicht Angst machen. Bereits ein wenig Licht verwandelt einen dunklen Raum. Wir müssen nur beginnen, im Kleinen zu leuchten, dann wird sich viel verändern. Dieser Jesus Christus sendet Sie, liebe Frau Sans-Jakob, heute aus. Bevor er etwas fordert, schenkt er sein Licht, seine Gegenwart. Und dann müssen Sie nicht aus sich selbst leuchten, sondern Sie geben weiter, was Ihnen geschenkt ist. Menschen, die Ihnen begegnen, dürfen dann etwas von diesem Licht sehen und spüren. Darin besteht die eigentliche Sendung heute: Orientierung geben, indem wir Christus anbieten und ihn gegenwärtig setzen. Christus traut Ihnen dies heute zu.“

An dem Gottesdienst nahmen auch der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz, und Domkapitular Klaus Forster, Personaldezernent des Bistums Mainz, teil. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von „Rückenwind“, der Musik- und Gesangsgruppe der Gemeindereferentinnen und -referenten im Bistum Mainz, sowie von Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Orgel. Im Anschluss an den Sendungsgottesdienst fand ein Empfang in der Aula des Mainzer Priesterseminars statt.

Stichwort: Gemeindereferentin/Gemeindereferent

Gemeindereferent ist ein hauptberuflicher pastoraler Dienst in der Kirche, der Frauen und Männern offen steht. In der Regel arbeiten Gemeindereferentinnen oder -referenten in Pfarreien und betreuen eigene Arbeitsgebiete, zum Beispiel Kinder- und Jugendgruppen, Gebetskreise, Kommunion- oder Firmunterricht, Religionsunterricht oder Erwachsenenbildung.

Das Studium im Fachbereich „Praktische Theologie“ an der Katholischen Hochschule (KH) Mainz dauert in der Regel sechs Semester und bildet den ersten Abschnitt in der Ausbildung für den pastoralen Beruf. Die Studentinnen und Studenten, die an der Katholischen Hochschule in Mainz mit dem Studium begonnen haben, wohnen in den ersten beiden Semestern im Kolleg des Dr. Maria Reinartz-Hauses in Mainz. An das Studium schließen sich zwei Jahre als Gemeindeassistentin oder -assistent in Pfarrei und Schule an.

Im Rahmenstatut der Deutschen Bischofskonferenz für Gemeindereferentinnen und -referenten heißt es: „Gemeinsam mit Priestern und anderen hauptamtlichen Mitarbeitern arbeiten Gemeindereferenten mit beim Aufbau und bei der Bildung lebendiger Gemeinden. Schwerpunkt ihres Dienstes ist die allgemeine Unterstützung des kirchlichen Amtes. Durch die Teilnahme an den drei Grunddiensten der Liturgie, der Verkündigung und der Diakonie tragen sie zur Wirksamkeit des Dienstes der Kirche in den verschiedenen Lebensbereichen bei.“

Den Beruf der Gemeindereferentinnen und -referenten gibt es seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland, zunächst als kirchlicher Beruf mit der Bezeichnung Seelsorgehelfer. Der Beruf wurde hauptsächlich von Frauen, oftmals Ordensschwestern ausgeübt. Seit der Würzburger Synode (1974) lautet die Berufsbezeichnung Gemeindereferentin bzw. -referent. Im Bistum Mainz gibt es derzeit rund 240 Gemeindereferentinnen und -referenten.

Hinweis: http://gemeindereferenten.bistummainz.de

tob (MBN)

 

Kohlgraf: Kirche ist Orientierung und Freiheit

1.000 Jahre Wormser Dom: Festwoche endet mit Pontifikalamt mit Bischof Kohlgraf

Worms. Mit einem Festgottesdienst im Wormser Dom ist die Festwoche anlässlich der Tausendjahrfeier des Gotteshauses zu Ende gegangen. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sagte am Sonntag, 10. Juni, in seiner Predigt, dass es Auftrag der Kirche bleibe, „den Menschen immer wieder den Blick auf Gott hin zu öffnen“. „Gott möchte ein wirklicher Beziehungspartner sein, der den Menschen Liebe und Zuwendung schenkt. Die Bindung an Gott soll Orientierung schenken, indem sie Maßstäbe setzt, die jeder Mensch braucht. Bindung an Gott schenkt Freiheit. Wir brauchen heute Menschen, die davon zeugen, dass der Glaube an Gott ein Leben in Beziehung und Freiheit ermöglicht“, betonte er.

Weiter sagte der Bischof: „Ich frage mich, ob dies die Menschen heute mit unserer Kirche verbinden: Orientierung und Freiheit. Ich glaube, dass wir mit unserer Botschaft Orientierung geben können, aber viele Menschen suchen die Antworten nicht mehr bei uns. Das hat sicher viele Ursachen, aber ein Grund mag auch darin liegen, dass kirchliche Antworten als etwas empfunden werden, die weit weg sind von den Themen und Fragen der Zeit.“ Es sei eine „der großen Herausforderungen unserer Zeit, dass wir einen Glauben anbieten, der Orientierung schenkt, der aber gleichzeitig Leben in Freiheit ermöglicht“. Die Kirche müsse „gut achtgeben, dass wir ein Raum sind und bleiben, in dem das geknickte Rohr nicht gebrochen und der glimmende Docht nicht ausgelöscht wird durch liebloses Urteil und Verurteilung“, hob Kohlgraf hervor.

An dem Gottesdienst nahmen auch Vertreter der Nachbarbistümer, in denen das einstige Bistum Worms aufgegangen ist, teil – darunter der Speyrer Weihbischof Otto Georgens und Domdekan Andreas Möhrle aus dem Erzbistum Freiburg. Gekommen waren unter anderen auch die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, sowie der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel. Der Propst am Wormser Dom, Tobias Schäfer, hatte zu Beginn die Gäste im Dom begrüßt. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst durch die Wormser Dombläser, den Wormser Domchor und das collegium vocale unter der Leitung von Domkantor Dan Zerfaß; an der Orgel des Wormser Domes spielte die Mainzer Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor. In dem Festgottesdienst wurde die von Dan Zerfaß komponierte „Messe zu Ehren des heiligen Rupert von Worms“ aufgeführt.

Würdigung von Ministerpräsidentin Dreyer

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte den Wormser Dom als Kulturdenkmal und weltoffenen Ort der Begegnung. „Dem Wormser Dom wünsche ich, dass er ein weltoffener Ort der Begegnung bleibt und noch vielen Generationen einen sicheren Raum bieten kann, in dem Menschen unabhängig von ihrer Herkunft Ruhe, Kraft und Besinnung finden können. Allen Besuchern und Besucherinnen wünsche ich ein unvergessliches Jubiläumsjahr“, wird die Ministerpräsidentin laut einer Pressemitteilung von Freitag, 8. Juni, die anlässlich der Feierlichkeiten zum 1.000-jährigen Bestehen des Domes veröffentlicht wurde, zitiert. Dreyer ist neben Bischof Kohlgraf Schirmherrin des Wormser Domjubiläums. Weiter sagte sie: „1.000 Jahre Dom zu Worms sind weit mehr als ein Jahrtausend wechselvolle Bau- und Kirchengeschichte. Der Dom ist ohne Zweifel ein Kulturdenkmal ersten Ranges für das Land Rheinland-Pfalz und ein Schauplatz der Geschichte. In ihm haben 40 Generationen von Menschen gebetet und Gottesdienste gefeiert, getrauert und Trost gefunden. Erst die Menschen, die den Dom besuchen, machen dieses großartige Denkmal zu einem lebendigen Ort und geben ihm eine Zukunft.“ Gemeinsam mit den Domen von Speyer und Mainz bilde der Dom St. Peter in Worms eine einzigartige Trias. Bis heute präge seine großartige Silhouette das Stadtbild und sei zudem eindrucksvolle Kulisse für die jährlichen Nibelungenfestspiele.

Festwoche zum Domjubiläum

Mit einer Festwoche hatte die Wormser Domgemeinde zusammen mit dem Bistum Mainz der Weihe des Wormser Domes am 9. Juni 1018 durch Bischof Burchard gedacht. Im Rahmen der Festwoche wurde am Donnerstag, 7. Juni, auch eine 90 Cent-Briefmarke mit dem Wormser Dom vorgestellt: Zu diesem Anlass hatten der Briefmarkensammlerverein Worms e.V. und die Deutsche Post auf dem Domplatz am 7. und am 8. Juni eine mobile Poststation eingerichtet, an der unter anderem die Briefmarke zusammen mit einem besonderen Ersttagsbrief erworben werden konnte. Zudem gab es eine spezielle Karte zusammen mit dem Ersttagsstempel in limitierter Auflage. Zuletzt war im Jahr 1995 ein Motiv aus der Stadt Worms auf einer Briefmarke zu sehen gewesen.

Im Rahmen der Festwoche fanden außerdem ein Kindertag, ein Tag der Senioren sowie ein Familienfest auf dem Wormser Domplatz statt. Auch hatte der Wormser Dombauverein zur 15. Wormser Domtafel eingeladen. Das collegium vocale am Wormser Dom führte gemeinsam mit der Churpfälzischen Hofkapelle eine barocke Marienvesper auf. Am Samstagabend, 9. Juni, hatte der frühere deutsche Bundespräsident Joachim Gauck im Wormser Dom eine Festrede anlässlich des Domjubiläums gehalten. Zum Abschluss der Festwoche findet am Sonntagabend, 10. Juni, um 18.00 Uhr ein Glockenkonzert mit dem neuen Domgeläute statt.

am (MBN)

 

Gauck: „Wie ein Fels in der Brandung“

Festakt zum Jubiläum „1.000 Jahre Wormser Dom“

Worms. „Der Wormser Dom wirkt auf mich wie ein Fels in der Brandung.“ Das betonte der frühere Bundespräsident Joachim Gauck am Samstagabend, 9. Juni, in seiner Rede beim Festakt zum Jubiläum des Wormser Domes. Das Motto „Aufgeschlossen“ zum Domjubiläum „verstehen die am besten, die es auf ihr Herz beziehen“, sagte Gauck bei der Feierstunde im Dom, die am Weihetag des Domes vor 1.000 Jahren stattfand. Zusammen mit dem Pontifikalamt am Sonntag, 10. Juni, mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bildet sie den Höhepunkt des Jubiläums „1.000 Jahre Wormser Dom“.

Der Dom solle „ein offener und weiter Raum des Lebens sein, in dem die Sehnsüchte und Fragen der Menschen gedeihen und blühen können“, sagte der frühere Bundespräsident. Er erinnerte daran, dass die Kirchen in der DDR „Orte waren, in denen eine Gegenkultur zur Staatsideologie gelebt wurde. Kirchen waren lebendige Gemeinden, die sich für das Gemeinwesen verantwortlich fühlten.“ Gauck mahnte auch zu einem „Bekenntnis zu Europa“. Wörtlich sagte er: „Wir brauchen eine Bereitschaft, wieder etwas zu riskieren für dieses Europa.“ Als Zusammenschluss sei Europa „zukunftssichernd, ausgleichend und friedensstiftend“.

Kohlgraf: Der Dom ist das Herz einer lebendigen Gemeinde

„Ohne Zweifel hat Bischof Burchard mit seinem Dom etwas geschaffen, das auch für uns heute von Bedeutung ist“, betonte Bischof Kohlgraf in seinem Grußwort. „Seit 1.000 Jahren ist er das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Worms. Und bei allem, was sich in und um den Dom in 1.000 Jahren zugetragen hat - der Dom ist dabei immer das geblieben, wofür er in erster Linie gebaut wurde: Ein sichtbarer Ausdruck der Verehrung Gottes, ein Ort des Gebetes und des Gottesdienstes. Das ist der Dom auch heute, nach 1.000 Jahren: Er ist das Herz einer lebendigen Gemeinde, die sich hier zum Gottesdienst versammelt, ein Ort, den Menschen aufsuchen, um innezuhalten, um zu beten. Und ich glaube, auch Menschen, die den Dom wegen seiner kulturhistorischen Bedeutung und seiner Schönheit besuchen, ahnen, dass er einst für einen Höheren erbaut wurde.“

Wörtlich sagte Kohlgraf: „Den Dom und seine Geschichte heute zu erschließen, darum geht es natürlich in diesem Jubiläumsjahr. Aber der Dom ist kein Museum. Die Begegnung mit der Vergangenheit ist auch die Begegnung mit den Menschen, die vor uns geglaubt haben, und die in diesem Bauwerk die Spuren ihrer Gottsuche und ihres Glaubens hinterlassen haben. Die Erinnerung an den Dombau vor 1.000 Jahren ist zudem eine Einladung darüber nachzudenken, welche Kirche wir heute ‚bauen’ wollen - wie wir heute Kirche sein wollen. Das Motto ‚Aufgeschlossen’ ist dafür ein gutes Wort: Aufgeschlossen für die Botschaft des Evangeliums und aufgeschlossen für die Menschen heute, für alle Menschen, vor allem für die Ausgeschlossenen, um ihnen die Gegenwart Gottes heute aufzuschließen; um sie aufgeschlossen zu machen für Gott und aufgeschlossen füreinander. Was das bedeutet, das wird uns über dieses Jubiläumsjahr hinaus beschäftigen.“

Kohlgraf dankte der Domgemeinde, dem Dekanat Worms und der Stadt Worms für ihr großes Engagement beim Jubiläum: „Die Aktivitäten zeigen, wie lebendig und bunt unsere Kirche ist.“ Der Bischof würdigte außerdem, dass das Jubiläum in ökumenischer Verbundenheit begangen wurde und erinnerte daran, dass die „Geschichte von Dom und Stadt Worms auch mit der Erinnerung an die bedeutende jüdische Gemeinde hier verbunden sein muss“.

„Im kulturellen Erbe des Landes Rheinland-Pfalz nimmt der Wormser Dom einen herausragenden Platz ein“, sagte der rheinland-pfälzische Staatsminister Professor Konrad Wolf. Er sei weit mehr als „ein Zeugnis europäischer Architekturgeschichte“, sondern sei auch „Dreh- und Angelpunkt der Reichs- und Kirchengeschichte gewesen“, sagte Wolf. „Der Dom ist als steinernes Monument das Wahrzeichen dieser Stadt“, betonte der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel. Er wies darauf hin, dass die Stadt Worms es keinem anderen Bauvorhaben gestatte, höher zu bauen als der Wormser Dom. Mit Propst Tobias Schäfer habe die Dompfarrei einen Propst, „der mitten in der Gemeinde steht“, sagte Kissel. Und weiter: „Lieber Tobias Schäfer, sie sind ein Glücksfall für diese Gemeinde.“

Die Begrüßung im vollbesetzten Wormser Dom hatte Propst Tobias Schäfer übernommen. Er ging darin auf die Geschichte des Bauwerkes ein und hob hervor, „dass der Dom unbestritten die Krone der Stadt ist, die er mit seinen Türmen überragt“. Am Ende des Festaktes trug sich Joachim Gauck gemeinsam mit Bischof Kohlgraf, Staatsminister Wolf und Propst Schäfer in das Goldene Buch der Stadt Worms ein. Musikalisch gestaltet wurde der Festakt von den Wormser Dombläsern unter der Leitung von Volker Günther und von Domkantor Dan Zerfaß an der Schwalbennestorgel des Domes.

tob (MBN)

Festgottesdienst 1000 Jahre Wormser Dom (c) Bistum Mainz / Matschak
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Festakt 1000 Jahre Wormser Dom (c) Bistum Mainz / Blum
Festakt 1000 Jahre Wormser Dom (c) Bistum Mainz / Blum
Festakt 1000 Jahre Wormser Dom (c) Bistum Mainz / Blum
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Sendung GR (c) Bistum Mainz / Blum
Sendung GR (c) Bistum Mainz / Blum
Sendungsfeier GR (c) Bistum Mainz / Blum