Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 24

vom 20. Juni 2018

Silbernes Priesterjubiläum Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Matschak
Silbernes Priesterjubiläum Kohlgraf
Datum:
Mi. 20. Juni 2018
Von:
(MBN)
Silbernes Priesterjubiläum Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Matschak
Silbernes Priesterjubiläum Kohlgraf

Personalien

  • Bischof Kohlgraf feierte sein Silbernes Priesterjubiläum
  • Simon Krost zum Priester geweiht

Berichte

  • Weitere Sanierung im Mainzer Dommuseum
  • Podiumsdiskussion „Fremdsein - Fremdbleiben?“
  • Zeugnisse für 24 Studierende beim Dies academicus
  • Pax Christi Rhein-Main gegründet

Vorschau

  • Thementag zu C.G. Jung in Frankfurt (23.6.)

 

Personalien

Heckwolf: Wir sind dankbar, dass Du Dich hast rufen lassen

Bischof Peter Kohlgraf feierte sein Silbernes Priesterjubiläum im Mainzer Dom

Mainz. Mit einem feierlichen Pontifikalamt im Mainzer Dom am Sonntag, 17. Juni, hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sein Silbernes Priesterjubiläum gefeiert. Kohlgraf war vor 25 Jahren, am 18. Juni 1993, im Kölner Dom von Kardinal Joachim Meisner, Erzbischof von Köln, zum Priester geweiht worden.

Die Festpredigt hielt der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf. Er dankte Kohlgraf für 25 Jahre priesterliches Wirken und sagte unter anderem: „Lieber Peter, dankbar denken wir daran, dass Du Dich hast rufen lassen, dass Du Dich in den Dienst hast nehmen lassen auf verschiedenen Feldern im Anbaugebiet Gottes: als Kaplan in Euskirchen, als Schul- und Jugendseelsorger, als Religionslehrer in Bonn und Neuss, als Mitarbeiter im Erzbischöflichen Theologenkonvikt Collegium Albertinum, als Professor an der Katholischen Hochschule, als Seelsorger in der Pfarrgruppe Wörrstadt und schließlich als Bischof im großen und weiten Garten des Bistums Mainz.“

Und weiter: „Der Ursämann Jesus holt Sämänner in seinen Dienst. Er ruft die, der er will. Die Jünger kommen nicht von selbst. Sie werden gerufen. Dieser Ruf ist ein wirksames, schöpferisches Wort. Die Gerufenen folgen seinem Ruf. Sie sollen nicht die Hände in den Schoß legen. Sie sollen den göttlichen Samen aussäen, damit etwas wachsen kann, was den Menschen die Quellen des Lebens erschließt, was ihnen geistliche Nahrung auf dem Weg des Lebens gibt und ihnen hilft, das wahre Leben zu finden. Sie sollen die Früchte des Garten Gottes den Menschen geben und sie beratend, tröstend und ermutigend begleiten.“

Bentz: Authentisch, echt und unverstellt

Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist, die Gäste im Mainzer Dom begrüßt. Bentz wies darauf hin, dass seit August vergangenen Jahres viele Menschen im Bistum Mainz Bischof Kohlgraf unmittelbar und hautnah erleben konnten – bei Veranstaltungen, vor allem aber bei den Dekanatsbesuchen im Bistum. „Mittlerweile war unser Bischof in fast allen Regionen des Bistums. Dabei – so die Resonanz – erleben sie einen Bischof, der authentisch, echt und unverstellt auf die Menschen zugeht – mit seiner rheinisch-kölnischen Fröhlichkeit, aber auch Schnörkellosigkeit den Menschen begegnet. Er sagt, was er denkt. Das schätzen die Menschen sehr“, sagte Weihbischof Bentz.

Kohlgraf: „Ich bin gerne Bischof von Mainz“

Am Ende des Gottesdienstes gratulierte auch Dr. Hildegard Dziuk, die Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung, Kohlgraf zu seinem Priesterjubiläum: Das Jubiläum sei ein „Zeichen der Treue“ und eine Aufforderung, der eigenen christlichen Berufung treu zu bleiben, sagte sie. Kohlgraf bezeichnete die vergangenen 25 Jahre als eine „gute, von Gott gesegnete Zeit“. Er dankte insbesondere Weihbischof Bentz, den Mitgliedern des Domkapitels und der Dezernentenkonferenz, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bischöflichen Ordinariat sowie in den Räten für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. „Ich bin gerne Bischof von Mainz“, sagte er.

Kohlgraf feierte den Gottesdienst, zu dem viele hundert Menschen in den Mainzer Dom gekommen waren, gemeinsam mit den Mitgliedern des Mainzer Domstiftes. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst durch den Mädchenchor am Dom und St. Quintin, den Mainzer Domchor und die Mainzer Dombläser unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und Domkantor Michael Kaltenbach sowie mit Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Orgel.

Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Gottesdienstteilnehmer zu einem Empfang im Erbacher Hof eingeladen. Hier konnten die Gäste nicht nur dem Jubilar persönlich gratulieren, sondern auch gemeinsam mit Bischof Kohlgraf das Fußballspiel Deutschland gegen Mexiko auf einer Leinwand verfolgen. Auf persönliche Geschenke hatte Bischof Kohlgraf verzichtet, sondern stattdessen um eine Spende zu Gunsten der neuen Orgel im Mainzer Dom gebeten (www.domorgel-mainz.de). Als Geschenk überreichten Hildegard Dziuk, Weihbischof Bentz und Domdekan Heckwolf Kohlgraf eine Pfeifenpatenschaft für die neue Domorgel.

Peter Kohlgraf wurde am 21. März 1967 in Köln geboren. Nach dem Abitur am Städtischen Dreikönigsgymnasium in Köln begann er 1986 sein Theologiestudium an der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität in Bonn. Nach einem Freisemester in Salzburg und dem Diplomabschluss im Jahr 1991 folgte die Pastorale Ausbildung im Erzbischöflichen Priesterseminar in Köln. Kohlgraf wurde am 18. Juni 1993 im Kölner Dom zum Priester geweiht. Anschließend war er bis 1996 als Kaplan an Herz Jesu und St. Martin in Euskirchen tätig.

Darauf folgte die Freistellung zur Promotion an der Bonner Universität im Fachbereich Alte Kirchengeschichte/Patrologie bei Professor Dr. Ernst Dassmann, die er im Jahr 2000 abschloss. In dieser Zeit war Kohlgraf im Seelsorgebereich Bad Honnef tätig. Bereits im Jahr 1999 übernahm er für vier Jahre die Aufgabe als Schulseelsorger und Religionslehrer am Erzbischöflichen Kardinal Frings-Gymnasium in Bonn-Beuel. Während dieser Zeit war er auch Stadtgruppenkaplan der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ). Als so genannter Repetent (stellvertretender Direktor) wechselte er im Jahr 2003 an das Erzbischöfliche Theologenkonvikt Collegium Albertinum in Bonn. Auch in dieser Zeit war Kohlgraf in der Seelsorge tätig und zwar in der Schulseelsorge am Städtischen Beethoven-Gymnasium in Bonn sowie im Kinderheim „Hermann Josef-Haus“ in Bad Godesberg. Die Ernennung zum Schulseelsorger und Religionslehrer am Erzbischöflichen Gymnasium und der Höheren Handelsschule „Marienberg“ in Neuss erfolgte im Jahr 2009.

Im Oktober 2010 legte er seine Habilitation bei Professor Dr. Udo Schmälzle in Münster vor. Zum Wintersemester erfolgte 2012/2013 die Berufung auf die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte lagen bei „Fragen pastoraltheologischer Hermeneutik“, „Diakonie als Grunddienst der Kirche“, „Vergeben und Versöhnen“ und „Schulpastoral“. Während dieser Zeit war Kohlgraf als Pfarrvikar in der Seelsorge in der Pfarrgruppe Wörrstadt im Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim engagiert.

Am 18. April 2017 wurde er nach der Wahl durch das Mainzer Domkapitel von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Mainz ernannt. Sein Vorgänger im Amt, Kardinal Karl Lehmann, weihte Kohlgraf am 27. August 2017 zum Bischof. In der Deutschen Bischofskonferenz gehört Kohlgraf den Kommissionen für Erziehung und Schule sowie für Ehe und Familie an.

am (MBN)

 

„Gemeinschaft ist die wichtigste Grundlage priesterlichen Lebens“

Diakon Simon Krost von Bischof Peter Kohlgraf im Mainzer Dom zum Priester geweiht

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Samstag, 16. Juni, durch Handauflegung und Gebet Diakon Simon Krost im Mainzer Dom zum Priester geweiht. In seiner Predigt betonte Kohlgraf, „dass Gemeinschaft die wichtigste Erfahrung und Grundlage priesterlichen Lebens“ sei, ohne Beziehung und Gemeinschaft „kann man nicht Priester sein“. „Ohne Beziehung zu Gott, ohne Beziehung zu Christus kann man nicht Priester sein, denn der Priester stellt sakramental Christus dar. Im Sakrament der Weihe bindet sich Christus unwiderruflich an einen Menschen, er beginnt in ihm und mit ihm zu handeln“, betonte er. Priester sei „kein Job“, sondern es sei „das Leben aus einer Zusage der Freundschaft, der Beziehung, der Gemeinschaft, die Christus anbietet und garantiert“. Weiter sagte Kohlgraf: „Vor jedem Anspruch an den Priester steht diese Zusage der Treue und der Beziehung durch Christus selbst. Von Berufs wegen nimmt Christus allein zeitlich viel Raum im Alltag des Priesters ein: er feiert und spendet die Sakramente, in denen Christus selbst handelt, er verkündet das Evangelium, er begegnet Menschen und soll ihnen die Gemeinschaft mit Christus vermitteln. Für mich gibt es keine schönere Aufgabe.“

Allerdings sei hier auch Wachsamkeit geboten, hob Kohlgraf hervor: „Wenn mein Handeln als Priester, meine Verkündigung, meine Begegnungen nicht Ausdruck einer echten und tiefen Gemeinschaft mit Christus sind, werde ich zum Funktionär, zum Macher, meine Worte Phrasen und meine Gottesdienste Ritual. Von daher ist priesterliches Leben alltägliche Beziehungsarbeit. Die Eucharistie als tägliche Nahrung, das Wort Gottes als tägliche Orientierung und das Gebet als Eintauchen in die Beziehung und Gemeinschaft mit Christus sind unverzichtbare tägliche Antwort auf das Beziehungsangebot Jesu.“ In diesen Zusammenhang gehöre auch die priesterliche Ehelosigkeit: „Sie ist hoffentlich kein mehr oder weniger bequemes Junggesellentum oder ein notwendiges Übel, sondern Ausdruck und Verwirklichung einer geistlichen Beziehung und Gemeinschaft.“

Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit Simon Krost und den gemeinsam begonnen Weg, betonte der Bischof. „Für unsere zukünftigen Wege im Bistum wird es überlebenswichtig sein, dass Priester, Diakone, alle Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie die Menschen unserer Diözese sich auf einem gemeinsamen Weg verstehen und dies im Alltag auch leben. Das Bild des priesterlichen Einzelkämpfers führt nicht weiter“, sagte er. Es gehe nur in Gemeinschaft, nicht in der Vereinzelung, nicht im Gegeneinander: „Dieses Miteinander müssen wir in Zukunft stärken, und miteinander gehen, denn für uns alle gibt es kein stärkeres Band als die Liebe Christi, die uns verbindet.“

Priester sollten nie einsam sein

Kohlgraf wies darauf hin, dass auch Priester Begegnungen, Beziehungen und Gemeinschaft brauchten, „sie brauchen Freundschaften, sie brauchen Netze, die sie tragen“. Und weiter: „Priester sind gerufen, immer auf der Spurensuche Gottes zu sein: in den Sakramenten, im Wort und im Gebet; aber eben auch in den Lebensgeschichten der Menschen, die sie gut kennen müssen. Ich weiß, dass dies bei weniger werdenden Priestern leicht gesagt ist, so dass ich alle bitte, unseren Priestern auch solche Netze anzubieten und zu ermöglichen. Wir sind aufgrund unserer Lebensform immer wieder allein, aber wir sollten nie einsam sein. So bitte ich alle Gläubigen, gut auf die Priester zu achten, so wie ich die Priester bitte, Menschen der Beziehung, der Freundschaft und Gemeinschaft zu bleiben und den Menschen so gut wie möglich nahe zu sein. Es geht nur in Gemeinschaft.“

Handauflegung und Weihegebet

Vor der Weihe hatten Krost seine Bereitschaft erklärt, sein Amt im Sinne Christi und der Kirche auszuüben. Anschließend gelobte er dem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam. Nach der Allerheiligen-Litanei erfolgte die eigentliche Weihe, bei der Bischof Kohlgraf dem Kandidaten schweigend die Hände auflegte. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sich Gottes Hand auf den zu Weihenden legt und ihn mit seinem Geist erfüllt. Nach der Handauflegung durch die zahlreichen anwesenden Priester schloss die eigentliche Weihe mit dem Weihegebet des Bischofs. In den ausdeutenden Riten erhielt der Neupriester sein Messgewand aus den Händen seines Heimatpfarrers. Anschließend salbte der Bischof ihm die Hände, überreichte ihm Brot und Wein und zeigte ihm schließlich mit einer Umarmung, dass er ihn als Priester in seinen Dienst aufnimmt.

Konzelebranten im Mainzer Dom waren Regens Dr. Tonke Dennebaum, Subregens Markus Lerchl und Spiritual Pater Clemens M. Löcher SJ; an dem Gottesdienst nahmen neben Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist, die Mitglieder des Mainzer Domkapitels teil. Die musikalische Gestaltung hatten der Mainzer Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel übernommen. Am frühen Nachmittag spendete der Neupriester den Primizsegen in einer Andacht in der Seminarkirche in der Augustinerstraße.

Krost stammt aus der Pfarrei St. Martinus, Offstein, die zur Pfarrgruppe Eisbachtal gehört. Der Gottesdienst stand unter der Überschrift „Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun.“ (1 Thess 5,24). Seinen Primizgottesdienst feiert Krost am morgigen Sonntag, 17. Juni, um 10.00 Uhr in der Kirche Heilig Kreuz in Worms-Horchheim; die Primizpredigt hält der Erfurter Bischof Dr. Ulrich Neymeyr, der aus Worms-Horchheim stammt. Auch Weihbischof Bentz wird an dem Gottesdienst teilnehmen.

Simon Krost wurde am 21. Dezember 1987 in Worms geboren und wuchs in Offstein auf. Nach dem Abitur und dem Zivildienst studierte er von 2009 bis 2015 Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und an der Universität Wien. Seit 2016 gehört er dem Pastoralkurs im Bistum Mainz an und war nach seiner Diakonweihe 2017 in der Pfarrei St. Peter in Heppenheim tätig. Dort wird auch seine erste Kaplansstelle sein.

Stichwort: Priester / Priesterweihe

Aufgabe eines Priesters ist es, das Evangelium zu verkünden (Lehramt), die Sakramente zu spenden (Priesteramt) und die Gläubigen zu leiten (Hirtenamt). Durch seine Weihe handelt er bei seinem Dienst nicht aufgrund eigener oder verliehener Autorität, sondern in der Person Christi und im Namen der Kirche. Dieses besondere Priestertum ist vom allgemeinen Priestertum aller getauften Gläubigen zu unterscheiden, das vom Zweiten Vatikanischen Konzil neu betont worden ist.

Die Priesterweihe erfolgt im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes durch den Bischof. Dabei wird der Heilige Geist auf den Kandidaten herabgerufen (Epiklese), was zeichenhaft in der Handauflegung durch den Bischof und die anwesenden Priester sowie das Weihegebet deutlich wird. Das Sakrament der Weihe ist in der katholischen Kirche in drei Stufen gegliedert: die Diakonenweihe, die Priesterweihe und die Bischofsweihe. Die erste Heilige Messe eines neu geweihten Priesters wird Primiz genannt. Sie wird in der Regel in dessen Heimatgemeinde gefeiert.

Nach dem katholischen Kirchenrecht kann nur ein getaufter Mann zum Priester geweiht werden. Er muss unverheiratet sein und das 25. Lebensjahr vollendet haben. Das Versprechen der Ehelosigkeit (Zölibat) legt der Kandidat bereits bei seiner Diakonenweihe ab, in der Regel ein Jahr vor der Priesterweihe. Die Ausbildung der Priesteramtskandidaten erfolgt in einem Priesterseminar, in dem die Seminaristen während ihres Theologiestudiums wohnen. Nach dem Studium schließt sich eine praktische Seelsorgsausbildung an.

Umgangssprachlich werden die Bezeichnungen „Priester“ und „Pfarrer“ oft gleichbedeutend gebraucht. Ein Priester trägt den Titel „Pfarrer“ allerdings nur, wenn er von seinem Bischof mit der Leitung einer Pfarrgemeinde beauftragt worden ist. Darüber hinaus sind Priester auch in der Seelsorge für bestimmte Personengruppen (Kategorialseelsorge) oder in der Verwaltung tätig. Neu geweihte Priester werden in der Regel in der Pfarrseelsorge als Kapläne zur Unterstützung und Vertretung eines Ortspfarrers eingesetzt.

Im Beschluss „Die pastoralen Dienste in der Gemeinde“ der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (1975) heißt es über das Priesteramt: „Die Sendung des Priesters lässt sich nicht mit Hilfe von einigen nur ihm vorbehaltenen Funktionen umschreiben. Vielmehr übt der Priester den der ganzen Kirche aufgegebenen Dienst im Auftrag Jesu Christi amtlich und öffentlich aus. Durch Verkündigung, Spendung der Sakramente, Bruderdienst, Auferbauung und Leitung der Gemeinde und nicht zuletzt durch sein persönliches Zeugnis soll der Priester die anderen zu ihrem eigenen Dienst bereit und fähig machen.“ (Kapitel 5.1.1.)

am (MBN)

 

Berichte

Weitere Sanierung der Dauerausstellung im Mainzer Dommuseum

Eröffnung der Schatzkammer (9.8.) / Gewölbehalle wird für Umbau geschlossen (13.8.)

Mainz. Das Dommuseum modernisiert seine Dauerausstellung. Nach der Neukonzeption der im Mai eröffneten Abteilung „Spätmittelalter/Frühe Neuzeit“ im Kreuzgang-Obergeschoss sowie der kommenden Eröffnung der neugestalteten Domschatzkammer am Donnerstag, 9. August, wird als letzter Bauabschnitt die Abteilung „Früh- und Hochmittelalter“ saniert. Sie befindet sich im Untergeschoss des Museums, in der sogenannten Gewölbehalle, die im elften bis 13. Jahrhundert angelegt wurde. Mit den um 1240 entstandenen Skulpturen des sogenannten Naumburger Meisters und zahlreichen karolingischen und ottonischen Werken beherbergt sie herausragende Exponate. 25 Jahre nach der Erschließung der Gewölbehalle als Ausstellungsraum steht nun vor allem eine Erneuerung der veralteten Lichtanlage an. Hinzu kommt eine Sanierung der Raumschale sowie eine Neuordnung der Exponate mit einer modernen didaktischen Vermittlung.

Im Zuge dieser umfangreichen Umbauarbeiten schließt das Dommuseum Mainz diese Abteilung ab Montag, 13. August. Bis dahin besteht noch Gelegenheit, einen vorerst letzten Blick auf die „Seligen“ und „Verdammten“ des Naumburger Meisters, die beliebte Fuststraßen-Madonna mit dem lachenden Christusknaben oder das karolingische Grabdenkmal des heiligen Bonifatius zu werfen. Nach den Umbauarbeiten, die voraussichtlich bis Anfang 2020 dauern werden, erwartet die Gäste eine Neupräsentation der Mainzer Bistumsgeschichte: von den ersten Spuren des Christentums in der Stadt bis hin zum Höhepunkt der erzbischöflichen Macht im 13. Jahrhundert.

Hinweis: www.dommuseum-mainz.de  

PM (MBN)

 

„Fremdsein - Fremdbleiben?“

Podiumsdiskussion von forum sociale und Katholischem Büro in der KH Mainz

Mainz. „Integration“ sei ein einseitiger Begriff. Das haben Studierende des Studiengangs „Sozialwissenschaften: Migration und Integration“ bei einer Podiumsdiskussion zum Symposium „Fremdsein – Fremdbleiben?“ am Dienstag, 12. Juni, in der Aula der Katholischen Hochschule (KH) betont. Eingeladen hatten die Hochschulgesellschaft forum sociale Mainz der KH und das Katholische Büro, Kommissariat der Bischöfe Rheinland-Pfalz.

Anstelle des Begriffs „Integration“ solle eine „Teilhabe auf Augenhöhe“ angestrebt werden, schlugen die Studierenden, die das Symposium mitgestaltet hatten, vor. Die Podiumsteilnehmer stimmten dem allesamt zu. Professor Rudolf Stichweh, Soziologe an der Universität Bonn, meinte: „Integration ist ein Begriff, der für Aufnahmen in kleine soziale Gruppen geeignet ist. Aber eine Gesellschaft ist so riesig, dass von Integration nicht gesprochen werden kann.“ Er selbst bevorzuge die Begriffe „Inklusion“ oder „Zusammenhalt“. Menschen lebten in vielen verschiedenen sich überschneidenden Bindungen, die es zu berücksichtigen gelte.

Die Wahrnehmung des Fremden wurde auch im von Brigitta Dewald-Koch moderierten Podiumsgespräch thematisiert. In den großen Städten in Nordrhein-Westfalen, in denen viele Menschen in prekären wirtschaftlichen Situationen leben, seien die Ressentiments gegen Flüchtlinge viel größer als in einer Universitätsstadt wie Münster, berichtete Dieter Geerlings, der emeritierte Weihbischof von Münster. Die Menschen in den Metropolen, denen es nicht gut geht, fragten: „Den Flüchtlingen wird geholfen, aber wer hilft uns?“ Und in der Tat: „Eine Gesellschaft muss sich um alle Menschen kümmern, denen es schlecht geht“, betonte Geerlings.

Günter Burkhardt, Geschäftsführer von Pro Asyl, beurteilt die aktuelle Situation und die öffentliche Berichterstattung in den Medien mit wachsender Skepsis: Es gebe seit dem Jahr 2015 eine großartige Solidaritätsbewegung mit den ankommenden Flüchtlingen. Aber über sie und die Fluchtursachen werde in den Medien kaum noch berichtet. Dabei gehe es um Menschenrechte. „Die Bilder sind weg, die Realität ist geblieben.“ Der Wandel in der Berichterstattung sei in der aktuellen Merkel-Seehofer-Diskussion gut zu erkennen. Wobei Burkhardt die vom Bundesinnenminister geforderten Ankerzentren strikt ablehnt: „Sie führen zu einer Isolation.“ Geerlings sah es genauso: „Egal, wie lange jemand bleibt: Ihm muss ein vernünftiges Leben ermöglicht werden.“ 

Auch Thomas Rüdesheim vom Deutschen Roten Kreuz Rheinland-Pfalz bedauerte, dass sich von der großen Hilfsbereitschaft der Menschen heute kaum noch etwas in den Medien widerspiegele. Die „Teilhabe“ sei entsprechend schwieriger geworden. Miguel Vicente, Beauftragter der Landesregierung für Migration und Integration in Rheinland-Pfalz, appellierte: „Wir müssen die Solidaritätsdynamik der vergangenen Jahre aufrecht erhalten. Europaweit gesehen, befinden wir uns an einem Scheideweg. Wir brauchen ein rechtssicheres Europa.“ Auf dem Podium herrschte große Einigkeit; Kritiker der solidarischen Flüchtlingspolitik waren nicht anwesend.

Professor Peter Orth, der Vorsitzende der Hochschulgesellschaft forum sociale Mainz, hatte die rund 100 Teilnehmer der Podiumsdiskussion begrüßt und sagte, schon die Themenwahl zeige, auf welchen Weg sich die Hochschule in den vergangenen zwei bis drei Jahren begeben hat: „Zuwanderung“ ist das Schwerpunktthema. „Als Christ könnte man meinen: Gott kennt keine Fremde, jeder ist Ebenbild Gottes. Doch so einfach ist es nicht.“ Professor Martin Klose, Rektor der Hochschule, stimmte ihm zu: „Ich kenne Dörfer in Rheinhessen, in denen Menschen leben, die vor 30 oder 40 Jahren aus Hamburg oder München hierher gezogen sind, aber immer noch als Fremde gelten.“ Das Symposium findet alle zwei Jahre an der Katholischen Hochschule Mainz statt. Unter der Überschrift „Für eine neue Solidarität!?“ bringt es Experten verschiedener Disziplinen ins Gespräch und bietet einen Rahmen für einen Austausch zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen. Es war das vierte Symposium in dieser Reihe.

ath (MBN)

 

Abschlusszeugnisse für 24 Theologiestudierende

Dies academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät im Mainzer Priesterseminar

Mainz. Beim traditionellen Dies academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät haben am Mittwoch, 13. Juni, insgesamt 24 Studierende der Johannes Gutenberg-Universität ihre Zeugnisse und Urkunden für ihre Lizentiats-, Diplom- und Master-Abschlüsse erhalten. Bei der Akademischen Feier in der Aula des Mainzer Priesterseminars in Mainz würdigte der Dekan der Fakultät, Professor Dr. Matthias Pulte, die Leistungen der Absolventen.

Pulte wies unter anderem darauf hin, dass Theologie auch heute durchaus Orientierung zu geben vermag, wenn eigene Positionen zu Lebensfragen auf der Grundlage differenzierter Analysen der Lehre und Tradition der Kirche eingenommen und dialogoffen kommuniziert werden. Diese Fähigkeit hätten die Mainzer Absolventen in ihrem Studium bewiesen.

Den theologischen Vortrag des Dies academicus hielt Kathrin Kiefer zum Thema „Religiosität in Krisenzeiten. Das Beispiel christlicher Familien im Zweiten Weltkrieg“. Die Begrüßung im Priesterseminar hatte Subregens Markus Lerchl übernommen. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Tomomi Motomura (Violine) und Ariane Jay (Viola). Vor der Akademischen Feier feierte Professor Dr. Philipp Müller in der Seminarkirche eine Eucharistiefeier mit den Teilnehmern des Dies academicus.

tob (MBN)

 

Letzte Mitgliederversammlung des Pax Christi-Diözesanverbandes Mainz 

Der katholische Friedensverband stellt sich neu auf / Zusammenschluss mit Limburg

Mainz. Zum letzten Mal haben sich die Mitglieder des Diözesanverbandes Mainz von Pax Christi am Montag, 11. Juni, zu ihrer Mitgliederversammlung in Mainz getroffen. Im Rahmen der Versammlung wurde nach 40-jähriger Tätigkeit im Vorstand Josef Kolbeck verabschiedet. Ebenso beendeten Hiltrud Barth (bisher Vorsitzende) und Norbert Rauschmayr ihre Mitarbeit im Vorstand.

Zum 1. September wird ein neuer Regionalverband Pax Christi Rhein-Main gebildet, der sich aus den beiden Diözesanverbänden Limburg und Mainz zusammensetzt. Das gab der Verband am Donnerstag, 14. Juni, in einer Pressemitteilung bekannt. Ziel sei eine größere Effektivität, um in Kirche und Gesellschaft mehr gehört zu werden, sowie „eine größere Energie für die Friedensarbeit vor Ort“.

am (MBN)

 

Vorschau

„Theologie trifft Therapie? Zur Psychologie C.G. Jungs“ (23.6.)

Thementag mit Diakon Ludger Verst im Haus am Dom in Frankfurt

Frankfurt. Die Aktualität der Psychologie C.G. Jungs steht im Mittelpunkt eines Thementages am Samstag, 23. Juni, im Haus am Dom in Frankfurt. Unter dem Titel „Theologie trifft Therapie?“ wird der Frage nachgegangen, inwieweit Kernthemen der von ihm begründeten Analytischen Psychologie Impulse zum therapeutischen Profil christlicher Theologie und Seelsorge beitragen können. Der Tag beginnt um 9.30 Uhr mit einer Einführung durch Professor Joachim Valentin und Ludger Verst vom Institut für Pastoralpsychologie und Spiritualität der Hochschule Sankt Georgen. Verst ist Ständiger Diakon aus Dreieich. Zum  Abschluss der Tagung wird er über den Stand der Vorbereitungen zur von ihm initiierten Gründung der C.G.Jung-Gesellschaft Frankfurt informieren.

Am Vormittag geht es um „Das Böse in uns - C.G. Jungs Schattenkonzept und die digitale Revolution“ sowie unter der Überschrift „Kunst und Psyche“ um die Sinnarbeit des Lebens. „Beziehung - Therapie - Religion“  ist der Titel, unter dem am Nachmittag „selbstpsychologische Rückfragen an C.G. Jung“ stehen. Abschließend wird die Bedeutung des Numinosen in Psychotherapie und Seelsorge beleuchtet.

Referenten sind die Lehranalytikerin Dr. Elisabeth Grözinger aus Basel, der Arzt und Psychoanlytiker Dr. Konstantin Rößler, Professor Heribert Wahl, Psychologe und em. Ordinarius für Pastoraltheologie aus München, sowie Professorin Anne Steinmeier, Leiterin des Instituts für Systematische Theologie, Praktische Theologie und Religionswissenschaft der Universität Halle-Wittenberg.

Hinweis: Die Teilnahme kostet 20 Euro. Anmeldungen (Tagungsnummer A180623JV) bei der Katholischen Akademie Rabanus Maurus, Domplatz 3, 60311 Frankfurt, Telefon: 069/8008718412, E-Mail: hausamdom@bistumlimburg.de, Internet: www.hausamdom-frankfurt.de

PM (MBN)

Silbernes Priesterjubiläum Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Matschak
Silbernes Priesterjubiläum Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Matschak
Silbernes Priesterjubiläum Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Matschak
Priesterweihe Simon Krost (c) Bistum Mainz / Matschak
Priesterweihe Simon Krost (c) Bistum Mainz / Matschak
Priesterweihe Simon Krost (c) Bistum Mainz / Matschak
Priesterweihe Simon Krost (c) Bistum Mainz / Matschak
Priesterweihe Simon Krost (c) Bistum Mainz / Matschak
Priesterweihe Simon Krost (c) Bistum Mainz / Matschak
Priesterweihe Simon Krost (c) Bistum Mainz / Matschak
Priesterweihe Simon Krost (c) Bistum Mainz / Matschak