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Berichte
Mainz. Das Bistum Mainz wird seinen Sparkurs im Jahr 2006 fortführen. Bei der Sitzung des Diözesan-Kirchensteuerrates am Samstag, 17. Dezember, im Erbacher Hof in Mainz wurde für das kommende Jahr ein ausgeglichener Haushaltsplan in Höhe von 267,3 Millionen Euro verabschiedet. „Wir haben trotz gestiegener Kosten den Haushaltsansatz zurückgeführt“, sagte der Ökonom des Bistums Mainz, Generalvikar Dietmar Giebelmann. Dies sei vor allem durch Ruhestandsregelungen und eine konsequente Wiederbesetzungssperre sowie sparsames Wirtschaften erreicht worden. Die Gesamtstellenzahl im Bistum werde im Jahr 2006 um 33,6 Stellen auf rund 2.259 ganze Stellen (etwa 3.800 Beschäftigte) sinken. Betriebsbedingte Kündigungen werde es im Bistum nach wie vor nicht geben. Das Haushaltsvolumen für 2006 liegt damit um 0,95 Prozent unter dem des Vorjahres (269,9 Millionen Euro). Giebelmann betonte, dass der laufende Haushalt 2005 ohne eine Rücklagenentnahme ausgeglichen werden könne. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, setzte die Beschlüsse des Kirchensteuerrates am Ende der Sitzung in Kraft.
Wörtlich sagte der Generalvikar: „Wir werden im Jahr 2006 den Weg der Konsolidierung, der Zurückführung der Haushaltsmittel für Personal und Baukosten weiterführen. Jede Stelle und jeder Bauantrag wird jeweils einzeln genau betrachtet. Es sind schwierige Zeiten, aber wir haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diesen Weg mitgehen.“ Darüber hinaus habe das Bistum viele ehrenamtliche Mitarbeiter, „die unser Kapital sind und um die uns jede Kommune beneidet. Dieses Kapital müssen wir pflegen.“
Ein Schwerpunkt des Haushaltes sei mit rund 75,6 Millionen Euro die Unterstützung der 345 Pfarreien des Bistums, sagte Giebelmann. Für den Bereich Schule und Bildung sind im Haushalt rund 65,4 Millionen Euro veranschlagt, für die sozialen Dienste etwa 33,3 Millionen Euro. Er wies darauf hin, dass das Bistum mit Beginn des neuen Jahres die Viernheimer Albertus-Magnus-Schule in alleiniger Trägerschaft weiterführen wird. Bisher war die Schule in gemeinsamer Trägerschaft der Stadt Viernheim und des Bistums. Große Bedeutung habe für das Bistum auch die Sorge um Familien sowie Kinder und Jugendliche, sagte Giebelmann. Geplant seien die Renovierung des Familienbildungshauses in Ilbenstadt und des Bischöflichen Jugendamtes in Mainz. Bei beiden Baumaßnahmen werde das Bistum „Millionenbeträge in die Hand nehmen müssen“.
Giebelmann kündigte an, dass das Bistum im Jahr 2006 mit einer Rücklagenbildung für den Bistumsanteil an der Bezuschussung für die Immobilien der Pfarrgemeinden beginnen werde. „Hier wollen wir in den kommenden Jahren nach Möglichkeit jährlich zwei Millionen Euro einbringen, damit wir unsere Aufgaben dauerhaft erfüllen können.“ Gerade die Instandhaltungskosten von pfarreieigenen Immobilien seien „eine unsichtbare Schuldenfalle“. Inzwischen sei jedoch in vielen Gemeinden ein Bewusstsein für die angespannte finanzielle Situation entstanden.
Zur Unterstützung der Pfarreien sei in diesem Jahr die Bonifatius-Stiftung errichtet worden, um die Gemeinden zu ermutigen, Rücklagen für die eigenen Immobilien aufzubauen. Ab März würden in den Dekanaten Gespräche geführt, wie mit den großen Immobilienlasten umgegangen werden könne. Weiter sagte Giebelmann: „Wir wissen, dass jede Kirche ein Heimatort des Glaubens ist. Noch können wir selbst gestalten und wir werden nicht zum Handeln getrieben. Wir wissen, dass jeder Kirchturm ein steingewordenes Glaubenszeugnis ist und wir werden ein solches Zeugnis nicht ohne Not niederlegen. Wir haben die Möglichkeit, die Situation mit Sorgfalt und Bedacht zu gestalten.“
Zur Sicherstellung des Vermögenserhaltes der Immobilien wäre insgesamt eine jährliche Rückstellung von 9,5 Millionen Euro notwendig, ergänzte Finanzdirektor Thomas Karst. Mit der erfolgten Rücklage von jetzt zwei Millionen Euro bleibe derzeit ein jährliches Defizit von 7,5 Millionen Euro. „Dieser Rückstellung können wir uns nicht dauerhaft entziehen“, sagte Karst. Um den Betrag aufzubringen, sei langfristig eine Kürzung der Ausgaben erforderlich. „Auch wenn es schmerzt - zur Konsolidierung kommen wir nicht umhin, der wirtschaftlichen Vernunft gegenüber den pastoralen Notwendigkeiten und Wünschen und dem natürlichen Beharrungsvermögen eine realistische Chance zu geben.“
Das Kirchensteueraufkommen sei im Jahr 2005 um 1,34 Prozent (Stand: 30. November 2005) gesunken, erläuterte Karst. Der Haushaltsplan 2005 war von einem Rückgang der Kirchensteuer um 5,13 Prozent ausgegangen. Insgesamt geht Karst bis Ende Dezember von einem Rückgang der Kirchensteuer um 1,5 bis 1,8 Prozent aus, da mit Kürzungen beim Weihnachtsgeld zu rechnen sei. Für 2006 rechnet er mit einem leichten Rückgang der Kirchensteuereinnahmen um 0,26 Prozent gegenüber der Schätzung für das Jahr 2005 „und damit keine wesentlich schlechtere Entwicklung“. Gründe dafür seien unter anderem Prognosen von Wirtschaftsinstituten, die nicht von einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit ausgingen, sondern einen Konjunkturaufschwung erwarten. Darüber hinaus würden für 2006 Lohnsteigerungen erwartet. Außerdem würden die geplanten Steuerregelungen der Bundesregierung zu leichten Erhöhungen bei der Kirchensteuer führen. Das geschätzte Kirchensteueraufkommen von 155,5 Millionen Euro im Jahr 2006 mache rund 59 Prozent der Geamteinnahmen aus. Geleitet wurde die Sitzung vom Geschäftsführenden Vorsitzenden des Kirchensteuerrates, Dr. Volker Kurz.
tob (MBN)
Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat beim Weihnachtsbaumverkauf zu Gunsten des Mainzer Dombauvereins zwei Weihnachtsbäume für das Mainzer Bischofshaus gekauft. Er suchte sich auf dem Parkplatz des Bischöflichen Ordinariates in Mainz zwei Nobilis-Tannen für Wohnzimmer und Kapelle aus.
Im Bischöflichen Ordinariat fand von Freitag, 16. Dezember, bis Samstag, 17. Dezember, der jährliche Weihnachtsbaumverkauf sowie ein adventlicher Markt zu Gunsten des Mainzer Dombauvereines statt. Angeboten wurde eine große Auswahl an Kiefern, Nordmann-, Nobilis- und Edeltannen. Auf dem angeschlossenen Markt gab es neben Kunsthandwerk und landwirtschaftlichen Produkten auch einen Wurst- und Getränkestand.
Direkt nach dem Weihnachtsbaumkauf hat Dr. Gerd Rupprecht, Landesarchäologe von Rheinland-Pfalz, dem Mainzer Bischof die Replik eines frühchristlichen Grabsteins des Aigttheus aus Worms übergeben. Die nahezu vollständig erhaltene Grabplatte war im Jahr 2002 in Worms entdeckt worden und zwar auf dem antiken Nordfriedhof der Stadt. Der Stein - im Original aus Kalksandstein - stamme aus der Zeit zwischen 500 und 550, sagte Rupprecht.
tob (MBN)
Mainz. Seine ablehnende Haltung gegen jegliche Form von aktiver Sterbehilfe hat Kardinal Karl Lehmann bei einer Podiumsdiskussion in der Mainzer Staatskanzlei am Mittwoch, 14. Dezember, bekräftigt. „Ein tötender Eingriff ist nicht erlaubt“, sagte der Bischof von Mainz wörtlich. Lehmann äußerte sich bei einer Veranstaltung zum Thema „Patientenrechte am Lebensende – Ansichten und Aussichten“, die von der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Rheinland-Pfalz und vom Justizministerium des Landes Rheinland-Pfalz veranstaltet wurde. Die weiteren Diskussionsteilnehmer waren Herbert Mertin (FDP), Justizminister des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Martin Weber, Facharzt für Innere Medizin und beratender Arzt des stationären Hospizes Mainz, Barbara Mutschler vom stationären Hospiz Mainz sowie Rudolf Sonntag, Richter am Mainzer Amtsgericht. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Margarete Ruschmann vom SWR.
Lehmann wandte sich auch gegen die Aussagen des am 30. April 2004 veröffentlichten Berichtes „Sterbehilfe und Sterbebegleitung“ der rheinland-pfälzischen Bioethik-Kommission. Dieser hatte sich in ihrer „These 14“ dafür ausgesprochen, in extremen Ausnahmefällen aktive Sterbehilfe ethisch zu tolerieren. Der Kardinal betonte, dass es schwierig sei, extreme Ausnahmefälle per Gesetz zu bestimmen, da sie dann keine Ausnahmefälle mehr seien. Zudem sei es ein falsches Signal, in solchen Fällen von Strafverfolgung abzusehen. Nachdrücklich warb der Kardinal für die christliche Patientenverfügung, die versuche, die Spannung zwischen Lebensrecht und Selbstbestimmung eines Menschen auszutaxieren.
Auch Martin Weber unterstrich die Bedeutung einer Patientenverfügung. Sie werde vor allem dann gebraucht, wenn Patienten über viele Jahre an einer irreversiblen Krankheit litten, das Kriterium des nahen Todes jedoch nicht gegeben sei. Als Beispiel führte er die künstliche Ernährung mit Hilfe einer so genannten PEG-Sonde an. Künstliche Ernährung sei eine medizinische Maßnahme, die durch den Patienten legitimiert sein müsse. Es sei wichtig, sich darüber in einer Patientenverfügung zu äußern. Er habe die Erfahrung gemacht, dass seine Kollegen den in einer Patientenverfügung geäußerten Willen respektierten. Unbedingte Lebensverlängerung sei nicht mehr das Ziel allen medizinischen Handelns. „Da hat ein Umdenken stattgefunden“, sagte er.
Justizminister Mertin plädierte für einen gesetzlichen Rahmen für Patientenverfügungen. Dieser müsse zum einen festlegen, dass Patientenverfügungen zulässig seien, zum anderen die Form einer Verfügung bestimmen. Bindungswirkung dürfe seiner Meinung nach nur eine schriftliche Patientenverfügung haben, wobei ein mündlich geäußerter Wille nicht gänzlich wirkungslos bleiben dürfe. Nötig seien hinreichend präzise Formulierungen, damit Gerichte in Konfliktfällen einen eindeutigen Entscheidungsrahmen hätten. Zudem empfahl Mertin, sich beim Ausfüllen einer Patientenverfügung von einem Arzt beraten zu lassen und mit seinen Angehörigen eine Patientenverfügung ausführlich zu erörtern.
Barbara Mutschler berichtete, dass im Mainzer Hospiz dreimal von Patienten der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe geäußert worden sei. Der Grund dafür sei gewesen, dass die Patienten die Fürsorgeabhängigkeit nicht mehr ertragen konnten. Durch die liebevolle Begegnung mit den Patienten sei diese „Krise“ überwunden worden, sie hätten den Wunsch nicht nochmals geäußert. Rudolf Sonntag betonte, dass der Betreuer eines Patienten den in einer Patientenverfügung geäußerten Willen umsetzen muss. Er sprach sich zudem dafür aus, eine Patientenverfügung notariell bestätigen zu lassen.
am (MBN)
Mainz. Zu einem Gespräch trafen sich in Mainz der rheinland-pfälzische Ministerrat, an der Spitze Ministerpräsident Kurt Beck, und die Bischöfe der rheinland-pfälzischen Bistümer unter der Leitung des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann. Lehmann ist auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Die Mitglieder der Landesregierung und die Bischöfe treffen sich jährlich zu einem Spitzengespräch. Das letzte fand im November letzten Jahres auf Einladung der Katholischen Kirche in den Räumen des Altenzentrums Maria Königin/Christophorus-Hospiz des Caritas-Werkes St. Martin in Mainz-Drais statt. Vor dem Gespräch am Montagabend, 19. Dezember, im Gästehaus der Landesregierung, wurde den Kabinettsmitgliedern und den Bischöfen von Pfadfinderinnen und Pfadfindern der DPSG und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz das Friedenslicht anvertraut. Dieses Licht wurde in Bethlehem an der Stelle entzündet, an der – der Überlieferung nach – Jesus Christus geboren wurde. Es soll sich als Zeichen des Friedens in ganz Europa ausbreiten. Das Motto der Friedenslicht-Aktion in diesem Jahr lautet: „Augen auf! Kinderarmut in Deutschland“.
Ministerpräsident Beck und Kardinal Lehmann hoben die Bedeutung der jährlichen Treffen zwischen Landesregierung und Katholischer Kirche auf höchster Ebene hervor. Sie erleichterten den ständigen Dialog im Alltag und seien schon oft hilfreich dafür gewesen, dass auch in zunächst strittigen Fragen immer wieder einvernehmliche Lösungen möglich gewesen seien. Der rheinland-pfälzische Regierungschef würdigte die Bedeutung der Kirchen in der pluralen Gesellschaft. Er nannte beispielhaft kirchliche Kindergärten, Schulen, Altenheime und Krankenhäuser, aber auch den Beitrag der Kirchen zur Wertediskussion. Beck dankte Kardinal Lehmann für die Unterstützung aus Anlass seiner Privataudienz bei Papst Benedikt XVI. im Oktober dieses Jahres.
Im Mittelpunkt des Meinungsaustauschs zwischen dem rheinland-pfälzischen Kabinett und den Bischöfen der rheinland-pfälzischen Bistümer standen aktuelle europa-, bundes- und landespolitische Fragen, etwa die Perspektiven der Europäischen Union oder die Auswirkungen des Koalitionsvertrages im Bund auf die rheinland-pfälzische Landespolitik. Auch die Initiativen der Landesregierung „Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“, „Assistenz für die Pflege“ und „Neue Chancen 6000plus“ wurden – im Konsens – diskutiert. Thema der Unterredung war auch eine Asylbewerber-Bleiberechtsregelung aus humanitären Gründen. Ebenfalls gesprochen wurde über die Situation von Religionslehrern an den Berufsbildenden Schulen und über Wege zur Verbesserung ihrer Ausbildungsmöglichkeiten. Die Landesregierung sicherte den Bischöfen zu, sich an der Lösung des Problems konstruktiv zu beteiligen.
Von Seiten der Landesregierung nahmen an dem gut vierstündigen Gespräch neben Ministerpräsident Beck alle Ministerinnen und Minister teil. Von der Katholischen Kirche waren neben Kardinal Lehmann unter anderen Bischof Reinhard Marx, Trier, Bischof Franz Kamphaus, Limburg, und Bischof Anton Schlembach, Speyer, dabei.
Hinweis: Diese Pressemitteilung wurde zeitgleich von der Mainzer Staatskanzlei verbreitet.
tob (MBN)
Worms. Der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa hat sich positiv über die seelsorgliche und karitative Arbeit im Dekanat Worms geäußert. „Ich kann Zeugnis dafür ablegen, dass ich nach Visitationstagen mit dem Grundgefühl der Dankbarkeit nach Hause gefahren bin für das, was ich in Einrichtungen und Pfarreien kennen gelernt habe. Wie viele Schätze haben wir dort und wie viel daraus Wertzuschätzendes“, sagte Guballa wörtlich.
Der Weihbischof äußerte sich anlässlich der Schlusskonferenz mit den hauptamtlichen Mitarbeitern im Dekanat Worms am Montag, 19. Dezember, im Gemeindezentrum der Wormser Liebfrauengemeinde. Weiter hob Guballa hervor, dass es ihm bei seinen Visitationen immer ein Grundanliegen gewesen sei, die Wertschätzung für die vor Ort geleistete Arbeit zum Ausdruck zu bringen. Der Weihbischof hatte vom 2. September bis 19. Dezember das Dekanat Worms visitiert. Dabei hatte er unter anderem Einzelgespräche mit allen hauptamtlichen Mitarbeitern geführt und zahlreiche Einrichtungen besucht. Außerdem fanden in fast allen Gemeinden Begegnungen mit Ehrenamtlichen statt.
Bei dem Treffen mit den hauptamtlichen Mitarbeitern wurde unter anderem über den missionarischen Auftrag der einzelnen Pfarrgemeinden diskutiert. In seinem Visitationsbericht legte der Weihbischof dar, dass sich die Menschen in den katholischen Pfarrgemeinden mehr über ihren Glauben freuen und davon erzählen sollten. „Wir dürfen uns trauen, miteinander in Familien und Gemeinde den Glauben in Gesprächen zu teilen und uns gegenseitig zu stärken. Wir können Menschen, die auf der Suche sind, von dem schon Gelingenden in unseren Gemeinden berichten und wir dürfen sie einladen.“
Guballa regte an, in der Stadt Worms ein Konzept für eine City-Pastoral zu entwickeln oder für die 10.000 Menschen, die wöchentlich den Wormser Dom besuchen, eine spezielle „Touristen-Pastoral“. „Es lohnt sich darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten eröffnet werden können, um Menschen im Dom Impulse anzubieten, beispielsweise durch spirituelle Kirchenführungen, oder wie sie bei Bedarf weitere Kontakte herstellen können“, sagte Guballa. Der Weihbischof erinnerte auch an die kürzlich angelaufene Initiative www.mach-dich-auf-und.com.
Von den Teilnehmern der Schlusskonferenz wurden auch spezielle „Glaubenskurse“ für Erwachsene vorgeschlagen, die im Rahmen des diözesanen Strukturprozesses in Kooperation von mehreren Gemeinden angeboten werden könnten. Der Weihbischof regte in diesem Zusammenhang auch eine spezielle Schulung für die Menschen an, die Besuchsdienste übernehmen wollen. „Wir gehen immer noch davon aus, dass die Leute zu uns kommen, aber dies ist nur noch teilweise der Fall“, sagte Guballa.
Der Weihbischof ging in seinem Visitationsbericht auch auf den diözesanen Strukturprozess ein. Manche Gemeinden, die eine Pfarrgruppe bilden, seien bereits „auf einem guten Weg miteinander, besonders dort, wo sich in der personellen Zuordnung zunächst keine Veränderungen ergeben“, sagte Guballa. Auch in den anderen Pfarrgemeinden werde jetzt die Kooperation verstärkt beginnen. „Die Gespräche der Visitation haben gezeigt, dass die Bereitschaft dazu in den Räten gegeben ist“, unterstrich der Weihbischof.
am (MBN)
Weiterstadt. „Die Feier der Eucharistie ist ein Schwerpunkt der Gemeindepastoral im Dekanat Darmstadt.“ Dieses Fazit seiner Visitation zog Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr am Donnerstag, 15. Dezember, bei der Schlusskonferenz mit den hauptamtlichen Mitarbeitern des Dekanates im Pfarrzentrum St. Johannes der Täufer in Weiterstadt. Die Auswertung der Visitation habe ergeben, dass in dem Dekanat mit knapp 60.000 Katholiken am Wochenende insgesamt 52 Eucharistiefeiern mit rund 6.800 Gottesdienstbesuchern stattfinden. Das Dekanat liege mit einer Gottesdienstbesucherzahl von über elf Prozent der Katholiken über dem Bistumsdurchschnitt von knapp unter zehn Prozent.
Es sei „mehr als berechtigt“, den pastoralen Schwerpunkt eines Dekanates auf die Eucharistiefeiern zu legen, sagte Neymeyr, denn „die Eucharistie ist Zentrum der Beheimatung für Glauben und Kirche“. Wörtlich sagte er: „Heimat in einer Gemeinde heißt heute oft nicht mehr unbedingt, dass jemand auch seinen Wohnsitz in der Gemeinde hat. Ich glaube, Heimat heißt, dass er in einer bestimmten Gemeinde Eucharistie feiert und sie damit Ort seiner kirchlichen Beheimatung ist.“
Trotz der großen Bedeutung der Eucharistie müssten die Gemeinden, in denen es an einem Sonntag mehr als eine Eucharistiefeier gebe, die Zahl der Gottesdienste „kritisch prüfen“ - auch angesichts sinkender Priesterzahlen. „Es gibt gute theologische Gründe zu sagen, dass sich die „eine“ Gemeinde am Sonntag zu einer gemeinsamen Gottesdienstfeier versammelt.“ Er wies darauf hin, dass heute bereits nicht mehr in allen Gemeinden des Bistums sonntags ein Gottesdienst stattfinden könne. Er räumte ein, das eine Reduzierung der Anzahl von Gottesdiensten oftmals sehr schwierig sei.
Neymeyr ermutigte die Hauptamtlichen dazu, vor allem die personellen Möglichkeiten, die im Dekanat Darmstadt vorhanden seien, für gemeindeübergreifende Zusammenarbeit zu nutzen. In Frage kämen dabei beispielsweise Kooperationen mit dem Bildungswerk, der Caritas, dem Regionalkantor oder der Dekanatsfrauenbeauftragten. Auch der Dekanatsreferent und die Katholische Jugendzentrale könnten wichtige Hilfen für eine solche Zusammenarbeit sein.
Der Weihbischof gab den Mitarbeitern vier Anliegen mit auf den Weg, die ihm während der Visitation wichtig geworden seien. Er warb für ein stärkeres Engagement der Hauptamtlichen in der ökumenischen Notfallseelsorge des Dekanates und ermutigte dazu, auch die Mitarbeiter der Kindergärten im Dekanat pastoral zu begleiten. Außerdem legte er den pastoralen Mitarbeitern den Religionsunterricht als „große pastorale Chance“ ans Herz. Die Pfarrer rief er zu besonderer Sorgfalt bei der Vorbereitung ihrer Predigten auf.
Dekan Rudolf Moche und sein Stellvertreter, Pfarrer Winfried Engel, aus der Pfarrei St. Johannes der Täufer, hatten den Weihbischof begrüßt. Am Abend traf Neymeyr mit ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem Dekanat zusammen. Neymeyr hatte das Dekanat Darmstadt seit dem 8. September visitiert.
tob (MBN)
Mainz. Unter der Überschrift „Kämpfen und Lieben“ steht der erste Diözesanmännertag am 9. September 2006 im Haus am Dom in Mainz mit dem Theologen und Unternehmensberater Dr. Peter Modler. Der Diözesantag ist eine der Veranstaltungen des jetzt erschienen Programms der Männerseelsorge im Bistum Mainz für das erste Halbjahr 2006. Darüber hinaus bietet die Männerseelsorge spezielle Seminare, Freizeiten und Treffen für Männer an.
Beispielsweise findet vom 10. bis 12. Februar 2006 im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt ein so genanntes Schwertseminar für Männer statt, das unter dem Motto „Entschieden, mutig und klar leben“ steht. Im Einladungstext heißt es zu dieser Veranstaltung: „Folgen wir als Männer nicht unserem inneren Ruf, unserem inneren Auftrag, so schwächen wir uns und bleiben heillos. Die Übung mit dem Schwert hilft uns, uns zu unserem Wesentlichen hin durchzuschneiden. Die daraus entstehende Präsenz und die Verbindung mit unserer inneren Kraft gibt uns Orientierung und Mut zum kraftvollen Handeln.“
Zudem findet vom 28. bis 30. April im Haus am Maiberg in Heppenheim ein Seminar zum Thema „Die ersehnte Begegnung mit dem Vater“ statt, das die Beziehung zwischen Vätern und Söhnen thematisieren wird. Darüber hinaus werden von der Männerseelsorge vom 5. bis 11. Juni eine Männer-Bonifatiuswanderung von Mainz nach Fulda angeboten, vom 23. bis 29. Juli ein Segeltörn für Männer, sowie am 15. und 16. Juli bzw. 26. und 27. August eine Kanutour für Väter und Kinder.
Hinweis: Das vollständige Programm ist erhältlich bei Hubert Frank, Männerseelsorger im Bistum Mainz, Tel.: 06131/253257, E-Mail: maennerseelsorge@bistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/maennerseelsorge
am (MBN)
Mainz. Das erste Exemplar der jetzt im Düsseldorfer Verlag Motette-Ursina erschienenen CD „Glockenlandschaft Bistum Mainz“ ist am Donnerstag, 15. Dezember, im Mainzer Bischofshaus an Kardinal Karl Lehmann übergeben worden. Bei der Übergabe sagte Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher, dass die Idee zu dieser CD bei der Erfassung der Daten über die Glocken und Orgeln im Bistum entstanden sei. Bei der Auswahl der Glocken habe man alle Regionen des Bistums bedacht. Drescher dankte ausdrücklich Dr. Barbara Nichtweiß, Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat, und Johannes Ricken, musikalischer Leiter des Verlages Motette-Ursina, für die gute Zusammenarbeit bei der Herstellung der CD.
Auf dem Tonträger sind 21 Geläute von Kirchen aus dem Bistum Mainz zu hören – „von der Gotik bis zur Gegenwart“, wie es im Untertitel der CD heißt. Die CD enthält außerdem einige Orgelwerke und Improvisationen, die der Bingener Regionalkantor Thomas Lennartz über Glockenmotive eingespielt hat. In einem umfangreichen Begleitheft, das auch eine Geschichte der Glocken im Bistum Mainz enthält, sind die Glocken und Orgelwerke ausführlich erläutert. Verfasser der Texte sind Günter Schneider, Glockensachverständiger des Bistums Mainz, und Dr. Achim Seip, Mitarbeiter beim Orgel- und Glockenreferat des Bistums.
Hinweis: Die CD „Glockenlandschaft Bistum Mainz“ ist für 13,50 Euro erhältlich beim Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8, Tel.: 06131-253841, sowie an der Dominformation, Markt 10, Tel.: 06131-253412.
am (MBN)
Vorschau
Mainz. Die Christmette am Samstag, 24. Dezember, um 17.00 Uhr, zelebriert in diesem Jahr Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr. Konzelebranten sind Generalvikar Dietmar Giebelmann und Domdekan Heinz Heckwolf. An der Christmette nehmen auch Kardinal Karl Lehmann und Weihbischof Dr. Werner Guballa teil. Bereits um 16.15 Uhr beginnt das Weihnachtsliedersingen vor der Christmette mit dem Mainzer Domchor und dem Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft und Domkantor Karsten Storck. An der Orgel spielt Domorganist Albert Schönberger.
Am Sonntag, 25. Dezember, um 10.00 Uhr zelebriert Kardinal Karl Lehmann das Pontifikalamt zum Hochfest der Geburt des Herrn. Konzelebranten sind die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie die Mitglieder des Domkapitels. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet durch den Mainzer Domchor, die Mainzer Dombläser und Domorganist Albert Schönberger. Nach dem Gottesdienst wird Schönberger auch in diesem Jahr wieder für etwa eine halbe Stunde Orgelimprovisationen spielen. Schönberger, der seit 1985 als Domorganist in Mainz tätig ist, pflegt seither die Tradition, den Gang der Gottesdienstbesucher zur Krippe nach der Messe musikalisch zu begleiten. Bereits um 9.30 Uhr wird im Westchor des Doms die Terz gebetet. Um 15.00 Uhr findet dort auch die Pontifikalvesper mit Kardinal Lehmann statt. Teilnehmer der Pontifikalvesper sind die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie die Mitglieder des Domkapitels.
Am zweiten Weihnachtstag, Fest des heiligen Stephanus, Montag, 26. Dezember, feiert die Domgemeinde um 10.00 Uhr das Stiftsamt. Zelebrant ist Domdekan Heinz Heckwolf, Konzelebranten sind die Domkapitulare Jürgen Nabbefeld und Horst Schneider. Musikalisch wird der Gottesdienst von der Domkantorei St. Martin und Domorganist Albert Schönberger gestaltet. Zuvor wird um 9.35 Uhr die Terz gebetet. Um 15.00 Uhr findet im Ostchor eine lateinische Vesper mit sakramentalem Segen statt. Das Fest des hl. Stephanus – er ist neben dem hl. Martin zweiter Patrons des Domes - wird im Mainzer Dom als Hochfest begangen.
Den Gottesdienst zum Jahresschluss am Samstag, 31. Dezember, um 17.00 Uhr zelebriert Kardinal Karl Lehmann. Konzelebranten sind Domdekan Heinz Heckwolf und Dompfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert; am Gottesdienst nehmen auch die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie Generalvikar Dietmar Giebelmann teil. Musikalisch wird der Gottesdienst durch den Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter Leitung von Domkantor Karsten Storck gestaltet. An der Orgel spielt Domorganist Albert Schönberger.
Danach beginnt ab 19.00 Uhr die Veranstaltung „Offener Dom an Silvester 2005“, die gemeinsam vom Katholischen Dekanat Mainz-Stadt und dem Evangelischen Dekanat Mainz veranstaltet wird. Zu jeder vollen Stunde findet ein „Impuls mit Text und Musik“ statt, der musikalisch von Domorganist Albert Schönberger an der Orgel und Winfried Späth, Panflöte, gestaltet wird sowie um 20.00 Uhr von Domkapellmeister Mathias Breitschaft. Die Texte sprechen: Pfarrer Heinz Schmitz (19.00 Uhr), Johannes Brantzen, Bischöflicher Zeremoniar (20.00 Uhr), Pater Josef Kemper OCarm, Pfarrer von Mainz-St. Peter (21.00 Uhr), Pfarrerin Dr. Bettina Opitz-Chen, evangelische Johanniskirchengemeinde (22.00 Uhr), Pfarrer Rainer Beier, evangelischer Stadtkirchenpfarrer (23.00 Uhr). Ab 23.40 Uhr gestalten Pfarrer Schmitz und Pfarrer Beier unter der Überschrift „Vom Alten zum Neuen Jahr“ den Jahreswechsel.
Am Freitag, 6. Januar 2006, um 9.00 Uhr, zelebriert Kardinal Karl Lehmann das Pontifikalamt zum Hochfest Erscheinung des Herrn. Konzelebranten sind die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie die Mitglieder des Domkapitels. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet durch den Chor der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates unter der Leitung von Mechthild Bitsch-Molitor. Um 18.00 Uhr findet im Ostchor eine Vesper mit Kardinal Lehmann statt.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, steht an Heiligabend, Samstag, 24. Dezember, als Ansprechpartner des Info-Telefons der Aktion „Katholisch werden“ zur Verfügung. Mit der Initiative „Katholisch werden“ wollen die Bistümer Limburg, Mainz, Speyer und Trier Hilfestellungen auf dem Weg zur Erwachsenentaufe oder zum Wiedereintritt in die Kirche anbieten. Unter der zentralen Telefonnummer 01801-301010 (zum Ortstarif) oder im Internet unter www.mach-dich-auf-und.com werden Informationen und Ansprechpartner für Menschen angeboten, die (wieder) katholisch werden wollen. Die Telefonnummer ist in der Anfangsphase zunächst montags bis freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr besetzt.
tob (MBN)
Stichwort
Silvester und Neujahr heißen der letzte und der erste Tag eines jeden Jahres. Der Silvestertag ist kein besonderer kirchlicher Feiertag. Trotzdem werden in vielen katholischen Gemeinden feierliche Jahresschlussgottesdienste gefeiert. Der Name des Silvestertages geht auf Papst Silvester I. zurück, der am 31. Dezember 335 verstarb. Das Fest für Silvester wird schon seit dem fünften Jahrhundert im gesamten christlichen Europa gefeiert. Der Name „Silvester“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „zum Wald gehörend, im Wald lebend“.
Der in Rom geborene Silvester regierte von 314 bis 335. Sein Pontifikat fiel in die Regierungszeit Konstantins I. (306 bis 337), wobei er nahezu ohne Bedeutung für dessen Politik blieb. Seit dem fünften Jahrhundert bildete sich die Legende, dass Silvester Einfluss auf die Bekehrung und Taufe Konstantins gehabt habe. Diese Legende wurde zu einer der Grundlagen der im achten Jahrhundert gefälschten so genannten „Konstantinischen Schenkung“.
Am Neujahrstag, dem Oktavtag von Weihnachten (achter Tag nach Weihnachten), feiert die katholische Kirche das „Hochfest der Gottesmutter Maria“. Der Neujahrstag ist in ganz Deutschland gesetzlicher Feiertag. Ursprünglich ist der Neujahrstag kein christliches Fest, sondern geht auf die Kalenderreform Julius Cäsars im Jahr 45 v. Chr. zurück. Damals wurde der Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Januar verlegt.
Von Spanien und Gallien ausgehend wurde ab dem sechsten Jahrhundert am Neujahrstag zunehmend das „Fest der Beschneidung des Herrn“ gefeiert. Seit 1969 wird in der katholischen Liturgie der Neujahrstag als Marienfest begangen – nach einer alten römischen Tradition. Gleichzeitig wird im Evangelium des Neujahrstages (Lk 2,16-21) an die Beschneidung und Namensgebung Jesu am achten Tag nach seiner Geburt erinnert. In Lk 2,21 heißt es: „Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde.“
Im Jahr 1967 erklärte Papst Paul VI. den Neujahrstag auch zum Weltfriedenstag, zu dem jedes Jahr ein Papstwort verkündet wird. Der Weltfriedenstag 2006 steht unter dem Motto „In der Wahrheit liegt der Friede“.
am (MBN)
Publikationen
Mainz. Im Vorwort zur neuesten Ausgabe der Domblätter 7/2005 würdigt der Vorsitzende des Mainzer Dombauvereins Heinz Dreibus die Arbeit des Gründers und heutigen Ehrenvorsitzenden des Mainzer Dombauvereins, Anton Issel. „Ohne ihn gäbe es den Dombauverein nicht. Er war der Gründer und Initiator und die Lokomotive, die den Verein gezogen und zur Höhe gebracht hat. Denn es ist keine Kleinigkeit, 1.850 Mitglieder zusammenzutrommeln, anderthalb Millionen Euro zu sammeln, Dutzende von großen und Hunderte von kleinen Veranstaltungen zu betreuen und Anregungen zur Domsanierung auf den Weg zu bringen“, schreibt Dreibus. Issel hatte in diesem Jahr den Vorsitz des Dombauvereins aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben.
Die Publikation „Domblätter“ ist die jährlich einmal erscheinende Zeitschrift des Mainzer Dombauvereins, die alle Mitglieder kostenlos erhalten. Als die zukünftigen Aufgaben des Dombauvereins beschreibt Dreibus die Steigerung der Mitgliederzahl sowie die Weiterentwicklung des Programms, bei dem „noch stärker als bisher darauf geachtet werden soll, dass es nicht nur erlesene Konzerte, sondern auch genug populäre Veranstaltungen für einen größeren Teilnehmerkreis gibt“.
Hermann Kurzke, verantwortlicher Redakteur für die Domblätter 7/2005, stellt in seinem Artikel die neue Vorsitzende des Kuratoriums des Dombauvereins, Margit Conrad, vor. Conrad ist seit 2001 rheinland-pfälzische Staatsministerin für Umwelt und Forsten. Kurzke schreibt unter anderem: „Margit Conrad wurde am 3. Mai 2005 zur neuen Vorsitzenden des Kuratoriums des Dombauvereins gewählt. Sie versteht sich als ,Botschafterin für den Dom’ und möchte möglichst viele Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien für die große Aufgabe der Erhaltung und Erschließung, Pflege und Sanierung der Mainzer Kathedrale gewinnen.“
Der Dom- und Diözesankonservator, Dr. Hans-Jürgen Kotzur erklärt in seinem Beitrag „Weiß ist keine Farbe“ die Sanierungsarbeiten am Obergaden des Mainzer Domes. Der derzeit hellweiß strahlende Obergaden sei nur eine „Momentaufnahme“, „denn die Arbeiten dienen der Vorbereitung für die endgültige Fassadengestaltung und Farbfassung in diesem Bereich“. Detailliert beschreibt Kotzur das Ziel dieser Sanierungsarbeiten: Der historische Zustand soll nachempfunden werden, um „so dem ursprünglichen Erscheinungsbild des Obergadens vor dem großen Dombrand 1767 möglichst nahe zu kommen“.
Weitere Themen der Domblätter 7/2005 sind unter anderem eine Chronik der Ereignisse des Jahres 2005, die „Trauermetten im Dom“ (Beitrag von Dompfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert), die Bischofsgrabmäler im Mainzer Dom (Autor ist Hermann Kurzke) sowie – passend zum anstehenden Mozartjahr – ein Beitrag von Walter Appel mit der Überschrift „Mozart in Mainz“.
Hinweis: Domblätter, Forum des Dombauvereins Mainz e.V., Nr. 7/2005. Redaktion: Hermann Kurzke. Gestaltung: Jürgen Haack, LBS Rheinland-Pfalz. Mainz 2005. 106 Seiten mit zahlreichen Farbbildern, 7,50 Euro, Internet: http://www.dombauverein-mainz.de/ oder http://www.bistum-mainz.de/infoladen
am (MBN)
Personalien
Mühlheim-Dietesheim/Mainz. Der ehemalige Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät und Rektor der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität, Prälat Professor Adolf Peter Adam, ist am Freitag, 16. Dezember, im Alter von 93 Jahren verstorben. Der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa, Bischofsvikar für die Geistlichen und Ordensleute, würdigte Adam als einen Menschen, der „theologisch oft komplizierte Sachverhalte in einer einfachen und gut verständlichen Sprache“ darstellen konnte. Adam habe eine ganze Generation von Priestern, Laientheologen und Religionslehrern ausgebildet und sich im Bistum, an der Universität und insbesondere am Fachbereich Katholische Theologie große Verdienste erworben.
Der Dank- und Abschiedsgottesdienst für Professor Adam findet am Donnerstag, 22. Dezember, um 12.00 Uhr in der Kirche St. Sebastian in Mühlheim-Dietesheim statt. Dem Requiem schließt sich auf dem dortigen Friedhof die Beerdigung an. Am Dienstag, 27. Dezember, wird um 19.00 Uhr zu Ehren des Verstorbenen ein Gedenk- und Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin in Mainz-Finthen gefeiert.
Adolf Peter Adam wurde am 19. März 1912 in Mühlheim-Dietesheim geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums wurde er 1937 durch Bischof Albert Stohr in Mainz zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Mainz, Ober-Mörlen und Heppenheim, die mit Repressionen der damaligen nationalsozialistischen Machthaber verbunden waren, wurde Adam 1946 Religionslehrer am Schlossgymnasium in Mainz. Diese Aufgabe nahm er 14 Jahre wahr und wirkte in dieser Zeit nebenamtlich unter anderem als Gefängnisseelsorger, Stadtjugendpfarrer, Diözesankaplan im Bund Neudeutschland (ND) und Seminarleiter für Lehramtskandidaten.
Daneben promovierte er mit einer Arbeit über Thomas von Aquin und Bonaventura zum Doktor der Theologie (1956) und habilitierte sich drei Jahre später an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität im Fach Pastoraltheologie. Von 1959 bis 1960 wurde er als Privatdozent für Pastoraltheologie an die Universität nach Bonn berufen. Ab 1960 lehrte Adam bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1977 an der Mainzer Universität Praktische Theologie, Liturgiewissenschaft und Predigtlehre. Von 1963 bis 1965 war er Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät und 1967/1968 Rektor der Johannes Gutenberg-Universität. Als Autor von theologischen Schriften hat Adam viele Bücher insbesondere zu Themen der Liturgie geschrieben, besonders bekannt wurde seine Publikation „Grundriss Liturgie“. Für seine Verdienste wurde er 1985 mit dem Titel Päpstlicher Ehrenprälat ausgezeichnet.
am (MBN)
Mainz. „Die herzlichsten Glück- und Segenswünsche“, auch im Namen von Kardinal Karl Lehmann, überbrachte Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann am Donnerstag, 15. Dezember, an Pfarrer i.R. Alois Tille, der im Bruder-Konrad-Stift in Mainz seinen 104. Geburtstag feierte. Zu den Gratulanten gehörten auch in Vertretung von Offizial Dr. Peter Hilger Monika Krebs und Maria-Teresa Siepchen vom Offizialat sowie Karl Baumann vom Personaldezernat. Der Generalvikar dankte bei der Feierstunde auch allen, die für Alois Tille sorgen. Am 6. Juli 2004 hatte Tille den 80. Jahrestag seiner Priesterweihe gefeiert.
Alois Tille wurde am 15. Dezember 1901 in Niemes/Sudeten geboren. Er wuchs in Plan bei Marienbad auf und wurde nach seinem Theologiestudium am 6. Juli 1924 in Prag zum Priester geweiht. Nach Seelsorgsjahren als Kaplan und Pfarrer wurde er 1943 Erzbischöflicher Notar und Vikariatssekretär in Plan. Nach dem Krieg kam Tille als Heimatvertriebener in das Bistum Mainz. Zunächst arbeitete er in der Pfarrseelsorge in Lichtenberg (heute Groß-Bieberau) im Dekanat Dieburg. Daneben wirkte er seit 1955 als Synodalrichter und wurde 1960 von Bischof Dr. Albert Stohr als Mitarbeiter in das Bischöfliche Offizialat (Diözesangericht) nach Mainz berufen. Hier war Tille bis ins hohe Alter von 93 Jahren tätig, unter anderem als Ehebandverteidiger und in den letzten Jahren vor allem als Sachbearbeiter von Personenstandsangelegenheiten. Zuvor hatte er auch sehr viel in der Gemeindeseelsorge ausgeholfen. Zum 1. Januar 1994 trat er in den Ruhestand.
am (MBN)
Vorschau auf die Termine im Jahr 2006
Mainz. In dieser Vorschau für das Bistum Mainz sind ausgewählte Termine für das Jahr 2006 chronologisch zusammengestellt. Besondere Ereignisse werden die Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, am 16. Mai sein und die Veranstaltungen zum 1150. Todestag des Mainzer Erzbischofs Rabanus Maurus (4. Februar). Außerdem wäre der erste Weihbischof des Bistums Mainz, Josef Maria Reuß, am 13. Dezember des kommenden Jahres 100 Jahre alt geworden. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
70. Geburtstag von Kardinal Karl Lehmann (16. Mai)