Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 6

vom 15. Februar 2018

Aschermittwoch (c) Bistum Mainz / Blum
Aschermittwoch
Datum:
Do. 15. Feb. 2018
Von:
(MBN)
Aschermitwoch (c) Bistum Mainz / Blum
Aschermitwoch

Berichte

  • Aschermittwoch der Künstler und Publizisten
  • Startveranstaltung der Aktion „Autofasten“
  • Gottesdienst für die Garden und Korporationen
  • Sanierung der Sankt Lioba-Schule in Bad Nauheim

Vorschau

  • Fastenpredigten im Mainzer Dom (ab 18.2.)
  • Internationales Kolloquium zu Blondel (23.-24.2.)

MBN vor 40 Jahren

  • Aussendungsfeier für die ersten zwölf Pastoralreferenten

 

Berichte

Beten, Fasten und Almosen geben als Ratschläge zu einem guten Leben

Traditioneller Aschermittwoch der Künstler zu Bildender Kunst und Tanz in Mainz

Mainz. Mit den drei Ratschlägen „Beten, Fasten und Almosen geben“ sei die österliche Bußzeit „eine Einladung auf dem Weg zu einem guten Leben“. Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in einem Gottesdienst an Aschermittwoch, 14. Februar, im Mainzer Dom. Über das Handeln des Einzelnen hinaus sei es jedoch notwendig, dass die Suche nach einem guten Leben „eine gemeinsame Bewegung wird, in dem wir uns alle aufmachen, unser Leben zu verändern in der Sorge um das gemeinsame Haus“, wie es Papst Franziskus in seiner Umweltenzyklika „Laudato si“ beschrieben habe. Die Eucharistiefeier war Auftakt des traditionellen „Aschermittwochs der Künstler und Publizisten“, den die Bistumsakademie Erbacher Hof veranstaltet.

Kohlgraf wies darauf hin, dass die Aussage der Schöpfungserzählung „Macht euch die Erde untertan“ bis heute missverstanden worden sei, „als würde sie dem Menschen einen Freibrief im Umgang mit den anderen Geschöpfen in die Hand geben“. Und weiter: „Das Aschenkreuz erinnert an die Tatsache, dass wir nicht Gott sind, sondern Teil der Erde, von ihr genommen, und eines Tages werden wir wieder zu Erde. Wenn der Papst eine ganzheitliche Ökologie fordert, ist dies eine spirituell-geistliche Haltung, die wir einnehmen sollen. Wir sind Geschöpfe, und wir nehmen teil an dem Auftrag, die Schöpfung zu hüten, zu bewahren, zu pflegen.“

Auch das Fasten entstehe aus dieser geistlichen Haltung, betonte der Bischof: „Der Papst lädt ein zum Ausstieg aus dem ‚Konsum-Mechanismus’. Das Streben nach immer mehr Besitz, indem der Mensch sich definiert über das Haben, zeigt seine ‚inneren Wüsten’. Dabei kann sich der Mensch bescheiden, er kann sich über das Sein beschreiben, nicht über das Haben. Ein gutes Leben kann der Mensch in der Bescheidenheit und im Verzicht finden. Das Fasten soll uns öffnen für unsere soziale Verantwortung, unsere Verantwortung gegenüber der ganzen Schöpfung. Daher ist es für das christliche Fasten nicht genug, nur zu fasten, damit es mir persönlich besser geht. Es soll sensibilisieren für den gemeinsamen Auftrag, den gemeinsamen Weg, den wir gehen. Der Mensch, der fastet, der verzichtet, setzt sich Grenzen, um der Umwelt und dem Nächsten zu helfen.“ Fasten bedeute, „einen eigenen Weg zu finden, der uns dafür sensibel macht, dass wir Menschen werden, die ihre Würde von Gott her finden und nicht über das Besitzen welcher Art auch immer“, betonte Kohlgraf.

Auch beim Thema Almosen sei die Grundhaltung hinter der sozialen Zuwendung „das Wissen darum, dass wir Brüder und Schwestern sind“, sagte Kohlgraf. „Im besten Fall entsteht dort, wo wir als glaubende Christinnen und Christen leben, aus der Menge von Menschen eine Gemeinschaft, in der die Sorge und die Nöte der anderen wahrgenommen werden.“ Und weiter sagte der Bischof: „Es genügt nicht, nur die Politik an die Verantwortung zu erinnern, sondern die Kirche selbst, und jeder und jede einzelne kann schauen, wo sie Wohnraum hat, der anderen helfen könnte. Das ist ein Beispiel, das zeigt, worum es beim Almosen geht: um die eigene Verantwortung für das Gemeinwohl. Im letzten müssen wir uns immer fragen: In welcher Welt wollen wir leben, welche Welt wollen wir hinterlassen, welche Werte treiben uns an?  Und: Was kann ich tun, was darf ich nicht an den anderen abwälzen?“ Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatten der Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel übernommen.

Bildende Kunst und Tanz in Mainz

Nach dem Gottesdienst führten Martina Mattick (3sat) und Sabine Fallenstein (SWR) im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes durch einen Abend zum Thema „Bildende Kunst und Tanz in Mainz - Innovation und Identität“. Gäste waren die Leiterin der Kunsthalle Mainz, Stefanie Böttcher, und der Tanzdirektor und künstlerische Leiter des „tanzmainz-Festivals“ am Staatstheater Mainz, Honne Dohrmann. Eine Kostprobe ihres Könnes zeigte die Tänzerin Gili Govermann.

Dohrmann und Böttcher erläuterten dabei ihr gemeinsames Projekt „Between us“, das am 14. März 2019 in der Mainzer Kunsthalle Premiere haben wird. Dabei wird im Vorfeld eine Choreografie von Tänzern des Mainzer Staatstheaters von Professor Dr. Florian Jenett vom Fachbereich Digitale Gestaltung der Hochschule Mainz digitalisiert. Sowohl die Choreografie als auch das Datenmaterial wird daraufhin zeitgenössischen Künstlern zur Verfügung gestellt. Insgesamt wird die Choreografie in der Ausstellung dann zehnmal aufgeführt werden. Das Projekt sei für alle Beteiligten ein großes Experiment, betonte Böttcher. Dohrmann hob hervor, dass das Projekt ein Beitrag dazu sein könne, die große Offenheit der Stadt für Innovationen zu verstärken. Der Direktor der Bistumsakademie Erbacher Hof, Professor Dr. Peter Reifenberg, hatte die Gäste zu Beginn des Abends begrüßt.

Nach der Veranstaltung bestand Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch in den Räumlichkeiten des Erbacher Hofes. Unter anderen nahmen auch der Intendant des Mainzer Staatstheaters, Markus Müller, der Mainzer Universitätspräsident, Professor Dr. Georg Krausch, die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse und die SWR-Senderdirektorin Simone Schelberg sowie Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz, und der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, an dem Abend teil.

Stichwort: Fastenzeit / Aschermittwoch

Die Fastenzeit ist die 40-tägige Vorbereitungszeit der Kirche auf Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten. Die Fastenzeit wird auch österliche Bußzeit genannt. Sie beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag. Insgesamt umfasst sie 46 Kalendertage, allerdings sind die sechs Sonntage vom Fasten ausgenommen, da an jedem Sonntag in der Kirche die Auferstehung gefeiert wird. Charakteristisch für diese Zeit sind seit ältester Zeit Tauferinnerung bzw. -vorbereitung sowie Fasten und Buße. Neben dem Aschermittwoch ist nur noch der Karfreitag als strenger Fastentag vorgeschrieben.

Am Aschermittwoch lassen sich katholische Christen beim Gottesdienst mit Asche ein Kreuz auf die Stirn zeichnen als Symbol der Vergänglichkeit allen Lebens. Die Austeilung der Asche ist Appell zur Umkehr und zur Vorbereitung auf Ostern. Sie erfolgt mit den Worten: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staube zurückkehrst.“ Seit dem zwölften Jahrhundert wird die verwendete Asche aus Palmzweigen des Vorjahres gewonnen.

In der Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Sacrosanctum concilium“ (1964) heißt es zur Fastenzeit: „Die vierzigtägige Fastenzeit hat die doppelte Aufgabe, einerseits vor allem durch Tauferinnerung oder Taufvorbereitung, andererseits durch Buße, die Gläubigen, die in dieser Zeit mit größerem Eifer das Wort Gottes hören und dem Gebet obliegen sollen, auf die Feier des Pascha-Mysteriums vorzubereiten.“ (SC 109) Die Bischöfe schreiben jeweils zur Fastenzeit einen Hirtenbrief, der in den Gemeinden an einem der Sonntage verlesen wird. Die liturgische Farbe in den Gottesdiensten der Fastenzeit ist violett.

Bereits aus dem zweiten Jahrhundert gibt es Berichte darüber, dass sich Christen durch ein zweitägiges Trauerfasten auf das Osterfest vorbereitet haben. Im dritten Jahrhundert wurde es auf die ganze Karwoche ausgedehnt. Seit dem vierten Jahrhundert ist die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern fester Brauch der Kirche. Der Zeitraum von 40 Tagen ist biblischen Ursprungs und leitet sich vor allem von der 40-tägigen Gebets- und Fastenzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan auf sich nahm (Mt 4,1-11). Das Alte Testament berichtet an anderen Stellen unter anderem, dass Mose während der 40 Tage auf dem Berg Sinai nichts aß und trank (Ex 24,18). Von Elias wird erzählt, dass er 40 Tage zum Berg Horeb wanderte, ohne etwas zu essen (1 Kön 19,8).

Das durch Fasten Ersparte als Almosen zu geben, hat durch die Sammlung des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor für die Dritte Welt eine weltweite Dimension erhalten. Eine weitere Aktion in der Fastenzeit ist im Bistum Mainz seit einigen Jahren die Aktion „Autofasten“, bei der evangelische und katholische Kirche gemeinsam zu einem überlegteren Umgang mit dem Auto aufrufen.

tob (MBN)

 

Kohlgraf: Alltägliche Gewohnheiten ändern – Schütz: Stetigkeit ist notwendig

Startveranstaltung der 21. ökumenischen Aktion „Autofasten“ in Mainz (bis 31. März)

Mainz. Bereits zum 21. Mal laden in diesem Jahr die Kirchen mit Umweltverbänden und Verkehrsbetrieben zur ökumenischen Aktion „Autofasten“ (www.autofasten.de) ein, die vom 14. Februar bis 31. März stattfindet. Ziel ist es, die alltägliche Nutzung des Autos in Frage zu stellen und klimafreundlichere Verkehrsalternativen auszuprobieren. Autofahrerinnen und Autofahrer sollen sich bemühen, in der Fastenzeit ihr Auto möglichst oft stehen zu lassen, Fahrgemeinschaften zu gründen oder insbesondere öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder Car-Sharing zu nutzen bzw. zu Fuß zu gehen.

Der neue Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat dazu ermutigt, sich an der Aktion zu beteiligen. Sie greife die christliche Tradition des Fastens auf und gebe ihr „einen aktuellen Inhalt“. „Mit ihrem Aufruf, das Auto stehen zu lassen und auf das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, schärft die Aktion das Bewusstsein dafür, dass unser alltägliches Verhalten Auswirkungen auf die Umwelt hat. Schon mit kleinen Änderungen unserer Gewohnheiten können wir zur Bewahrung der Umwelt und zum Klimaschutz beitragen“, sagte Kohlgraf bei der Startveranstaltung der Aktion am Mittwoch, 14. Februar, in Mainz. Kohlgraf dankte den Organisatoren für ihr Engagement: „Allen, die sich beteiligen, wünsche ich, dass sie den Verzicht im Alltag als bereichernd erleben und vielleicht sogar neue Entdeckungen machen – zum Beispiel, dass Gottes Schöpfung viel schöner ist, wenn wir sie nicht nur durch die Windschutzscheibe wahrnehmen.“

Für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nahm Dr. Klaus-Volker Schütz, Propst für Rheinhessen und Nassauer Land, an der Eröffnung teil. Er zeigte sich insbesondere beeindruckt darüber, dass diese Aktion schon lange vor Dieselskandal und „unsäglichen Affenversuchen“ in ökumenischer Verbundenheit auf das gemeinsame Anliegen, die Schöpfung zu bewahren, hingewiesen habe: „,Autofasten‘ ist fast schon eine eigene Marke geworden, die jedes Jahr neu den berühmten Tropfen auf den heißen Stein einer klimaschädlichen Mobilität legt.“ In dieser Hinsicht habe sie sogar „Vorbildcharakter für politische Entscheidungen, die im Rahmen der möglicherweise anstehenden Koalitionsgespräche im Bund zu treffen sein werden“.

Der Umweltbeauftragte des Bistums Mainz, Dr. Franz-Jakob Hock, bezeichnete die Aktion „Autofasten“ als Erfolgsgeschichte. „Im vergangenen Jahr haben sich fast 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ,Autofasten‘ beteiligt“, sagte er. Dr. Hubert Meisinger, Referent für Umweltfragen im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, ergänzte: „Durch das Engagement der Verkehrsverbünde wird diese Aktion erst zu einer, die in die Gesellschaft hineinwirken kann. Besser können an Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit interessierte Verbände oder Organisationen gar nicht auf das Ziel einer ökologisch verantwortungsvollen Mobilität hinarbeiten.“

Kohlgraf, Schütz, Hock und Meisinger hatten sich mit zahlreichen Unterstützern der Aktion für ein Pressefoto auf dem Mainzer Bischofsplatz getroffen. Gekommen waren unter anderen: Roland Horne, Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz, Dr. Helga Schmadel, Kreisvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Kerstin Schnücker vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie Heiko M. Ebert, Referent für Marketing und Wirtschaftsführung des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN).

Seit 1998 laden die Kirchen im Westen und Südwesten Deutschlands und in Luxemburg zu dieser Fastenaktion ein. Getragen wird das „Autofasten“ unter anderem von den Bistümern Mainz, Fulda und Trier, den Erzbistümern Köln und Luxemburg, sowie von den Evangelischen Kirchen im Rheinland und in Hessen-Nassau. Unterstützt wird die Aktion durch die Regierungen von Rheinland-Pfalz, Hessen und des Saarlandes.

„Autofasten“ auch im Odenwaldkreis – Angebot bei „garantiert mobil!“

Anlässlich der diesjährigen Aktion „Autofasten“ kooperieren das Bistum Mainz und die EKHN erstmals mit der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG). Gemeinsam stellen sie allen registrierten Neukunden für das OREG-Angebot „garantiert mobil!“ ein Startguthaben von zehn Euro zur Verfügung. „Gemeinsam mit den beiden Kirchen möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern im Odenwaldkreis während des ,Autofastens‘ die Möglichkeit geben, sich mit dem neuen Mobilitätsangebot vertraut zu machen“, sagte Peter Krämer, Leiter des Geschäftsbereich Nahverkehr bei der OREG. Bei dem Angebot wird der Fahrplan mit privaten und gewerblichen Mitnahmemöglichkeiten ergänzt. Koordiniert wird „garantiert mobil!“ über die www.odenwaldmobil.de oder eine App.

Weitere Informationen:

  • Pfarrer Dr. Hubert Meisinger, Referat Umwelt und Digitale Welt im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, Telefon: 06131-2874450, E-Mail: h.meisinger@zgv.info

am (MBN)

 

„Ihr seid das Licht der Welt“

Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im Dom

Mainz. „Jesus will die Menschen, die ihm nachfolgen, nicht in Abhängigkeit halten, sondern er spricht ihnen die Fähigkeit zu, selbst Licht zu sein: Er will sie an der Erleuchtung der Welt beteiligen.“ Das sagte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, in seiner Predigt beim diesjährigen Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im vollbesetzen Mainzer Dom. „Nicht weil wir so klug, so erfolgreich sind, nicht weil unsere Selbstlosigkeit so groß ist oder unser religiöser Eifer alle in Erstaunen versetzt, sondern weil wir von Jesus angesteckt sind, von seinem Licht, können wir Licht der Welt sein“, betonte Heckwolf.

Der Domdekan predigte am Sonntag, 11. Februar, bei einer Eucharistiefeier mit den Mitgliedern der Mainzer Fastnachtskorporationen und -vereine im vollbesetzten Mainzer Dom. Ausgangspunkt seiner Predigt war die diesjährige Zugplakette für den Rosenmontagsumzug, auf welcher der Mond als Fastnachtssymbol dargestellt ist. Das Motto der Kampagne 2018 lautet: „So wie der Mond die Nacht erhellt, strahlt Mainzer Fastnacht in die Welt.“ Der traditionelle Gottesdienst, den Domdekan Heckwolf seit 1995 im Mainzer Dom gestaltet, fand in diesem Jahr zum 24. Mal statt.

Weiter sagte der Domdekan: „Der Mond ist der Himmelskörper, der sein Licht von der Sonne erhält. Dieses Licht vergeht und wird wieder neu. So ist der Mond ein eindringliches Sinnbild für das Werden und Vergehen, für das Stirb und werde, für das christliche Verständnis des menschlichen Lebens, das geboren wird, das vergeht, aber im Sterben neu wird durch die Auferstehung. Der Mond ist damit ein Zeichen für die Hoffnung, dass selbst in der größten Dunkelheit des Todes ein Licht ist.“

In den Fürbitten wurde unter anderem für alle Beteiligten und Besucher des Mainzer Rosenmontagszuges gebetet. Auch dem im vergangenen Jahr verstorbenen Klaus Eigenbrodt, der als „Plakette-Klaus“ bekannt war, wurde im Gebet gedacht. Am Ende des Gottesdienstes segnete Domdekan Heckwolf neue, zu Jubiläen angeschaffte Fahnen der Roten Husaren aus Mainz-Kostheim (66 Jahre) und des Carnevalsvereins Eiskalte Brüder aus Mainz-Gosenheim (125 Jahre). Unter anderen hatten Mitglieder der Garden die Aufgaben der Ministranten, der Lektoren und Kantoren übernommen. Konzelebranten waren Regens Dr. Tonke Dennebaum, Subregens Markus Lerchl, Pfarrer Dietmar Wieland und Pfarrer Ignatius Löckemann. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Wonnegauer Blasorchester aus Osthofen unter Leitung von Samir Müller sowie Thomas Höpp an der Domorgel.

tob (MBN)

 

Mit großer Sanierung in die Zukunft

Bistum Mainz ermöglicht Erneuerung der Sankt Lioba Schule in Bad Nauheim

Bad Nauheim/Mainz. Das Bistum Mainz beginnt im Sommer mit einer umfassenden Sanierung der Sankt Lioba Schule in Bad Nauheim. Die Bauzeit erstreckt sich über vier bis fünf Jahre, der Schulbetrieb soll während der Sanierung am Standort aufrechterhalten werden. Das Investitionsvolumen wird voraussichtlich 27,7 Millionen Euro betragen. „Damit ist die Sankt Lioba Schule die größte Einzelmaßnahme, die im Investitionsplan des Bistums für die Jahre 2018 bis 2022 ansteht“, konkretisierte Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, die Dimension des Vorhabens. Sie erläuterte die Pläne gemeinsam mit Schulleiter Bernhard Marohn am Mittwoch, 7. Februar, vor Journalisten in Bad Nauheim.

Der äußere Anlass für den Beginn der Arbeiten ist die Rückkehr der Sankt Lioba Schule zur klassischen Gymnasialzeit von neun Jahren. Mit dem Schuljahr 2022/2023 wird es an der Schule wieder eine dreizehnte Jahrgangsstufe geben und damit etwa 120 Schülerinnen und Schüler mehr als heute. Der dafür notwendige Raumbedarf soll vor allem durch den Abriss und Neubau eines Teilgebäudes ausgeglichen werden. Insgesamt besteht die Schule aus fünf Bauteilen; die anderen vier Bauteile werden energetisch, brandschutztechnisch, im Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärbereich sowie bei den elektrischen Anlagen grundlegend saniert.

„Dies ist also keine Verschönerungsmaßnahme“, hob Pollak hervor, „sondern eine notwendige Investition in die Betriebssicherheit und damit die Zukunftsfähigkeit der Schule.“ Dazu gehöre auch, dass die Schule an das Glasfasernetz der Stadt Bad Nauheim angeschlossen wird. In jedem Gebäude wird ein WLAN-Zugang eingerichtet und überdies wird sich die Essenssituation der Schülerinnen und Schüler verbessern, die über Mittag in der Schule bleiben.

„Trotz der großen Investitionssumme konnten wir nicht alle Wünsche der Schule erfüllen“, betonte Ordinariatsdirektorin Pollak. „Auf eine echte Mensa, ein großzügiges Lernzentrum oder gar eine Erweiterung des Hallensports muss die Schule noch weiter warten.“ Diese Projekte seien aber nur zurückgestellt, nicht endgültig abgelehnt. Angesichts der engen Finanzlage des Bistums habe man mit der Schule außerdem vereinbart, dass sie sich über Spenden und ein Fundraising-Projekt selbst an der Verwirklichung des Sanierungsvorhabens beteiligen müsse. „Wir wollen über Spenden und mit Hilfe eines professionell geplanten Fundraising-Projekts rund fünf Millionen Euro zum Gesamtbetrag beisteuern“, gab Schulleiter Bernhard Marohn das ambitionierte Ziel vor. Das ermögliche es der Schule, den Anlass der Sanierung auch für pädagogische und organisatorische Verbesserungen zu nutzen.

Stichwort: Sankt Lioba Schule

Die Sankt Lioba Schule ist eine von fünf allgemeinbildenden Schulen des Bistums Mainz in Hessen. Sie befindet sich als einzige im Nordteil des Bistums und gehört zum Dekanat Wetterau-West. Das fünfzügige Gymnasium im Zentrum von Bad Nauheim wird im Schuljahr 2017/2018 von 970 Schülerinnen und Schülern besucht. Die Schule wurde 1929 von den Schwestern Unserer Lieben Frau (SND) als höhere Mädchenschule mit Internat eröffnet. Seit 1971 wird die 1949 als Gymnasium staatlich anerkannte Schule auch von Jungen besucht. 1978 übergab der Gründerorden die Trägerschaft der Schule an das Bistum Mainz. 

Hinweis: www.lioba.de

PM (MBN)

 

Vorschau

Fastenpredigten im Mainzer Dom (ab 18.2.)

Thema: „Rückkehr zu Gott – Umkehr zum Leben“

Mainz. Die Predigten zur Österlichen Bußzeit im Hohen Dom zu Mainz stehen in diesem Jahr unter der Überschrift „Rückkehr zu Gott – Umkehr zum Leben“. Die Predigten finden an den Fastensonntagen jeweils um 18.00 Uhr statt, an die sich um 18.30 Uhr die Abendmesse anschließt. Die Abschlusspredigt am Sonntag, 11. März, übernimmt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf.

Erster Fastensonntag, 18. Februar:

Dr. Franz Jung, Generalvikar des Bistums Speyer, predigt zu „Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören“ (Ps 91,15).

Zweiter Fastensonntag, 25. Februar:

Regens Dr. Tonke Dennebaum aus Mainz predigt zu „Befreie uns, Gott, aus all unseren Nöten“ (Ps 25,22).

Dritter Fastensonntag, 4. März:

Professor Dr. Michel Deneken, Präsident der Universität Straßburg, predigt über „Wende dich zu mir und sei mir gnädig: denn ich bin einsam und gebeugt“ (Ps 25,16).

Vierter Fastensonntag, 11. März:

Bischof Peter Kohlgraf predigt über „Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Hoffnung“ (Jes. 66,11).

am (MBN)

 

„Die Tat – L’Action und die Phänomenologie“ (23.-24.2.)

Internationales Forscherkolloquium an der Bistumsakademie Erbacher Hof

Mainz. Die Bistumsakademie Erbacher Hof lädt von Freitag, 23., bis Samstag, 24. Februar, zu einem Internationalen Forscherkolloquium ein. Anlass ist die Neuübertragung des Werks „L‘Action“ von Maurice Blondel durch Dr. Anton van Hooff, Aachen. Van Hooff war lange Jahre Ökumenereferent des Bistums Mainz. Die neue Übersetzung erscheint im Verlag Karl Alber in Freiburg.

am (MBN)

 

MBN vor 40 Jahren

Unter der Überschrift „Zeugen, nicht Informanten“ berichten die Bistumsnachrichten über die „Aussendungsfeier für die ersten zwölf Pastoralreferenten in der Diözese Mainz“: „Erstmals erteilte der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, zwölf Pastoralassistenten die kirchliche Sendung zum seelsorglichen Dienst in der Diözese Mainz. An der Aussendungsfeier am 10. Februar im Mainzer Dom nahmen auch der Dezernent für Laien im pastoralen Dienst, Domdekan Dr. Hermann Berg, der Beauftragte für die Pastoralassistenten und -referenten‚ Pfarrer Karl Hermann Hiß, Generalvikar Martin Luley und die Pfarrer und Mitglieder der Pfarrgemeinden teil, in denen die Pastoralreferenten ausgebildet wurden oder tätig sind. Ihr Sprecher ist Franzrudolf Kordel.

‚Es gehört etwas dazu, den Dienst in der Kirche anzunehmen’, sagte Kardinal Volk zu den jungen Männern, ehe er sie nach namentlichem Aufruf einzeln mit den Worten ‚Ich sende Sie zum Zeugnis für Christus in der Kirche und in der Welt’ einzeln verpflichtete. ‚Denn dieser Dienst ist nicht der Dienst eines Schalterbeamten, sondern ein Dienst, der an den Menschen geleistet werden muss, wenn es notwendig ist. Dafür müssen auch die Ehefrauen Opfer bringen, weil ihre Männer so oft unterwegs sind und nicht in der Familie sein können.’ Der Kardinal umriss ihre Aufgabe: ‚Kein Erfinden ist nötig, sondern Weitersagen, was einer - Christus - gesagt hat, mit dessen Botschaft Sie sich identifizieren müssen. Im Neuen Testament gibt es keine Informanten, nur Zeugen. Aufgabe der Christen ist es, auf alle Argumente wider Gott zu sagen: Ich glaube doch.’

Die ersten zwölf Pastoralreferenten in der Diözese Mainz sind Johannes Bahmann, Pfarreien Mainz-Drais und Lerchenberg; Albert Baumann, Pfarreien Mainz-Kastel/Kostheim- Amöneburg; Hubertus Brantzen, Pfarrei St. Johannes-Evangelist, Mainz; Klaus Heizmann, Schülerseelsorge - Willigis-Gymnasium, Mainz; Josef Kolbeck, Referent im Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariates; Franzrudolf Kordel, Assistent von Weihbischof Wolfgang Rolly; Udo Mechlinski, Referent im Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariates; Hartwig von Papen, Krankenhausseelsorge, Unikliniken Mainz; Hans Ludwig Roß, Referent im Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariates; Norbert Schmidt, Pfarrei Undenheim/Hahnheim; Winfried Späth, Referent am Bischöflichen Jugendamt Mainz; Gerhard Trunk, Pfarrei Klein-Auheim.

Voraussetzung für den Beruf eines Pastoralreferenten sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Theologie (Staatsexamen mit zweitem Fach, Diplom oder Promotion), 18-monatige Tätigkeit als Pastoralassistent in einer Gemeinde mit praxisbezogener Ausbildung in der Art des Pastoralkurses der Priesterausbildung, zweite Dienstprüfung und Aussendung durch den Bischof.“

Mit „Widerspruch gegen Gott aufgeben - Sinn unserer Zeit finden“ ist ein Beitrag über die Predigt von Kardinal Volk zum Auftakt des Aschermittwochs der Künstler überschrieben: „‚Wir sollen in der Fastenzeit kein finsteres Gesicht machen, sondern Luft um uns schaffen, damit der Blick auf Gott wieder frei wird,’ sagte der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, in seiner Predigt im Dom zu Mainz, in dem sich die Gäste des ‚Aschermittwoch mit Künst1ern’, darunter der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Dr. Bernhard Vogel, Bundestagsvizepräsident Dr. Hermann Schmitt-Vockenhausen, der Oberbürgermeister von Mainz, Jockel Fuchs, zur Aschermittwoch-Liturgie versammelt hatten. Umdenken sei nötig und mit der geistigen Kehrtwendung um 180 Grad den Widerspruch gegen Gott aufgeben, der weniger in Worten als in der Art des Verhaltens bestehe.

Kardinal Volk führte seine Aussage später im Haus am Dom während des Gespräches mit den über 250 Gästen fort. Auf die künstlerische Gestaltung von Gottesdiensträumen abhebend meinte er, dem heute immer wieder erhobenen Anspruch der Wahrhaftigkeit des Materials - ‚Sichtbeton muss Sichtbeton bleiben’ - müssten auch die Wahrheiten des Glaubens, die die Wirklichkeit des Christen seien, entsprechen. Natürlich könnten wir nicht einfach nachmachen, was frühere Generationen gebaut hätten. ‚Aber heute sind die Menschen in mancher Hinsicht schlechthin verdummt, weil sie den Sinn für die Dinge verloren haben“, betonte der Kardinal. Aber den Sinn der Zeit zu finden, sei unsere vordringliche Aufgabe, einer Zeit, die durch ihre schnelle Entwicklung des Wissens und der Technik immer mehr Zucht von den Menschen erfordere. „Wir wissen viel mehr als frühere Generationen, aber wir haben Angst, das Wissen richtig zu gebrauchen.’ Umso notwendiger sei es, christliche Gedanken und Motivationen zur Orientierung der Welt einzubringen. Im Mittelpunkt des an den Gottesdienst anschließenden Gesprächs mit den Gästen stand Frau Alice von Herdan-Zuckmayer, die aus eigenen Werken und Gedichte ihres Mannes vortrug.“

„Mit den Anweisungen für die Fastenzeit rufen die deutschen Bischöfe die Katholiken in der Bundesrepublik zu Umkehr, Buße und spürbarer Einschränkung in der persönlichen Lebensführung auf. Umkehr geschehe in der täglichen Bemühung des Einzelnen um entschlossenere Hinwendung zu Gott, in einem christlichen Lebenszeugnis in Familie und Beruf, Gesellschaft und Politik, vor allem im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit sowie in allen Taten der Nächstenliebe. Die Hinwendung zu Gott könne sich ausdrücken im ‚freiwilligen Verzicht auf eine erlaubte Freude oder Annehmlichkeit des Lebens’. Die Bischöfe ermahnen die Gläubigen zum österlichen Sakramentenempfang. Sie fordern von jedem Christen ‚je nach seiner wirtschaftlichen Lage, in brüderlicher Liebe ein für ihn spürbares, angemessenes Geldopfer für die hungernde Welt’. Eltern werden ermahnt, ihren Kindern ein Beispiel zu sein und sich in ihrer Familie um einen Lebensstil zu bemühen, in dem Buße und Verzicht ihren Platz haben. Christliche Gemeinschaften sollen gemeinsame Ausdrucksformen tätiger Liebe suchen. Besonders weisen die Bischöfe in ihrem Fastenaufruf auf die Bedeutung des Freitagsopfers hin.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 4 vom 17. Februar 1978

Aschermittwoch (c) Bistum Mainz / Blum
Autostasten 2018 (c) Bistum Mainz / Matschak
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
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Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum
Gardegottesdienst (c) Bistum Mainz / Blum