200.000 Euro Corona-Soforthilfe

Bistum Mainz unterstützt zahlreiche langjährige weltkirchliche Projekte

csm_Corona-Kollekte_Banner_1940x1080_dbk_50bb30e5a4 (c) Deutsche Bischofskonferenz
Datum:
Mi. 2. Sept. 2020
Von:
tob (MBN)

Mainz. Bis Ende des Jahres wird das Bistum Mainz insgesamt 200.000 Euro Corona-Soforthilfe für zahlreiche langjährige Partnerprojekte in der Weltkirche leisten. Bisher hatte der Vergabeausschuss Weltkirche unter Leitung von Generalvikar und Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz bereits rund 100.000 Euro Soforthilfe an Missionarinnen und Missionare des Bistums sowie an langjährige Partner in der weltkirchlichen Arbeit überwiesen. Auf der jüngsten Sitzung sind jetzt nochmals bis Ende des Jahres Mittel in gleicher Höhe für die Partner in der Weltkirche zur Verfügung gestellt worden.

Weihbischof Bentz hat jetzt in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Mainzer Kirchenzeitung „Glaube und Leben“ (Ausgabe vom 6. September) darauf hingewiesen, dass die Corona-Pandemie zwar auch wirtschaftliche Konsequenzen für das Bistum Mainz mit sich bringe, die „uns zu einer klaren und straffen Steuerung bei den Finanzen“ zwingen. „Ich möchte nicht, dass wir nur um uns selbst kreisen“, betont Bentz. „Ich will und kann nicht ausblenden, dass in vielen Regionen der Welt durch Corona die Menschen in noch unvergleichbar größere Not geraten sind als wir. Deswegen möchte ich, dass wir als Bistum Mainz ein deutliches Zeichen der Solidarität setzen trotz unsrer eigenen Schwierigkeiten.“

Über die Partner in der weltkirchlichen Arbeit vor allem nach Lateinamerika und Afrika werde deutlich, dass es dort keine vergleichbaren Auffangsysteme wie in Deutschland gebe. Weihbischof Bentz weiter: „Menschen leben vom kleinen, täglichen Handel auf der Straße. Wovon sollen sie leben, wenn es strikte Ausgangssperren gibt? Die medizinische Versorgung war in vielen Regionen schon vor der Corona-Krise mangelhaft. Jetzt ist die Versorgung der Menschen erst recht prekär. Die Versorgung mit Masken, Desinfektionsmittel und ähnlichem hat uns hier in Deutschland vor enorme logistische Herausforderungen gestellt trotz unsrer Möglichkeiten. Um wieviel schwieriger ist das in den wenig entwickelten Regionen. Unsere Partner berichten von ihrer Hilflosigkeit, angemessene Unterstützung geben zu können. Deshalb habe ich mich mit den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle Weltkirche entschieden, die sonst üblichen Projektanträge zurückzustellen zugunsten einer Corona-Soforthilfe. 100.000 Euro haben wir bereits in den vergangenen Wochen verausgabt. Jetzt haben wir entschieden, dass wir weitere 100.000 Euro zu Verfügung stellen werden.“

Grundprinzipien der weltkirchlichen Hilfen durch das Bistum seien „enge Kooperation mit vertrauten und verlässlichen Projektpartnern, wirkliches Hinhören auf die Bedarfe der Menschen vor Ort, Hilfe zur Selbsthilfe“, erläutert Bentz. Gleichzeitig dankt der Weihbischof in dem Gespräch für das weltkirchliche Engagement der Menschen im Bistum: „Ich staune und bin sehr dankbar, wenn ich sehe, wie großzügig die Menschen in unserem Bistum die Hilfswerke mit ihren Aktionen unterstützen und wie viele zusätzliche Projekte auf Gemeindeebene über lange Jahre hinweg mit viel Engagement und Herzblut mitgetragen werden. Dafür möchte ich ausdrücklich danken! Das stimmt mich zuversichtlich, auch für die vor uns liegenden Herausforderungen.“

Bundesweite Corona-Kollekte am 6. September

Zur Solidaritätsaktion der katholischen Kirche in Deutschland für die Leidtragenden der Corona-Pandemie, in deren Mittelpunkt der „Sonntag des Gebets und der Solidarität“ am 6. September steht und dessen zentraler Bestandteil eine Sonderkollekte an diesem Tag ist, haben die deutschen Bischöfe einen Aufruf verfasst, der am kommenden Wochenende in den Gottesdiensten verlesen wird. Darin schreiben die Bischöfe: „Die Corona-Pandemie hat die Welt nach wie vor fest im Griff. Überall fürchten Menschen, sich mit dem Virus anzustecken. Die Infektionen haben weitreichende Folgen. Die Krankheitsverläufe sind unterschiedlich, nicht wenige enden tödlich.“ Ältere Menschen fielen der Krankheit besonders häufig zum Opfer, aber auch Kinder würden in Mitleidenschaft gezogen. Zugleich bedrohe Corona das öffentliche Leben. „Als Kirche sind wir auch betroffen: Ein reges Gemeindeleben ist kaum möglich und die Gottesdienste können nur eingeschränkt gefeiert werden. Das alles besorgt uns sehr. Wir nehmen Teil an den Nöten und Ängsten, die die Corona-Pandemie auslöst, und tragen mit unseren Möglichkeiten dazu bei, die Krise zu bewältigen.“ 

Viel dramatischer als in Deutschland sei jedoch die Lage in anderen Teilen der Welt. Gerade die Kirche dürfe das Leiden der Unzähligen in Lateinamerika, Afrika, Asien und Osteuropa nicht ignorieren, sondern sei zur Hilfe aufgefordert. Die Deutsche Bischofskonferenz rufe deshalb gemeinsam mit den Bistümern, den weltkirchlichen Hilfswerken und den Orden zum „Weltkirchlichen Sonntag des Gebets und der Solidarität“ auf. „Die Gläubigen sind eingeladen, sich an diesem Tag über die Konsequenzen der Pandemie weltweit zu informieren und für die Leidtragenden in aller Welt zu beten. Wir bitten auch um eine großzügige Spende für die Corona-Hilfe in der Weltkirche – mit der Kollekte oder auf anderen Wegen“, schreiben die Bischöfe. Sie fügen in ihrem Aufruf hinzu: „Beten wir und helfen wir! Zeigen wir als Christen, was uns angesichts dieser globalen Krise aufgetragen ist.“

Hinweise: 

  • Die weltkirchliche Arbeit im Bistum Mainz: www.bistummainz.de/weltkirche
  • Für den „Sonntag des Gebets und der Solidarität“ ist ein Sonderkonto für Spenden eingerichtet worden (Verband der Diözesen Deutschlands, Stichwort: Corona-Kollekte 2020, IBAN DE53 4006 0265 0003 8383 03, GENODEM1DKM, Darlehnskasse Münster). Mit dem Erlös fördert die Kirche in Deutschland die Arbeit ihrer weltkirchlichen Werke und der Orden, die in der internationalen Corona-Hilfe aktiv sind.
  • Weitere Informationen zur Corona-Kollekte am 6. September unter www.weltkirche.de/corona-kollekte