70. Geburtstag von Diözesanadministrator Dietmar Giebelmann (17.9.)

Nach 13 Jahren als Generalvikar leitet er das Bistum Mainz in der Zeit der Sedisvakanz

Giebelmann 70 (c) Bistum Mainz / Feldmann
Datum:
Mo. 12. Sep. 2016
Von:
tob (MBN)
Mainz. Der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, vollendet am Samstag, 17. September, sein 70. Lebensjahr. Giebelmann ist nach der Annahme des Rücktritts von Kardinal Karl Lehmann als Bischof von Mainz vom Domkapitel am 17. Mai zum Diözesanadministrator gewählt worden.

Als Diözesanadministrator leitet Giebelmann das Bistum mit den Rechten und Pflichten eines Bischofs. Er darf jedoch keine Grundsatzentscheidungen treffen, die den künftigen Bischof binden oder in seinen bischöflichen Rechten beeinträchtigen. Das Amt des Diözesanadministrators endet mit der Besitzergreifung der Diözese durch einen neuen Bischof.

Zur Feier des runden Geburtstages hat der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, der Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators ist, am 17. September zu einer Vesper mit anschließendem Abendessen in den Erbacher Hof in Mainz eingeladen. Dabei wird Kardinal Lehmann die Würdigung des Diözesanadministrators übernehmen. Anstelle von persönlichen Geschenken bittet Giebelmann um eine Spende für den Flüchtlingsfonds des Bistums Mainz.

In seinem neuen Amt gehe es ihm vor allem darum, einen reibungslosen Übergang bis zur Einführung eines neuen Bischofs zu gewährleisten. „Ich versuche, die Diözese in ruhigen Bahnen zu lenken, bis ein neuer Bischof in Mainz sein Amt antritt“, hebt Giebelmann hervor. Dazu kann er auf eine Erfahrung von mittlerweile 20 Jahren in der Leitung des Bistums zurückblicken, zuletzt 13 Jahre als Generalvikar. Die große Aufgabenvielfalt, die mit dem Amt des Generalvikars gegeben war, ist als Diözesanadministrator jetzt noch erweitert, zum Beispiel um die Teilnahme an den Sitzungen der Deutschen Bischofskonferenz. Aber auch die Anzahl der Unterschriftenmappen wird größer: Etwa Glückwünsche für die nicht geringe Anzahl an runden Ehejubiläen sind in der Sedisvakanz Aufgabe des Administrators.

Sein Amt mache ihm aber nach wie vor viel Freude, betont Giebelmann. Zwar bereiteten ihm etwa die abnehmende Zahl der Gottesdienstbesucher oder die nach wie vor hohen Kirchenaustritte Sorge, „doch andererseits gibt es auch viele positive Aspekte in der Kirche, die Mut machen“. Nach wie vor gebe es „ein starkes und ungebrochenes Ehrenamt“, sowohl in den Pfarreien als auch in den Verbänden. „Ich bin dankbar für alle, die sich auf die Kirche einlassen.“ Und er benennt auch gleich das wichtigste Rezept für eine lebendige und anziehende Kirche: „Es ist an uns, unseren Glauben vorzuleben!“

Ganz wichtig ist es Giebelmann, die Entscheidungen der Bistumsverwaltung im direkten Kontakt mit den Mitarbeitern und Gläubigen zu erläutern. Deshalb gehören für ihn Besuche in den Einrichtungen und Gemeinden ganz wesentlich zum Selbstverständnis seines Amtes: „Je weiter die Leitung von den Menschen weg ist, desto geringer ist die Akzeptanz ihrer Entscheidungen. Das ist eine Erfahrung, die sich immer wieder bestätigt“, betont Giebelmann seine Überzeugung. Deshalb hat er schon als Generalvikar das Bistum nicht von seinem Büro im Bischöflichen Ordinariat aus geleitet, sondern ist zu vielen Terminen im Bistum unterwegs und sucht das Gespräch mit Mitarbeitern und Gläubigen.

Dietmar Giebelmann wurde am 17. September 1946 in Bad Honnef geboren. Nach dem Abitur am Johannes-Gymnasium in Lahnstein trat er in das Bischöfliche Priesterseminar in Mainz ein und studierte an der Mainzer Universität Theologie. Am 10. Juli 1971 wurde er durch Bischof Dr. Hermann Volk in Mainz zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Offenbach-Bürgel und Darmstadt-St. Ludwig wurde er 1976 Pfarrer von Urberach-St. Gallus. 1983 übernahm er die Pfarrei Neu-Isenburg-St. Josef. Im Jahr 1989 wurde er zum Dekan des Dekanates Dreieich gewählt und 1994 im Amt bestätigt. Kurz vor seinem Wechsel ins Bischöfliche Ordinariat wurde Giebelmann 1995 zum Sekretär der Dekanekonferenz gewählt. Bischof Lehmann ernannte ihn am 1. Oktober 1996 zum Personaldezernenten und Referenten für die Ordensleute im Bistum Mainz. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Geistlichen Rates und Ehrendomkapitular. 1997 wurde er residierender Domkapitular des Mainzer Domkapitels. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit dem Ehrentitel „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) im Jahr 1998. Am 1. Mai 2003 wurde er zum Generalvikar des Bistums Mainz ernannt. Am 1. Juli 2012 übernahm er außerdem in der Nachfolge des verstorbenen Weihbischofs Dr. Werner Guballa den Vorsitz des Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz. Mit dem Ende der Amtszeit von Kardinal Karl Lehmann als Bischof von Mainz (16. Mai 2016) endete entsprechend dem Kirchenrecht automatisch auch sein Amt als Generalvikar. Am 17. Mai 2016 wurde er vom Mainzer Domkapitel zum Diözesanadministrator für die Zeit der Sedisvakanz gewählt.