Das Kreuz über dem Hochaltar des Mainzer Domes

Auftakt der geistlichen Domführungen zum Jubiläumsjahr mit Domdekan Heinz Heckwolf

DOM--KREUZ--MAINZER (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Sa. 4. Apr. 2009
Von:
tob (MBN)
Mainz. Zum Auftakt der Reihe geistlicher Domführungen im Mainzer Dom hat der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, am Samstag, 4. April, das Kreuz über dem Hochaltar im Westchor erläutert. Das Kreuz stelle „den leidenden und über den Tod triumphierenden Jesus dar“, sagte Heckwolf. Die Gestaltung des Kreuzes bilde das ab, „was wir im Gottesdienst durch Lesungen, Predigt und die Eucharistie verkünden“.
DOM--KREUZ--MAINZER (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)

Angebracht wurde das Hängekreuz im Jahr 1975, als das Bistum mit einer 1.000 Jahr-Feier an den Baubeginn des Mainzer Doms durch Erzbischof Willigis erinnerte. Insgesamt werden zum diesjährigen Jubiläum „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom“ sieben geistliche Domführungen angeboten, die von Domdekan Heckwolf und dem Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, gestaltet werden.

Entworfen und ausgeführt wurde das Bronzekreuz von dem Speyrer Künstler Georg Günther Zeuner, der im Jahr 1974 den Wettbewerb zur Gestaltung des Kreuzes gewonnen hatte, sagte Heckwolf. Das 2,15 Meter hohe und 1,80 Meter breite Kreuz orientiert sich an romanischen Vorbildern. Seine Weihe erfolgte 1975 an Palmsonntag durch den damaligen Mainzer Bischof, Kardinal Hermann Volk. Die Kosten betrugen rund 54.000 D-Mark. Außerdem gestaltete Zeuner damals auch die sechs Altarleuchter, die heute noch auf dem Hochaltar in Gebrauch sind und deren Kosten in den Akten des Domes mit etwa 3.800 D-Mark verzeichnet sind.

Auf der Vorderseite ist über dem Gekreuzigten die Hand Gottes „als symbolische Darstellung des Eingreifens Gottes zu sehen“, erklärte Heckwolf. Darüber ist die biblische Gestalt des Jona abgebildet, der von einem Fisch ausgespieen wird. Am unteren Kreuzende findet sich ein Bild der Vertreibung aus dem Paradies; links Mose mit den Gesetzestafeln und rechts Isaaks Opferung durch Abraham. Auf der Rückseite des Kreuzes, die nur vom Westchor aus einsehbar ist, hat der Künstler in der Mitte Jesus als Lamm dargestellt, umgeben von fünf weißen stilisierten Rosen als Sinnbilder für die Wunden Jesu. An den vier Kreuzenden sind die Symbole der vier Evangelisten abgebildet: Mensch für Matthäus, Löwe für Markus, Stier für Lukas und Adler für Johannes.

Die stellvertretende Vorsitzende des Mainzer Dombauvereins, Sabine Flegel, hatte die Teilnehmer zu Beginn begrüßt. Das große Interesse an der Führung zeige, „wie sehr die Menschen in der Stadt Mainz mit ihrem Dom verbunden sind“, sagte Flegel. Der Dombauverein war zusammen mit der Allgemeinen Zeitung, die Medienpartner des Domjubiläums ist, Veranstalter der Domführung. Albert Schönberger, der Mainzer Domorganist, gestaltete den musikalischen Rahmen an der Domorgel. Die nächste geistliche Domführung findet am Samstag, 25. April, um 11.00 Uhr nach der Diakonenweihe statt. Domdekan Heckwolf wird dann das Chorgestühl im Westchor des Domes erläutern.

Hinweis: Weitere Termine unter www.mainzer-dom.de