„Der Mainzer Dom ist ein ,Haus des Buches'. Das schlägt sich im Dom in Stein und Holz nieder. Überall sind Bücher. Kein Attribut begegnet uns so häufig auf den Portalen, Altären und Grabmälern", sagte Hinkel am Montag, 7. September, vor Journalisten in der Martinus-Bibliothek anlässlich der Vorstellung der Kabinettausstellung „Dom im Buch im Dom". In deren Rahmen zeigt die Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Bücher aus acht Jahrhunderten, die mit dem Mainzer Dom zu tun haben; sie findet zum diesjährigen Jubiläum „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" statt. Zu besichtigen ist die Ausstellung von Mittwoch, 9. September, bis Freitag, 13. November, zu den Öffnungszeiten der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
Hinkel wies darauf hin, dass sich die Ausstellung in drei Abschnitte gliedere: Es werden Bücher über den Mainzer Dom, Bücher, die im Mainzer Dom benutzt wurden, sowie Bücher als Attribut eines Kunstwerkes gezeigt. Schwerpunkt der Ausstellung seien dabei Bücher über den Mainzer Dom. Erst in der frühen Neuzeit sei überhaupt damit begonnen worden, etwa Inschriften aus dem Mainzer Dom zu sammeln, sagte Hinkel. Ausführliche Monographien seien erstmals im 19. Jahrhundert erschienen. Einen zweiten Schwerpunkt der Ausstellung bildeten Bücher aus dem Mainzer Dom zu verschiedenen liturgischen Anlässen. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zähle das Domsakristeibuch, ein Pergamentcodex aus dem Jahr 1362 - das älteste Buch der Schau. Hinkel bezeichnete den Band als eine „kulturgeschichtliche Quelle ersten Ranges", da es 1793 beim großen Dombrand gerettet worden sei. Das Domsakristeibuch stelle ein „,Who is who' des Mainzer Stiftsadels und der Mainzer Patrizier" dar. Hinkel betonte, dass sämtliche in der Ausstellung gezeigten Handschriften, Inkunabeln und Bücher aus dem Bestand der Bibliothek stammten.
Landeskonservator Dr. Joachim Glatz von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz wies in seinem Statement darauf hin, dass es im Mainzer Dom „eine riesige Vielfalt von Buchdarstellungen" gebe. Zugleich lasse sich im Dom nachvollziehen, wie sich Buchdarstellungen in einem Kunstwerk entwickelt hätten. „Das Buch zieht sich durch die Geschichte des Domes bis beispielsweise zum Wappen des heutigen Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann", betonte Glatz. Es gebe im Mainzer Dom rund 100 Kunstwerke mit Buchattributen, sagte er. 51 davon zeigt ein Bilderfries in einem der Ausstellungsräume, die mit einer Fotografie des Bonifatiusstein aus dem Jahr 854 beginnt und mit einer Buchdarstellung auf dem Grabmal Bischofs Kettelers von 1877 endet.
Zur Ausstellung veröffentlicht die Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat unter Leitung von Dr. Barbara Nichtweiß ein Buch, das von Hinkel und Glatz herausgegeben wird. „Ich freue mich, dass wir im Jubiläumsjahr von Seiten der Abteilung Publikationen einen Beitrag zu diesem Thema liefern können", sagte Nichtweiß. Der 48-seitige Band beinhaltet neben einer ausführlichen Dom-Bibliographie einen Aufsatz von Glatz zum Thema „Dom im Buch - Buch im Dom", der durch zahlreiche Abbildungen illustriert ist.
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