Heckwolf predigte am Sonntag, 10. Februar, bei einer Eucharistiefeier mit den Mitgliedern der Mainzer Fastnachtskorporationen und -vereine im vollbesetzten Mainzer Dom. Der traditionelle Gottesdienst mit Domdekan Heckwolf im Mainzer Dom fand in diesem Jahr zum 17.Mal statt.
Weiter sagte der Domdekan: „Der Mensch hat Verantwortung für die Schöpfung, auch für die Gemeinschaft der Geschöpfe, auch für die Solidarität der Geschöpfe. Die Verantwortung des Menschen besteht darin, die Erde umzuformen, ohne sich selbst als absoluten Herrn anzusehen. Der Mensch ist berufen, die Schöpfung verantwortlich zu regieren, um sie zu bewahren und zu kultivieren. Der Mensch hat die Pflicht, den nachkommenden Generationen eine Erde zu hinterlassen, die auch von diesen würdig bewohnt und weiter kultiviert werden kann." Ausgangspunkt für die Predigt des Domdekans war das Fastnachtslied „Wenn das Wasser im Rhein goldener Wein wär".
Heckwolf erinnerte daran, dass Wasser inzwischen „zu einem ökonomischen Gut geworden ist". Dabei hätten rund 884 Millionen Menschen auf der Erde „keinen oder nur einen unzureichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser". Zweieinhalb Milliarden Menschen hätten keinen Zugang zu einfachen sanitären Anlagen. Fast 80 Prozent aller Erkrankungen in Entwicklungsländern seien auf unreines Trinkwasser zurückzuführen. „Etwa eineinhalb Millionen Kinder sterben so jedes Jahr", sagte Heckwolf.
Grund für die zunehmende Kommerzialisierung des Wassers seien unter anderem die Produktions- und Lebensweisen der Menschen in den westlichen Industriestaaten. „Anteil daran hat auch, die nicht nur in unserer Gesellschaft herrschende Meinung, der Mensch sei der Herr der Welt, der Mensch sei der Herr der Schöpfung, der Mensch könne mit dieser Schöpfung machen, was er wolle. Aber nicht der Mensch ist der Herr der Schöpfung. Gott ist der Herr der Schöpfung. Viele haben das vergessen und reduzieren die Erde auf etwas nur Materielles, das dazu da ist, den eigenen Besitz zu vermehren."
Nach der Predigt fand die Taufe von Theodor Peter Neugebauer statt. In den Fürbitten beteten die Gläubigen unter anderem für die Teilnehmer des Rosenmontagszuges und alle Einsatzkräfte. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel, dem „Wonnegauer Blasorchester" (Blasorchester der Mainzer Prinzengarde) aus Osthofen unter Leitung von Matthias Merkelbach, und den „Finther Schoppesängern" unter Leitung von Michael Geyer. Den Kantorendienst übernahm Nicolas Spehner.