Domdekan Heckwolf: Gott verbürgt, dass das Leben nicht verglüht

Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im Dom

GARDEGOTTESDIENST (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
So. 15. Feb. 2015
Von:
tob (MBN)
Mainz. „Gott vergisst die Namen der Toten nicht. Er hält sie in seinem Gedächtnis lebendig: sie selbst, nicht nur irgendetwas von ihnen, nicht nur ihr Wollen, ihre Ideale, nicht nur das, was sie geleistet haben. Gott verbürgt, dass ihr Leben nicht wie eine ausgebrannte Rakete im Weltall verglüht, sondern bleibt.“
HECKWOLF--GARDEGORTTESDIENST (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)

Das sagte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, in seiner Predigt beim diesjährigen Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im Mainzer Dom.

Heckwolf predigte am Sonntag, 15. Februar, bei einer Eucharistiefeier mit den Mitgliedern der Mainzer Fastnachtskorporationen und -vereine im vollbesetzten Mainzer Dom. Der traditionelle Gottesdienst mit Domdekan Heckwolf im Mainzer Dom fand in diesem Jahr zum 19. Mal statt.

Ausgangspunkt seiner Predigt war die große Trauer der Menschen über den Tod von Jürgen Dietz, der unter anderem als „Bote vom Bundestag" über Jahrzehnte in der Fastnacht präsent war. Irgendwann stelle jeder Mensch einmal die Frage, was nach dem Tod geschehe, sagte Heckwolf. Allerdings würden auch nicht wenige denken: „Was kümmern uns die Toten? Mit den Problemen der Lebenden haben wir genug zu tun." Ein Christ könne sich dieser Frage nicht entziehen. 

Wörtlich sagte der Domdekan: „Ja, es ist eine Tatsache: Am Tod kommen wir nicht vorbei. Die ganze Brutalität des Todes liegt darin, dass wir nicht mehr mit den Toten leben können, dass sie keinen Blick, keinen Händedruck mehr erwidern, kein Sterbenswort mehr sagen. Der Tod zieht eine Grenze, an der die Lebenden stehen bleiben müssen. An dieser Grenze sprechen Christen von der Auferstehung. Sie sagen nicht ‚Das war's!'. Sie glauben und hoffen: Das war es noch nicht."

Der Grund für den Glauben an die Auferstehung von den Toten sei Jesus. „Er hat sich mit dem Tod und seinen Vorboten mit Angst, Krankheit und Schuld - nicht abgefunden. Er hat nicht gesagt: ‚Das war's...!' Er ergriff Partei für das Leben", sagte der Domdekan. Und weiter: „Er heilte und ermutigte, wo er konnte. Er litt mit den Trauernden. Wo Menschen dem Tod nahe oder verfallen waren und alle ihre Hoffnungen begraben hatten und vielleicht mit Tränen in den Augen sagten ‚nichts mehr zu machen, das war's', da schuf er Leben. Er spürte die Mächte des Todes mitten im Leben auf - und geriet deshalb in Konflikt mit ihnen. Ihm blieb der Tod nicht erspart - sein furchtbarer Tod - aber selbst im Tod hielt er sich an den, für den er gelebt hatte - an Gott, den Gott der Lebenden, nicht der Toten. Gott hat ihn dem Tod entrissen."

Durch Jesus habe Gott sich „mit den Toten verbündet", sagte Domdekan Heckwolf. Er deutete einen Satz aus der Todesanzeige von Jürgen Dietz als „kleines Zeichen dieser Hoffnung". Der Hinweis zur Beisetzung „Jürgens Wunsch war bunte Kleidung" sei „vielleicht ein kleines Zeichen - bei aller Trauer - einer stillen Freude, einer Freude, die am Aschermittwoch nicht endet".

In den Fürbitten beteten die Gläubigen unter anderem für die Teilnehmer des Rosenmontagszuges und alle Einsatzkräfte. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel, dem „Wonnegauer Blasorchester" (Hofkapelle der Mainzer Prinzengarde) aus Osthofen unter Leitung von Matthias Merkelbach, und dem „Projektchor der Mainzer Fastnachtskorporationen" unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck.

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