MBN: Wie kam es zur Idee einer gemeinsamen Wallfahrt der Priester nach Ars und was macht den heiligen Jean Marie Vianney aus?
Weihbischof Werner Guballa: Die Wallfahrt ist Frucht des Bistumsprozesses. Dort wurde mit viel Überlegung und durch vielfältige Mitarbeit der Weg der Pastoral im Bistum Mainz beschrieben. Ein solcher Prozess ist aber nicht allein ein organisatorisches Geschehen, sondern auch eine geistliche Herausforderung. Die Fragen, die unsere Priester dabei begleiten, wollen wir mit auf den Weg nehmen, ins Gebet bringen und in Ars der Fürbitte des heiligen Pfarrers von Ars anvertrauen. Er hat in einer ganz schwierigen Zeit als Pfarrer und Seelsorger gewirkt. Er war Ratgeber vieler Menschen, nicht nur zu seiner Zeit, sondern er ist es über seine Lebenszeit hinaus geblieben durch das Beispiel seines heiligen Lebens.
MBN: Wie sieht das Programm aus?
Guballa: Das Programm wird von drei Schwerpunkten gebildet. Auf dem Weg und in Ars werden wir uns mit dem Leben und Wirken des Heiligen näher befassen, um den geistlichen Reichtum seines Zeugnisses zu erschließen. Dies geschieht durch die Feier der Gottesdienste, besonders die Feier der Eucharistie, durch geistliche Impulse, durch gemeinsames Gebet sowie durch Gespräch und Austausch. In Dijon werden wir dem Erzbischof und Priestern des Erzbistums, das seit vielen Jahren mit uns partnerschaftlich verbunden ist, begegnen. Wir werden die pastorale Situation des Erzbistums kennen lernen und ins Gespräch über unsere Erfahrungen eintreten. So können wir voneinander lernen. Auch Kardinal Lehmann wird von Dijon an mit uns unterwegs sein. Diese Weggemeinschaft nehmen wir mit Freude auf.
MBN: Was erhoffen Sie sich von der gemeinsamen Wallfahrt?
Guballa: Ich erwarte eine Stärkung durch unsere Gemeinschaft mit Christus und untereinander, darüber hinaus auch Gottvertrauen und Gelassenheit gegenüber all dem, was sich in der Zukunft noch als Herausforderung stellen wird und nicht zuletzt eine Festigung von Standpunkt und Zeugnis für uns.