Das sagte der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy am Mittwoch, 15. Mai, bei einer Journalistenführung im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum. Hatto habe als politischer Ratgeber fungiert und bedeutende Kunstwerke gestiftet.
Das Haus zeigt von Freitag, 17. Mai, bis Sonntag, 11. August, die Sonderausstellung „Glanz der späten Karolinger. Erzbischof Hatto I. (891-913). Von der Reichenau in den Mäuseturm". Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird die Schau am 17. Mai um 11.00 Uhr eröffnen. Im Rahmen der Eröffnung werden auch Museumsdirektor Wilhelmy und Kurator Dr. Christoph Winterer sprechen.
Anlass der Ausstellung mit 60 Werken spätkarolingischer Kunst ist der 1100. Todestag des Mainzer Erzbischofs Hatto I. in diesem Jahr. Hatto ist Protagonist der Erzählung vom Binger Mäuseturm, die fester Bestandteil des rheinischen bzw. deutschen Sagenschatzes ist: Der angeblich so „böse" Hatto soll dort zur Strafe für seine Hartherzigkeit von Mäusen aufgefressen worden sein. Im ersten Teil der Schau wird diese Sage, die besonders vom 16. bis 18. Jahrhundert sehr beliebt gewesen ist, dargestellt. Im zweiten Teil werden Leben und Wirken Hattos nachgezeichnet und seine historische Rolle neu bewertet. Dabei wird erstmals in einer Ausstellung die Zeit um 900 in den Fokus gerückt und anhand bedeutender Werke der Buchmalerei, der Plastik und der Schatzkunst beleuchtet, darunter die „Tuotilo"-Elfenbeine aus der Stiftsbibliothek St. Gallen, die im Rahmen dieser Ausstellung zum ersten Mal in Deutschland zu sehen sein werden.
Kinder sind herzlich willkommen
Wilhelmy wies darauf, dass die Ausstellung sich auch ausdrücklich an Kinder wendet. „Es ist mir ein großes Anliegen, unser Haus auch für Kinder zu öffnen", daher gibt es ein umfangreiches museumspädagogisches Angebot für Kinder ab vier Jahren. Kinder waren auch die ersten, die durch die Ausstellung geführt wurden. Die „Maxis" aus dem katholischen Kindergarten in Bodenheim waren in Mäusekostümen in der Ausstellung unterwegs und hatten den anwesenden Journalisten zum Auftakt ihr Mäuselied präsentiert. Im Kreuzgang des Domes weisen außerdem kleine blaue Mäuse den Weg in die Sonderausstellung.
Das Dommuseum ist für die Hatto-Ausstellung eine Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum in Mainz eingegangen. Dort widmet sich eine Sonderausstellung ab dem 29. Mai dem Thema „Ratten". Die begleitende Vortragsreihe zur Ausstellung wird am Mittwoch, 29. Mai, um 18.00 Uhr von Professor Dr. Dethard von Winterfeld mit einem Referat über die Johanniskirche in Mainz eröffnet. Der Katalog zur Ausstellung ist im Verlag Schnell und Steiner erschienen und kostet 25,95 Euro.
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