Einzelne Schicksale wahrnehmen

Ausstellung „Flucht 2.0 - an odyssey to peace“ in Ingelheim (bis 22.11.)

ALT--GIEBELMANN (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Sa. 31. Okt. 2015
Von:
tob (MBN)
Ingelheim. Statt der Flüchtlingskarawanen aus den Nachrichten biete die Ausstellung „Flucht 2.0 - an odyssey to peace“ die Möglichkeit, „in die Gesichter von Menschen zu schauen und so die einzelnen Schicksale wahrzunehmen“.
2-fluechtlingsausstellung-ingelheim-151031-003-jpg (c) Bistum Mainz /Blum (Ersteller: Bistum Mainz /Blum)

Das sagte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, am Samstagabend, 31. Oktober, in Ingelheim. Er dankte den Flüchtlingen für die Bereitschaft ihr Schicksal zu teilen. Giebelmann wünschte der Ausstellung viele Besucher. Gleichzeitig regte er an, die Ausstellung auch einmal in Mainz zu zeigen. Er sprach bei der Vernissage der Ausstellung „Flucht 2.0 - an odyssey to peace" im ehemaligen Möbelhaus Schwaab (Bahnhofstraße 79). Veranstalter sind das Bistum Mainz, das Land Rheinland-Pfalz sowie die Stadt Ingelheim. Bis Sonntag, 22. November, ist die Ausstellung täglich von 11.00  bis 19.00 Uhr geöffnet, am Wochenende von 11.00 bis 18.00 Uhr.

Die Ausstellung schaffe „eine Brücke zwischen der Bevölkerung und den Flüchtlingen", betonte die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Irene Alt. „Viele Menschen werden durch die Bilder und Berichte berührt werden." Sie zeigte sich besonders dankbar für das große ehrenamtliche Engagement in Ingelheim: „Hier in Ingelheim wird Willkommenskultur gelebt." Der Ingelheimer Oberbürgermeister Ralf Claus hatte die Begrüßung übernommen. Es sei „eine beeindruckenden Ausstellung", die ein Bewusstsein für die Einzelschicksale der Flüchtlinge schaffe. 

Sieben Flüchtlinge haben für die Ausstellung fast ein Jahr Vorarbeit geleistet. Sie heißen:  Alaa, Aron, Ahmed, Fissena, Heva, Jimie und Sufyan. Die Männer haben zusammen mit den beiden Projektleiterinnen Dr. Doaa Elsayed, Kunstdozentin aus Kairo, und der SWR-Journalistin Jeanette Schindler ein Ausstellungskonzept in sechs Stationen erarbeitet. Gezeigt werden Handy-Fotos und Facebook-Einträge zu den Themen „Aufbruch", „Marsch", „Lager", „Meer", „Europa" und „Ankommen". Die Ausstellung möchte unter anderem darauf aufmerksam machen, wie wichtig neue Medien für Menschen auf der Flucht sind und in welcher Weise sie genutzt werden. In selbstgedrehten Kurzfilmen berichten die Ausstellungsmacher außerdem über ihre persönlichen Erfahrungen auf dem Weg nach Deutschland. Sie zeigen auch persönliche Gegenstände, die auf der Flucht eine große Bedeutung hatten. Unter den Männern der Ausstellungsgruppe gibt es Muslime, orthodoxe Christen und Jesiden, die aus Syrien, Eritrea und Pakistan stammen. Ihre Muttersprachen sind Arabisch, Tigrinia und Englisch. Deshalb wurden sie bei der Projektarbeit von Dolmetschern unterstützt.

3-fluechtlingsausstellung-ingelheim-151031-031-jpg (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)