Aus Anlass der Ausstellungseröffnung würdigte Lehmann den neuen Direktor des Hauses, Dr. Winfried Wilhelmy, der sein Amt zum 1. November des vergangenen Jahres angetreten hatte. Der Kardinal zeigte sich davon überzeugt, dass Wilhelmy die bisherige Arbeit des Dommuseums „erfolgreich auf seine Weise fortsetzen" werde. „Deshalb haben wir ihm die Aufgabe anvertraut", sagte er. Der neue Direktor „ist sehr gut ausgewiesen als ein Kenner des Domes und kann diesen zugleich einbetten in die Bistumsgeschichte", sagte Lehmann weiter. „Er kennt in besonders eindrucksvoller Weise die oft verborgenen Schätze, die im Magazin des Dommuseums lagern. Er hat dadurch die nötigen Kenntnisse, um vor allem in kleineren Ausstellungen verborgene Schätze der Öffentlichkeit zu präsentieren", betonte der Kardinal.
Die Sonderausstellung ist vom 27. April bis 16. September zu sehen. Ausgehend von Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose" präsentiert Wilhelmy in seiner ersten Ausstellung eine Auswahl der schönsten Lachenden aus spätromanischer und gotischer Zeit. Gezeigt werden in den frühgotischen Gewölbehallen des Museums 53 Werke mittelalterlicher Skulptur, der Schatzkunst, Buchmalerei und frühen Druckkunst. Wilhelmy unterstrich in seiner Einführung zur Ausstellung, dass das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum dafür prädestiniert sei, eine Ausstellung zum Lachen im Mittelalter zu zeigen: „Nicht nur, dass es sich im Herzen einer der Hochburgen der deutschen Fastnacht befindet und einen bischöflichen Hausherrn hat, der Träger des Ordens wider den tierischen Ernst und darüber hinaus bekannt für sein herzhaftes Lachen ist." Vor allem nenne das Museum mit dem lachenden Knaben aus dem Zug der Seligen des Naumburger Meisters sowie mit dem lächelnden Jesusknaben der so genannten „Fuststraßenmadonna" „zwei Hauptwerke des Lachens aus gotischer Zeit sein eigen".
Darüber hinaus hätten sich in den Beständen des Hauses weitere Lachende und Lächelnde gefunden; desgleichen in den Beständen des Martinus-Bibliothek, die Handschriften und Inkunabeln für die Ausstellung zur Verfügung gestellt habe. Wilhelmy wies außerdem darauf hin, dass es bislang noch keine Ausstellung zum Lachen im Mittelalter gegeben habe. Das Thema seiner Antrittsausstellung - eine Präsentation zum mittelalterlichen Lachen - habe er „bewusst gewählt", sagte Wilhelmy abschließend: „Sie ist mein ganz persönliches ,Geschenk' an eine Stadt der Lebensfreude und an ein Bistum, das, ,Gott und der Welt' zugewandt, in und mit dieser Lebensfreude agiert."
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