Mainz. Im Erbacher Hof in Mainz hat Anfang Juni erstmals wieder eine Veranstaltung mit einer größeren Öffentlichkeit stattgefunden: Zu dem Diskussionsabend des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf mit dem Präsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, am Mittwochabend, 3. Juni, im Erbacher Hof, war allerdings eine reduzierte Zahl von 15 Teilnehmern eingeladen.
Der Diskussionsabend fand in der Reihe „Gespräch mit dem Bischof“ unter der Überschrift „Der Ruf nach Sicherheit“ statt. Das rund einstündige Gespräch, das von der Journalistin Anke Plättner (ARD/Phoenix) moderiert wurde, ist in voller Länge als Video mitgeschnitten worden und wird im neuen Youtube-Kanal der Bistumsakademie Erbacher Hof veröffentlicht.
Kohlgraf wies darauf hin, dass in der Corona-Krise die Religionsfreiheit nicht ausgesetzt war, auch wenn öffentliche Gottesdienste zeitweise nicht möglich gewesen seien: „Es gab Einschränkungen, die wir wegen unserer gesellschaftlichen Verantwortung mitgetragen haben.“ Viel entscheidender sei aber, dass die Kirche auch während dieser Zeit seelsorglich und karitativ „mittendrin“ gewesen sei, sagte Kohlgraf.
Aufgabe der Kirche in der Corona-Krise sei auch die theologische Deutung der Situation und „ein Wort des Trostes zu geben. Da können wir noch stärker werden“, räumte Kohlgraf ein. Kirche könne für „metaphysische Sicherheit“ sorgen, sagte der Bischof: „Ohne dass Probleme wegdiskutiert werden, geht es darum, das Grundgefühl des Getragenseins in dieser Welt zum Ausdruck zu bringen.“
Münch hob während des Gespräches hervor, dass Kirche durch das von ihr vermittelte Wertegerüst „ein Rückgrat dieser Gesellschaft“ bilde. Mit Blick auf die Corona-Krise betonte er, dass die Ermöglichung von Demonstrationen in einem bestimmten Maße einen wichtigen Beitrag zur Objektivierung des gesellschaftlichen Diskurses geleistet habe. Die Begrüßung hatte der Direktor des Erbacher Hofes, Professor Dr. Peter Reifenberg, übernommen.
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