Für das Bistum Mainz wird ein neuer Personal- und Stellenplan erarbeitet

Vier Dekanatsversammlungen zu Beginn des begleitenden Kommunikationsprozesses

GIEBELMANN (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Fr. 27. Sept. 2013
Von:
tob (MBN)
Mainz. Im Rahmen einer außerordentlichen Dekanatsversammlung hat der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, einen ersten Entwurf des neuen Personal- und Stellenplans des Bistums Mainz für die seelsorglichen Berufe in den pastoralen Einheiten vorgestellt.

An dem Treffen im Mainzer Theresianum am Donnerstagabend, 26. September, nahmen rund 200 hauptamtliche Mitarbeiter sowie Pfarrgemeinderats- und Dekanatsratsvorsitzende aus den Dekanaten Alzey/Gau-Bickelheim, Bingen, Mainz-Stadt, Mainz-Süd und Worms teil. Es war die vierte und letzte außerordentliche Dekanatsversammlung, die zum Auftakt des Kommunikationsprozesses, der die Einführung des Personal- und Stellenplanes begleitet, veranstaltet wurde. Seit Montag, 23. September, hatte es drei weitere Treffen in Ilbenstadt, Ober-Roden und Bürstadt für die übrigen 15 hessischen Dekanate des Bistums gegeben.

Giebelmann wies darauf hin, dass der Personal- und Stellenplan des Bistums regelmäßig etwas alle zehn
Jahre überprüft und überarbeitet werde. Der neue Personal- und Stellenplan beziehe sich auf einen Zeitraum bis zum Jahr 2025 und solle ab 2014 nicht in einem Zug, sondern sukzessive bis 2025 umgesetzt werden. Bis zum Jahr 2025 rechne das Bistum Mainz mit einem Rückgang der Priesterzahl um 20 bis 25 Prozent, sagte Giebelmann. Dies ergebe sich aus einer Hochrechnung, wonach das Bistum mit rund zwei Priesterweihen pro Jahr rechnet, bei gleichzeitig fünf bis sechs Ruhestandsversetzungen pro Jahr. Bei den Gemeindereferenten sei mit vier bis fünf neuen Sendungen zu rechnen, bei rund sieben Ruhestandsversetzungen; bei den Pastoralreferenten sei bis 2025 mit 20 Ruhestandsversetzungen zu rechnen und jährlich zwei neuen Sendungen. In den Personal- und Stellenplan eingeflossen sei auch die Bevölkerungs- und Gemeindeentwicklung, sagte Giebelmann. Dabei stünden im Bistum Mainz dem Rückgang der Katholikenzahl durch Austritte  und Todesfälle gleichzeitig aber auch sogenannte Migrationsgewinne gegenüber, wie sie in allen Bistümern mit Ballungsräumen vorkämen, sagte der Generalvikar.

Entwicklung von Pfarrgruppen als wesentliches Element

Ein wesentliches Element, mit dem der Plan auf den Rückgang der Priesterzahlen reagiert, sei, „dass
wir die Pfarreienverbünde, dort, wo es geht, zu Pfarrgruppen entwickelt haben", sagte Giebelmann. Eine Pfarrgruppe ist der Zusammenschluss mehrerer Pfarreien unter Leitung eines Pfarrers, dem als Leiter der Pfarrgruppe ein pastorales Team zugeordnet ist. Ein Pfarreienverbund besteht aus mehreren selbstständigen Gemeinden, die jeweils einen eigenen Pfarrer haben.

Giebelmann wies darauf hin, dass im Rahmen des Personal- und Stellenplans die Dekanatsgrenzen nicht
zur Disposition stehen. Auch das Profil der Berufsgruppe der Gemeindereferenten, die schwerpunktmäßig in der gemeindlichen Arbeit eingesetzt sind, und der Pastoralreferenten, die schwerpunktmäßig in der kategorialen Seelsorge eingesetzt sind, werde nicht verändert, sagte der Generalvikar. Grundsätzlich sehe der Plan vor, dass in jeder pastoralen Einheit auch 2025 noch ein Team von mindestens zwei hauptamtlichen Mitarbeitern zur Verfügung steht. Im Rahmen des Personal- und Stellenplans werden außerdem die 24 Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache deutschen Gemeinden zugeordnet.

Der neue Personal- und Stellenplan umfasst die Hauptamtlichen in der Pfarreiseelsorge und in der kategorialen Seelsorge (wie etwa Krankenhäuser, Hochschulen, Justizvollzugsanstalten und Schulpastoral), nicht jedoch die Gemeinde- und Pastoralreferenten im Schuldienst. Ausgenommen sind auch so genannte Bistumsstellen, etwa von Betriebsseelsorgern, Regionalkantoren und Bildungsreferenten.

Zeitplan für den Konsultationsprozess

Die vier außerordentlichen Dekanatsversammlungen seien Teil des umfangreichen Kommunikations- und Konsultationsprozesses, der die Einführung des neuen Personal- und Stellenplans im Bistum begleitet und auf den die Bistumsleitung großen Wert lege, sagte Giebelmann. Zuvor hatten bereits alle Dekane und stellvertretenden Dekane den Entwurf für eine erste Stellungnahme erhalten.

Im Anschluss an die aktuellen Dekanatsversammlungen sind die einzelnen pastoralen Einheiten aufgefordert, über den Dekan eine schriftliche Rückmeldung an die Bistumsleitung zu senden. Die Rückmeldungen sollen bis zum 15. November erfolgen. Anschließend werden die Änderungsvorschläge nochmals mit den Dekanen besprochen. Dabei kann es noch zu Änderungen innerhalb der Dekanate kommen, die Gesamtzahl der pastoralen Mitarbeiter für ein Dekanat kann allerdings nicht mehr verändert werden. In Kraft gesetzt wird der Personal- und Stellenplan durch den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann.

Der Generalvikar wies darauf hin, dass der neue Personal- und Stellenplan „letztendlich auch einen neuen Pastoralplan nach sich zieht". Dies sei jedoch eine künftige Aufgabe, bei der die verschiedenen Gremien des Bistums miteinbezogen werden müssten.  Erarbeitet wurde der neue Personal- und Stellenplan von einer Arbeitsgruppe, der folgende Mitglieder der Bistumsleitung angehören: Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Ehrendomkapitular Klaus Forster sowie bis zu seinem Ruhestand in diesem Jahr auch der frühere Personaldezernent Eberhard Hüser.