Das Bistum Mainz hatte zum 1. August die Trägerschaft der Schule vom Johannesbund e.V. als bisherigem Träger übernommen.
Giebelmann verlas einen Brief von Kardinal Lehmann, in dem er dem Johannesbund dankt. Das Theresianum sei „eine beispielhafte Schule, um Kinder und Jugendlichen das Rüstzeug für ein erfülltes Leben mitzugeben", schreibt der Kardinal. „Der Johannesbund hat mit dieser weitsichtigen Initiative dazu beigetragen, Tausende von Kindern umfassend zu bilden und viele ihrer Anlagen und Begabungen zum Leuchten zu bringen." Und weiter: „Das Theresianum ist damit zu einem leuchtenden Vorbild im Sinne der heutigen Ganztagsschule geworden. Hier wurde längst im Alltag praktiziert, was noch Jahrzehnte brauchte, um in anderen Schulen ebenfalls verwirklicht zu werden. Dies war auch der Grund, warum das Theresianum über Mainz und Rheinland-Pfalz hinaus eine so hohe Bedeutung hatte für die gegenwärtige Entwicklung der Ganztagsschulen."
Weiter heißt es im Schreiben des Kardinals: „Deswegen sollte auch das Gute, das sie hier gepflanzt haben, nicht einfach versickern, wenn der Johannesbund angesichts der allgemeinen Entwicklung nicht mehr die Möglichkeit hat, von sich aus mit eigenen Kräften, für alle Einrichtungen zu sorgen. Deshalb war es auch für das Bistum keine Frage, dass die Schule beim Wechsel des Trägers die Chance haben muss, mit ihrem Konzept, mit den Erfahrungen und vor allem auch mit den engagierten Menschen innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft weiter zu leben. Im Bewusstsein der Bevölkerung ist von vielen Menschen das Theresianum ohnehin immer als eine Schule der Kirche angesehen worden. An dieser Stelle danke ich ganz besonders den Eltern, die sehr bewusst und wirklich auch opferbereit die Schule unterstützt und gefördert haben. Ich möchte Sie alle sehr herzlich bitten, dem Bistum in der künftigen Sorge um die Schule die Treue zu halten. Es war für die Diözese, die ohnehin sich in Rheinland-Pfalz und in Hessen sehr für die Schulen engagiert, nicht leicht, eine so große Schule mit den künftigen Aufgaben zu übernehmen. Es war aber auch für uns nie eine Frage, dass wir in Mainz auf das Theresianum verzichten könnten."
Nach dem Gottesdienst fand im Dom- und Diözesanmuseum ein Empfang statt, bei dem Giebelmann dem Johannesbund für sein großes Engagement um die Schule dankte. Dabei waren vonseiten des Johannesbundes gekommen: der Vorsitzende Pater Augustinus Molzberger, die Generaloberin der Johannes-Schwestern von Maria Königin, Schwester Theresia Kelch, der Generalobere der Johannesmissionare P. Dr. Dhanyananda Zhikatu und der Geschäftsführer des Johannesbundes, Hans-Peter Haensel. Anschließend feierten die Gottesdienstteilnehmer am Theresianum ein „Fest der Begegnung".
In einem Grußwort der Schulnachrichten schreibt die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak: „Freilich bedeutet der Trägerwechsel aufgrund unserer gemeinsamen Vorgeschichte keinerlei sprunghafte Veränderungen für Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter, Schülerinnen/Schüler und Eltern. Vielmehr möchten wir auf den bewährten Wegen gemeinsam aufbrechen und diese Schule mit langer Tradition und hohem Renommee weiter gestalten und für die Zukunft befähigen." Und weiter: „Unser herzlicher Dank gilt allen, mit denen wir im Vorfeld im Gespräch waren, um bei diesem Übergang all das zusammenzuführen, was der Schule, aber auch dem neuen Träger wichtig ist. Ich denke an die Gespräche in der Schulleitung, mit der Mitarbeitervertretung, mit denen, die aus Elternschaft, Stiftung, Förderverein und Ehemaligenkreis weiterhin Verantwortung für die Schule übernommen haben und nicht zuletzt an die Schülervertretung. Der Aufbruch geschah gemeinsam und so soll sich auch der künftige Weg gestalten."
Das Gymnasium mit seinen 1.060 Schülerinnen und Schülern ist eine verbindliche Ganztagsschule. Das Theresianum wurde 1927 vom Johannesbund e.V. in Leutesdorf gegründet, zog 1932 nach Mainz um und befindet sich seit 1981 an seinem Standort „Oberer Laubenheimer Weg". Im Frühsommer 2016 wird der erste Jahrgang nach nur achtjährigem Gymnasialbesuch (G8) das Abitur machen. Nachdem der bisherige
Schulleiter des Theresianums, Oberstudiendirektor Helmut Schmid, mit dem angelaufenen Schuljahr in Ruhestand ging, wird die Schule derzeit vom bisherigen Stellvertreter Leiter des Theresianums, Stephan Kurz-Gieseler, kommissarisch geleitet. Das Auswahlverfahren für einen Nachfolger läuft derzeit.