Internationaler Workshop zur Modernismus-Enzyklika „Pascendi“

Tagung auf Einladung von Professor Arnold im Institut für Mainzer Kirchengeschichte

ARNOLD (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Mo. 13. Okt. 2014
Von:
tob (MBN)
Mainz. 1907 hat Papst Pius X. die Enzyklika „Pascendi Dominici gregis“ veröffentlicht, die sich gegen den sogenannten Modernismus in der Katholischen Kirche wandte. Die weltweiten Reaktionen auf dieses Dokument standen im Mittelpunkt eines internationalen Workshops von Kirchenhistorikern, der von Sonntag, 12., bis Dienstag, 14. Oktober, im Institut für Mainzer Kirchengeschichte in Mainz in der Heringsbrunnengasse stattfand.

Der Leiter des Institutes, Professor Dr. Claus Arnold, hatte zu dem Treffen zwölf Wissenschaftler aus Italien, Frankreich und Deutschland eingeladen. Es war der zweite Workshop des bis 2016 laufenden Projektes mit dem Titel „Rezeption und Anwendung der Enzyklika Pascendi, wie sie sich in den Berichten von Diözesanbischöfen und Ordensoberen bis 1914 widerspiegelt". Thematisch ging es um eine erste Bewertung der bisher vorgelegten Berichte, die sich den Reaktionen in rund zwei Dutzend Ländern in Europa und dem amerikanischen Kontinent widmen. Finanziert wird das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Arnold, der für das Projekt Deutschland und die Schweiz bearbeitet, fasste in seinem Beitrag die Grundzüge der deutschsprachigen Reaktionen zusammen. Bei der Bischofskonferenz 1907 in Köln habe damals eine innere Spaltung vermieden werden können. Grundsätzlich sei hervorgehoben worden, dass die Bischöfe die Enzyklika akzeptierten, aber nicht als besonders relevant für Deutschland ansahen. Unter anderem machte Arnold darauf aufmerksam, dass der damalige Mainzer Bischof, Georg Heinrich Maria Kirstein, die scholastische Tradition in seinem Priesterseminar hervorgehoben habe, die den Klerus seiner Diözese immun gegen den Modernismus mache. Professor Arnold ist Leiter der Abteilung Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde an der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität.