Schulze sei „ein ganz herausragender Vertreter dafür, wie wichtig mündige Laien heute in der Kirche sind", sagte der Kardinal bei seiner Ansprache am Freitagabend, 23. Januar, im Ketteler-Saal. Und weiter: „Ihr ehrenamtliches Wirken war nicht kleiner als ihr amtliches Tun." Schulze habe sich nach seiner Pensionierung „in ganz besonderer Weise den neu entstandenen Stiftungen unseres Bistums zugewandt", unter anderem dem Netzwerk Leben, der Domstiftung und der Ketteler-Stiftung.
Wilhelm Schulze wurde am 11. Januar 1935 in Bochum geboren. Nach einer Ausbildung zum Schreiner studierte er an der Freiburger Fachhochschule für Sozialwesen und Religionspädagogik und war danach in seiner Heimat bei der Caritas im Bereich der Männerfürsorge, der Jugendgerichtshilfe sowie der Nachbetreuung von Suchtkranken und Psychiatriepatienten tätig. 1967 wechselte er in das Bistum Mainz, wo er in der Suchtkrankenhilfe tätig war. Im Jahr 1981 wurde er Geschäftsführer und Caritasdirektor des Caritasverbandes Darmstadt. Im Januar 2000 verabschiedete Kardinal Lehmann ihn in Darmstadt in den Ruhestand. Kurz darauf übernahm Schulze für ein Jahr bis Juni 2001 kommissarisch die Leitung des Caritasverbandes Mainz.
Darüber hinaus war Schulze in vielfacher Weise im Bistum Mainz engagiert. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 war Schulze Stiftungsdirektor der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung (bis 2014). Er war auch über viele Jahre Mitglied in den Vorständen der Domstiftung (bis 2014) und der Bonifatiusstiftung (bis 2013). Von 2000 bis 2008 war Schulze Geschäftsführender Vorsitzender der Diözesanversammlung im Bistum Mainz. Bereits seit 1992 war er hinzugewähltes Mitglied der Diözesanversammlung. Im Jahr 2002 engagierte er sich als Leiter der Geschäftsstelle des Diözesan-Katholikentages in Mainz. Schulze wurde der „Brotteller", die höchste Auszeichnung des Caritasverbandes verliehen, außerdem ist er Träger der Bronzenen Verdienstmedaille der Stadt Darmstadt. 2011 überreichte ihm Kardinal Lehmann den Gregoriusorden, mit dem Papst Benedikt XVI., Schulze für seine Verdienste um die Kirche ausgezeichnet hat. Der Gregoriusorden ist eine der höchsten Auszeichnungen, die vom Papst an Laien verliehen wird.