Autofahrer sollen sich bemühen, in der Fastenzeit ihr Auto möglichst oft stehen zu lassen und öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder Car-Sharing zu nutzen bzw. zu Fuß zu gehen. Die Aktion will dazu beitragen, dass Menschen Verantwortung für die Schöpfung übernehmen. Interessierte können sich noch bis zum 2. März unter www.autofasten.de zum Autofasten anmelden.
„Autofasten ist attraktiv, weil es die Möglichkeit bietet, die Fastenzeit durch ein zeitgemäßes Fasten zu gestalten: Das Auto also möglichst selten zu nutzen, um in Verantwortung vor Gott und den Mitmenschen die Umwelt zu schützen“, sagte der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, bei der diesjährigen Startveranstaltung am Donnerstag, 26. Februar, in Nieder-Olm. Giebelmann warnte davor, das Thema „Klimawandel“ angesichts der derzeitigen Wirtschaftskrise in den Hintergrund geraten zu lassen. „Es wäre falsch, die Wirtschaftskrise zu Lasten des Klimas zu lösen“, unterstrich der Generalvikar. Weiter sagte er: „Sicherlich kann niemand von uns die Welt auf einen Schlag ändern oder verbessern – dies gilt auch für den Klimaschutz. Aber viele kleine Schritte an vielen Orten können sehr wohl Veränderungen bewirken.“ Der evangelische Propst für Rheinhessen, Dr. Klaus-Volker Schütz, bezeichnete die Aktion Autofasten als „Erfolgsgeschichte“. Sie mache deutlich, was Mobilität für die Menschen bedeute. „Mobilität muss aber dort ihre Grenzen haben, wo die Bewegungsfreiheit des einen die Lebensqualität des anderen beeinträchtigt und behindert“, sagte er.
Bisher haben sich bereits 1.000 Teilnehmer für das Autofasten registrieren lassen, sagte Alois Bauer vom Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariates, der die Aktion im Bistum Mainz koordiniert. Er verwies darauf, dass seit dem Start der Aktion im Jahr 1998 bereits rund 12.500 Menschen am Autofasten teilgenommen hätten. Heiko M. Ebert, Prokurist beim Rhein-Nahe Verkehrsverbund (RNN), erläuterte die Beteiligung des RNN an der Aktion. Ziel sei es, dass die Teilnehmer ihr bisheriges Mobilitätsverhalten überdenken. „Wir möchten einen Einstieg bzw. Umstieg auf Bus und Bahn ermöglichen“, sagte Ebert.
Träger des Autofastens sind die Bistümer Trier, Mainz und Limburg und die Evangelischen Kirchen im Rheinland, in Hessen-Nassau und in der Pfalz gemeinsam mit der Katholischen und der Protestantischen Kirche in Luxemburg. Unterstützt wird die Aktion unter anderen durch die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland Pfalz, das Ministerium für Umwelt des Saarlandes, die Ministerien für Verkehr und Umwelt des Großherzogtums Luxemburg sowie durch Verkehrsverbünde, Verkehrsunternehmen, Fahrradverleiher und Car-Sharing Unternehmen sowie vom Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), VELO mobil, und vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Die beteiligten Verkehrsverbünde stellen 800 Freifahrscheine oder Bonusscheine für stark verbilligte Zeitfahrkarten für ihr jeweiliges Tarifgebiet zur Verfügung. Diese Tickets werden unter allen Teilnehmenden verlost.
Im Rahmen der Startveranstaltung zum Autofasten wurde auch das Themen- und Aktionsjahr „Bewahrung der Schöpfung“ im Dekanat Mainz-Süd vorgestellt. Mit dem Beginn der Fastenzeit werden die 16 Pfarrgemeinden und Pfarrgruppen bis zum Pfingstfest 2010 „ökologische Handlungsfelder definieren, Veränderungsschritte einleiten und konkrete Handlungsfelder durchführen“, wie es in einer Pressemitteilung des Dekanates heißt. Diese sollen dann auf einer „ökologischen Landkarte“ des Dekanates dargestellt werden. Der Dekan des Dekanates Mainz-Süd, Pfarrer Hubert Hilsbos, unterstrich die Notwendigkeit eines Themen- und Aktionsjahres zur Bewahrung der Schöpfung: „Wir müssen noch mehr die weltweiten Zusammenhänge erkennen, die zum unbedingten Handeln jetzt und hier bei uns herausfordern.“ Dafür ist ein Faltblatt mit Themenvorschlägen erarbeitet worden, so dass die Pfarrgemeinden eigene Umweltprojekte entwickeln können.
Hinweise:
Informationen zum Autofasten gibt es in Deutschland in der Aktionszentrale Autofasten, Auf der Jüngt 1, 54293 Trier, Telefon 0651-8105333, E-Mail: autofasten@bgv-trier.de oder im Internet unter www.autofasten.de
Ansprechpartner für das Bistum Mainz ist Alois Bauer, Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de
Informationen zur kirchlichen Umweltarbeit im Dekanat Mainz-Süd unter Tel.: 06136/915915, E-Mail: dekanatsbüro@kath-dekanat-mainz-sued.de