Kirchensteueraufkommen steigt an

Vollversammlung des Kirchensteuerrats / Abschluss der Haushaltsrechnung für 2007

Datum:
Do. 26. Juni 2008
Von:
am (MBN)
Mainz. Das Kirchensteueraufkommen im Bistum Mainz ist im laufenden Jahr angestiegen. Bis Ende Mai sei eine Steigerung von 21,24 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet worden, sagte Finanzdirektor Thomas Karst am Mittwoch, 25. Juni, bei der Sitzung des Kirchensteuerrates im Erbacher Hof in Mainz.

Das „positive Ergebnis" komme vor allem durch höhere Kirchensteuereinnahmen aus der Einkommenssteuer zustande. Höhere Kirchensteuereinnahmen aus der Lohnsteuer seien vor allem im hessischen Bereich der Diözese zu beobachten. Karst verwies darauf, dass das derzeitige Kirchensteueraufkommen nur eine Momentaufnahme sei, man dürfe daraus „keinen Rückschluss für das Jahresergebnis ziehen". Tatsächlich habe man 2007 wieder den Stand der Kirchensteuereinnahmen von 2000 erreicht.

Für das Jahr 2008 rechnet die Finanzverwaltung des Bistums Mainz bei einem Haushaltvolumen von 308,8 Millionen Euro insgesamt mit einem Anstieg der Kirchensteuereinnahmen um 9,9 Prozent. Die Kirchensteuer (176 Millionen Euro im Jahr 2007) ist mit rund 60 Prozent die größte Einnahmeposition der Diözese.

Giebelmann: Wir übernehmen Verantwortung für die Zukunft

Mit Gesamtausgaben und Gesamteinnahmen von rund 295,9 Millionen Euro legte Karst eine ausgeglichene Haushaltsrechnung für das Jahr 2007 vor. Im Soll-Ist-Vergleich habe die Diözese Mehreinnahmen von rund 12,2 Millionen Euro gegenüber dem Haushaltsplan verzeichnet, sagte Karst. Die Mehreinnahmen seien unter anderem auf höhere Kirchensteuereinnahmen (+6,26 Millionen Euro) und höhere Personalkostenzuschüsse insbesondere bei den Schulen (+2,6 Millionen Euro) zurückzuführen. Die Mehreinnahmen seien in erster Linie zur Rücklagenbildung verwendet worden, um die bestehenden Lücken bei den Versorgungsrücklagen, bei der Beihilfesicherungsrücklage und bei der Bauerhaltungsrücklage für das Bistum und die Pfarreien zu schließen. „Wir müssen in Vorsorge für unsere Versorgungsempfänger entsprechende Rücklagen bilden", betonte Karst.

Generalvikar Dietmar Giebelmann, der auch Ökonom des Bistums Mainz ist, unterstrich, dass durch die Vergrößerung der Versorgungsrücklage und die Erhöhung des Kapitalvermögens die vermehrten Einnahmen „verlässlich" angelegt seien. „Wir haben Verantwortung für die Zukunft übernommen", sagte er. Giebelmann verwies in seiner Ansprache insbesondere auf die Arbeit der Stiftungen im Bistum Mainz, die „wichtige Akzente" setzten. Allein die Bonifatius-Stiftung als Treuhandstiftung der Pfarreien habe inzwischen über 20 Unterstiftungen, weitere zehn würden in diesem Jahr dazukommen. Das Kapital der Bonifatius-Stiftung sei inzwischen auf drei Millionen Euro angewachsen. „Die Pfarreien haben das Thema der Vorsorge für ihre Immobilien angenommen", hob er hervor. In allen Pfarrstiftungen habe sich das Kapital seit der Gründung durch Zustiftungen mindestens vervierfacht. Der Generalvikar betonte zudem, dass im Bistum Mainz das Thema Energiesparen stärker präsent gemacht werden müsse. „Das betrifft die Pfarreien, unsere Schulen, Bildungshäuser und Einrichtungen", sagte er. Zur Reduzierung der Energiekosten müssten für die Zukunft entsprechende Investitionen getätigt werden.

Am Ende der Sitzung hatte der Kirchensteuerrat die Haushaltsrechnung 2007 einstimmig genehmigt. Gleichzeitig entlastete der Rat die Finanz- und Vermögensverwaltung im Bischöflichen Ordinariat. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, setzte als Vorsitzender des Kirchensteuerrates die Beschlüsse des Gremiums in Kraft. Geleitet wurde die Sitzung vom stellvertretenden geschäftsführenden Vorsitzenden, Erich Fuchs, Bingen.

Stichwort: Kirchensteuerrat

Der Diözesan-Kirchensteuerrat berät die Bistumsleitung in Haushalts- und Finanzfragen. Wichtige Aufgaben sind Vorbereitung und Verabschiedung des Haushaltsplanes des Bistums Mainz. Außerdem setzt der Rat die Hebesätze für die Kirchensteuer fest, beschließt die Haushaltsrechnung und entlastet die Finanzverwaltung. Die Amtsdauer beträgt jeweils vier Jahre.

Mitglieder sind Kardinal Lehmann als Vorsitzender, Generalvikar Dietmar Giebelmann, der Ökonom des Bistums ist, als sein Stellvertreter und Finanzdezernent Thomas Karst sowie jeweils ein gewählter Laienvertreter der Verwaltungsräte aus den 20 Dekanaten des Bistums. Hinzu kommen je zwei Mitglieder des Priesterrates und der Dekanekonferenz und vier Mitglieder des Katholikenrates.