„Klingt gut“ (10.9.)

Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz feiert 70-jähriges Bestehen

Logo Kirchenmusik (c) Bistum Mainz
Datum:
Mo. 4. Sep. 2017
Von:
am (MBN)
Das Institut für Kirchenmusik (IfK) des Bistums Mainz besteht in diesem Jahr 70 Jahre. Aus diesem Anlass findet in den Räumen des IfK, Adolf Kolping-Straße 10 in Mainz, und in der benachbarten St. Antoniuskapelle unter der Überschrift „Kling gut!“ am Sonntag, 10. September, von 13.00 bis 18.00 Uhr ein „Tag der der offenen Tür“ statt.

Am 10. September wird auch der „Deutsche Orgeltag“ und der „Tag des offenen Denkmals“ begangen. Im Rahmen des Tages wird es Kirchen- und Orgelführungen für Kinder und Erwachsene sowie ein Schülerkonzert in der Antoniuskaplle geben. Im IfK, das im ehemaligen Arm-Klara-Kloster untergebracht ist, sind „Orgelschnupperstunden“ und „Offenes Singen“ vorgesehen. Daneben gibt es die Möglichkeit eines „Stimmchecks“ mit Stimmbildern, eine Ausstellung aktueller Noten, eine kleine Orgel- und Glockenausstellung sowie einen Infostand mit Material zur Ansicht und zum Erwerb. Beschlossen wird der Tag mit einem Orgelkonzert in der St. Antoniuskapelle; es spielt Professor Ruben Sturm, Domorganist zu Rottenburg und zeitweilig Regionalkantor in Neu-Isenburg.

IfK wurde 1947 gründet

Das IfK wurde im Jahr 1947 gegründet. Erster Leiter (bis 1973) war Heinrich Rohr, der sich auch als Komponist liturgischer Gesänge einen Namen gemacht hat. Weitere verantwortliche Persönlichkeiten waren unter anderem Adam Gottron, Hans Niklaus, Wernerfritz Schade, Gert Augst und Ildefons Bollinger. Seit 1995 ist Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher der Leiter des Instituts für Kirchenmusik. Seit 1996 vollzog sich im Bereich der Kirchenmusik im Bistum Mainz ein gravierender Strukturwandel. So wurden im Laufe der Jahre überwiegend durch Stellenumwidmungen neun Regionalkantorenstellen geschaffen. Ziel war dabei, dass alle 20 Dekanate des Bistums einen Ansprechpartner in kirchenmusikalischen Fragen haben. Dazu kam im Jahr 2015 eine Stelle für Neues Geistliches Lied und Sozialmusik im Musikzentrum St. Gabriel in Hainstadt.

Stichwort: Kirchenmusik im Bistum Mainz / Institut für Kirchenmusik

Bei der Verkündigung des christlichen Glaubens spielt Musik eine wichtige Rolle, ist sie doch fester liturgischer Bestandteil jeder gottesdienstlichen Feier. Dabei ist schwierig zu definieren, was letztlich die Kirchenmusik an sich ist. Denn unter diesen Begriff fallen eine Vielzahl unterschiedlicher Gattungen und Formen. Da sind der Gregorianische Choral, einstimmige Kirchenlieder oder mehrstimmige Chorstücke. Da sind unter anderem der gesungene Psalm, der Wechselgesang zwischen Gemeinde und Kantor, da ist die Orchestermesse, das Oratorium oder die Passion. Da ist natürlich die Orgel, die den Gemeindegesang begleitet, Gottesdienste eröffnet und beendet, aber auch in Konzerten zu hören ist. Nicht zu vergessen sind das Neue Geistliche Lied, Gospel, Rock-, Pop- und sogar Techno-Musik, die ebenfalls Eingang in die Liturgie gefunden haben.

Letztlich gilt aber für alle Formen das, was die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Sacrosanctum Concilium“ vom 4. Dezember 1963 über die Kirchenmusik sagt: „So wird denn die Kirchenmusik um so heiliger sein, je enger sie mit der liturgischen Handlung verbunden ist, sei es, dass sie das Gebet inniger zum Ausdruck bringt oder die Einmütigkeit fördert, sei es, dass sie die heiligen Riten mit größerer Feierlichkeit umgibt. Dabei billigt die Kirche alle Formen wahrer Kunst, welche die erforderlichen Eigenschaften besitzen, und lässt sie zur Liturgie zu.“

Im Bistum Mainz kümmern sich rund 1.400 Musikerinnen und Musiker um die Kirchenmusik, die meisten üben ihren Dienst als Organist, Chorleiter oder Kantor nebenamtlich aus. Insgesamt engagieren sich im Bistum Mainz rund 8.000 Sängerinnen und Sänger in Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchören, dazu kommen Instrumentalgruppen, Bands und Orchester. Darüber hinaus gibt es in der Diözese über 400 Orgeln und 1.500 Glocken.

Für die Kirchenmusik, die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker sowie für die Orgeln und Glocken ist das Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz (IfK) und seine Abteilung „Orgeln und Glocken“ verantwortlich. Leiter ist Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher, der das Amt seit 1995 innehat. Nicht verantwortlich ist das IfK für die eigenständige Musik an der Mainzer Domkirche sowie für die Bläserchöre, die als Verband organisiert sind. Schwerpunkt der Institutsarbeit ist die kirchenmusikalische Ausbildung, die vom IfK organisiert, koordiniert und geleitet wird. Außerdem bietet das Institut für die im Dienst befindlichen Kirchenmusiker regelmäßig Fortbildungen auf diözesaner und regionaler Ebene an. Das IfK verfügt über eine Mediothek mit Büchern, Noten und CDs, die insbesondere den im Bistum Mainz tätigen Kirchenmusikern, Dozenten und Schülern zur Verfügung steht.

Verschiedene Ausbildungskurse

Wer an Kirchenmusik interessiert ist und sich vorstellen kann, Orgel zu spielen und/oder einen Chor zu leiten, der sollte einen so genannten D- oder C-Kurs belegen. Der D-Kurs ist für diejenigen gedacht, die sich für eine grundlegende Anleitung zum Orgelspiel interessieren. Während des zweijährigen Kurses werden Liedbegleitung, Choralvorspiele und einfache Orgelliteratur erlernt. Die zwei- bis dreijährige Schulung zum C-Kirchenmusiker beinhaltet dagegen eine breit angelegte kirchenmusikalische Ausbildung in den Fächern Orgelspiel, Chorleitung, Liturgik, liturgisches Singen, Tonsatz, Gehörbildung, Musikgeschichte und Orgelkunde.

Die Ausbildung qualifiziert zum nebenberuflichen, eigenverantwortlichen Dienst als Organist oder Chorleiter in einer katholischen Pfarrgemeinde – und das bundesweit. Für die Ausbildung ist das IfK verantwortlich, den Unterricht erteilen Regionalkantoren. Pro Jahr lassen sich etwa 15 Frauen und Männer zu C-Kirchenmusikern ausbilden. Für die Kurse ist jeweils ein Aufnahmetest verbindlich. Die Regionalkantoren (derzeit arbeiten im Bistum neun Kantorinnen und Kantoren) haben Kirchenmusik studiert und sind als hauptamtliche Organisten und Chorleiter in einer Gemeinde tätig. Sie betreuen in ihrer Region (meist sind es zwei Dekanate) die neben- und ehrenamtlichen Kirchenmusiker.

Hinweis: Die Adressen der Regionalkantoren und weitere Informationen zur Ausbildung sowie zur Kirchenmusik im Bistum Mainz finden sich unter der Internetadresse www.kirchenmusik-bistum-mainz.de