In seiner Predigt würdigte er die Neugestaltung des Seminars, in dem auch die Ausbildung der Ständigen Diakone, der Pastoralkurs, den auch die angehenden Pastoralreferenten absolvieren, das Maria Reinartz-Haus für Gemeindereferenten, die Diözesanstelle „Berufe der Kirche" und das Institut für geistliche Begleitung untergebracht sind.
Wörtlich sagte Lehmann in seiner Predigt: „Ich bin dankbar dafür, dass wir es gewagt haben, das Priesterseminar Priesterseminar sein zu lassen und uns geöffnet haben, ohne dass die einzelnen Berufungen verwischt werden. Es war ein Wagnis, aber es ist gelungen." Kern des Hauses bleibe das Priesterseminar, betonte Lehmann, das sich den anderen pastoralen Berufen geöffnet habe. Weiter sagte Lehmann: „Das entspricht dem neuen Verständnis vom Verhältnis des Priesterberufes zu den anderen pastoralen Berufen, wie das Zweite Vatikanische Konzil dieses Miteinander beschrieben hat. Es ist gut, sich frühzeitig kennen zu lernen, wenn man später gemeinsam miteinander arbeitet." Gemeinsam mit dem Priesterseminar bildeten die anderen Einrichtungen „kräftige Strahlen, die mit zum Haus gehören, und die es zum Herzen des Bistums machen", sagte der Kardinal.
Mit der Renovierung sei das Haus „zukunftsfähig" gemacht worden, „damit es sich als Ausbildungszentrum des Bistums Mainz entfalten kann", sagte der Regens des Bischöflichen Priesterseminars, Dr. Udo Bentz. Er dankte dem Kardinal für die Unterstützung und „das deutliche Zeichen des Zusammenwirkens der pastoralen Berufe". Seminarsprecher Sebastian Lang dankte im Namen des Alumnats für „die mutige Entscheidung" zum Umbau des Hauses. „Die Umgestaltung ist ein Zeichen der Wertschätzung der pastoralen Berufe. Es macht Mut, dass die Diözese das Seminar in dieser Weise unterstützt."An der Einweihung nahmen unter anderen Weihbischof Dr. Werner Guballa und Generalvikar Dietmar Giebelmann teil.
Das Bistum hat in die neunmonatige Renovierung von A- und B-Flügel des Seminars insgesamt 3,7 Millionen Euro investiert. Da die letzte grundlegende Sanierung bereits rund 40 Jahre zurückliegt, hatte sich ein großer Sanierungsbedarf ergeben. 29 Zimmer wurden renoviert und dabei auch die sanitäre Infrastruktur und Elektroinstallationen erneuert, bau-physikalische Mängel behoben und Brandschutzvorrichtungen auf den heutigen Stand gebracht. Im so genannten A-Flügel stehen künftig 13 Gästezimmer für Aus- und Fortbildungsveranstaltungen der kirchlichen Berufsgruppen zur Verfügung. Die Baumaßnahmen werden im kommenden Frühjahr mit Arbeiten am Parkplatz und der Wiederbegrünung des Gartens abgeschlossen.
Lehmann würdigte im Anschluss an den Gottesdienst, der zugleich Semestereröffnungsgottesdienst war, Pater Clemens M. Löcher SJ, der am 16. Juli seinen 60. Geburtstag begangen hatte. Lehmann dankte dem Spiritual des Priesterseminars für seine „immer stille und diskrete Arbeit", mit der er den Menschen helfe, über die Jahre geistlich zu wachsen. Wörtlich sagte Lehmann: „Das Geheimnis Ihres Wirkens ist, dass diese Stille eine große vertraute Nähe schaffen kann." Löcher ist seit dem Jahr 2002 als Spiritual am Mainzer Priesterseminar tätig.