Neymeyr: Ein kleiner Campus für die Jugend

Journalistenführung im Neubau des Bischöflichen Jugendamtes in Mainz

BRANDMÜLLER--FRITSCH--HELWIG--KONRAD--KRÄMER--LANGER--NEYMEYR--SCHOLL--ZIEGLER (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Do. 29. Juli 2010
Von:
tob (MBN)
Mainz. Zusammen mit dem Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium, dem Neubau der Elisabeth von Thüringen-Schule für Erzieherinnen und Erzieher und dem Studentenwohnheim sei am Standort des neu gebauten Bischöflichen Jugendamtes „ein kleiner Campus für die Jugend“ entstanden. Das sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr am Donnerstag, 29. Juli, bei einer Journalistenführung im Jugendamt.
JUGENDAMT (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)

Geistliches Zentrum der Anlage bleibe die Kapelle zwischen Jugendamt und dem 2007 sanierten Jugendgästehaus, „Sophie-Scholl-Haus" mit seinen 60 Betten. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte den Neubau des Jugendamtes am  20. Juni eingeweiht. Das Jugendhaus Don Bosco auf dem Jugendwerksgelände im Mainzer Stadtteil Hartenberg/Münchfeld ist Sitz des Bischöflichen Jugendamtes und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz und damit das jugendpastorale Zentrum der Diözese.

Das Jugendamt sei „ein großes Begegnungszentrum für alle, die sich in der Jugendseelsorge engagieren", sagte Neymeyr. „Wir wollen von hier aus Kinder und Jugendliche einladen Kirche zu erleben und die Jugendarbeit im ganzen Bistum unterstützen." Der Weihbischof bezeichnete das Haus als „optimale Lösung". Zwar sei der Neubau auch die teuerste Lösung gewesen, um das alte Jugendamt aus dem Jahr 1955 zu ersetzen, „aber wir haben hier ganz bewusst in die Jugend investiert". Diözesanjugendseelsorger Markus W. Konrad wies darauf hin, dass die rund 50 Mitarbeiter im Jugendamt „Impulse für über 20.000 Kinder und Jugendliche im Bistum geben". Etwa 10.000 seien als Messdiener engagiert und nochmals etwa 10.000 in den Jugendverbänden.

„Bewahrung der Schöpfung" in Architektur umgesetzt

Ein Grundgedanke ihres Entwurfes sei es gewesen, das Anliegen nach „Bewahrung der Schöpfung" bei den Materialien und der Energieversorgung in Architektur umzusetzen, sagte die Architektin, Angela Fritsch aus Darmstadt. So sei unbehandeltes Holz als prägendes Material für das Erscheinungsbild des Hauses verwendet worden und zwar Tanne im Innenbereich und außen Lärche. Ein mit einer Luftkissenkonstruktion überdachtes Atrium sorge außerdem für die optimale Ausnutzung des Tageslichteinfalls.

Der Baudezernent des Bistums Mainz, Johannes Krämer, zeigte sich zuversichtlich, dass das Atrium als zentraler Ort des Hauses künftig auch für Veranstaltungen genutzt wird. Der endgültige Abschluss der Bauarbeiten am Jugendamt ist für Ende August vorgesehen. Die Außenanlage werden im Laufe des Jahres fertiggestellt. Der zuständige Architekt vom Baudezernat des Bistums, Michael Helwig, wies darauf hin, dass die Umsetzung des Entwurfes „ungewöhnlich schnell" erfolgt sei. Er dankte dem Darmstädter Architekturbüro Fritsch für die gute und zügige Zusammenarbeit. „Wir sind sehr glücklich mit der herausragenden Architektur und der kunstvollen Fassadengestaltung", sagte Helwig.

Die Baukosten für den zweistöckigen Neubau des Jugendhauses belaufen sich auf 3,9 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere Kosten in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro etwa für die Abrissarbeiten, das Container-Dorf, in dem das Jugendamt während der Bauphase untergebracht war, die Gestaltung des Außengeländes und die Renovierung der Kapelle auf dem Gelände.

NEYMEYR--JUGENDAMT (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
JUGENDAMT (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)