Segen bringen – Segen sein

Im Bistum Mainz sind zum Jahreswechsel wieder tausende Sternsinger unterwegs

STERNSINGER (c) Kindermissionswerk (Ersteller: Kindermissionswerk)
Datum:
Mi. 23. Dez. 2015
Von:
am (MBN)
Mainz. Unter dem Leitwort „Segen bringen, Segen sein. Respekt für dich, für mich, für andere – in Bolivien und weltweit!“ steht in den Tagen um den 6. Januar 2016 die 58. bundesweite Aktion Dreikönigssingen. Sie wird getragen vom Aachener Kindermissionswerk und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Aus dem Bistum Mainz werden sich auch in diesem Jahr wieder viele tausend Kinder und Jugendliche beteiligen. Eröffnet wird die diesjährige Aktion am Dienstag, 29. Dezember, in Fulda.

Zum Empfang der Sternsinger bei Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin am Dienstag, 5. Januar 2016, um 11.00 Uhr werden Sternsinger aus der katholischen Pfarrgemeinde St. Jakobus in Langen (Dekanat Dreieich) das Bistum Mainz vertreten. Sternsinger aus dem Bistum Mainz werden auch wieder vom hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier und von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer empfangen. In die hessische Staatskanzlei in Wiesbaden kommen am Mittwoch, 13. Januar, um 10.00 Uhr Sternsingergruppen aus den Bistümern Limburg, Fulda und Mainz. In die Staatskanzlei nach Mainz sind ebenfalls am 13. Januar um 15.00 Uhr Gruppen aus den rheinland-pfälzischen Bistümern Limburg, Mainz, Speyer und Trier eingeladen.

Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, und Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mathias Berger feiern am Samstag, 2. Januar, um 10.00 Uhr in der katholischen Kirche Liebfrauen in Nidda einen Aussendungsgottesdienst für die Sternsinger der oberhessischen Dekanate. Am Sonntag, 17. Januar, findet um 10.30 Uhr in der Kirche Christ-König in Höchst im Odenwald ein Dankgottesdienst zum Abschluss der diesjährigen Sternsingeraktion mit Weihbischof Bentz und Pfarrer Berger statt.

Beispielland ist in diesem Jahr Bolivien

Im Mittelpunkt der aktuellen Aktion Dreikönigssingen steht das Thema Respekt. „Respekt für jeden Menschen ist ein sehr wichtiges Gut. Gäbe es mehr Respekt in unserer Welt, gäbe es weniger Gewalt und Krieg", erklärt Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger". „Die aktuelle Realität sieht leider gänzlich anders aus. Menschen werden wegen ihrer Herkunft, wegen ihres Glaubens, ihres Aussehens oder ihrer Nationalität zu Opfern von Gewalt und Krieg, leiden unter Vertreibung und Flucht", betont Prälat Krämer. „Wenn die Sternsinger unterwegs zu den Menschen sind, dann setzen sie mit ihrem Leitwort auch ein Zeichen: Gegenseitiger Respekt ist die Grundlage für Gerechtigkeit und Frieden."

In Bolivien, dem Beispielland der Aktion, sei Respektlosigkeit ebenfalls ein alltägliches Problem, heißt es in einer Presseinformation des Kindermissionswerkes. Obwohl die Angehörigen verschiedener indigener Volksgruppen in dem Andenstaat die Mehrheit der Bevölkerung stellen würden, seien Diskriminierung und Rassismus für sie beinahe an der Tagesordnung. Bolivien gehöre zu den ärmsten Ländern Südamerikas, fast jeder zweite Bolivianer lebe unter der Armutsgrenze. „In der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen, Bildungs- und Arbeitsperspektiven, ziehen immer mehr Familien vom Land in die Städte. Dort werden die Neuankömmlinge oft ausgegrenzt und diskriminiert. Viele schämen sich für ihre Herkunft, ihre Kleidung und ihre Sprache - um dazuzugehören, passen sie sich an. Die eigene Kultur und die Traditionen der Menschen gehen dabei oft verloren. Nicht selten zerbrechen darunter familiäre Strukturen: Viele Väter verlassen ihre Familien, niemand spricht die Amtssprache Spanisch, die Kinder gehen nicht zur Schule - Ausgrenzung, Armut und Perspektivlosigkeit sind die Folgen", heißt es in der Presseinformation.

Im Jahr 2015 wurden im Bistum Mainz rund 1,5 Millionen Euro gesammelt

Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Bei ihrer zurückliegenden Aktion sammelten die Mädchen und Jungen zum Jahresbeginn 2015 bundesweit mehr als 45,5 Millionen Euro. Rund 330.000 Mädchen und Jungen sowie rund 90.000 Begleitende hatten sich in 10.515 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten beteiligt. Mehr als 1.600 Projekte für Not leidende Kinder in weltweit rund 100 Ländern konnten die Sternsinger zuletzt jährlich unterstützen. Im Bistum Mainz sammelten 309 Sternsinger-Gruppen rund um Jahreswechsel 2014/2015 rund 1,5 Millionen Euro.

Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe. Auch in diesem Jahr werden die Mädchen und Jungen - verkleidet als Heilige Drei Könige - den Segen „C + M + B * 2016" in die Häuser bringen - die Buchstaben C, M und B stehen für die lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat" - „Christus segne dieses Haus". Anfang Dezember war das „Sternsingen" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden.

Hinweis: Weitere Informationen sowie Kontakte zu Sternsingergruppen in Pfarreien des Bistums beim BDKJ und beim Bischöflichen Jugendamt (BJA), Referat Religiöse Bildung, Tobias Sattler, Am Fort Gonsenheim 54, 55122 Mainz, Tel.: 06131/253-626. E-Mail: bdkj-bja-religioesebildung@bistum-mainz.de. Informationen zur Aktion Dreikönigssingen auch im Internet unter www.sternsinger.de