Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat allen Beteiligten gedankt, die sich für das Bistumsziel Sozialpastoral engagieren.
„Sie haben mit Ihrer oft auch mühsamen Arbeit einen guten Boden für das bereitet, was kommt. Sie haben wichtige Erfahrungen für den anstehenden Pastoralen Weg gesammelt. Und Sie haben mit ihrer Arbeit am Bistumsziel Sozialpastoral gezeigt, dass es möglich ist, eingefahrene Strukturen zu weiten“, sagte Kohlgraf beim vierten Vernetzungstreffen zum Bistumsziel Sozialpastoral am Donnerstag, 17. Januar, im Erbacher Hof in Mainz. Mit dem anstehenden Pastoralen Weg des Bistums Mainz solle dieses Projekt aber nicht abgeschlossen sein, sondern ein wichtiger Teil dieses Weges sein, betonte Kohlgraf.
Im Rahmen des Bistumsziels Sozialpastoral wurde zunächst in den Jahren 2009 bis 2015 im Dekanat Rüsselsheim exemplarisch eine Bestandsaufnahme des diakonischen Handelns von Caritas und Gemeindeseelsorge vorgenommen. In einer zweiten Umsetzungsphase von 2016 bis 2018 hatten sich neben dem Dekanat Rüsselsheim die Dekanate Alzey/Gau-Bickelheim, Dieburg, Dreieich und Wetterau-West verstärkt diesem Thema zugewandt. Zu den Zielen des Projektes gehörte unter anderem eine differenzierte Zusammenarbeit von Caritas und Seelsorge, die Wahrnehmung von Not im Dekanat bzw. in den pastoralen Einheiten sowie die Verstärkung des diakonalen Handelns in den pastoralen Einheiten des Bistums Mainz. So wurden in den Dekanaten Tandems gebildet, die aus dem jeweiligen Dekanatsreferenten und dem Ansprechpartner für die Gemeindecaritas zusammengesetzt sind.
Zur Begleitung des Projektes war von Seiten des Bistums Mainz eine Steuerungsgruppe eingesetzt worden. Bischof Kohlgraf hatte als Professor für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule (KH) Mainz die Pastoraltheologische Fachberatung übernommen. Mit dem Treffen im Erbacher Hof endete diese zweite Umsetzungsphase. Die jeweiligen Verantwortlichen in den Dekanaten berichteten dabei unter anderem über ihre wesentlichen Lernerfahrungen während des Projektes. In einem zweiten Schritt tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tages unter anderem darüber aus, wie das Thema Sozialpastoral als Schwerpunktthema auch zukünftig erhalten bleiben kann.
In den Jahren 2019 bis 2021 sollen die gemachten Erfahrungen nun in den Dekanaten verstetigt werden. Dabei soll in den jeweiligen Dekanaten selbst entschieden werden, wie an dem Bistumsziel Sozialpastoral weitergearbeitet wird. Diese Verstetigungsphase versteht sich außerdem als ein Lernfeld des Pastoralen Weges im Bistums Mainz, um weiter den angezielten Ansatz einer diakonischen Kirche einzuüben. Um eine „Kirche des Teilens“ zu werden, solle weiterhin „eine Kultur des Miteinanders von Caritas und Seelsorge eingeübt werden“, heißt es in einem zur Umsetzung der Verstetigungsphase erarbeiteten Papier.
Kohlgraf lobte beispielsweise die Bildung von Tandems: „Hier haben sie Verantwortung beim einem gemeinsamen Projekt geteilt“, sagte er. Zudem könnten aus den Erfahrungen mit der Sozialpastoral „Kriterien für den Begriff des Kirchortes“ erarbeitet werden. Der Mainzer Bischof wies darauf hin, dass es bei seinen Dekanatsbesuchen im vergangenen Jahr immer Begegnungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas gegeben habe. „Die Caritas gehört selbstverständlich dazu. Da ist etwas Wichtiges erreicht“, sagte er.
Zu Beginn hatte der Mainzer Generalvikar, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, die Teilnehmenden begrüßt. Gekommen waren unter anderem auch der Personaldezernent des Bistum Mainz, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, die Dezernentin für Caritas und Soziale Arbeit, Nicola Adick, der kommissarische Leiter der Seelsorgeamtes, Hans Jürgen Dörr, Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick sowie Wolfgang Fritzen, Leiter der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg im Bischöflichen Ordinariat Mainz.