„Sie sind ein Schatz für die Kirche und die Welt“

„Tag des geweihten Lebens“ mit Bischof Peter Kohlgraf im Mainzer Priesterseminar

Tag des geweihten Lebens (c) Bistum Mainz / Matschak
Datum:
Fr. 2. Feb. 2018
Von:
am (MBN)
„Wenn wir heute den ,Tag des geweihten Lebens‘ feiern, dann beten wir auch dafür, dass es in der Kirche weiter Menschen gibt, die anderen einen Zugang zum Glauben erschließen: Menschen der Hoffnung, Menschen der Treue, Menschen, die vor dem Leid anderer nicht weglaufen.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in seiner Predigt zum „Tag des geweihten Lebens“ in der Mainzer Augustinerkirche am Freitag, 2. Februar.
Tag des geweihten Lebens (c) Bistum Mainz / Matschak

Kohlgraf dankte den Ordensfrauen und -männern für ihr „alltägliches Glaubenszeugnis“: „Jede und jeder von Ihnen ist ein großer Schatz für die Kirche und für die Welt.“  Weiter sagte Kohlgraf, dass „Glauben eine bessere Form des Wissens sein“ könne: „So muss auch derjenige, der an Gott glaubt, nicht seinen Verstand ausschalten, aber er sieht noch tiefer. Er weiß sich geliebt, er weiß sich geborgen, ja er kann ein Urvertrauen ins Leben haben, wie ein Kind seinen Eltern vertraut.“ Der Glaube habe viel mit Treue zu und habe „wenig Spektakuläres“, betonte der Mainzer Bischof. „Machen wir nicht auch den Fehler, dass wir in der Kirche Menschen für Christus gewinnen wollen über das Event, das Aufregende? Aber wo sind Räume, die Nachhaltigkeit, Treue im Alltäglichen, das alltägliche Vertrauen auf Gottes Wort fördern? Wo erleben Kinder und Jugendliche noch ein solches tiefes Vertrauen in Gottes Wort, als ob es mir heute persönlich gilt? Wo können Menschen heute dieses tiefere Wissen um Gott und seine Treue lernen?“, sagte er. Er hob hervor: „Für die Kirche sind Sie, liebe Ordensleute, solche Orte der Erfahrung alltäglicher Treue, einer großen Nachhaltigkeit im Glauben und in der Nachfolge.“ Kohlgraf feierte den Gottesdienst gemeinsam mit Domkapitular Klaus Forster, Personaldezernent der Diözese, dem Regens des Mainzer Priesterseminars, Dr. Tonke Dennebaum, und Ordensreferent Pater Frano Prcela OP. Begonnen hatte der Gottesdienst mit einer Kerzenweihe und einer Prozession in die Kirche.

Der Gottesdienst war der Abschluss des diesjährigen „Tags des geweihten Lebens“ im Bistum Mainz. Er stand unter der Überschrift „Tragt in die Welt nun ein Licht“. Zu der traditionellen Veranstaltung im Mainzer Priesterseminar waren über 160 Ordensfrauen und -männer sowie Mitglieder der Säkularinstitute gekommen. Der „Tag des geweihten Lebens“ fand zum 17. Mal im Bistum Mainz statt. Veranstalter ist der Ordensrat des Bistums Mainz. Zu Beginn hatte Domkapitular Forster die die Anwesenden begrüßt. Er bezeichnete die Zusammenkunft der Ordensleute als einen „Tag der Begegnung, des Austauschs, der Sammlung und der Stärkung“. „Dieser Tag macht deutlich, dass wir einander brauchen“, sagte er.

In seinem Vortrag sprach Bischof Kohlgraf über den künftigen „Pastoralen Weg im Bistum Mainz“. „Wir müssen raus aus dem Lamento, was alles nicht mehr geht“, betonte der Bischof. Vielmehr gehe es bei diesem Weg darum, „die Gegenwart, in die uns Gott gestellt hat, bewusst anzunehmen“. Er sei ein „geistlicher Prozess, der uns bewusst macht, dass Gott einen Weg in die Zukunft gibt. Gott hat Zukunft.“ Die Orden seien Beispiele dafür, wie unterschiedliche Charismen, wie die Vielfalt des Glaubens gelebt und entfaltet werden können. „Dies ist ein wichtiger Dienst der Orden in den kommenden Jahren“, sagte er.

Stichwort: Tag des geweihten Lebens

Papst Johannes Paul II. hatte 1997 den „Tag des geweihten Lebens“ mit dem Fest „Dar-stellung des Herrn“ (2. Februar) verbunden. Im Mittelpunkt dieses Tages stehen der Dank und das Gebet für die Frauen und Männer, die sich „in besonderer Weise dem Herrn geweiht haben“. Gemeint sind in erster Linie Ordensgemeinschaften und Säkularinstitute. Dieser Tag soll nach den Worten des damaligen Papstes aber auch „die Kenntnis und die Wertschätzung des geweihten Lebens im ganzen Gottesvolk fördern.“

Hinweis: www.bistum-mainz.de/orden

Tag des geweihten Lebens 2018 (c) Bistum Mainz / Matschak