Solidarität mit Notre Dame in Paris

Gebet mit Domdekan Heckwolf im Mainzer Dom / Zehnminütiges Glockengeläut

Mainz, 16. April 2019: Zahlreiche Journalisten waren in die Mainzer Domsakristei gekommen, um Domdekan Heinz Heckwolf unter anderem nach Sicherheitsmaßnahmen am Mainzer Dom zu befragen. (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Di. 16. Apr. 2019
Von:
tob (MBN)

Mainz. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, hat sein Mitgefühl und seine Solidarität angesichts des Brandes in der Kathedrale Notre Dame in Paris zum Ausdruck gebracht. Er fühle nicht nur mit dem Erzbischof von Paris und den Gläubigen der Diözese, sondern mit allen Einwohnern der Stadt, sagte Heckwolf am Dienstagmittag, 16. April, bei einer kurzen Gebetszeit um 12.00 Uhr im Mainzer Dom. 

Notre Dame sei nicht nur der Mittelpunkt des Erzbistums Paris, sondern auch „ein Wahrzeichen der Stadt und ein Symbol für die französische Nation“, sagte der Domdekan. Zeitgleich hatten die Glocken des Mainzer Domes zehn Minuten lang geläutet. Mit der Gebetszeit und dem Geläute hatte sich der Mainzer Dom an einer Initiative des Kölner Domes beteiligt, die europaweit bei Kathedralkirchen für dieses Zeichen geworben hatte. Auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat in einem Eintrag auf seiner Facebook-Seite seine Verbundenheit im Gebet mit den Menschen in Paris zum Ausdruck gebracht.

In den Fürbitten wurde für die betroffenen Menschen in Paris, die Anwohner, die Mitarbeiter der Kathedrale und auch für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr gebetet. Musikalisch gestaltet wurde das Gebet durch den Mainzer Domorganisten, Professor Daniel Beckmann. Er spielte zwei Kompositionen von Louis Vierne (1870 - 1937), der 37 Jahre lang Organist in Notre Dame gewesen war.

Notfallplan mit der Mainzer Feuerwehr

Bei einem anschließenden Pressegespräch in der Domsakristei machte Domdekan Heckwolf vor zahlreichen Journalisten deutlich, welche Sicherheitsmaßnahmen es am Mainzer Dom für solche Fälle gibt. „Wir haben einen Notfallplan mit der Mainzer Feuerwehr. Am Dom selbst sind inzwischen drei Steigleitungen für die Feuerwehr montiert und außerdem gibt es einen Schlüsselkasten für die Feuerwehr, über den sich die Einsatzkräfte selbst Zutritt zum Dom verschaffen können“, sagte der Domdekan. Da die Pläne des Domes digital vorlägen, könne die Feuerwehr sich schon bei der Anfahrt orientieren.

Der Domdekan wies außerdem darauf hin, dass die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr „hervorragend“ funktioniert, gerade mit Blick auf einen Schwelbrand, der am 3. November 2003 auf dem Dach der Südseite des Mainzer Domes ausgebrochen war. Damals hatte ein Scheinwerfer Dämmmaterial auf dem Dach entzündet. Durch eine aufmerksame Anwohnerin war die Rauchentwicklung schnell entdeckt worden. „Die Feuerwehr war damals blitzschnell hier und hatte gelöscht, bevor größerer Schaden entstehen konnte“, sagte Heckwolf.

Nach einem Brand im Westturm im 18. Jahrhundert, der durch einen Blitzschlag ausgelöst worden war, hatte das Mainzer Domkapitel Ignaz Neumann beauftragt, den Wiederaufbau mit einem nicht brennbaren Material auszuführen, so dass das Dach des Mainzer Domes über dem Westchor aus Stein wiedererrichtet wurde. Im Langhaus des Mainzer Domes gibt es noch ein Holzgebälk, das man den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg eingebaut wurde. "Natürlich wird man sich zunächst das ganze Ausmaß der Schäden in der Kathedrale in Paris ansehen müssen“, sagte Heckwolf. „Aber ich bin zuversichtlich, dass Notre Dame wieder ganz aufgebaut werden kann. Das wird allerdings ein langer Prozess und die Kosten werden erheblich sein.“