Faber, der einer der Mitbegründer des Jesuitenordens (Gesellschaft Jesu) ist, war im Dezember 2013 von Papst Franziskus heilig gesprochen worden. Er war der erste Jesuit überhaupt in Deutschland und hat in Mainz mit Petrus Canisius den ersten deutschen Jesuiten für den Orden gewonnen. Das Buch ist ab sofort im Buchhandel oder im Infoladen des Bistums Mainz (Heiliggrabgasse 8) erhältlich.
Der Herausgeber des Bandes, Privatdozent Dr. Christoph Nebgen, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Institut für Mainzer Kirchengeschichte, überreichte das Buch am Donnerstag, 10. April, im Mainzer Bischofshaus an den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Herausgeberin der Reihe „Mainzer Perspektiven" ist die Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat, Dr. Barbara Nichtweiß. Das Faber-Buch ist eine Kooperation mit dem Echter-Verlag in Würzburg.
In seinem Geleitwort schreibt Lehmann: „Auch wenn Faber in den Mainzer Eigenfeiern am 1. August bereits einen festen Platz hatte, blieb er außerhalb der Gesellschaft Jesu dennoch relativ fremd. Dies kann und soll sich jetzt ändern. Peter Faber, der nur 40 Jahre alt wurde, verbrachte außer in Worms, Speyer, Regensburg und Köln 1542/43 eine für ihn und die Jesuiten wichtige Zeit in Mainz. Es lohnt sich, vieles wieder in Erinnerung zu bringen, auch wenn wir nicht alles unmittelbar in unsere Gegenwart übersetzen können." Kardinal Lehmann hat zu dem Buch auch einen Beitrag beigesteuert mit dem Titel „Ein neuer Heiliger - auch für Mainz: Peter Faber SJ".
„Es ist ein Anliegen dieses Bandes der Mainzer Perspektiven, die interessante und facettenreiche Persönlichkeit Fabers bekannter zu machen, als sie es bislang vielleicht war", schreibt Herausgeber Nebgen in seinem Vorwort. Und weiter: „Mehrmals wies Papst Franziskus darauf hin, dass der eher unscheinbare Gefährte des Ignatius ein spirituelles Vorbild für ihn sei. Möchte man also Papst Franziskus besser kennenlernen, lohnt sich die intensivere Beschäftigung mit seinem Mitbruder aus dem 16. Jahrhundert." Nebgens Beitrag ist mit „Peter Faber und Mainz" überschrieben. Enthalten sind außerdem Aufsätze der beiden Jesuiten Klaus Schatz („Deutschland und die Reformation in der Sicht Peter Fabers") und Bernhard Knorn („Peter Faber und das Kreuz vom Heilig Kreuz-Stift").
Professor Arnold leitet künftig das Institut für Mainzer Kirchengeschichte
Bei der Buchübergabe stellte Kardinal Lehmann auch Professor Dr. Claus Arnold und Privatdozent Dr. Christoph Nebgen als neue Mitarbeiter des Institutes für Mainzer Kirchengeschichte vor. Arnold ist seit 1. April 2014 Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er hatte zum Jahresbeginn kommissarisch die Leitung des Institutes für Mainzer Kirchengeschichte übernommen. Ebenfalls zum Jahresbeginn hatte Christoph Nebgen seine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutes angetreten. Weitere Mitarbeiterinnen im Institut sind Gabriela Hart und Ute Blankenheim. Der langjährige Leiter des Institutes, Professor Dr. Friedhelm Jürgensmeier, und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Regina Schwerdtfeger waren im vergangenen Jahr verabschiedet worden.
Claus Arnold wurde 1965 in Ravensburg geboren. Nach seinem Studium der Katholischen Theologie in Tübingen und Oxford war er ab 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Katholische Theologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seine Promotion aus dem Jahr 1997 trägt den Titel „Katholizismus als Kulturmacht. Der Freiburger Theologe Joseph Sauer (1872-1949) und das Erbe des Franz Xaver Kraus". Durch zahlreiche Studien wurde Arnold zu einem sehr guten Kenner der sogenannten Modernismus-Krise. Im Jahr 2000 wechselte er als wissenschaftlicher Assistent zum Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster. Nach seiner Habilitation („Die römische Zensur der Werke Cajetans und Contarinis") übernahm er 2003 zunächst die Lehrstuhlvertretung und wurde 2004 Professor für Kirchengeschichte am Fachbereich Katholische Theologie der Frankfurter Goethe-Universität.
Christoph Nebgen wurde 1975 in Bad Ems geboren. Er studierte von 1996 bis 2001 an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz die Fächer Katholische Theologie, Geschichtswissenschaft und Pädagogik. Ab 1997 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Mainzer Universität. Für seine Dissertation „Missionsberufungen nach Übersee in drei Provinzen der Gesellschaft Jesu im 17. und 18. Jahrhundert" erhielt er im Jahr 2007 den Martin Behaim-Preis des Fördervereins der Forschungsstiftung für Europäische Überseegeschichte. Seine Habilitationsschrift aus dem Jahr 2013 trägt den Titel „Rhein - Reise - Religion. Konfessionelle Differenzerfahrung in Berichten Reisender 1648 - 1815." Nebgen war zu verschiedenen Forschungsaufenthalten unter anderem in Italien, Spanien, Venezuela, Kolumbien und Chile.
Hinweis: Christoph Nebgen (Hg.): Die Zeit ist ein Bote Gottes. Der heilige Peter Faber SJ und sein Wirken in Mainz. Publikationen Bistum Mainz / Echter-Verlag, Mainz / Würzburg 2014. 104 Seiten, 7,90 Euro. ISBN 978-3-934450-60-8.