Vorbildliches Engagement beim Religionsunterricht

Schlusskonferenz der Visitation im Dekanat Gießen mit Weihbischof Neymeyr

DANIEL--MÄURER--NEYMEYR (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Do. 2. Juli 2009
Von:
tob (MBN)
Lich. Durch die 2008 veröffentlichten „Grundsätze zur Firmpastoral“ im Bistum Mainz sei „die Einheitlichkeit der Firmvorbereitung im Dekanat Gießen deutlich gestiegen“. Das sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr am Mittwoch, 1. Juli, bei der Schlusskonferenz der Visitation im Dekanat Gießen. Bei der Begegnung mit den Firmkatecheten im Dekanat sei es für ihn ermutigend gewesen, „so viele Erwachsene kennen zu lernen, die Glaubenszeugen in der Welt der Jugend sind“.

Der Weihbischof regte an, sich in der Pastoral der Stadt Gießen sogar auf eine Jahrgangsstufe für die Firmung festzulegen und daraufhin direkt die Religionslehrer anzusprechen. Das Abschlusstreffen der Visitation fand im katholischen Gemeindezentrum in Lich statt. Neymeyr hatte das Dekanat seit dem 11. Februar visitiert.

Als „vorbildlich" lobte Neymeyr das Engagement der Hauptamtlichen im Dekanat Gießen bei der Erteilung von Religionsunterricht in den Schulen. Er hob hervor, welch große Bedeutung es habe, wenn Seelsorger Religionsunterricht erteilten, „weil dadurch den Jugendlichen Brücken in die Pfarrgemeinden gebaut werden". Positiv würdigte der Weihbischof die „Lebendigkeit der katholischen Jugendarbeit", die sich gerade auch bei der 72-Stunden-Aktion im Mai wieder gezeigt habe.

Angesichts der zurückgehenden Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter in der Seelsorge sei es wichtig, die Zusammenarbeit der Pfarreien untereinander stets daraufhin zu überprüfen, „für wen sie eine Entlastung bringt", sagte der Weihbischof. Die Entlastung könne zum einen dadurch erfolgen, „dass eine Gemeinde ein pastorales Feld bestellt, das in den anderen Gemeinden nicht weiter beackert werden muss oder zum anderen, dass ein Mitarbeiterkreis ein pastorales Feld in mehreren Gemeinden bestellt".

Außerdem regte Neymeyr dazu an, „den Mut zum Schwerpunkt" zu verwirklichen: „Die Kräfte fehlen, um alle pastoralen Ideen überall zu verwirklichen. Es ist ja häufig schwierig, die grundlegenden, unverzichtbaren Vollzüge des Gemeindelebens zu organisieren. Bei dem, was darüber hinaus angepackt wird, sollte man sich ganz bewusst auf Weniges, besser sogar auf Eines beschränken. Das Bild vom Leuchtturm macht dabei in der pastoralen Landschaft Deutschlands zurzeit die Runde."

Neymeyr wies darauf hin, dass das Dekanat „zweigeteilt" sei: in den Bereich der Stadt Gießen und den des Landkreises Gießen. Während sich die katholische Kirche in der Stadt „in einer großen Vielfalt" darstelle, sei der Landkreis für die Katholiken ein Diasporagebiet. Dort werde die Seelsorge zusätzlich durch den schlecht ausgebauten öffentlichen Nahverkehr erschwert, sagte Neymeyr. Die Zahl der Katholiken im Dekanat Gießen sei seit der letzten Visitation vor vier Jahren um rund 1.000 auf 37.700 Katholiken gesunken. Der Dekan des Dekanates Gießen, Pfarrer Januarius Mäurer, hatte die Teilnehmer begrüßt und die Schlusskonferenz moderiert.