Mainz. Durch Handauflegung und Gebet hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Samstag, 30. November, drei Männer zu Ständigen Diakonen geweiht: Matthias Görtz, Nidderau-Heldenbergen, Markus Landua, Worms-Pfiffligheim, Marcus Ostheimer, Schaafheim-Mosbach.
In seiner Predigt im Mainzer Dom würdigte der Bischof die Bereitschaft, sich in der Kirche zu engagieren: „Drei Männer stellen sich dem Dienst in der Kirche zur Verfügung. Es ist für eine Gemeinde schön zu erleben, dass Menschen für eine Aufgabe in der Kirche zur Verfügung stehen, die von ihrer Wortbedeutung her ‚Dienst’ bedeutet. Und ich darf erwähnen, dass dies nur möglich ist, weil die Ehefrauen und Familien diesen Weg mitgegangen sind und mitgehen. Ihnen darf ich einen herzlichen Dank sagen für dieses Glaubenszeugnis.“
Weiter sagte Kohlgraf: „Gott beruft Menschen in einen besonderen Dienst an der Gemeinschaft der Kirche. Der Dienstcharakter wird besonders deutlich im Diakonenamt, das ursprünglich auch dazu bestimmt war, die Armenfürsorge in den größer werdenden Gemeinden der frühen Kirche zu organisieren. Berühmte Diakone sind etwa Stephanus, der von den Aposteln bestimmt wurde, ‚den Dienst an den Tischen’ zu verrichten, Laurentius, der die Armen als die eigentlichen Schätze der Kirche bezeichnete, und Vinzenz von Valencia, einen Heiligen des vierten Jahrhunderts.“
Eingesetzt als Ständige Diakone mit Zivilberuf werden die Neugeweihten in folgenden pastoralen Einheiten: Matthias Görtz in Altenstadt-St. Andreas, Markus Landua in der Pfarrgruppe Worms-Nordstadt, und Marcus Ostheimer im Pfarreienverbund Bachgau. Konzelebranten des Gottesdienstes waren der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz, der Personaldezernent der Diözese, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Pfarrer Markus Warsberg, Bischöflicher Beauftragter für den Ständigen Diakonat, sowie der Spiritual der Ständigen Diakone, Pfarrer Winfried Hommel. Musikalisch gestaltet wurde der Weihegottesdienst von einer Schola und dem Mainzer Domorganisten Professor Daniel Beckmann. Nach dem Weihegottesdienst fand ein Empfang im Priesterseminar statt.
Diakone sind bereits in der Apostelgeschichte erwähnt. In der frühen Kirche wirkte der Diakon (griechisch: Diener) in der Armenpflege oder als Gehilfe des Bischofs beim Gottesdienst. Seit dem fünften Jahrhundert verlor das Amt an Bedeutung. Lange Zeit war der Diakon nur noch eine Durchgangsstufe auf dem Weg zur Priesterweihe. Das Sakrament der Weihe ist in der katholischen Kirche in drei Stufen gegliedert: die Diakonenweihe, die Priesterweihe und die Bischofsweihe.
Das Zweite Vatikanische Konzil hat das eigenständige Amt des Diakons in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche „Lumen Gentium“ vom 21. November 1964 erneuert und sein spezifisches Profil betont. Es eröffnete auch verheirateten Männern die Weihe zu so genannten Ständigen Diakonen. Dabei wird zwischen dem „Diakon mit Zivilberuf“ und dem „Diakon im Hauptberuf“ unterschieden. In der Diözese Mainz wurden 1971 die ersten Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Die Bezeichnung „Ständiger Diakonat“ macht deutlich, dass es sich nicht um eine Durchgangsstufe zur Priesterweihe handelt.
Der Diakon ist in besonderer Weise zum helfenden Dienst aufgerufen und kann mit verschiedenen pastoralen und karitativen Aufgaben betraut werden. In der Liturgie assistiert er unter anderem bei Eucharistiefeiern. Er leitet Wortgottesdienste und spendet das Sakrament der Taufe. Außerdem kann er mit Beerdigungen und Trauungen beauftragt werden. Das Mindestalter bei der Diakonenweihe für Ständige Diakone liegt bei 35 Jahren für Verheiratete. Eine Bedingung für den Ständigen Diakonat ist, dass die Ehefrau des Bewerbers die Entscheidung zur Diakonatsweihe mitträgt.
Hinweis: www.diakone.bistummainz.de