Eine wichtige Aufgabe werde künftig eine noch engere Vernetzung der kategorialen und der gemeindlichen Dienste im Dekanat sein. Es gäbe bereits viele gute Ansätze etwa in der Jugend- und Bildungsarbeit. Das Treffen mit den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern fand im Gemeindezentrum St. Paulus in Lich statt. Giebelmann hatte das Dekanat Gießen seit dem 7. März visitiert. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte während der Visitation die Firmungen im Dekanat übernommen.
Große Bedeutung werde die Frage haben, „wie wir als Katholische Kirche in der Diaspora in den vielen kleinen Gemeinden anwesend sein können", sagte Giebelmann. Es sollen Kontaktpersonen für diese „Außenorte" geben, „die auch Gesicht der Kirche in diesen Orten sein sollen und qualifiziert werden müssen", betonte der Generalvikar. Kirche müsse für den Glauben der Menschen einen Heimatort bieten,
gerade in einer Zeit, in der sich Leben und Arbeiten der Menschen in immer größeren Räumen abspiele. Diese Frage nach der Qualifizierung des Ehrenamtes werde ein Schwerpunktthema des Bistums im kommenden Jahr sein, kündigte er an.
Durch den Zuzug von Familien in die Landkreise stelle sich künftig auch die Notwendigkeit von Familienarbeit im ländlichen Raum in einem höheren Maße. Anders als in der Stadt Gießen gebe es nur in Großen-Buseck einen katholischen Kindergarten. Als Herausforderung für die Gemeinden anderer Muttersprache benannte der Generalvikar den Umgang mit der wachsenden Migration innerhalb Europas. Während etwa bei der spanischen Gemeinde die Menschen früher vor allem aus Lateinamerika gekommen seien, wachse inzwischen der Anteil von Migranten aus Spanien.
Der Generalvikar wies darauf hin, dass Gießen neben Mainz der zweite Schwerpunkt im Bistum im Bereich der Klinikseelsorge sei. Vor allem die immer kürzere Verweildauer der Patienten in den Krankenhäusern führe zu einem Wandel, auf den die Seelsorge reagieren müsse. Da die Seelsorger die Patienten kaum noch im Krankenhaus erreichten, sei es notwendig geworden, die Patienten über den Klinikaufenthalt auch zu Hause zu besuchen.
Die Landesgartenschau, die im kommenden Jahr in Gießen stattfinden wird, werde ein „wichtiger Ort der Präsens von Katholischer Kirche im öffentlichen Raum sein", sagte Giebelmann. Auch Cityseelsorge und Telefonseelsorge leisteten einen wichtigen Beitrag für die Wahrnehmbarkeit der Kirche im Dekanat.