Weihnachtsgrüße, Dank und Kurzbericht über die aktuelle Situation in der Ausbildungsstätte Fatima /Argentinien
Weihnachten 2024
Pfarrei MARIA DE GUADALUPE
Diócesis de San Isidro
Gral. Mosconi 1077. Troncos de Talar
Buenos Aires. Argentina
Liebe Gemeinde der Heiligen Familie,
Zum Ende des Jahres 2024 komme ich mit großer Dankbarkeit auf ihren geleisteten finanziellen Betrag für das Projekt Ausbildungsstätte Fatima auf Sie zu. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass wir in diesem Jahr, welches für unser Land und auch für unsere Ausbildungsstätte sehr schwierig war, besondere finanzielle Herausforderungen hatten.
Wir beenden unter großer Anstrengung, aber auch mit viel Zufriedenheit das zurückliegende Jahr. Trotz der Schwierigkeiten haben uns die Umstände geholfen, kreativ zu sein, gemeinsam nach Ressourcen zu suchen und uns gegenseitig zu unterstützen. All das lehrt uns, als Bildungs- und Glaubensgemeinschaft zusammenzustehen.
Was in Fatima gelernt wird, ist viel mehr als nur Fachwissen und praktische Fähigkeiten, die auf ein Handwerk anwendbar sind. Es wird das Leben geteilt, das Suchen, die Träume, die Herausforderungen und Überwindungen, das Entdecken der eigenen Fähigkeiten, das Gefühl der Zugehörigkeit und Teil einer Familie zu sein. Es ist Begleitung und Unterstützung und vieles mehr, das auf dem Weg zur Würde des Lebens beiträgt.
Während des jährlichen Tages der offenen Tür „Expo“ wurden viele verschiedenen Produkte ausgestellt. Nicht nur die Qualität der Produkte, sondern auch die Präsentationen haben gezeigt, dass Teamarbeit und Zufriedenheit der AusstellerInnen zu einer gelungen Ausstellung mit festlicher Atmosphäre beitragen können.
Ich teile Ihnen diese Dinge mit, damit Sie, trotz der Entfernung, wenigstens ein kleines Stück dessen mitbekommen können, was hier weit von Ihnen entfernt realisiert wird.
Nochmals danke ich all denjenigen, die dazu beitragen und dies möglich gemacht haben.
Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten, die die Hoffnungen aller erneuert und uns im Glauben stärkt. Der Herr ist immer nah, er kommt und ist mitten unter uns. Wir erleben es in unserem Stadtviertel. Zu jedem Advent und Weihnachten feiern wir es und erneuern es in unserem Glauben.
Ich wünsche Ihnen im Namen aller, die zu unserer geliebten Ausbildungsstätte Fatima gehören, ein erfülltes Weihnachtsfest. Möge der Herr weiterhin Platz in Ihren Herzen finden.
In geschwisterlicher Einheit
Pater Dante Delia
Buenos Aires/Argentinien, Dezember 2024
Liebe UnterstützerInnen der Ausbildungsstätte Fatima,
wir schließen uns dem Brief vom Freundeskreis Fatima an, der die Situation unseres Projekts in dieser so schwierigen Zeit erklärt, die wir gerade erleben.
Es ist schwierig, die Werkstatt wirtschaftlich aufrechtzuerhalten ohne an Qualität in der Betreuung zu verlieren. Die Überzeugung von der Bedeutung unserer Arbeit in der Gemeinschaft ermutigt uns und schafft ein noch größeres Engagement.
Dieses Jahr haben wir das Motto „WIR GLAUBEN WEITER“ gewählt, weil wir von unserer Entscheidung überzeugt sind und die Hoffnung nicht verlieren.
Am Ende des Jahres sehen wir die Erfolge bei jedem einzelnen Jugendlichen und Erwachsenen, die in der Werkstatt einen Ort der Begegnung, der Unterstützung und der Wertevermittlung Þnden trotz eines feindlichen Umfelds.
Der Advent lädt uns ein, zu vertrauen und zu danken. Deshalb werden wir Sie in dieser Weihnachtszeit in unserer Krippe berücksichtigen – als Zeichen unserer Dankbarkeit für Ihre Präsenz und Ihr Engagement.
Wir möchten Hoffnung säen und weiterhin an den Aufbau eines menschlicheren, gerechteren Ortes mit Chancen für alle glauben.
Wir vereinen uns in Ihren Anliegen und schließen in unsere Gebete jene ein, die uns heute vom Himmel aus begleiten und uns stärken.
Wir senden Ihnen eine geschwisterliche Umarmung und feiern das Geheimnis der Ankunft Jesu.
Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr!
Ihre Ausbildungsteam der Ausbildungsstätte Fatima
Kurzbericht über die aktuelle Situation in der Ausbildungsstätte Fatima /Argentinien im Dezember 2024
Fatima /Argentinien im Dezember 2024
Hiermit senden wir euch UnterstützerInnen einen Kurzbericht über die aktuelle Situation der Ausbildungsstätte Fatima.
Ende 2023 gab es einen großen Machtwechsel in Argentinien. Der umstrittene Präsident ist an die Macht gekommen. Dies führte zu einigen Veränderungen in der argentinischen Gesellschaft und konkret in der Ausbildungsstätte Fatima.
Aufgrund der veränderten politischen Situation hat sich die Armut im Land und speziell für die Menschen in der Ausbildungsstätte verschlechtert. Für viele Familien reicht ihr Einkommen nicht, um die notwendige Grundausstattung wie Essen, Medikamente, Kleider, zu finanzieren.
Die Regierung hat vielen Familien und sozialen Institutionen kleine, aber jedoch notwendige finanzielle Unterstützung wie zum Beispiel zur Teilhabe an Bildung gestrichen, so dass es einige negative Konsequenzen für die Familien zur Folge hat.
Die Gewalt im Stadtteil hat sich erhöht. Menschen aus dem Bereich des Drogenhandels dringen in verschiedene Bereiche ein, um die Situation der Ärmsten aus der Gesellschaft zu missbrauchen. Sie unterwandern zum Beispiel Orte der Essensausgabe im Stadtteil, indem sie die Jugendlichen vor Ort mit Essen unterstützen. Im Gegenzug verlangen sie von den Jugendlichen, dass sie im Bereich des Drogenhandels einsteigen.
Die Ausbildungsstätte kann solche Einflussnahme und Einmischung verhindern, aber es kommen neue Herausforderungen auf sie zu:
- • Immer mehr Jugendliche müssen in der Ausbildungsstätte mindestens einmal am Tag eine Essensportion erhalten, da die Nahrungsmittelpreise fast täglich steigen. Da dies häufig ihrer einzige Essensration am Tag ist, mussten wir das Budget für die Essensausgabe erhöhen, was für uns eine finanzielle Herausforderung darstellt.
- • Im Sommer gab es weniger Anmeldungen in der Ausbildungsstätte. Viele der Jugendlichen konnten ihre Ausbildung nicht fortsetzen, da sie ihre Familien mit einem noch so kleinen Beitrag finanziell unterstützen mussten. Sie arbeiten zum Beispiel als Altpapiersammler. Diese Tendenz konnte in Ansätzen durch Schnellkurse verhindert werden, um sie zügiger in das Arbeitsleben zu integrieren.
- • Es war geplant, einen neuen Klassenraum zu errichten, aber es ist aufgrund der aktuellen Situation leider nicht machbar. Deshalb werden wir von ihrem Geld die Grundkosten wie Wasser, Strom (300% teurer), Lebensmittel und Wartung der notwendigen Maschinen finanzieren. Es ist nicht leicht, eine Mangelsituation zu verwalten, aber wir werden trotz der großen Krise weiter machen und mit Hoffnung in die Zukunft schauen. Denn durch ihre Unterstützung sind wir in diesen Zeiten nicht allein und können unsere Arbeit fortsetzen, vielen Dank, besonders im Namen der Jugendlichen.
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit, Feliz Navidad!
Ihr Team aus der Ausbildungsstätte Fatima