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Mosambique-Hilfe

Schwester Irene mit 3 Schülerinnen

Allgemeine Landesinformation

  Geographische Lage Mosambiks

Mosambik (auf Portugiesisch „Moçambique“) ist ein großes afrikanisches Land nördlich von Südafrika am Indischen Ozean mit ca. 800.000 km²Fläche (Deutschland im Vergleich ca. 350.000 km²).

Das Klima ist im Norden und im Zentrum tropisch (die Monate zwischen April und September sind die trockeneren und kühleren, von Oktober bis März ist es heiß und regnerisch) und im Süden subtropisch (insgesamt milder).

Portugiesisch ist die offizielle Sprache des Landes (ca. 50% der Bevölkerung spricht fließend portugiesisch (81% in den Städten und 36% auf dem Land), die meisten neben ihrer eigenen Sprache).

Die meisten Menschen leben von der Landwirtschaft. Durch das warme Klima sind in Mosambik mehrere Ernten im Jahr möglich, wenn genügend Wasser vorhanden ist. Die meisten Straßen in dem Land sind Lehmstraßen, während der Trockenzeit sind sie staubig, in der Regenzeit ist die Schlammpiste kaum passierbar.

  Kurzer Einblick in die Geschichte Mosambiks

Mosambik hat eine traurige Geschichte. Ende des 15. Jahrhunderts (1498) kamen portugiesische Seefahrer, die auf der Suche nach Gold und anderen Edelmetallen waren, an der Küste Mosambiks an. Die Mosambikaner leisteten den portugiesischen Eindringlingen sehr lange Widerstand. Die Portugiesen konnten ihr Handelsmonopol mit Waren und später mit Sklaven durchsetzen. Bis 1975 war Mosambik eine portugiesische Kolonie.

Die Portugiesen waren die Herren im Lande, bestimmten die Politik und alle wichtigen Geschäfte und behandelten die Mosambikaner oft alsMenschen zweiter Klasse. Die Mosambikaner dienten als billige Arbeitskräfte. In der Kolonialzeit gab es nur wenige Schulen, zu denen schwarze Kinder Zugang hatten (daraus ergab sich, dass die Erwachsenen, als Mosambik unabhängig wurde, zu über 90% Analphabeten waren).

1962 schlossen sich die Mosambikaner, die nicht länger in ihrem eigenen Land Untertanen sein wollten, zusammen zur Befreiungsbewegung FRELIMO. Über 10 Jahre kämpfte die FRELIMO gegen die portugiesische Kolonialherrschaft, bis das Land 1975 unabhängig wurde.

Aber das Land kam immer noch nicht zur Ruhe, denn inzwischen hatte sich im Ausland eine Organisation namens RENAMO gebildet, deren Ziel war, einen Bürgerkrieg in Mosambik anzustiften. Dadurch sind viele Menschen gestorben, viele mussten von zuhause fliehen, auch viele Schulen und Krankenhäuser wurden zerstört.

Seit 1992 gab es endlich Frieden im Land. Die Menschen fingen an, ihre Dörfer, Straßen und auch Schulen wieder aufzubauen.

Leider war der Frieden nicht von langer Dauer. Im äußersten Norden des Landes, in der Provinz Cabo Delgado wurden riesige Erdgas-Vorkommen gefunden. Das weckte die Begierde nach Reichtum und Terroristen vom sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) haben seit 2021 angefangen, die Menschen dort zu terrorisieren.

Dazu kommt, dass durch den Klimawandel Mosambik in den letzten Jahren durch Trockenperioden, Überschwemmungen und Zyklone heimgesucht wurde. Das Land zählt zu den ärmsten Ländern der Erde.

Trotz der vielen Probleme sind die Mosambikaner ein fröhliches Volk. Sie nehmen das Leben nicht so ernst und lassen sich durch die schwierigen Lebensumstände deshalb nicht unterkriegen. Für sie ist das Leben ein Geschenk, worüber man sich freut. Sie tanzen, singen, erzählen sich Geschichten, sind einfach zusammen. Hier zeigt sich zum Beispiel, dass wir von den Mosambikanern auch vieles lernen könnten!

 

Wie kam es zur Mosambik-Hilfe in unserer Gemeinde?

Einige Gemeindemitglieder wollten direkte Hilfe über die Grenzen Deutschlands leisten und das Kennenlernen zwischen verschiedenen Völkern fördern. Dieses Ziel konnten sie ganz konkret über den persönlichen Kontakt mit Pater Vicente (ein spanischer Pfarrer, der in Mosambik arbeitete) verwirklichen.

Unsere Gruppe bildete sich spontan, nachdem Pater Vicente im September 1994 zum ersten Mal unsere Kirchengemeinde besucht hat. In Zusammenarbeit mit Pater Vicente folgten zahlreiche Projekte, die von uns mitunterstützt wurden. Es waren vor allem Schulprojekte, beispielsweise 2011: kleine Hilfe zum Kauf von Schulmöbeln für die Grundschule in Inkomati:

Aber auch andere Projekte wurden unterstützt, wie z.B. 2012 ein kleiner Beitrag gegeben zum Kauf eines Krankenwagens in Ressano Garcia.

Ein Höhepunkt unserer Arbeit war der afrikanische Gottesdienst am 25. März 2006, bei dem Pfarrer Novotny in Kamerun-Gewändern unter dem Motto „Christ sein weltweit“ vor dem Altar stand. Mit dem Erlös konnte ein Brunnen im Dorf M`Bobo gebaut werden ((s. Bilder):

Ein paar Sätze von einem Brief von Pater Vicente: „Ihr habt vielen die Hand gereicht und viele haben sie euch gereicht. Ihr habt Schulen zur Realität gemacht, wo es keine gab und viele Jungen und Mädchen können dadurch mit Würde lernen. Ihr habt die LIEBE realisiert. Die Menschen hier reichen euch die Hand und alles was sie besitzen und sagen euch „Danke liebe Schwestern und Brüder“.

Inzwischen ist Pater Vicente im Alter von 85 zurück in seiner Heimat Spanien.

 

Aktuelles

Die Mission Cristo Rei (Christus König) befindet sich in der Kleinstadt Gorongosa, die sich in einem der ärmsten Gebiete des Landes in Zentralmosambik befindet. Sie umfasst neben der Kirche auch ein Schulzentrum, das aus einer Sekundarschule, einer Agrarschule und aus einem Mädchen- und Jungeninternat besteht. Die Mosambik-Hilfe arbeitet aktuell zusammen mit den brasilianischen Schwestern des Ordens „Notre-Dame“, die dieses Schulzentrum leiten. Sie steht in direktem Kontakt mit der deutschstämmigen Schwester Irene Kunstler, die der Leitung des Zentrums angehört.

Schwester Irene beschreibt die Situation wie folgt: „Viele Menschen leben in ländlichen Gebieten des Gorongosa Distrikts, wo es viel Armut gibt. Die wirtschaftliche Lage der Familien ist sehr schwierig, die Menschen müssen Tag für Tag ums Überleben kämpfen. Es ist eine Armut, die uns immer schockiert und unsere Herzen berührt. Es ist nicht möglich, sich an diese Realität zu gewöhnen. Unser Wunsch und unsere Anstrengung zu helfen ist groß, aber alleine können wir nicht viel ändern. Die meisten Eltern können uns nichts geben und wir freuen uns darüber, wenn wir pro Jahr ein oder zwei Säcke Mais erhalten. Einige Kinder bleiben in den Ferien hier, um uns bei der Arbeit zu helfen.“

Ganz konkret zu der Situation in der Mission schreibt sie: „In der Gorongosa Gegend herrscht Mangel an Sekundarschulen, deshalb kommen die Kinder aus weit entfernten Dörfern und müssen im Internat bleiben, wo sie auch verpflegt werden.

Bei uns im Mädcheninternat sind zurzeit 101 Mädchen und im Jungeninternat 66 Jungen im Alter zwischen 12 und 21 Jahren. Die Mehrheit besucht die Klassen 8 bis 12.  16 Mädchen und 5 Jungen lernen in der Agrarschule.“

Inzwischen haben die Schwestern eigene Felder angelegt, um die Produktion von Mais und Bohnen, die Grundnahrungsmittel für alle sind, zu steigern. Die SchülerInnen arbeiten in den Gärten und Feldern des Zentrums, um die tägliche Ernährung sicherzustellen.

Wir haben im Jahr 2021 einen kleinen Beitrag zu der Finanzierung des Baus eines Brunnens gegeben (zusammen mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und dem Lennestädter „Verein für Kinder in Mocambique“). Damit erhält das Schulzentrum sauberes Wasser und die Felder können bewässert werden.

In diesem Zusammenhang schrieb Schwester Irene: „Wir sind sehr glücklich und dankbar. Wir werden versuchen, das Bewusstsein der Jugendlichen für einen umweltschonenden Umgang mit der Natur zu stärken. Zu diesem Ziel gehört der sinnvolle Umgang mit Wasser, Müll trennen und recyclen, die natürliche Vielfalt erhalten und Bäume pflanzen.“

 Als das Geld ankam, schrieb Schwester Irene an die Gemeinde: Vielen vielen Dank, der Heilige Geist soll euch für immer segnen! Wir tun gemeinsam etwas Gutes für diejenigen, die es am meisten brauchen. Ihr solltet nicht schreiben, dass eure Hilfe nur eine kleine ist. Für unsere Mädchen und Jungen ist sie groß und bedeutungsvoll. Mit dem, was ihr wenig nennt, können wir hier viel machen.

Wir bleiben verbunden im Gebet und Gottvertrauen. Ich grüße euch ganz herzlich!“

 

Über uns

Unsere Gruppe ist sehr heterogen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene, alle, die gern mitarbeiten möchten, gehören dazu. Wir haben keine regelmäßigen Treffen, sondern treffen uns aus aktuellen Anlässen, wenn eine neue Aktion geplant wird. Wir freuen uns auf jeden, der mitarbeiten möchte.

Wir denken, dass Bildung ein Weg ist, den Menschen zu einem würdigen Dasein zu verhelfen.

Deshalb sind wir für jede kleine Spende an die Schwestern dankbar, denn „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern“ (afrikanisches Zitat).

Spendenkonto: Partnerschaftsprojekte mit Mocambique e.V.
                          Sparkasse Darmstadt                                 
                          IBAN: DE 08 508 501 50 0030 0021 99

Auf Wunsch bekommen Sie für jeden Betrag eine Spendenquittung – bitte vergessen Sie in diesem Fall nicht, Ihre Adresse bei der Überweisung anzugeben. Bei Fragen steht ihnen Maria Luisa Zeitz (E-Mail: m.luisa.zeitz@t-online.de, Tel. 06150/7794) gerne zur Verfügung.

Sie können sicher sein, dass Ihre Hilfe, egal wie groß, die Welt ein bisschen besser macht.

 

 „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).