Fastenzeit:Bruder Feuer
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Unter dem Motto Die Erde. geschenkt... Geschenk! werden wir als Pfarrei Hl. Johannes XXIII. durch das Jahr 2025 das kostbare Geschenk Erde in den Blick nehmen.
Zunächst werden wir, inspiert vom Sonnengesang des Hl. Franziskus, das Element "Feuer" aufgreifen.
Ausdrücklich hat der Hl. Franziskus von Assisi Gott für seinen Bruder gedankt.
Ein Lied hat er für seinen Bruder geschrieben und jubelnd gesungen:
Gelobt seist Du, mein Herr,
für Bruder Feuer,
durch den Du die Nacht erhellst.
Schön ist er und fröhlich und kraftvoll und stark.
aus dem Sonnengesang des Hl. Franziskus
„Gelobt seist Du, mein Herr, für Bruder Feuer“
Mit Beginn der Fastenzeit laden wir als Pfarrei ein, bis Pfingsten auf Bruder Feuer zu schauen. Sieht man aufs Feuer, dann gibt es neben den Bildern, die Franziskus in seinem Sonnengesang wachruft, auch die Bilder, an die wir aus dem eigenen Erleben denken, und solche, die uns durch die Medien erreichen: Bilder vom Singen am Lagerfeuer, vom Schauen in den Holzofen, Bilder von Waldbränden und verbrannter Erde. Bruder Feuer hat eine Kraft, die zerstören kann, die aber auch Energie freisetzt und das Leben antreibt.
Wir haben uns in diesem Jahr vorgenommen, auf unsere Erde zu schauen, von der wir als Glaubende sagen: Sie ist ein Geschenk Gottes. Groß wird dieses Schöpfungsgeschenk Gottes in der Apostelkirche sichtbar sein, über dem Altar, im Zentrum unserer Gemeinschaft.
Wir laden ein, geistlich und spirituell auf das Feuer zu schauen: In der Bibel. In der Kunst. In der Sprache. Wir möchten ins Gespräch kommen, wie das Feuer unser Zusammenleben verändert hat und verändert. Wieviel Feuer die Schöpfung verträgt und uns bewusst machen, wo überall Bruder Feuer drinsteckt.
EIn heilendes Jahr
Der Pfarreirat hat beschlossen, dass es auch ein heilendes Jahr werden soll. Als Pfarrei suchen wir Wege, um weniger „Bruder Feuer“ zu verbrauchen. Mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach unseres Sozialzentrums sind wir den ersten Schritt gegangen. Die nächsten Schritte sind in der Planung. Zudem möchten wir teilen mit den Menschen auf unserer Erde, die darunter leiden, wie in anderen Teilen der Erde mit Bruder Feuer gewirtschaftet und gearbeitet wird.
So laden wir jede und jeden in der Fastenzeit ein, auf Bruder Feuer in den vierzig Tagen der Vorbereitung auf Ostern zu verzichten.
Vier konkrete Beispiele schlagen wir zur Auswahl vor:
1. Auf Produkte zu verzichten, in denen Palmöl verarbeitet ist. Bruder Feuer wird dazu gebraucht, um Landschaften zu verbrennen, damit Palmöl angebaut werden kann.
2. Auf einen Teil der Autofahrten zu verzichten, damit weniger Energie verbrannt wird.
3. Die Handyaktivitäten zu reduzieren und auf einen Teil zu verzichten, weil dafür sehr viel Energie weltweit benötigt wird.
4. Auf den Konsum von Fleisch zu verzichten, weil große Flächen von Wäldern abgebrannt werden, um Platz für Weideland oder den Anbau von Futtermitteln wie Soja für die Viehzucht zu schaffen.
An jedem Sonntag sind alle eingeladen, ihren Verzicht auf Bruder Feuer sichtbar zu machen und unseren Reis-Topf zu füllen, der symbolisch in der Apostelkirche stehen wird.
Wer eine Woche verzichtet hat, darf seinen Teil dazugeben, damit wir am Ende Reis spenden können: an hungernde Waisen und Witwen in Burkina Faso, damit wir eine Solaranlage finanzieren können, mit Hilfe von Misereor, und schließlich an Ostern daraus ein köstliches Mahl für uns alle bereiten. Eine heilende Fastenzeit für das kostbare Geschenk Erde und für uns, die wir darauf leben.