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Kunst und Glaube in Burgund:Burgund - 1

Burgund-Gruppe
Datum:
17. Juni 2024
Von:
Pfarrer Ronald A. Givens

Zwischen den roten Himbeeren, schwarze Früchte, die aussehen wie langezogene Brombeeren. Maulbeeren. Süß und köstlich. Frau Busalt hat aus dem Garten welche mitgebracht und auf der Fahrt nach Burgund mit uns geteilt. Jetzt, in der Mittagspause, sitzen wir auf einem Rastplatz, als Hedi Fieseler den Baum entdeckt auf den der Zöllner Zachäus gestiegen ist, um Jesus besser zu sehen. Er hängt voller Maulbeeren. Köstlich und süß. Ohne die anderen hätte ich mich nie getraut die Früchte zu essen oder zu wissen, was das ist.

Gemeinsam unterwegs. Voneinander lernen. So haben wir auch die Abteikirche von Brou erkundet. Eine jede und ein jeder hat seinen Standpunkt den anderen gezeigt und erläutert. Beim Glasfenster den Hl. Thomas stehen und zu fragen, was glaube ich eigentlich? Wie gebe ich meinen Glauben an meine Kinder und Enkel weiter? Oder an einem Hinweisschild stehen, das nach oben zeigt: Sortie, Ausgang. Der Himmel als Ausgang, als Ausweg? Luft nach oben haben.

Lange stehen wir an den Gräbern von Philipp dem Schönen und seiner Frau Margarete von Österreich. Im Glück und im Unglück stark sein. Überall in der Abteikirche findet sich dieses Lebensmotto von Margarete. Mit dem Bau dieser Kirche legt die Regentin Zeugnis davon ab, dass Sie aus dem Glauben ihre Stärke zieht.

 

Abteikirche von Brou, Burgund

Am späten abend sind wir, nach dem Gottesdienst mit den Firmbewerberinnen und Firmbewerbern, am Rand von Burgund angekommen. Erstes Staunen über die Fassade und das Portal der Kirche. Abendessen. Sigrid Haas übersetzt. Trotzdem Staunen was man da nach der Übersetzung bestellt hat und was dann tatsächlich kommt. Der Alltag fällt ab.

Beten und Singen geht auch ohne Gotteslob. Im Kräutergarten des Klosters sitzen auf dem Brunnenrand und beten das Nachtgebet der Kirche, die Komplet. Bevor des Tageslicht vergeht, oh Herr höre das Gebet. Es geht auswendig. Den Psalm übers Handy. Lutherübersetzung und Einheitsübersetzung konkurrieren miteinander. Es geht dennoch.

Jetzt, nach der Mittagspause, bei den Maulbeerbäumen, geht es weiter. Tiefer hinein ins Burgund. Vorbei an Taizé. Dort wo die Jugendlichen, die sich auf die Firmung vorbereitet haben, erfahren haben, dass es gut ist, mit anderen zu singen, zu beten, ihre Sichtweisen kennen zu lernen.