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Predigt Vincent Gutscher am 15.03.2025:Feuer beginnt mit einem Funken!

Feuer beginnt mit einem Funken!
Lasst uns auf unser Feuer der Begeisterung achten, immer wieder Holz nachlegen, damit es brennen kann!
Datum:
15. März 2025
Von:
Vincent Gutscher

Liebe Geschwister im Herrn.

Zu Beginn: Keine Sorge, ich möchte mir keine Gratulationen erschleichen, aber dennoch: Ich hatte vor 3 Wochen Geburtstag.

Den ganzen Tag über war ich ein wenig aufgeregt, immerhin bekam ich eine Alpaka-Wanderung geschenkt. Als ich später am Abend nach diesem Spaziergang im Bett lag und begeistert über den Tag nachdachte, schlief ich ein.

So weit, so normal, aber nach einer halben Stunde wurde ich nochmal geweckt, mir wurde ein Handy ans Ohr gehalten. Sehr verwirrt und überfordert ging ich ran, und bis ich wusste, wer das war, dass mir nur jemand gratulieren wollte und wo ich überhaupt war, verging schon das halbe Gespräch – zu tief hing ich noch in meinen Träumen.

Ich glaube, dass es den Jüngern eben im Evangelium ziemlich ähnlich ging:

Die Jünger, die auch plötzlich wach wurden und nicht wussten, was um sie herum los war.

Die Jünger, die auch überfordert waren, Jesus bei Elija und Moses in hellem Weiß strahlen zu sehen, Hütten bauen wollen, um das Göttliche festzuzurren.

Die Jünger, die über ihr Gebet auf dem Berg eingeschlafen sind.

Die Jünger, die sich auf diesen besonderen Tag gefreut hatten, darauf, Jesus einmal „nur für sich“ zu haben, gemeinsam den Berg zu besteigen. Begeistert waren von etwas eigentlich ganz Banalem, einem Spaziergang, ein wenig Zeit gemeinsam.

Diese Begeisterung trieb sie an, denn Begeisterung ist wie ein Feuer. Sie wärmt uns, wenn die Tage kalt und dunkel sind, und bringt Licht in den Alltag, wenn dieser ins Stocken gerät. Und wie ein Funke, der auf trockenes Holz fällt, kann sie sich ausbreiten und andere anstecken.

Wir alle kennen wohl Momente, in denen dieses Feuer der Begeisterung in uns brennt. Wenn wir uns voller Freude in ein neues Projekt stürzen, in einem Buch abtauchen oder auf einem Konzert alles um uns herum vergessen.

Aber genauso kennen wir auch Zeiten, in denen wir dieses Feuer nicht finden - wenn der Alltag uns mitnimmt, wir enttäuscht sind, trauern, der Funke erloschen ist.

Da braucht es manchmal nur ein kleines Licht – eine Umarmung, jemand der zuhört, der mich an die Hand nimmt und sagt „Wir schaffen das zusammen!“.

Wir können für andere und für uns selbst Licht sein:

Beim Bäcker oder an der Kasse sein, wenn wir mit einem freundlichen Lächeln einem gestressten Menschen einen Moment der Ruhe schenken. Wenn wir uns bei jemandem melden, von der wir wissen, dass sie allein lebt und dankbar über ein offenes Ohr ist. Oder wenn wir uns einfach darüber freuen, heute Geburtstag zu haben und zu merken, wer an einen denkt, statt darüber nachzudenken, wen man denn heute noch sehen muss.

Lasst uns auf unser Feuer der Begeisterung achten, immer wieder Holz nachlegen, damit es brennen kann – für die Liebe, für den Glauben, für das Leben.

Feuer beginnt mit einem Funken – und wir alle können diesen Funken in die Welt tragen!

Amen.