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Predigt von Ursula Scheidel am 19.03.25:Gegen alle Hoffnung

Die Erde. geschenkt ... Geschenk! - Daran will uns die Erdkugel in der Apostelkirche erinnern.
Datum:
19. März 2025
Von:
Ursula Scheidel

Die täglichen Nachrichten

Die täglichen Nachrichten aus den USA, über Kriege, Terror, Hungersnöte und Naturkatastrophen sind kaum noch zu ertragen.

Manchmal habe ich das Gefühl, ich muss meine Ohren und Augen in einem großen Kissen vergraben, damit ich nichts mehr von den Meldungen mitbekomme.

Bei diesen Meldungen macht sich Angst und Verzweiflung in meinem Inneren breit.

Künstliche Intelligenz

KI – Künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde. Roboter, die menschliche Arbeit ersetzen. Sicher eine sinnvolle Ergänzung und Bereicherung für die Arbeitswelt.  Aber es gibt auch eine andere Seite.

Das Ergebnis einer veröffentlichten Übersichtsstudie von Forschern am technologischen Institut in Massachusetts lautet in der Kurzfassung:

"Sie lügen und betrügen, um ans Ziel zu kommen: Systeme mit Künstlicher Intelligenz (KI) sind in der Lage, Menschen zu täuschen - selbst wenn sie darauf trainiert wurden, hilfreich und ehrlich zu sein." (Zitat)

Bei diesen Meldungen macht sich Angst und Verzweiflung in meinem Inneren breit.

Vermüllung der Meere

Wenn wir auf die Weltkugel schauen, die über dem Altar hängt, wird deutlich, wie hoch der Anteil an Wasserflächen auf unserer Erde ist.

Letzte Woche war wieder einmal ein Artikel im Mannheimer Morgen zur Vermüllung der Meere durch Plastik zu lesen. Darin beschrieben waren auch die Untersuchungsergebnisse von drei Forscherteams, wie Plastik von unserem ganzen Körper und unserem Gehirn aufgenommen wird und vor allem welche gesundheitlichen Auswirkungen das Plastik auf Körper und Gehirn haben kann.

Bei diesen Meldungen macht sich Angst und Verzweiflung in meinem Inneren breit.

Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt

Und dann begegnet mir, begegnet uns in der heutigen Lesung, dieser eine Satz:

Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt“ (Römer 4,18).

Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt - Abraham.

Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt – Josef.

Hoffnung ist Kraft. Abraham und Josef vertrauen auf Gott. Er ist ihr Halt und ihre Zuversicht. Aus dieser Haltung heraus, mit diesem Glauben gingen sie durch das Leben, stellen sich den Herausforderungen ihrer Zeit und ihrer Berufung und handeln nach Gottes Willen. 

Jesus ist Mensch geworden, um die Sorgen und Nöte der Menschen hautnah zu erleben, und er hat aufgezeigt wie Menschlichkeit und Barmherzigkeit gelebt werden kann.

Heute sind wir diejenigen, die seine Liebe verkünden, und es sind unsere Hände und unsere Füße, die in seinen Sinn handeln.

Was kann das konkret für mich bedeuten?

Ich habe mir z. B. vorgenommen, während der Fastenzeit die vielfältigen Lebensmittellabels zu studieren und beim Einkauf darauf zu achten, welche Produkte ich kaufe.

Ich gebe zu, es ist nicht einfach durch diesen Dschungel an Siegeln, Codes, Zeichen und Zahlen durchzudringen, aber es gibt auch hilfreiche Apps für das Handy, die einem dabei helfen. Man kann direkt beim Einkauf den Artikel auf Inhaltsstoffe, artgerechte Tierhaltung, oder deren Herstellung ohne den Einsatz von Gentechnik überprüfen.  

Zeitaufwändig ist das, doch diese Zeit möchte ich mir in der Fastenzeit und hoffentlich auch darüber hinaus nehmen -  zur Erhaltung der Schöpfung, und um einen Beitrag zu leisten den Klimawandel aufzuhalten.

Jede kleine Veränderung in unserem Konsumverhalten ist ein Schritt, zur Bewahrung der Schöpfung. Ganz gleich wie groß oder wie klein unsere Schritte sind, sie alle dienen dem Erhalt unserer Erde, die ein Geschenk ist.

Wir Christen sind ein Teil in Gottes Plan. Vertrauen wir darauf, dass er uns den richtigen Weg zeigt zur Erhaltung seiner Schöpfung, und dass auch auf uns einmal die Aussage zutrifft:

Gegen alle Hoffnung hat er, gegen alle Hoffnung hat sie - voll Hoffnung geglaubt.