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Predigt von Pfr. Dr. Givens am 17.11.2024:Gemeinschaft der Heiligen

Gemeinschaft der Heiligen
Datum:
20. Nov. 2024
Von:
Pfr. Dr. Ronald A. Givens

Können Sie im Gotteslob mal die Nummer 3, Abschnitt 4 aufschlagen? Sie dürfen alle gleich auch sitzen bleiben, wenn Sie das lesen, was da steht - nicht, dass Sie gleich aufstehen.

Gefunden? Okay, und wenn wir es schon mal aufgeschlagen haben, können wir es jetzt auch miteinander beten:

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.

 Was wir da gerade eben miteinander gebetet haben, ist eigentlich ungeheuerlich, und für viele auch unglaublich. Wir haben das so einfach miteinander gebetet und bekannt: Auferstehung der Toten. Und, als wäre das nicht schon genug, dann haben sie auch noch gesagt: ,,Das ist die Gemeinschaft der Heiligen.‘‘ Das haben wir gerade miteinander bekannt: Das ist die Gemeinschaft der Heiligen.

Vielleicht wird der ein oder die andere sagen: ,,Klar, bin ich!‘‘, aber bei den meisten von uns wird wahrscheinlich so ein Gefühl von ,,Na ja, eine Heilige, ein Heiliger sein…‘‘  sein. Und genau darum geht es bei ihrer Taufe heute. Sie, Frau Owede, und Ihre Tochter werden heute heilig, und Sie werden in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen. Hier sitzen lauter Heilige!

Wenn wir getauft werden, dann sagt Jesus: ,,Ich nehme etwas von meinem Innersten; ich nehme etwas von meinem tiefen Vertrauen, das ich am Kreuz in meinen Vater hatte; ich nehme etwas von meiner furchtbaren Angst die ich hatte im Garten Gethsemane, und wo trotz aller Angst irgendetwas war, von dem ich bis heute nichts weiß, aber das mich gehalten hat, nicht davonzulaufen. Ich nehme etwas von der Liebe, die ich durch Maria und Josef geschenkt bekommen habe; ich nehme etwas von meinen Freunden, die mit mir an den Himmel und an den Barmherzigen Vater geglaubt haben; ich nehme etwas von all dem, was mein Glaube auch bedeutet: Die hellen und die dunklen Stunden. Ich nehme all das aus meinem Herzen und lege es am Tag deiner Taufe in dein Herz!‘‘ Und von dem Augenblick an trägt jede und jeder von uns etwas Heiliges in sich von Jesus.

Das ist so, wie wenn Sie nachher aus der Kälte heimkommen und die Tür aufmachen und denken: ,,Ach, Gott sei Dank in der warmen Wohnung!‘‘ Wir haben dieses warme Zimmer vom Tag unserer Taufe an in uns, und wir sind jeden Tag eingeladen, die Tür zu diesem Herzenszimmer aufzumachen und zu sagen: ,,In mir gibt es diesen heiligen guten Ort. In mir hat am Tag der Taufe Gott einen heiligen Raum eingerichtet, in den ich hineingehen kann in meinen Gedanken, wenn alles ganz dunkel ist. In meiner Freude, wenn alles himmelhochjauchzend ist. In meiner Not, wenn ich nicht weiß, wie ich mit den Menschen, die mir anvertraut sind, umgehen soll. In meiner Verzweiflung, wenn ich das Gefühl habe, ich kann es kann es keinem recht machen. In den Stunden, wo die Welt gar nicht groß genug ist, so voller Hoffnung und voller Freude bin ich!‘‘ Immer und immer wieder sind wir eingeladen, diesen Raum in uns zu entdecken, wo Gott sagt: „Du bist heilig und du hast diesen heiligen Raum in dir, damit dein Leben gut wird.‘‘

Sie werden aufgenommen in die Gemeinschaft der Heiligen. Und jetzt gucken Sie sich mal um, Frau Owede. Gucken die alle so, als würden die dem Pfarrer glauben, dass sie heilig sind? Jetzt tun Sie mir mal einen Gefallen: Glauben Sie das mal wenigstens heute morgen, dass Sie die Heilige Gemeinde sind. Und gucken Sie mal ein bisschen so, dass es ihrem Nachbarn und ihrer Nachbarin leichter fällt zu glauben, dass hier ein Heiliger und eine Heilige sitzt; und gucken Sie bitte auch so, dass Frau Owede sich darauf freut, in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen zu werden.

Tun Sie mir einen Gefallen: Wenn Sie jetzt mit all den Abers wieder anfangen, dann lassen Sie die draußen. Wir sind die Gemeinschaft der Heiligen, vom Tag der Taufe an - und jede und jeder von uns trägt so viel Feuer in sich, dass es reicht für die ganze Welt.