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Verkündigung Hedi Fieseler am 05. April 2025:Gerade jetzt im Frühling

Gerade jetzt im Frühling
Gottes Schöpfung ist so einzigartig, kein Zufallsprodukt und aus Liebe erschaffen. Umso trauriger ist es, dass unsere Erde, auf der wir und nachfolgende Generationen leben wollen, bedroht ist.
Datum:
5. Apr. 2025
Von:
Hedi Fieseler

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!

Beim Blick auf unsere schöne Erde hier in der Kirche wird es mir oft warm ums Herz. Sie schenkt uns neben dem, was uns im eigenen Umfeld oder weltweit traurig und fassungslos macht, so vieles, worüber wir dankbar und glücklich sein dürfen.

Gerade jetzt im Frühling, wenn die Natur wieder erwacht, die Blumen blühen, die Vögel singen und ihre Nester bauen und die Sonnenstrahlen den Körper beleben. Wenn wir wieder mehr Zeit mit der Familie und Freunden in der Natur verbringen können, in Parks, im Wald, in Biergärten oder in Cafés. Mit den Kindern und Enkelkindern Zeit auf Spielplätzen verbringen, Spaziergänge machen und Fahrrad fahren können.

Dabei ist es selten das perfekte, das luxuriöse, dass unser Herz berührt und erwärmt. Es sind die Menschen, die einen Ort oder eine Situation schön machen und ein Feuer in uns entfachen, das uns Wärme, Hoffnung und Zuversicht schenkt. Es sind Dinge, die uns im Alltag begegnen, oder die in einer Sache stecken. All das dürfen wir auf unserer Erde erleben, die so viel Schönes hervorbringt.

Gottes Schöpfung ist so einzigartig, kein Zufallsprodukt und aus Liebe erschaffen.

Umso trauriger ist es, dass unsere Erde, auf der wir und nachfolgende Generationen leben wollen, bedroht ist. Schwankungen zwischen Kälte- und Heißzeiten gab es seit jeher. Allerdings hat die Erderwärmung noch nie derart schnell und dramatisch zugenommen wie in den vergangenen Jahrzehnten. Die globale Erwärmung und die Emissionen von Treibhausgasen steigen – mit katastrophalen Folgen für Menschen, Gesellschaften, Tiere und die gesamte Schöpfung. Die Bewahrung der Schöpfung ist ein Auftrag Gottes, der alle Menschen betrifft. Die Bibel sagt, dass die Schöpfung bewahrt werden soll. Klimaschutz hat viel mit Glauben zu tun. Gerade als Christen wissen wir, dass Materialismus nicht alles ist. Wenn wir nicht zu einem sorgfältigeren Umgang mit Emissionen und Ressourcen finden, zahlen zukünftige Generationen einen hohen Preis dafür - das hätte dann nicht mehr viel mit Nächstenliebe zu tun.

Die Klimakrise bewegt viele Menschen. Viele haben Angst. Und es besteht die Gefahr, sich in dem Thema auch zu verrennen. Bei der Vorbereitung auf die heutige Predigt habe ich mich gefragt, was Jesus heute dazu sagen würde:

Jesus hat damals sehr einfach und naturverbunden gelebt. Er war von Beruf Handwerker, das heißt, er hat mit Naturmaterialien gearbeitet, und war dadurch sehr verbunden mit der Natur. Und ein Großteil seiner Gleichnisse war auch inspiriert von der Natur. Er würde sicher auf die Klimakrise mit all ihren Folgen aufmerksam machen und an die Bewahrung der Schöpfung appellieren, sich aber von Panikmache, was viele Klimaaktivisten tun, distanzieren. Panik lähmt auf Dauer, und ist keine gute Motivation zu handeln. Wir sind als Christen aufgerufen, uns von Liebe leiten zu lassen und nicht von Angst, stattdessen Samen der Hoffnung in der Umweltkrise auszusäen. Aber wie könnte so ein Samen der Hoffnung aussehen?

Autos sind ein Hauptverursacher der Erderwärmung, da sie große Mengen Treibhausgase, insbesondere CO2, ausstoßen. Der Verkehrssektor ist weltweit für einen erheblichen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. In der EU entfallen 25 Prozent der gesamten CO2-Emissionen auf den Verkehr davon mehr als 70 Prozent allein auf den Straßenverkehr. Ein Drittel der CO2-Emissionen im Pkw-Verkehr entsteht auf Strecken unter 20 Kilometer.

Bei der Verbrennung von Benzin und Diesel wird CO2 freigesetzt, das Haupttreibhausgas, das für die Speicherung von Wärme und die globale Erwärmung verantwortlich ist.

Es gibt zwar viele Maßnahmen, die wir ergreifen können, um die Erderwärmung durch Autos und ihre Auswirkungen auf den Klimawandel zu verringern, aber eine der effektivsten ist es, einfach weniger Auto zu fahren.

Ich glaube, dass jede*r im persönlichen Leben, in der Familie und im eigenen Umfeld kleine Schritte tun kann, die dann gemeinsam eine starke Botschaft aussenden und auch wirklich Veränderungen herbeiführen können.

Wir haben als Christen den Auftrag, hier auf der Erde an Gottes Reich mitzuwirken, davon hat Jesus immer wieder gesprochen. Darin ist er uns ein großes Vorbild im Umgang mit unseren Mitmenschen und mit unserer Schöpfung. Ein größeres Vorbild als Jesus in seinen Worten und Taten haben wir nicht.

Amen.