Pilgerfahrt:Krakau 7

Der Raum ist leergeräumt. Die Fenster sind mit Folie beklebt, damit die Ausstellungsstücke nicht vom Sonnenlicht ausgebleicht werden.
In den Vitrinen befinden sich die übrig gebliebenen Habseligkeiten derer, die auf der sogenannten Rampe im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau direkt in den Tod geschickt wurden.
Als ich den Raum betrete, steht ein Fenster offen. Die Freiheit haben, ein Fenster zu öffnen, das Licht und die frische Luft einfach hereinlassen zu dürfen.
Ein offenes Fenster steht für all das, was hier verweigert wurde – an Freiheit, an Selbstbestimmung, an Würde.
Das offene Fenster begleitet mich auf dem Rundgang zu all den Stationen, an denen Menschen sich das Recht angemaßt haben, anderen Menschen nicht nur den Alltag zu nehmen, sondern alles.

