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Wallfahrt - Krakau 2025:Loslassen

Das Fenster zeigt die selige Salome von Krakau.
Datum:
13. Juni 2025
Von:
Ronald A. Givens

Alles war geplant und durchdacht.

Königin sollte sie werden.

Ungarn und Polen miteinander verbinden.

Jetzt steht sie leuchtend da.

Mit beiden Händen hat sie die Königskrone umfasst – und lässt sie los, zu Boden fallen.

Im selben Augenblick, im Loslassen der Krone, fängt die Welt um sie herum an zu blühen.

Sie findet ihr Paradies im Loslassen: die selige Salome von Krakau.

In der Franziskanerkirche leuchtet sie aus dem Jugendstilfenster im Chorraum. Fasziniert.

In der Kirche blühen Stiefmütterchen.

Nicht nur um Salome herum blüht die Welt auf, sondern die ganze Kirche ist ein gemaltes Blumenmeer.

Es sind Bauernblumen: Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen, Sonnenblumen.

Bis zur Decke hoch sind die Wände bedeckt.

Wir stehen im gemalten Sonnengesang des Hl. Franziskus – wie wohltuend anders als in der von Grabdenkmälern überladenen Kathedrale des Wawel.

Unser Bild zeigt die Grabstätte von Jan von Krakau.

Am Ende des Tages besuchen wir noch einen, der losgelassen hat: Jan von Krakau. Universitätsprofessor.

Sein Gehalt, seine Schuhe, sein letztes Hemd hat er verschenkt und losgelassen, um armen Studenten zu helfen.

Nie hat er vergessen, dass er selbst einmal arm gewesen war – und dass ein anderer mit ihm geteilt, ihm Bildung und Studium ermöglicht hatte.

Jetzt ruht er in der Universitätskirche – getragen von den symbolischen Figuren der einzelnen Fakultäten.

Sinnbild dafür, dass die kostbarste und höchste Bildung die Herzensbildung ist.

Abendrunde und Gebet zur Nacht im Hotel